Oblivion:Moderne Ketzer

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Diese Seite enthält den Text von Moderne Ketzer aus The Elder Scrolls IV: Oblivion.

Inhalt

Moderne Ketzer

Moderne Ketzerei: Eine Studie des Daedra-Kults im Kaiserreich Haderus von Gottlesfont

Daedra-Verehrung ist in Cyrodiil nicht gesetzlich verboten. Dies ist in erster Linie ein Ergebnis der Kaiserlichen Urkunde, die der Magiergilde verliehen wurde, und die eine Beschwörung von Daedra erlaubte. Dennoch sind die Religionsführer und die öffentliche Meinung so sehr gegen einen Daedra-Kult, dass diejenigen, die Daedra-Rituale praktizieren, dies im Geheimen tun.

In anderen Provinzen jedoch sind die Meinungen zum Daedra-Kult ganz unterschiedlich. Selbst in Cyrodiil haben sich die traditionellen Ansichten im Laufe der Jahre ziemlich verändert, und es existieren immer noch Gemeinschaften, die Daedra verehren. Einige eher traditionelle Daedra-Anhänger werden durch Frömmigkeit und persönliche Überzeugung motiviert; viele moderne Daedra-Anhänger streben dagegen nach geheimer Macht. Insbesondere fahrende Helden jeder Couleur suchen nach den legendären Daedra-Artefakten, die in Kampf und Magie mächtige Vorteile bieten.

Ich selbst habe eine Gemeinschaft entdeckt, welche die Daedra-Fürstin Azura verehrt, die Königin der Morgen- und Abenddämmerung. Ein Forscher, der neugierig auf den Daedra-Kult ist, kann seine Studien auf unterschiedliche Weise betreiben: durch das Studium der Literatur, durch Erforschung und Entdeckung alter Daedra-Schreine, durch die Befragung einheimischer Informanten, und durch die Befragung von Kultanhängern selbst. Ich habe alle diese Mittel eingesetzt, um den Schrein von Azura zu finden.

Zunächst habe ich Bücher gelesen. Referenzen wie diese können einen hilfreichen allgemeinen Hintergrund zu Daedra-Schreinen liefern. So haben meine Recherchen mich beispielsweise zu der Erkenntnis geführt, dass in Cyrodiil Daedra-Schreine gewöhnlich durch Statuen von Daedra-Fürsten repräsentiert werden, sich im Allgemeinen in der Wildnis entfernt von menschlichen Siedlungen befinden, dass jeder Schrein gewöhnlich mit einer Gemeinschaft von Anhängern verbunden ist, die häufig als „Zirkel“ bezeichnet wird, dass Schreine mit einem besonderen Zeitpunkt -- häufig einem Wochentag -- verbunden sind, an dem man sich an den Daedra-Fürsten wenden kann, dass Daedra-Fürsten sich oft nur dann zu einer Antwort herablassen, wenn sie meinen, dass der Bittsteller genügend Tapferkeit oder Charakterstärke besitzt, dass sie nur antworten, wenn sie angemessene Gaben erhalten [das Geheimnis, was für Gaben das sind, ist häufig nur der Gemeinschaft der Anhänger bekannt], und dass die Daedra-Fürsten als Entgelt für den Abschluss einer Aufgabe oder Dienstleistung einem erfolgreichen Helden oft ein Artefakt der Macht anbieten.

Dann befragte ich Einheimische, die die Wildnis gut kannten. Zwei Klassen von Informanten habe ich besonders hilfreich gefunden - vielgereiste Jäger und Abenteurer [die auf ihren Reisen auf Schreine gestoßen sein könnten], und Gelehrte der Magiergilde. In Fall des Schreins von Azura waren beide Quellen von Nutzen. Ich fand einen Cheydinhal-Jäger, der auf seinen Reisen einem seltsamen Heldenstandbild begegnet war. Es war die Statue einer Frau mit ausgestreckten Armen; in einer Hand hielt sie einen Stern, in der anderen einen Halbmond. Er hatte sich aus abergläubischer Furcht von der Statue ferngehalten, aber sich den Ort gemerkt - weit im Norden von Cheydinhal, nordwestlich des Arrius-Sees, hoch in den Jerall-Bergen. Als ich mich dann mit einer Beschreibung der Statue an die örtliche Magiergilde gewendet hatte, konnte ich aufgrund der Beschreibung die Identität der verehrten Daedra-Fürstin bestätigen.

Nachdem ich den Ort des Schreins gefunden hatte, besuchte ich ihn und entdeckte dort die Gemeinschaft der Anhänger. Wegen der starken Ablehnung des Daedra-Kults waren die Anhänger zunächst nur zögerlich bereit, ihre Identität preiszugeben. Doch sobald ich ihr Vertrauen gewonnen hatte, waren sie willens, mir einige der Geheimnisse der Zeiten zu verraten, an denen Azura Bittgesuche hören würde [von der Abend- bis zur Morgendämmerung], und dass die von Azura geforderte Opfergabe Glühstaub war, eine Substanz, die man von Irrlichtern erhält.

Ich bin natürlich nur ein Mann der Religion und ein Gelehrter, so dass es nicht in meiner Macht stand, ein Irrlicht zu finden, um Glühstaub zu gewinnen. Außerdem bin ich nicht sicher, dass Azura mich für würdig befunden hätte, solch ein Opfer darzubringen, selbst wenn ich es angeboten hätte. Doch es wurde mir versichert, dass Azura, wenn ich ein solches Opfer hätte darbringen können und wenn es angenommen worden wäre, mir eine Art von Mission gegeben hätte, die, falls ich sie abgeschlossen hätte, mir als Belohnung vielleicht Azuras Stern eingebracht hätte, ein Daedra-Artefakt mit legendären magischen Kräften.

Seither habe ich Gerüchte über die Existenz mehrerer anderer Daedra-Schreine in Cyrodiil vernommen, über die Daedra-Fürsten, denen sie geweiht sind, und die Daedra-Artefakte, die von Helden auf ihrer Suche errungen werden können. Hircine der Jäger zum Beispiel ist in der Legende mit der Haut des Retters verbunden, einer mächtigen verzauberten Rüstung. Das Schwert Volendrung gehört zu Malacath, dem Fürsten der Monster, und der so passend benannte Streitkolben des Molag Bal ist wahrscheinlich ebenfalls ein Gegenstand des Daedra-Kults. Andere Daedra-Fürsten, ihre Schreine und Anhänger warten noch auf ihre Entdeckung durch ernsthafte und beharrliche Forscher in Cyrodiil.