Der Rötliche Mann (engl. Ruddy Man) ist in den 36 Lehren das fünfte der neun Monsterkinder Vivecs vom Granatapfelbankett mit Molag Bal, das der Kriegerpoet bekämpft und kulturbringend verwandelt. Der Rötliche Mann, ein abgelegter Dreughpanzer Molag Bals, der von seinen Trägern Besitz ergreift, gilt als das unkomplizierteste und physisch greifbarste der Monster. Sein Mythos erklärt die Entstehung der Westscharte um Gnisis und die velothische Kunst, Dreughrüstungen herzustellen.[1]
Erster Kampf bei Gnisis
Der Rötliche Mann ist eigentlich nur eine toter, stachelige Haut Molag Bals, der die Dreugh in einem vorherigen Zeitalter anführte. Ein velothisches Kind aus Gnisis findet die Dreughhaut und trägt sie, „um sein Dorf zu beeindrucken“, wodurch es „zu einem mächtigen Mörder“ wird. Ohne diese wiederbelebte Erinnerung wäre der Panzer unbelebt geblieben und kein Monster geworden.[1]
Vivec stellt die Kreatur in einem epischen Kampf bei Gnisis, aus dem die zerklüftete Westscharte entsteht. Es heißt, dass Wanderer dort noch immer die Echos des großen Duells hören können: „Schwert über die Kruste, das Ächzen Gottes, das Brechen der gesplitterten Beine seines Monsterkindes.“ Der Kriegerpoet triumphiert und trägt den Panzer des Rötlichen Mannes als Geschenk zu den Dreugh. Sie versprechen, ihn von der Welt der Oberfläche fernzuhalten, brechen aber später ihr Wort.[1]
Zweiter Kampf und Verwandlung
Nach zehn Jahren erscheint das von den Dreugh noch mit „mythischer Inflexibilität“ abgehärtete Panzermonster erneut, diesmal bei Tränenstadt im äußersten Südosten Morrowinds und von einem abtrünnigen, dem Haus des Chaos verbundenen Velothi-Schamanen angelegt, der vollkommen von der Rüstung absorbiert wurde. Der Rötliche Mann zerstört drei Dörfer, bis ihn Vivec durch eine Symbolische Collage erneut besiegen kann.[1]
Da er den Dreugh nicht mehr traut, übergibt Vivec den Panzer ihm treu ergebenen Mystikern, um daraus die „Rüstung eines Philosophen“ zu erschaffen. Die Weisen hüllen einen der ihren vollständig in die Rüstung ein und bringen heiliges Harz, zeremonielle Gravuren, lange Ahnenlisten, numerologische Gleichungen und dergleichen mehr an. Vivec fügt selbst noch Illuminationen hinzu, an deren Entzifferung sich die Theologen späterer Zeiten versuchen sollten.[1]
Wissenswertes
- Die Dreugh (bei Vivec auch die „Altmer der See“) tauchen in den Lektionen mehrfach auf. Sie tragen das Weib des Netchmannes in ihre Unterwasserpaläste und verändern ihr Geschlecht, damit sie Vivec als Ei in sich trägt,[2] und lehren den Kriegerpoeten das Wassergesicht, mit dem er nicht lügen kann[3] - und werden doch in Lektion 28 selbst als Lügner entlarvt.[1]
- Der Tribunalstempel erinnert mit dem Schrein der Tapferkeit, einem Zielort der Pilgerreise der Sieben Gnaden, am Eingang zur Koal-Höhle an Vivecs Sieg über den Rötlichen Mann. Der Legende nach verschont er den „Vater der Dreugh“[4] unter der Bedingung, dass sie den Dunmern fortan ihre Häute zur Verfügung stellten. [5]
Anmerkungen
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Die 36 Lehren: Lektion 28
- ↑ Die 36 Lehren: Lektion 1
- ↑ Die 36 Lehren: Lektion 16
- ↑ Hier wird Molag Bal mit dem Rötlichen Mann als seinem späteren Echo zusammengelesen.
- ↑ Der Pfad des Pilgers