Online:Das Jahr 2920, Band 17

Version vom 19. Februar 2017, 17:28 Uhr von Scharebot (Diskussion | Beiträge) (Bot: Schrift anhand der Spieldaten eingetragen.)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version ansehen (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Auflagen des Buches

Diese Seite enthält den Text von Das Jahr 2920, Band 17 aus The Elder Scrolls Online.

Inhalt

Das Jahr 2920, Band 17

2920: Das letzte Jahr der Ersten Ära

Von Carlovac Stadtweg

1. Herbstsaat 2920 Gramfeste, Morrowind

Sie waren im Zwielicht im Hof des Herzogs zusammengekommen und genossen sowohl Wärme als auch Rauch getrockneter Äste und bittergrüner Blätter. Glimmende Glut erhob sich gen Himmel, nur um dort kurz zu verweilen und dann zu vergehen.

„Ich handelte überstürzt“, gestand der Herzog nüchtern. „Aber Lorkhan hatte seinen Spaß und alles ist gut. Die Morag Tong wird den Kaiser nicht ermorden, nachdem meine Zahlung an sie nun auf dem Grund der Inneren See liegt. Ich dachte, Ihr hättet irgendeine Vereinbarung mit den daedrischen Fürsten.“

„Was Eure Seefahrer als Daedra sahen, war vielleicht kein solcher“, entgegnete Sotha Sil. „Vielleicht war es ein skrupelloser Kampfmagier oder sogar nur ein einschlagender Blitz, der Euer Schiff zerstört hat.“

„Der Prinz und der Kaiser sind unterwegs, um Ald Lambasi wie im Waffenstillstand vereinbart einzunehmen. Es ist einfach typisch für die Cyrodiiler, anzunehmen, dass ihre Zugeständnisse verhandelbar wären, unsere hingegen nicht.“ Vivec zog eine Karte hervor. „Wir können sie hier treffen, in diesem Dorf nordwestlich von Ald Lambasi, Fervinthil.“

„Aber werden wir sie treffen, um zu sprechen“, fragte Almalexia, „oder um Krieg zu führen?“

Keiner von ihnen hatte eine Antwort darauf.

15. Herbstsaat 2920 Fervinthil, Morrowind

Ein spätsommerlicher Sturm blies durch das kleine Dorf und verdunkelte den Himmel bis auf das Gleißen von Blitzen, die wie Akrobaten auf Hochseilen von Wolke zu Wolke sprangen. Wasser rauschte knöchelhoch die schmalen Straßen hinunter, und der Prinz musste schreien, um von seinen Hauptmännern gehört zu werden, obwohl sie nur wenige Schritte von ihm entfernt standen.

„Vor uns liegt ein Gasthof! Wir warten dort, bis der Sturm vorbeizieht, bevor wir nach Ald Lambasi vorrücken!“

Der Gasthof war warm, trocken und voll geschäftigem Treiben. Schankmaiden eilten hin und her, um Greef und Wein in ein Hinterzimmer zu bringen, und zeigten dabei die offensichtliche Aufregung über einen berühmten Gast. Irgendjemand, der noch mehr Aufmerksamkeit auf sich zog als der Erbe des Kaiserreichs von Tamriel. Vergnügt schaute Juilek zu, wie die Maiden sich sputeten, bis er den Namen „Vivec“ hörte.

„Mein lieber Fürst Vivec“, sagte er, als er ins Hinterzimmer hineinplatzte. „Ihr müsst mir glauben, dass ich nichts von dem Angriff auf Schwarztor wusste, ehe er bereits erfolgt war. Wir werden es selbstverständlich unverzüglich zurück in Eure Obhut übergeben. Ich schickte bereits ein entsprechendes Schreiben zu Eurem Palast in Balmora, aber offenkundig seid Ihr dort gar nicht.“ Er wartete kurz und musterte die vielen neuen Gesichter im Raum. „Verzeiht. Dürfte ich mich vorstellen? Ich bin Juilek Cyrodiil.“

„Mein Name ist Almalexia“, sagte die schönste Frau, die der Prinz je gesehen hatte. „Warum gesellt Ihr Euch nicht zu uns?“

„Sotha Sil“, sagte ein ernst dreinschauender Dunmer in einem weißen Mantel, schüttelte die Hand des Prinzen und führte ihn an einen freien Platz in der Runde.

„Indoril Brindisi Dorom, Prinz von Gramfeste“, sagte ein massig gebauter Mann, der neben ihm saß.

„Ich verstehe, dass die Ereignisse der letzten Monate den Eindruck erwecken, die Kaiserliche Armee stünde nicht länger unter meiner Kontrolle“, sagte der Prinz, nachdem er etwas Wein bestellt hatte. „Dieser Eindruck täuscht nicht. Es ist die Armee meines Vaters.“

„Ich hatte gehört, der Kaiser würde auch nach Ald Lambasi kommen“, sagte Almalexia.

„Offiziell tut er das“, sagte der Prinz vorsichtig. „Inoffiziell weilt er noch in der Kaiserstadt. Er hatte einen bedauerlichen Unfall.“

Vivec warf dem Herzog einen kurzen Blick zu, bevor er den Prinzen ansah. „Einen Unfall?“

„Es geht ihm gut“, sagte der Prinz rasch. „Er wird es überleben, doch es sieht alles danach aus, als ob er ein Auge verliert. Es war eine Auseinandersetzung, die nichts mit dem Krieg zu tun hat. Die einzig gute Nachricht ist, dass ich über sein Siegel verfügen darf, solange er sich noch erholt. Sämtliche Vereinbarungen, die hier und jetzt getroffen werden, sind für das Kaiserreich bindend, sowohl unter der Herrschaft meines Vaters als auch unter meiner.“

Almalexia lächelte. „So lasst uns denn einige Vereinbarungen treffen.“