Online:Die Waldmer

Version vom 19. Februar 2017, 17:28 Uhr von Scharebot (Diskussion | Beiträge) (Bot: Schrift anhand der Spieldaten eingetragen.)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version ansehen (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Auflagen des Buches

Diese Seite enthält den Text von Die Waldmer aus The Elder Scrolls Online.

Inhalt

Die Waldmer

Weidenbein rieb seinen Knöchel. Nicht gebrochen, nur verstaucht. Er stand auf und belastete es äußerst vorsichtig. Gut. Der Knöchel würde halten. Weidenbein war auf einer Reise durch Valenwald gestürzt. Eines seiner Beine war dünner als das andere. Manchmal vergaß er das.

„Und jetzt muss ich noch herausfinden, wo ich bin“, sagte Weidenbein. Er schaute in das Blättermeer weit über sich, durch das gelegentlich das Blau des Himmels lugte. Jedem anderen würden diese kurzen Eindrücke nichts sagen, aber Weidenbein war ein Waldelf, und er drehte sich sofort in die richtige Richtung und setzte seine Reise fort.

Bald bemerkte er, dass er nicht alleine war. Ein Stück zu seiner Linken ging ein anderer Waldelf, dessen dunkelgrünes Haar ungekämmt um sein Gesicht fiel. Weidenbein, der es gewohnt war, alleine zu reisen, bemerkte, dass sein stiller Begleiter seinen Schritt so angepasst hatte, dass er in der Nähe blieb, ohne ihn zu überholen.

„Geht Ihr ebenfalls nach Falinesti?“, fragte Weidenbein.

„Ja.“

Weidenbein fuhr fort: „Ich hoffe, den Sommerstätte zu erreichen, bevor es zu spät wird.“

Der grünhaarige Waldelf antwortete: „Das schafft ihr.“ Sein Ton macht es deutlich, dass er nichts weiteres sagen würde, also nickte Weidenbein einfach und ging weiter.

Den Rest des Tages reisten sie wortlos Seite an Seite. Als Weidenbein eine Rast einlegte, hielt der Fremde ebenfalls an. Weidenbein teilte Wasser und Trockenfleisch mit ihm. Dann begannen sie den letzten Teil ihrer Reise. Die Bäume lichteten sich und gaben eine Lichtung frei, in die Falinesti perfekt passte.

Am Rand der Lichtung blieb der Fremde stehen und legte seine Hand auf Weidenbeins Arm. Überrascht stellte Weidenbein fest, dass die Haut des grünhaarigen Elfen rau und dick war, wie Rinde.

„Wartet hier“, sagte der Fremde, und begann, eine Zauberformel zu murmeln.

Weidenbein, der sich weder bewegen noch etwas sagen konnte, sah zu, wie sein Begleiter zum Fuß von Falinesti ging und seine Rinde mit seiner Stirn berührte. Die Baumstadt erbebte und begann langsam, sich zu bewegen, wobei sie ihre Wurzeln aus der Erde erhob.

Als der grünhaarige Elf davonging und Falinesti von dannen führte, fühle Weidenbein, wie der seltsame Bann, der ihn ergriffen hatte, brach, und wie ein eingeschlafener Arm erwachte sein Körper wieder. Er blickte nach unten und bemerkte, dass nicht nur sein dünnes Bein geheilt war, sondern dass ihm auch seine Schuhe fehlten.

„Der Waldmer“, flüsterte Weidenbein ehrfürchtig. Der Waldmer der Legende, der die Unachtsamen im Wald in die Irre führte, war auch dafür bekannt, dass er jenen Gutes tat, die ihren Weg kannten.

Während Falinesti nach Süden ging, fragte sich Weidenbein, was von beiden wohl auf die Stadt zutraf.