Online:Handwerksstil 6: Die Rothwardonen

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Inhalt

Handwerksstil 6: Die Rothwardonen

Aufzeichnungen von Doktor Alfidia Lupus für eine Reihe von Broschüren über die wichtigsten kulturellen Stilrichtungen Tamriels

(Dr. Lupus war von 2Ä 418 bis 431 kaiserliche Ethnographin für den Potentaten Savirien-Chorak.)

Als ich heute Morgen bei Morians Stadthaus ankam, war alles eitel Sonnenschein; Divayth und der Professor plauderten bei einem Schluck Chal wie die besten Freunde und verglichen Ralliballahs Elf Ritualformen mit dem Buch der Arkansten Bünde. Ich erinnerte Divayth daran, dass er versprochen hatte, mich zur yokudanischen Kapelle im Marktviertel zu begleiten, worauf sich Morias Miene ein wenig verfinsterte, aber dann lächelte er und meinte, das sei kein Problem, da er ohnehin ein neues hyperagonales Medium in seinem Labor erproben wollte.

(Und vielleicht war es auch das Licht, aber mir schienen beide Männer irgendwie … jünger. Ich darf nicht vergessen, dass beide enorm fähige Zaubermeister sind und sich wohl auch mit Illusionsmagie auskennen. Oder vielleicht mache ich mir da nur was vor.)

In der Kapelle traf ich einige sachkundige Rothwardonen, die alle die Würde und höfliche Reserviertheit ausstrahlten, die ich mit den besser gebildeten Vertretern meines Volkes verbinde. Der Höchst Geschätzte Zirumir, ein Priester des Tu'whacca (hoffentlich habe ich das richtig geschrieben), war mir eine besondere Hilfe.

Er wies mich darauf hin, dass sowohl Yokuda, die alte Heimat der Rothwardonen, als auch ihre derzeitige Provinz Hammerfall Wüsten sind (oder im Fall von Yokuda waren). Um sich zu kühlen und vor den Elementen zu schützen verwenden die Rothwardonen leichte, lange und weite Kleidung, und diese fließenden Kurven trifft man auch in ihrem Handwerk wieder. Ihre Roben und Rüstungen sind akzentuiert durch ausladende Kurven an Gelenken und Kopfbedeckungen. Sogar ihre Schwerter sind mitunter gebogen.

Ihre Architektur hingegen scheint recht schwerfällig, wobei dies bei genauerer Betrachtung hauptsächlich daran liegt, dass man die extremen Temperaturen der Wüste abhalten möchte. Zirumir zeigte mir der ausgeklügelte System eingeschlitzter Lüftungsschächte im Oberlichtaufbau, mit dem selbst die schwächste Brise eingefangen und hinunter ins Hauptschiff geleitet wird.

Als Zirumir zu einem Mitglied seiner Gemeinde gerufen wurde, wanderten Divayth und ich in die Apsis, um dort einen Blick auf die acht Schreine der yokudanischen Göttlichen zu werfen. Divayth erklärte mir, dass die Ahnherren von Hammerfall zwar oft die Göttlichen von Cyrodiil verehren, die ihnen Remans Kaiserreich gebracht hatte, dies jedoch die traditionellen Götter seien, die von den konservativeren rothwardonischen Kronen angebetet würden. Plötzlich, wir waren gerade hinter dem bienenstockartigen Schrein, der Morwha geweiht ist, drehte er sich mit diesen brennenden Augen zu mir um; er nahm meine Hände zwischen die seinen und sagte mir, dass ich für ihn die klügste und begehrenwerteste Frau der ganzen Kaiserstadt sei. Mir blieb der Atem weg, und mein Herz hämmerte in meiner Brust. Aber als er näher trat, als wollte er mich umarmen, da hatte ich plötzlich Angst; ich wich zurück, schüttelte meinen Kopf und floh zurück ins Hauptschiff. Ich befürchte, dass ich einer jungen rothwardonischen Familie, die gerade Kerzen vor Morwhas Altar stellte, einen gehörigen Schrecken eingejagt habe.

Was soll ich jetzt tun? Ich fürchte, dass ich Divayth furchtbar beleidigt habe. Wie kann ich das nur wiedergutmachen? Und wage ich es, das Morian gegenüber zu erwähnen? Bei Julianos' kleinem Teekessel, was für eine Zwickmühle!