Online:Aurbisches Rätsel 4: Der Eldenbaum

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Inhalt

Aurbisches Rätsel 4: Der Eldenbaum

Niedergeschrieben von Bezeichner Beredalmo

Hier eine Wahrheit, gelesen aus der Rinde.

Der Stachel von Ada-Mantia und sein Nullstein diktierten die Struktur der Realität in seiner aurbischen Umgebung und legten für die Erdknochen ihre Geschichte oder ihr Wesen innerhalb der Entwicklung der (zeitgebundenen) Geschichte des Drachen. Die Aldmer oder Merethischen Elfen folgten nur solange gemeinsam einem Ziel, bis sie bemerkten, dass andere Türme, mit ihren eigenen Steinen, andere Geschichten erzählen konnten, die jeweils Regeln folgten, die von Variorum-Baumeistern festgelegt wurden. Und so teilten sich die Mer auf, und jede Gruppe folgte ihrer eigenen Schöpfung: die Chimer folgten Rotherz, die Bosmer brachten Grünsaft hervor, die Altmer errichteten Kristallgesetz, und so weiter.

Aber keine Gruppe der prismatischen Mer war anmaßender als die Ayleïden des Herzlandes. Sie errichteten ihren eigenen Turm als offene Kopie von Ada-Mantia und verwendeten als Gründungsstein den riesigen roten Diamanten, den sie gefunden hatten: Chim-el-Adabal, angeblich das kristallisierte Blut aus dem Herzen Lorkhans. (Denn das Herz überquerte auf seinem Pfeil die Herzlande und sorgte dadurch für eine der quartären Bedeutungen dieses Namens.)

So wurde Weißgold zu Turm Eins. Wie jeder weiß.

Wie von den Mottenaugen vorhergesagt trug der ayleïdische Hochmut bittere Frucht. Da sie ihren Blick hoch oben über die Weiten der Welt gewandt hatten, übersahen die brodelnden Nedelinge zu ihren Füßen, bis die Diener sich erhoben und ihnen den Turm wegnahmen. Chim-el-Adabal nahmen sie ebenfalls, aber nicht bevor der Erzmagier Anumaril einen achtfaltigen Stab der Türme erschaffen hatte, dessen jedes Einzelteil einem Turm in seinem Tanz ähnelte. Und dann wurden sieben dieser Einzelteile von Weißgoldrittern an ferne Orte hinweggetragen und dort versteckt.

(All dies war Pelin-al-Essia ganz gewiss unbekannt, ansonsten gäbe es möglicherweise andere Acht Göttliche!)

Soviel zu Weißgold. Weiter zu Grünsaft.

Die Boiche-Elfen entstammten den Erdknochen, die Jephra und seinen Grünliedern am meisten gelauscht hatten. Sie errichteten keinen Turm, sondern sie ließen ihn wachsen, eine gewaltige Grahteiche, deren Wurzeln einer Vielleicht-Eichel entsprungen waren. Und dies war ihr Stein. Und da die Eichel vielleicht auch anderswo hätte sein können, war Grünsaft vielfältig und mannigfaltig. Und jedes war in der Lage zu schreiten.

Daher war jeder Grünsaft auch jeder andere Grünsaft. In jedem erzählte man sich alle Geschichten des Grüns, und jede endete wahr, also waren Türen darin nicht immer Verlässliche Türen. Aber dagegen waren die Boiche, die später die Bosmer wurden, gefeit, und sie wussten diese Mehrdeutigen Türen mit der Zeit sogar zu schätzen, denn dies war ihr Wesen im Schisma des Prismas. So lernten die Bosmer, welche Lieder den Baum zum Tanzen brachten, und welche Tänze sie vollführen können.

Kehren wir nun zurück zum achten Teilstück, oder eigentlich Teilstück eins, denn Anumaril hatte es als Ebenbild von Turm Eins geschaffen, der selbst eine Kopie von Turm Null war. Als die Ayleïden aus den Herzlanden flohen, begaben sie sich in alle acht Richtungen des Himmels, und dies war ihre Wahl, obgleich in vielen Winkeln das Verderben lauerte. Aber nach Valenwald flohen mehr Ayleïden als in alle anderen Richtungen zusammen, und auch das war ihre Wahl. Unter diese Klans trat Anumaril, und er trug Teilstück Eins als Oberschenkelknochen; denn wie anders als durch Gehen kann eine Speiche seine Nabe fortbewegen?

Die Elfen von Grünsaft hießen die Ayleïden willkommen, solange die Flüchtlinge aus dem Herzland nicht das Grünlied störten. Dem stimmten alle zu, außer Anumaril, der unbemerkt in seine Hand hustete. Er bat den Großen Camoran, ihm Grünsaft zu zeigen, und er wurde vor den Grünsaft geführt, der zufällig gerade in Eldenwurz stand. Sobald er im großen Graht war, schritt er durch eine Mehrdeutige Tür und fand seinen Herzenswunsch, die Vielleicht-Eichel. Sie war nur eine von vielen, aber für Anumaril war eine genug.

Es folgte die Schöpfung: Anumaril brachte inmitten der Wurzeln Teilstück Eins hervor und zeigte es der goldenen Nuss, und das erzählte von einem Ende, sodass der Stein eine Eindeutig-Eichel wurde. Dieser Eldenbaum würde nie mehr schreiten, aber noch war Anumaril nicht mit ihm fertig. Er nutzte sein Gebiss als Musikinstrument, und er zerlegte seine Knochen und baute daraus eine Mundus-Maschine, die Nirn und seine Planeten darstellte. Und als er seine gesamte Substanz verwendet hatte, um dieses Modell zu erschaffen, ergänzte er es mit dem Teilstückzepter, das er zwischen den Monden versteckte.

Dann wartete er; aber worauf er wartete, trat nie ein, und vielleicht wartet er noch heute. Denn Anumaril hatte gehofft, Grünsaft in Weißgold verwandeln und so das Reich der Vertriebenen aus dem Herzland neu erschaffen zu können. Allerdings wusste Anumaril nicht, und er konnte es auch nicht wissen, warum sein Plan fehlgeschlagen ist. Ihr müsst wissen, dass es bei ayleïdischer Magie um Werden, Sollen und Müssen geht, aber unter Grünsaft gibt es nur Vielleicht.

Der Plan des ayleïdischen Schöpfers konnte nicht gelingen, und doch konnte er auch nicht scheitern. Denn dies ist eine Geschichte, die ihr Ende noch nicht gefunden hat.