Ich hörte diese Geschichte aus der verlässlichen Quelle eines guten und ehrlichen Freundes, dessen Freund Zeuge dieses Zwischenfalls war. So fantastisch es auch klingen mag, bin ich der festen Überzeugung, dass es sich so zugetragen hat.
Terron, der Freund meines Freundes, besuchte in einem besonders heißen Sommer den elsweyrischen Stadtstaat Stromfeste und ging auf den dortigen Marktplatz. Falls Ihr noch nie in Stromfeste wart, auf dem Marktplatz dort herrscht immer starkes Gedränge, viel mehr als in jedem anderen Stadtstaat vergleichbarer Größe. Die Leute vom Land strömen jeden Tag scharenweise mit ihren Wagen und Kutschen zum Marktplatz.
Terron ging an einer dieser Kutschen vorbei und bemerkte, dass die einzige Person auf dem Fuhrwerk eine Frau war, die mit geschlossenen Augen und den Händen hinter ihrem Kopf verschränkt dasaß. Sicherlich ein ungewöhnlicher Anblick, aber er nahm an, dass sie schlafen musste. Terron ging weiter.
Als Terron eine Weile später seinen Einkauf auf dem Marktplatz beendet hatte kam er abermals an der Kutsche vorbei. Dieselbe Frau saß darin. Ihre Augen waren jetzt geöffnet, aber ihre Hände befanden sich immer noch hinter ihrem Kopf.
„Alles in Ordnung, meine Dame?“, fragte er.
„Ein Pfeil hat mich in den Kopf getroffen und ich halte mein Hirn fest“, antwortete die Frau.
Terron wusste nicht, was er tun sollte. Er rannte zum Marktplatz und traf dort im wahrsten Sinne des Wortes auf einen Heiler mit seinem Rittergefährten. Es waren gute Leute, die zu helfen versprachen.
Die Kutschentür wurde aus ihren Angeln gehoben, da sie die Dame verriegelt hatte und sich vor der Bewegung fürchtete, sie zu öffnen. Was sie vorfanden, als sie schließlich ins Wageninnere gelangten, war folgendes: Die Frau hielt sich mit ihren Händen Gerstenpaste an den Hinterkopf.
Offenbar war in der Hitze des Tages ein Glas Gerstenpaste mit dem Zirren eines Pfeilschusses explodiert und hatte die Frau am Hinterkopf getroffen. Als sie nach hinten tastete, um festzustellen, was sie getroffen hatte, spürte sie die Paste und schlussfolgerte, es sei ihr Hirn.