Oblivion:Ein Tanz im Feuer - Band V

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Band IV Ein Tanz im Feuer Band VI

Diese Seite enthält den Text des fünften Buches von Ein Tanz im Feuer aus The Elder Scrolls III: Morrowind und The Elder Scrolls IV: Oblivion.

Inhalt

Ein Tanz im Feuer - Kapitel V
von
Waughin Jarth


„Seife! Der Wald wird Liebe essen! Geradeaus! Dumm und eine dumme Kuh!”


Die laute Stimme ertönte so plötzlich, dass Decumus Scotti vor Schreck zusammenzuckte. Er blickte konzentriert in den trüben Dschungelsumpf hinein, aus dem er Augenblicke zuvor nur Tierlaute, Insektenbrummen und das schwache Pfeifen des Windes gehört hatte. Es war eine seltsame, sonderbar akzentuierte Stimme unbestimmten Geschlechts, bebend in ihrer Modulation, aber zweifellos menschlich. Oder zumindest elfisch. Ein isolierter Bosmer vielleicht, mit oberflächlicher Kenntnis der cyrodiilischen Sprache. Nach unzähligen Stunden, in denen er durch das dichte Gestrüpp des Valenwald-Dschungels gestapft war, klang jede Stimme von auch nur entferntester Vertrautheit wie Musik in seinen Ohren.


„Hallo?”, rief er.


„Käfer auf irgendwelchen Namen? Sicherlich gestern, ja!”, rief die Stimme zurück. „Wer, was und wann, und Mäuse!”


„Ich fürchte, ich verstehe nicht”, antwortete Scotti und drehte sich zu dem von Gestrüpp umgebenen Baum um, breit wie ein Wagen, von wo die Stimme hergekommen war. „Aber Ihr braucht keine Angst vor mir zu haben. Mein Name ist Decumus Scotti. Ich bin ein Cyrodiil aus der Kaiserstadt. Ich bin hergekommen, um nach dem Krieg beim Wiederaufbau von Valenwald zu helfen, versteht Ihr, und habe die Orientierung verloren.”


„Edelsteine und gegrillte Sklaven ... Der Krieg”, stöhnte die Stimme und wurde zu einem Schluchzen.


„Ihr wisst von dem Krieg? Ich war mir nicht sicher, ich bin mir noch nicht einmal sicher, wie weit ich von der Grenze entfernt bin', Scotti begann, langsam auf den Baum zuzugehen. Er legte Reglius' Beutel auf den Boden und breitete seine leeren Hände aus. 'Ich bin unbewaffnet. Ich möchte nur den Weg zur nächsten Stadt wissen. Ich versuche, meinen Freund Liodes Jurus in Silvenar zu treffen.”


„Silvenar!”, lachte die Stimme. Sie lachte sogar noch lauter, als Scotti um den Baum herumging. „Würmer und Wein! Würmer und Wein! Silvenar singt für Würmer und Wein!”


Hinter dem Baum war nirgendwo etwas zu finden. „Ich kann Euch nicht sehen. Wo versteckt Ihr Euch?”


Mit aus Hunger und Erschöpfung geborener Frustration schlug er gegen den Baumstamm. Ein plötzlicher Gewitterregen aus Gold und Rot brach aus einer Aushöhlung weiter oben hervor und Scotti wurde von sechs geflügelten Wesen umkreist, die kaum länger als ein paar Zentimeter waren. Helle purpurrote Augen befanden sich beidseitig der tunnelartigen Ausstülpungen, den immer offenen Mäulern der Tiere. Sie hatten keine Beine und ihre dünnen, schnell schlagenden, golden glänzenden Flügel schienen schlecht geeignet, ihre fetten, aufgedunsenen Bäuche zu tragen. Und dennoch schossen sie durch die Luft wie Funken von einem Feuer. Um den armen Angestellten herumwirbelnd, begannen sie zu schnattern, was er nun als absoluten Unsinn vernahm.


„Weine und Würmer, wie weit von der Grenze bin ich! Akademische Verzierungen und oh ja, Liodes Jurus!”


„Hallo, ich fürchte ich bin unbewaffnet? Rauchende Flammen und die nächste Stadt ist geliebte Vergessenheit.”


„Geschwollen auf schlechtem Fleisch, ein dunkelblauer Heiligenschein, aber Ihr braucht keine Angst vor mir haben!”


„Warum versteckt Ihr Euch? Warum versteckt Ihr Euch? Bevor ich anfange zu freunden, liebt mich, Lady Zuleika!”


Zornig über das Geplapper schlug Scotti mit den Armen um sich und jagte die seltsamen Wesen in die Baumwipfel hoch. Er stapfte auf die Lichtung zurück und öffnete noch einmal den Sack, wie er es schon einige Stunden zuvor getan hatte. Darin war, nicht überraschend, noch immer nichts Nützliches und auch nichts zu essen, weder in einer Ecke noch in einer Innentasche. Eine beträchtliche Menge an Gold (er lächelte bitter, wie er es schon zuvor getan hatte, über die Ironie, im Dschungel Geld zu besitzen), ein Stapel sauberer Blankoformulare von Lord Vanechs Baukommission, etwas dünne Kordel und ein geölter Lederumhang für schlechtes Wetter. Zumindest, überlegte Scotti, hatte er nicht unter Regen leiden müssen.


Ein dunkles Donnergrollen erinnerte Scotti an das, was er schon seit Wochen vermutet hatte. Er war verflucht.


Innerhalb der nächsten Stunde trug er den Umhang und kämpfte sich mühsam durch den Matsch. Die Bäume, die zuvor kein Sonnenlicht durchgelassen hatten, boten nun ebenso wenig Schutz gegen den schlagenden Sturm und Wind. Die einzigen Geräusche, die das Prasseln des Regens durchdrangen, waren die spottenden Rufe der fliegenden Wesen, die direkt über ihm umherflitzten und ihren Unsinn brabbelten. Scotti brüllte sie an und warf Steine nach ihnen, doch sie schienen seine Gesellschaft zu mögen.


Als er gerade nach einem vielversprechend aussehenden Stein griff, um ihn auf die kleinen Quälgeister zu schleudern, fühlte Scotti, wie der Boden unter seinen Füßen nachgab. Nasser, jedoch fester Boden verflüssigte sich plötzlich und wurde zu einer rollenden Welle, die ihn vorwärts trieb. Leicht wie ein Blatt flog er, sich überschlagend, bis der Schlammfluss nach unten stürzte und ihn acht Meter tief in einen Fluss katapultierte.


Der Sturm verzog sich genauso schnell, wie er gekommen war. Die Sonne löste die dunklen Wolken auf und wärmte Scotti, als er ans Ufer schwamm. Dort begrüßte ihn ein weiteres Zeugnis des Eindringens der Khajiit nach Valenwald. Ein kleines Fischerdorf hatte einst hier gestanden, so frisch vernichtet, dass es glomm wie eine noch warme Leiche. Lehmtöpfe, die ihrem Geruch nach einmal Fische enthalten hatten, lagen auf dem Boden verstreut, ihr Inhalt in Asche verwandelt. Flöße und Boote lagen zerbrochen da, versunken und halb untergetaucht. Die Dorfbewohner waren verschwunden, sie waren entweder tot oder irgendwo weit weg auf der Flucht. Das nahm er jedenfalls an. Etwas schlug gegen die Wand einer der Ruinen. Scotti rannte hin, um nachzusehen.


„Mein Name ist Decumus Scotti?”, sang das erste geflügelte Wesen. „Ich bin ein Cyrodiil aus? Der Kaiserstadt? Ich bin hergekommen, um nach dem Krieg beim Wiederaufbau von Valenwald zu helfen, versteht Ihr, und habe die Orientierung verloren?”


„Ich schwelle, um mich zu beflecken, Affengesicht!”, stimmte einer seiner Begleiter zu. „Ich sehe Euch nicht. Warum versteckt Ihr Euch?”


Während sie in ihr Geschnatter verfielen, begann Scotti, den Rest des Dorfes zu durchsuchen. Bestimmt hatten die Katzen etwas zurückgelassen, ein Stück Trockenfleisch, einen Bissen Fischwurst, irgendetwas. Aber die Auslöschung des Dorfes war vollkommen. Es gab nirgendwo etwas zu essen. Scotti fand allerdings etwas von Nutzen unter den eingestürzten Überresten einer Steinhütte: einen Bogen und zwei Pfeile aus Knochen. Die Sehne fehlte, vermutlich war sie in der Hitze des Feuers verbrannt, aber er nahm die Kordel aus Reglius' Sack und zog sie auf.


Die Wesen flogen über ihn und schwebten in der Nähe, während er arbeitete: „Der Orden des heiligen Liodes Jurus?”


„Ihr wisst von dem Krieg! Würmer und Wein, bekränze einen goldenen Gast, Affengesicht!”


Sobald die Schnur gespannt war, legte Scotti einen Pfeil an und drehte sich um, dabei zog er die Sehne eng an seine Brust. Die geflügelten Wesen, die bereits Erfahrungen mit Bogenschützen gemacht hatten, stoben wild in alle Richtungen davon. Nicht dass dies nötig gewesen wäre. Scottis erster Pfeil bohrte sich drei Fuß vor ihm in den Boden. Er fluchte und hob ihn wieder auf. Die Stimmenimitatoren, die gleichfalls Erfahrungen mit schlechten Bogenschützen gemacht hatten, kehrten sofort wieder zurück und verspotteten Scotti aus nächster Nähe.


Der zweite Schuss Scottis war wesentlich besser - jedenfalls in rein technischem Sinn. Er erinnerte sich, wie die Bogenschützen in Falinesti ausgesehen hatten, als sie auf ihn zielten. Er hielt die linke Hand, die rechte Hand und den rechten Ellbogen in einer symmetrischen Linie und spannte den Bogen, so dass seine Hand sein Kinn berührte und er das anvisierte Wesen sehen konnte, als wäre der Pfeil ein Finger, mit dem er auf die Kreatur zeigte. Der Pfeil verfehlte sein Ziel nur um etwa sechzig Zentimeter, aber er setzte seine Flugbahn fort und zerbrach an einer Steinmauer.


Scotti ging zum Flussufer. Er hatte nur noch einen Pfeil übrig und vielleicht, so überlegte er, wäre es vernünftiger, einen langsam schwimmenden Fisch zu finden und auf den zu feuern. Wenn er vorbeischoss, war zumindest die Chance geringer, dass der Schaft zerbrach, und er konnte ihn immer wieder aus dem Wasser zurückholen. Ein eher träger Fisch mit langen Backenhaaren schwamm vorbei und diesen nahm er ins Visier.


„Mein Name ist Decumus Scotti!”, heulte eins der Wesen und verjagte den Fisch. „Dumm und eine dumme Kuh! Wirst du einen Tanz im Feuer tanzen!”


Scotti wandte sich um und zielte mit dem Pfeil, wie er es zuvor getan hatte. Diesmal jedoch erinnerte er sich daran, seine Füße so zu stellen, wie die Bogenschützen es getan hatten, zwanzig Zentimeter auseinander, die Knie gestreckt, das linke Bein leicht nach vorne versetzt, um mit seiner rechten Schulter den richtigen Winkel zu bilden. Er schoss den letzten Pfeil ab.


Der Pfeil erwies sich auch als nützlicher Spieß, um die Kreatur über den qualmenden, heißen Steinen einer der Ruinen zu rösten. Seine Gefährten verschwanden in dem Moment, da das erste Wesen getötet worden war, und Scotti hatte Gelegenheit, in Ruhe zu essen. Das Fleisch erwies sich als sehr schmackhaft, wenngleich es kaum mehr als eine Vorspeise war. Er pflückte gerade die letzten Reste von den Knochen, als ein Boot hinter der Biegung des Flusses in Sichtweite kam. Am Steuer waren bosmerische Seeleute. Scotti rannte ans Ufer und wedelte mit den Armen. Sie wandten ihre Augen ab und fuhren vorbei.


„Ihr verdammten, herzlosen Bastarde!”, heulte Scotti. „Schurken! Halunken! Affengesichter! Schufte!”


Eine Gestalt mit grauem Schnurrbart erschien aus einer Luke und Scotti erkannte sie sofort als Gryf Mallon, den poetischen Übersetzer, den er in der Karawane von Cyrodiil getroffen hatte.


Er spähte in Scottis Richtung und seine Augen erstrahlten vor Freude. „Decumus Scotti! Genau der Mann, den ich zu treffen gehofft hatte. Ich möchte, dass Ihr Euch Gedanken über eine wirklich rätselhafte Passage in der Mnoriad Pley Bar macht. Sie beginnt: „Ich kam weinend auf die Welt, auf der Suche nach Wundern” - vielleicht seid Ihr mit ihr vertraut?”


„Ich würde wirklich nichts lieber tun, als mit Euch die Mnoriad Pley Bar zu diskutieren, Gryf!”, rief Scotti zurück. „Aber würdet Ihr mich zuerst an Bord kommen lassen?”


Überglücklich, sich an Bord eines Schiff zu befinden, das auf einen, wenn auch ungewissen Hafen zusteuerte, hielt Scotti sein Wort. Über eine Stunde lang, während das Boot den Fluss entlang glitt, vorbei an den geschwärzten Überresten bosmerischer Dörfer, stellte er keine Frage und sprach nicht über seine Erlebnisse der letzten Wochen. Er lauschte einfach Mallons Theorien über die merethische Esoterik der Aldmer. Der Übersetzer stellte keine Ansprüche an die Gelehrtheit seines Gastes und akzeptierte Nicken und Achselzucken als zivilisierte Konversation. Er brachte sogar etwas Wein und Fischsülze hervor, die er geistesabwesend mit Scotti teilte, während er verschiedene Theorien zum Besten gab.


Schließlich, als Mallon gerade einen Verweis zu einem der Unterpunkte in seinen Notizen suchte, sagte Scotti: „Es gehört zwar nicht zum Thema, aber ich frage mich, wo wir eigentlich hinfahren.”


„In das Herz der Provinz, nach Silvenar”, sagte Mallon, ohne von seinem Text aufzusehen. „Es ist zwar etwas ärgerlich, da ich zuerst nach Waldschlot gehen wollte, um mit einem Bosmer zu reden, der behauptet, eine Originalausgabe der Dirith Yalmillhiad zu besitzen, falls Ihr das glauben könnt. Aber das muss nun erst einmal warten. Summerset hat die Stadt eingekreist und ist dabei, die Bevölkerung auszuhungern, bis sie sich ergibt. Es ist ein ermüdender Versuch, da die Bosmer sich gerne gegenseitig aufessen, so dass das Risiko besteht, dass zum Schluss nur ein einziger Waldelf übrig bleibt, um die Fahne zu schwenken.”


„Das ist ärgerlich”, stimmte Scotti mitfühlend zu. „Im Osten verbrennen die Khajiit alles und im Westen führen die Hochelfen Krieg. Ich nehme nicht an, dass die Grenzen nach Norden offen sind?”


„Dort sieht es noch schlimmer aus”, antwortete Mallon, den Finger auf der Seite, noch immer abgelenkt. „Die Cyrodiil und die Rothwardonen wollen keine bosmerischen Flüchtlinge in ihre Provinzen strömen sehen. Und damit haben sie Recht. Stellt Euch nur vor, um wie viel stärker ihre kriminellen Neigungen jetzt sein müssen, wo sie heimatlos und hungrig sind.”


„Also”, murmelte Scotti mit einem Frösteln, „sind wir in Valenwald gefangen.”


„Nicht im Geringsten. Ich muss selbst ziemlich bald aufbrechen, da mein Herausgeber einen sehr klaren Termin für meine neueste Übersetzung festgesetzt hat. So wie ich es verstanden habe, muss man nur den Silvenar um einen speziellen Geleitschutz bitten und man kann gefahrlos nach Cyrodiil einreisen.”


„Den Silvenar bitten oder in Silvenar eine Bitte äußern?”.


„Den Silvenar in Silvenar ersuchen. Es ist eine merkwürdige Nomenklatur, die für diesen Ort typisch ist - die Art von Dingen, die meine Aufgabe als Übersetzer so schwierig machen. Der Silvenar, er oder eher sie, ist das bosmerische Gegenstück zu unseren Anführern. Das Wichtigste, was man über den Silvenar nicht vergessen darf ...”, Mallon lächelte, als er den Abschnitt fand, den er gesucht hatte. „Hier! „Nach vierzehn Tagen, unerklärbar, tanzt die Welt im Feuer.” Da ist diese Metapher wieder.”


„Was hattet Ihr über den Silvenar gesagt?”, fragte Scotti. „Das Wichtige, das man nicht vergessen darf?”


„Ich erinnere mich nicht, was ich gesagt habe”, antwortete Mallon und wandte sich wieder seiner Rede zu.


Eine Woche später rumpelte das kleine Boot über die flachen, ruhigeren Gewässer des schäumenden Stroms, zu dem der Xylo geworden war, und Decumus Scotti erblickte erstmals die Stadt Silvenar.


Wenn Falinesti ein Baum war, dann war Silvenar eine Blume. Eine prächtige Ansammlung der verschiedensten Schattierungen von hellem Grün, Rot, Blau und Weiß, die kristallgleich schimmerten. Mallon hatte nebenbei erwähnt, wenn er nicht gerade die Prosodie der Aldmer erläuterte, dass Silvenar einst eine blühende Lichtung im Wald gewesen war, aber durch einen Zauber oder eine natürliche Ursache die Bäume begonnen hatten, eine durchsichtige Flüssigkeit abzusondern. Als der Pflanzensaft immer weiter floss und sich über den farbenprächtigen Bäumen langsam verhärtete, entstand das faszinierende Netz der Stadt. Mallons Beschreibung war beeindruckend, aber sie konnte ihn kaum auf die wahre Schönheit der Stadt vorbereiten.


„Welches ist die beste, luxuriöseste Taverne hier?”, fragte Scotti einen der bosmerischen Seeleute.


„Prithala”, antwortete Mallon. „Aber warum bleibt Ihr nicht bei mir? Ich besuche einen Bekannten, einen Gelehrten, den Ihr mit Sicherheit faszinierend finden werdet. Sein kleines Haus ist nichts Besonderes, aber er hat die erstaunlichsten Ansichten über die Prinzipien eines merethischen Aldmer-Stammes, die Sarmathi ...”


„Unter anderen Umständen würde ich mit Freude annehmen”, sagte Scotti freundlich. „Aber nach all den Wochen, die ich auf dem Boden oder einem Floß geschlafen habe und gegessen habe, was immer ich in die Hände bekommen konnte, habe ich das Verlangen nach etwas Komfort. Und dann, in ein oder zwei Tagen, werde ich den Silvenar um eine sichere Passage nach Cyrodiil ersuchen.”


Die Männer verabschiedeten sich voneinander. Gryf Mallon gab ihm die Adresse seines Herausgebers in der Kaiserstadt, die Scotti annahm und schnell wieder vergaß. Der Schreiber wanderte durch die Straßen von Silvenar, überquerte Brücken aus Bernstein und bewunderte die versteinerte Wald-Architektur. Vor einem besonders beeindruckenden Palast aus silbrig scheinendem Kristall fand er Prithala.


Er nahm das beste Zimmer und bestellte ein verschwenderisches Mal der besten Qualität. An einem Nebentisch sah er zwei äußerst fettleibige Gestalten, einen Mann und einen Bosmer, die darüber sprachen, um wie viel besser das Essen hier war als in Silvenars Palast. Sie begannen, über den Krieg und einige finanzielle Themen und den Wiederaufbau der Brücken in der Provinz zu reden. Der Mann bemerkte, dass Scotti zu ihnen herübersah, und in seinen Augen spiegelte sich Erkennen wider.


„Scotti, seid Ihr das? Bei Kynareth, wo seid Ihr gewesen? Ich habe hier alle Verträge alleine aushandeln müssen!”


Scotti erkannte ihn am Klang seiner Stimme. Der fettleibige Mann war Liodes Jurus, gewaltig auseinander gegangen.



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