Online:Vazsharas Tagebuch

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Diese Seite enthält den Text von Vazsharas Tagebuch aus The Elder Scrolls Online.

Inhalt

Vazsharas Tagebuch

Vazshara ist erst seit einer Woche eine Zweiflermönch, und sie bedauert ihre Entscheidung jetzt schon. Niemand spricht darüber, was hier passiert ist, bevor die Zwei Königreiche Wurzeln geschlagen haben, aber dennoch denkt jeder ständig daran. Es ist, als würde ein gewaltiger Senchetiger unser Abendessen verschlingen, und wir dürften ihm nicht auf die Nase hauen. Wir alle wissen, dass irgendein Mondbischof hier das Dunkel aufgewühlt und die Dro-m'Athra nach Nirni gelassen hat. Aber warum? Und wie? Das verrät niemand. Natürlich kennt Vazshara alle Gerüchte; die Ammenmärchen, über die Ja-Khajiit lachen, wenn sie meinen, das niemand zuhört. Die meisten Khajiit lachen mit, aber diese hier weiß, dass dumme Geschichten oft finstere Wahrheit verbergen. Diese hier muss herausfinden, was hier wirklich passiert ist.

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Vazshara hat schon einen Krampf in den Krallen vom Schreiben! Diese hier hat mit vielen, vielen Mönchen gesprochen und ihre Geschichten zu Papier gebracht. Vazshara muss zugeben, dass diese Geschichten deutlich finsterer sind als die, die sie als Ja-Khajiit gehört hat. Die Akteure sind immer dieselben: verrückte Mönche und ein Mondbischof namens „Stein-Klopfer“. Offenbar trug dieser Bischof einen magischen Stock, der Geheimnisse verriet, wenn man mit ihm auf den Boden klopfte. Niemand weiß, woher dieser magische Stock kam, oder wohin er nach dem Tod des Mondbischofs verschwand, also könnte all das auch nur Senche-Mist sein. Aber ein Mysterium nach dem anderen, ja?

Tag und Nacht klopfte der Mondbischof auf den Boden und erfuhr so alle Geheimnisse Nirnis. Aber irgendwann gingen dem magischen Stock die Nirni-Geheimnisse aus, also fing er an, dunklere Geheimnisse zu verraten. Namiira-Geheimnisse. Der Klopfer lauschte und lauschte, und er wurde alt und wahnsinnig. Die Mönche des Tempels wurden ebenfalls wahnsinnig, weil das Klopfen niemals aufhörte. Das Geräusch war laut und stetig … klopf-klopf, klopf-klopf, klopf-klopf. Wie ein Herzschlag, ja? Irgendwann heckten die Mönche einen Plan aus, den Stein-Klopfer zu töten. Sie lockten ihn ins hohe Lunarium und stachen mit ihren Krummdolchen auf ihn ein, bis er starb. Alles Blut und alle Geheimnisse sickerten aus dem Leichnam des Klopfers und brachen den Tempel auf, sodass der Schlund von Lorkhaj und das Dunkel darunter offen lagen.

Hier zerfasert die Geschichte nach und nach. In einigen Versionen erwacht der Klopfer, nachdem all sein Blut ihm entronnen ist, und er tötet alle Mönche mit Blitzschlägen. In anderen bricht eine große geflügelte Bestie aus Lorkhajs Kehle hervor, die die Mönchen mit Klauen und Reißzähnen zerfleischt. Aber das ergibt keinen Sinn. Die Siegel, die man an verschiedenen Orten des Tempels findet, zeigen eindeutig den Mondbischof, der von Mönchen flankiert ist und krumme Geister beschwört. Und diese hier hat im hohen Lunarium etwas gesehen, was wie eine Tür aussieht. Also muss er überlebt haben, und er muss zumindest einige der Mönche in den Krummen Tanz gezwungen haben, nicht wahr? Pah. Diese hier glaubt, dass es sich um Schuldgefühle handeln könnte. Die Zweiflermönche haben einen üblen Ruf. Viele Khajiit glauben, dass der Orden eine Rolle bei der Befreiung der Dro-m'Athra gespielt hat. Diese hier glaubt langsam, dass sie recht haben könnten. Vazshara hätte auf ihren Papa hören und Fischerin werden sollen. Var var var.

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Dieser verfauchte Ort! Abt Kulan-dro hat Vazshara heute in das hohe Lunarium zitiert und ihr die schlimmste Standpauke ihres Lebens verpasst. „Schluss mit dem frivolen Gerede! Schluss mit den Fragen!“ Pah! Als wäre irgendetwas an diesem Ort hier frivol. Dieser Tempel ist ein Grabmal. Niemand lacht oder singt oder tanzt. Es geht immer nur um Gesänge und Geflüster und Gebete mit eingezogenem Schwanz. Das allein würde schon reichen, um Vazshara zum Weglaufen zu bringen, aber da ist noch mehr. Da war etwas im Blick des Abt. Es war kein Zorn … Nein, das war es nicht. Es war wie … nichts. Wie ein stumpfes, schwarzes Nichts. Wie die Augen eines Toten. Bei dem Anblick hat sich mir der Schwanz verknotet. Vazshara hat genug. Diese hier bricht bei Tagesanbruch auf in Richtung Meer. Mögen die Monde diesen Ort hier verfluchen, und seinen Abt mit ihm!