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Diese Seite enthält den Text von Ein Licht im Moor aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
Eines Nachts, als er auf den regendurchnässten Straßen durch die Moore von Glenumbra reiste, sah ein Pilger eine Laterne im Nebel leuchten.
„Meine Güte“, sagte er, als er stehenblieb und sich seinen lustigen weißen Hut aus dem Gesicht schob, um besser schauen zu können, „da ist wohl ein armer Reisender vom Weg abgekommen!“
„Heda!“, rief er, „die Straße ist hier drüben!“
Er bekam keine Antwort; da er jedoch keiner war, der einen Mitmer der Gnade des Sumpfes überlässt, verließ er seinen eigenen Weg und watete durch das faulige Wasser zwischen ihm und dem Licht. Während er mit schmatzenden Stiefeln durch den schwarzen Schlamm stapfte, konnte er das Licht kaum noch im Nebel vor sich sehen.
Er ließ sich jedoch nicht abschrecken und ging weiter, kaum besorgt um seine eigene Sterblichkeit. „Jetzt muss er mich doch hören können“, dachte er, und er rief erneut nach dem Fremden.
„Hallo, mein Freund! Die Straße ist hier drüben!“
Als er erneut keine Antwort hörte, sah er sich einen Augenblick lang um. Alles, was er dort im Dunkel sah, war Nebel. Er konnte weder sein Pferd noch seinen Karren sehen. Als er da so stand, zitternd im Licht seiner eigenen Laterne, fragte er sich, ob er wohl je zur Straße zurückkehren würde.
Er entschied sich, dass zwei Seelen sich besser schlagen als nur eine, und er kämpfte sich weiter in Richtung des Lichts vor, bis zur Brust versunken in Schlick und fauligem Wasser.
Erst verlor er den einen, dann den anderen Stiefel an den Matsch, tief in der schmatzenden Grube, die seinen Weg markierte. Ohne Stiefel ging er weiter, bis er nicht mehr weiter konnte.
Da stieß er bei einer Baumgruppe auf eine kleine Glaslaterne, die von einem Ast hing. Auf der Suche nach einer Spur des Eigentümers fand er eine weitkrempige Haube, die verlassen am Boden lag. Als er da so stand und sich wunderte, flackerte und erlosch das helle Licht der winzigen Laterne.
Er schaute zu seiner eigenen Laterne, die fröhlich auf Schulterhöhe im Wasser tanzte, und nahm einen weiteren Schritt, nur um festzustellen, dass das nicht möglich war. Er konnte kaum noch die Hüfte drehen, so dick war der Schlamm, in dem er versumpft war.
Den Blick gen Himmel gestreckt griff er nach den holzigen Fingern des Baums über sich, aber er stellte fest, dass diese zu weit entfernt waren.
Also stand er da im Dunkel, bis das brackige Wasser seinen Hals, seinen Mund und seinen lustigen weißen Hut verschluckte. Sein letzter Atemzug schickte eine Blase an die Oberfläche, und das war das Ende des Pilgers.
Eines Nachts, als er auf den regendurchnässten Straßen durch die Moore von Glenumbra reiste, sah ein Kaufmann eine Laterne im Nebel leuchten.
„Meine Güte“, sagte er, als er stehenblieb und sich den breiten Schirm seiner Mütze aus dem Gesicht schob, um besser schauen zu können, „da ist wohl ein armer Reisender vom Weg abgekommen!“