Online:Targas Nachricht

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Diese Seite enthält den Text von Targas Nachricht aus The Elder Scrolls Online.

Inhalt

Targas Nachricht

Liebste Anya,

zu Beginn muss ich dich bitten, diese Briefe zu zerstören, sobald du sie gelesen hattest. Es tut mir leid, dass ich nicht öfter und längere Briefe geschrieben habe, aber der Ärger ist mir auf den Fersen, so wie ein Welpe seiner Mutter folgt.

Es fällt mir schwer, in Worte zu fassen, was ich hier erlebt habe, in den Monaten ohne dich. Schwer, weil jeden Tag meine Gedanken ein Stück näher in Richtung Blasphemie wandern.

Unser glorreicher Kaiser hat uns nach Norden an den Ort geführt, den die Barbarenvölker Todlande nennen. Es ist so menschenfeindlich, wie der Name andeutet; niemand kann hier leben. Aber unser gepriesener Kaiser drängt weiter, fixiert auf das Versprechen einer Stadt glänzenden Wassers in der Mitte der Wüste, fixiert auf wahnsinnige Träume einer unsterblichen Armee.

Siehst du? Meine Feder hintergeht mich. Aber wie sonst soll ich den Plan unseres makellosen Kaisers nennen? Der Lohn eines Kriegers ist ewiger Ruhm und Ruhe für seinen geschundenen Körper, aber wie steht es um den Krieger, dem die Ruhe verwehrt bleibt? Welchen Trost gibt es für solch einen Soldaten?

Unser strahlender Kaiser möchte uns den Tod zugunsten seines eigenen Ruhms vorenthalten. Er möchte unsere Leichen schänden, indem er sie in widernatürlichen Formen auferstehen und über die Zeitalter für sich kämpfen lässt. Erneut formen meine Worte die übelsten Blasphemien.

Ehrlich gesagt weiß ich, dass hier nicht unser wunderbarer Kaiser fehlgeleitet ist (diese Möglichkeit ziehe ich gar nicht erst in Betracht), sondern dieser Ausländer, der nicht von seiner Seite weicht und ihm Verderbtheiten ins Ohr flüstert. Er stinkt nach Ehrgeiz, und seine Worte sind ranzig mit falschen Schmeicheleien.

Dennoch wird dies das letzte Mal sein, dass ich dir schreibe, meine liebste Anya. Der Fehler liegt am Ende doch bei mir selbst. Denn obgleich ich verpflichtet bin, meinem Herren in den Tod zu folgen, bin ich doch nicht willens, ihm auch danach noch zu folgen. Wenn ich diesen Brief hier fertiggeschrieben habe, werde ich den einzig ehrenwerten Ausweg nehmen und durch mein eigenes Schwert sterben.

Ich flehe dich an, zerstöre diesen Brief, wenn du ihn gelesen hast, damit unser himmlischer Kaiser nicht meint, du könntest an meiner Schuld beteiligt sein.

Auf ewig dein,

Targa