Alandro Sul

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Der folgende Artikel bezieht sich teilweise auf Quellen, die nicht im offiziellen Kontext veröffentlicht, aber aufgrund ihrer inhaltlichen Relevanz miteinbezogen werden. Für mehr Informationen siehe auch die Hilfeseite zum Einbezug inoffizieller Texte.

Alandro Sul war der Schildgefährte (EV: shield-companion)[1] des Hortators Nerevar in der Schlacht am Roten Berg 1Ä 668. Während Nerevar als Sohn Boethiahs gilt, wird Alandro Sul als unsterblicher Sohn der Azura verstanden.[2]

Mythische Ereignisse am Roten Berg

Das altnordische Geheime Lied von Wulfharth Aschkönig stellt dar, wie Lorkhan mit dem Aschkönig Ysmir Wulfharth und dem Verräter Dagoth Ur in der Herzkammer des Roten Berges gegen Nerevar, Dumac und Alandro Sul standen. Jeder der drei Kriegsfürsten trug hier ein mit Kagrenacs Werkzeugen verbundenes Artefakt: Dumac den Hammer, Nerevar das Messer und Sul einen Kettenpanzer, der Seelenschutz assoziiert.[3] Der Aschkönig brüllte Sul mit seiner Stimme blind, konnte ihn aber nicht bezwingen und fand an seinen Wunden einen erneuten Tod. Nerevar und Dagoth verwundeten sich gegenseitig tödlich, aber Lorkhans durch einen Treffer von Dumacs mythopoetisch wirkmächtigen Hammer bereits erhärtetes Herz konnte nun mit Nerevars Klinge aus seiner Brust geschnitten werden, was die Untergangstrommel besiegte.[2]

Diese in vielen kulturellen Legenden widersprüchlich dargestellten Ereignisse am Roten Berg erfolgten in drachengebrochenen Unzeiten[IET 1] und stellen bekannte Muster des Monomythos nach. Alandro Sul bildet innerhalb der enantiomorphischen Struktur den Archetyp des beobachtenden Zeugen, der versehrt wird.[IET 2]

Sul und die aschländischen Überlieferungen

Nach dem Tod Nerevars und Apotheose der Tribunalsgötter lebte Alandro Sul unter den Aschländern und gilt als Begründer einer in vielen Versionen mündlich unter den Stämmen tradierten Überlieferung zu den Ereignissen am Roten Berg, die in ihrer Grundausrichtung deutlich von der Doktrin des Neuen Tempels abweicht. [4] Besonders im Nerevarine-Mysterienkult der Urshilaku, deren Aschkhane (Sul-Senipuul, Sul-Matuul) seinen Namen weiterführten, wurde diese Tradition lebendig gehalten.[IET 3]

Der Tempel hat diese Erzählungen als Apographa gesammelt, aber allgemein als harmlosen, ignoranten Aberglauben abgetan. Erst die infolge von Dagoth Urs Wiedererwachen 2Ä 882 und dem Machtverlust des vom Herzen getrennten Tribunals aufgekommenen, kritischen Fragen der abtrünnigen Priester und der Nerevarine-Zwischenfall 3Ä 427 verliehen diesen subversiven Erzählungen breitere Bekanntheit und Aktualität.[5] Hauptelemente der auf Sul zurückgeführten Überlieferungen sind:[4]

  • Hervorhebung der heimtückischen Ermordung Nerevars durch Vivec, Almalexia und Sotha Sil, die eigennützig die Macht des Herzens begehrt hätten.
  • Eine große Rolle Azuras bei Nerevars und Dagoth Urs Umgang mit dem Herzen, dem Verschwinden der Dwemer sowie ihre Verfluchung des Tribunal und der Dunmer.
  • Die Tragödie Dagoth Urs, der treu zu Nerevar gestanden und seinen Tod habe sühnen wollen, aber vom Tribunal aus der Herzkammer vertrieben wurde.
  • Die allgemein profane und dem lästerlichen Streben der Dwemer vergleichbare Quelle der Göttlichkeit des Tribunals, angeeignet durch den Einsatz von Kagrenacs Werkzeugen auf das Herz.

Vivec, der dualistische, stets ambivalente Kriegerpoet, bestätigt einerseits wesentliche Punkte,[6] bestreitet Alandro Suls Überlieferung andererseits:[7]

Diese Legende stammt von einer Geschichte, die Alandro Sul, ein bei den Aschländern lebender Kampfgefährte Nerevars, zu erzählen pflegte. Die Aschländer haben Alandro Suls Bericht in ihren Überlieferungen beibehalten. Die Geschichte ist in einigen Details überzeugend, in anderen unglaubhaft und insgesamt auf jeden Fall falsch.

Trivia

  • Morrowind-Entwickler Michael Kirkbride berichtet von Plänen für Alandro Sul, die es nicht ins finale Spiel geschafft haben, darunter die „Tausend Kettenringe von Alandro Sul“: Sein Geist wäre durch Wahnsinn oder den Todesstoß des Tribunals in seine Kettenhaube gefahren, die die Aschländer in die Hände bekamen. Die Haube wurde aufgeteilt und unter den Stämmen verteilt, so dass schließlich alle Stammesleute Kettenring-Ohrringe trugen, die ihnen Suls Wahrheit einflüsterten.[IET 3]

Anmerkungen

  1. In DVs auch als Schildbruder oder Schildknappe übertragen.
  2. 2,0 2,1 Lieder von König Wulfharth. Das Geheime Lied von König Wulfharth: Die Schicksalstrommel.
  3. Wraith Mail in der EV, entsprechend Wraithguard für Seelenschutz. Die DVs verschleifen den Bezug durch Todesalp-Kettenpanzer.
  4. 4,0 4,1 Nerevar am Roten Berg
  5. Haupthandlung von The Elder Scrolls III: Morrowind
  6. Die Ermordung Nerevars ist etwa sowohl als Geheimbotschaft wie auch im Hauptnarrativ der 36 Lehren des Vivec angelegt oder wird im Rollenspiel Vivecs Prozess ebenso dem sterblichen Vehk angelastet wie für den göttlichen Vehk bestritten.
  7. Dialog mit Vivec in The Elder Scrolls III: Morrowind
Anmerkung: Die folgenden Referenzen finden sich nicht in den Spielen oder im offiziellem Begleitmaterial. Vergleiche auch die Hilfeseite.
  1. vgl. Michael Kirkbrides Kommentar zum Drachenbruch am Roten Berg vom 15.10.2013: [Frage:] „Dann sagte Wulfharth: 'Seht Ihr nicht, wo ihr wirklich seid? Wisst ihr nicht, wer Shor wirklich ist? Wisst ihr nicht, was dieser Krieg ist?" Und sie sahen vom König zum Gott zu den Teufeln und Orks, und einige begriffen, begriffen wirklich, und diese blieben.' Was begriffen sie wirklich? [MK:] „Sie waren im Drachenbruch des Roten Moments.“
  2. vgl. Michael Kirkbrides Kommentar über Mythische Beziehungen: „Nirn (Frau/Land/Freiheits-Auslöser für Geburtstod des Enantiomorph)/ Anu-Padomay (Enantiomorph mit erforderlichem Verrat)/ ?* (Bezeugender Schildthan, der erblindet oder versehrt wird und so die Wellenform stabilisiert; blind/versehrt = = letzte Entscheidung)“. Dieser Rolle entsprechen unter anderem Magnus oder der namenlose Schildthan der Remanada.
  3. 3,0 3,1 vgl. Michael Kirkbrides Kommentar über Alandro Sul vom 19.09.2006: „Es gab schöne Pläne für Sul, die es nie ins Spiel geschafft haben wie die “Tausend Kettenringe von Alandro Sul", wobei sein Geist entweder durch A) Wahnsinn oder B) die Tribunalskanone in seine Kettenhaube geblasen wurde. Dann bekamen sie die Aschländer in die Hände und Sul konnte ihren Geist vereinnahmen, wenn sie es trugen, sie sehen lassen, was er gesehen hatte oder zu sehen haben glaubte. Und dann wurde dieses Ding natürlich zerstreut und unter den Stämmen verteilt, so dass letzten Endes alle Aschländer-Stammesmer Ohrringe tragen sollten, die aus Kettenhemdringen gemacht waren, wobei jeder das profane Flüstern der Wahrheit hörte. Daher kommt der Name Sul-Matuul. Der Härteste unter den Harten.“