Online:Traumgänger

Version vom 19. Februar 2017, 17:30 Uhr von Scharebot (Diskussion | Beiträge) (Bot: Schrift anhand der Spieldaten eingetragen.)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version ansehen (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Auflagen des Buches

Diese Seite enthält den Text von Traumgänger aus The Elder Scrolls Online.

Inhalt

Traumgänger

Beobachtungen von Raynard, Akademie von Gramfeste

Man nennt sie die Traumgänger. Wesen, die mittels eines einfachen Zaubers die Träume eines anderen betreten können. Eure finstersten Begierden, Eure bizarrsten Fantasien, Euer wahres Ich … All dies liegt vor diesen Traumgängern wie ein offenes Buch. Eure wertvollsten Erinnerungen, durchwühlt und zerpflückt wie die Reste eines Festmahls.

Die Traumgänger haben sich angeblich der Daedrafürstin Vaermina verschrieben. Man sagt, dass sie ihr ihre Seelen verkauft haben, um ihre Ebene zu betreten, die als Traumreise bekannt ist. Was daran wahr ist, kann ich nicht beurteilen, aber die Parallelen zwischen den Handlungen der Traumgänger und denen der Priester von Vaermina sind verblüffend.

Der einzige Unterschied, den ich herausfinden konnte, ist die Art und Weise, wie sie einen Traum betreten. Priester der Vaermina brauchen dafür nichts weiter als einen Tropfen eines alchemistischen Gebräus, das nur die besten Alchemisten herstellen können. Die Traumgänger benötigen diesen Trank jedoch nicht. Sie beschwören eine Magie, die ihnen scheinbar angeboren ist und die weder vererbt noch gelehrt werden kann. Wurden sie gesegnet von der Daedrafürstin? Haben ihre Eltern ein heiliges Ritual durchgeführt, um ihnen bei der Geburt diese Macht zu verleihen? Niemand, mit dem ich gesprochen habe, weiß es wirklich. Oder sie wollen es mir nur nicht verraten, wie auch immer.

Aber wie steht es mit den Traumgängern selbst? Was versuchen sie durch den Gebrauch dieser Macht zu erreichen? Bedenkt nur das Chaos, das entstehen könnte, wenn man die Träume eines anderen betritt. Das ist ein wahrlich erschreckender Gedanke.

Und doch waren die Traumgänger, denen ich begegnete, von sanfter und gutmütiger Natur. Sie nutzen ihre Kräfte, um anderen zu helfen. Sie lassen schmerzliche Erinnerungen verschwinden. Heilen geistige Erkrankungen, gegen die selbst die besten Heiler machtlos sind. Sie vollbringen unglaubliche Taten, indem sie einfach nur die Träume einer Person berühren. Ich weiß das, weil gesehen habe, was ein Traumgänger bewirken kann.

Meine Frau und meine Kinder waren an der Knahaten-Grippe erkrankt. Das war eine schreckliche Art zu sterben, langsam und qualvoll. Als sie starben, starb mit ihnen mein Wille zu leben. Aber der Traumgänger, den ich traf, hatte Mitleid mit mir. Er gab mir die Gelegenheit, mich an meine Familie zu erinnern und gleichzeitig den Schmerz zu vergessen, den ihr Verlust mir bereitet hatte. Dem Schmerz gegenüber gefeit zu sein und mich an meine Familie zu erinnern, so wie sie vor der Krankheit war. Mich an das Glück und die Liebe zu erinnern.

Der Traumgänger betrat meine Träume. Als ich erwachte, war ich von Ruhe erfüllt. Alles war in Ordnung. Ich konnte mein Leben weiterleben. Ich wollte ihm danken, aber er war fort. Ich sah ihn niemals wieder.

Wer auch immer die Traumgänger sind, welchem Herrn sie auch immer dienen, ich stehe auf ewig in ihrer Schuld. Aber davon abgesehen kann ich die Angst nicht vergessen, die in mir schlummert. War es richtig, mir den Schmerz zu nehmen? Sind Erinnerungen nicht das, was uns einzigartig macht? Bin ich jemand anderes geworden, weil meine Erinnerungen verändert wurden? Es scheint, dass ich Schmerz durch Angst ersetzt habe, und ich bin mir nicht sicher, was mir lieber ist.