Online:Chroniken der Fünf Gefährten, Band 5

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Inhalt

Chroniken der Fünf Gefährten, Band 5

Hier ist Abnur Tharn.

Am Ende war es doch ziemlich einfach, den Rothwardonen aus den Hallen der Qual zu holen. Ich finde es erstaunlich, dass seine Erlebnisse mit den anderen Mitgliedern der Gefährten eine solche Wirkung auf Sai Sahan hatten. Obwohl ich es abstoßend finde, dass er diese klobige Trollfrau duldet und offenbar sogar mag, kann ich nicht leugnen, dass seine Willenskraft während seiner Gefangenschaft als legendär zu bezeichnen ist.

Wir wissen jetzt, wo sich das Amulett der Könige befindet. Es ist wohl passend, dass er es dorthin zurückgebracht hat. Sahan ist belesener als ich erwartet hatte, aber vielleicht ein wenig zu poetisch. Ein schlauer und patriotischer Mann aus dem Kaiserreich hätte wohl sofort an die uralte Zitadelle von Sancre Tor und seine Verbindung mit Alessia und das Bündnis der Göttlichen gedacht. Es ist wohl ein großer Segen, dass der Elf Mannimarco nichts für die Geschichte Cyrodiils übrig hat.

Sai Sahan ist ein interessanter Zeitgenosse. Ich habe die Rothwardonen nie als so verachtenswert betrachtet wie es viele nibenesische Fürsten wohl tun, und ich empfinde ihn als den angenehmsten der verbleibenden Gefährten. Er versteht, was Pflicht und Hingabe bedeuten, er dient jenen, die über ihm stehen, und er geht seiner Tätigkeit mit einzigartiger Hingabe nach. Obwohl er nicht in der Lage ist, eine verlorene Tradition wiederzubeleben (was wahrscheinlich auch gut so ist, da sie angeblich mit Schuld an der Zerstörung der rothwardonischen Heimat war), sind Sai Sahans Fähigkeiten mit dem Langschwert beeindruckend.

Ich erinnere mich an eine Zeit während des Krieges gehen die Langhauskaiser, in der er als Anführer einer Söldnerkolonne ritt, die Varen angeheuert hatte, damit sie die Befreiung Leyawiins unterstützt. Wie sich herausstellte, nutzte Leovic, Erbe des Tagh Droiloch und damaliger Herrscher der Kaiserstadt, diese Söldner als Doppelagenten. Als Sai mit seinen „treuen“ Truppen vor den Toren von Leyawiin stand, wandten sie sich gegen ihn, in der Hoffnung, Kaiser Leovic den Kopf des Befehlshabers von Varens legendärer Drachengarde überbringen zu können.

Man muss vorsichtig sein, was Erzählungen der Bürger anbelangt, also Berichte aus zweiter Hand, aber auch wenn man die Übertreibung einfacher Bauern berücksichtigt, hat sich Sai doch seinen Weg durch zwei Streitkräfte gebahnt, die darauf aus waren, ihm seinen Kopf von den Schultern zu trennen. Als er Wochen später zum Rebellenstützpunkt in Bruma zurückkehrte, tat er das mit den Skalps von sechsundachtzig Männern und der Kunde, dass Leyawiin befreit war.

Mit mir hat er trotz meines Drängens nie darüber gesprochen. Varen hat natürlich nicht nachgebohrt; er nutzte sein eigenes Charisma und die überbordende Fantasie seiner Untertanen und schuf eine Geschichte eines glorreichen Kampfes Ein Mann gegen zwei Armeen. Sai Sahan, der Leyawiin im Alleingang Leovics Krallen entrissen hat.

Die Wahrheit, so vermute ich, ist deutlich brutaler und blutiger. Man hackt nicht die Haut von sechsundachtzig Schädeln, wenn man nicht eine Menge unterdrückte Wut und Blutgier in sich trägt. Ein Mann kämpft nicht gleichzeitig gegen sechshundert. Ich halte es für deutlich wahrscheinlicher, dass der Rothwardone über Tage hinweg einen brutalen Kampf aus dem Hinterhalt geführt hat, bei dem er Befehlshaber und Wachen gleichermaßen erschlug, bis die Reikmannen und ihre Söldner am Ende die Siedlung verließen.

Und das macht Sai Sahan so gefährlich. Er sieht nicht wie jemand aus, der sich in dunklen Gassen und Hinterhöfen versteckt und dabei von Abfällen lebt, während er einen nach dem anderen Männer abschlachtet, die so wild sind, dass man ihnen nur Angst machen kann, indem man ein mörderischer, unsichtbarer Geist wird, der in den Schatten einer besetzten Stadt umgeht. Und doch ist er genau das, und genau das hat er getan.