Azura, Fürstin von Morgengrauen und Abenddämmerung, verfügt über die Herrschaft Mondschatten, ein zwielichtiges Land der Schattierungen und Halbgedanken. Besucher dieser Insel setzen sich historisch hauptsächlich aus Dunmern des östlichen Morrowind und Elsweyrs Katzenvolk zusammen, deren Völker, wenn auch auf getrennten Wegen, beide eine große Zuneigung zur Mutter der Immanenz hegen. Zum Zeitpunkt der Niederschrift waren die regulären Tore nach Mondschatten bereits seit einigen Jahren unzugänglich. Ob dies mit den ungesetzmäßigen Vorkomnissen in der Hogithumhalle der Hauptstadt zu tun hat oder bloß eine Laune Azuras selbst darstellt kann niemand sagen. Azuras bekannteste Tat in letzter Zeit ist natürlich die Inkarnation des Nerevarine, ein Gegenstand, der zwar weit über den Rahmen dieses Pamphlets hinausreicht, aber Auswirkungen bis zum heutigen Tag zeitigt.
Boethiah, der sogenannte Prinz der Heimtücke, hat sein Land der labyrinthischen Politik und Felonien wieder einmal umbenannt. Vormals "Schlangensitz", werden Fürst Boethiahs Irrgärten und verwundenen Türme nun "Attributionsanteil" genannt, ein Reich das von jenen, die außerhalb von Arkanopolitik leben, am besten gemieden werden sollte. Wie seine Genossin Azura wird Boethiah von den Anhängern des früheren Tribunalstempels stark verehrt, aber Unterkulte von ihm sind in so gut wie jedem irdischen Regierungssitz fest etabliert. Sein traditioneller Festtag ist der 2. Sonnenuntergang, wenn zwischen Königen ebenso wie Gemeinen viele Verträge abgefasst werden.
Clavicus Vile, Kindgott des Morgensterns, verleiht seinen Landen eine seltsame Beschaulichkeit, die mit seinen Sphären von Hohn und Eidbruch übereinzustimmen scheint, wenn auch zugegebenermaßen unergründlich ist, welche Form solche Konzepte annehmen mögen. Vielleicht verdeutlicht der Fürst durch die Ausformung seiner Herrschaft als ländliche Idylle seinen größten Aspekt, der ihn auch bei seinen vielen Anhängern beliebt macht, die Macht der Serenität durch Wunscherfüllung. Nur den stärksten DIenern des Kaisers wird geraten, einen Pakt mit Fürst Clavicus zu schließen und selbst dann werden sie noch davor gewarnt, aus dem Bitterpokal zu trinken.
Hermaeus Mora, der "Gärtner der Menschen", behauptet einer der ältesten Fürsten zu sein, geboren aus weggeworfenen Ideen, die während der Erschaffung der Sterblichkeit in Mundus verwendet wurden. Kaiserliche Mananauten haben bestätigt, dass sein Einfluss auf Schicksal und Zeit, deren Implikationen diesen Fürsten direkt mit Akatosh, dem Oberhaupt der Neun Göttlichen, verbinden, wirklich und wahrhaftig ist. Da Akatosh der erste zeitliche Geist ist, dessen Erscheinen zur Entstehung der Welt führte, spricht Hermaeus Mora vielleicht die Wahrheit. Jedoch ist es der Wille Seiner Majestät Uriel VII., dass diesem daedrischen Fürsten nur zum offiziellen Feiertag am 5. der Ersten Saat dargeboten wird. "Alles andere ist Mutation."
Hircines Jagdgründe wurden durch Konsensentscheidung des Ältestenrates bis auf Weiteres geschlossen. Sie werden hier nur aus Gründen der Vollständigkeit aufgeführt.
Malacath hält die Aschengrube, die von allen bestehenden Landen des Reichs des Vergessens am schwierigsten zu erreichen ist. Da es sich um den Prinzpatron der Entrechteten und Ausgestoßenen handelt, ist es nur angemessen, dass die Pfade in seine Herrschaft einer bezeichnenden Stufe der Geheimhaltung unterliegen. Orsinium, Königreich der Orks, lässt Malacath die höchste Wertschätzung zuteil werden, was überrascht, wenn man die üblichen orkischen Schmähungen der daedrischen Geister in Betracht zieht. Man könnte daher vermuten, dass die Gerüchte, wonach Malacath kein echter Daedroth, sondern ein gefangener aetherischer Geist ist, der Wahrheit entsprechen. Es würde sicher zum Fürst der Verbannten passen, selbst einer zu sein.
Mehrunes Dagon, Fürst der Messerklingen, hat sich selbst wieder und wieder als Feind des Kaiserreichs erwiesen. Von fürchterlicher Erscheinung und mit geschlagenem Kupfer bekrönt, hat der vierarmige Prinz der Zerstörung die Grenzen von Mundus mit Kriegführung, üblen Gerüchten und Waffengewalt heimgesucht. Während des Massakers am Wehrtor und noch einmal in Kvatch von Kampfmagiern der 33. in die Auflösung gebannt, ist Mehrunes Dagon einmal mehr ins Reich des Vergessens zurückgekehrt und die Sterne haben vorausgesagt, dass seine Beharrlichkeit daran nicht gelitten hat. Alle Helden Cyrodiils sind aufgerufen, wachsam gegen seine veborgenen Machenschaften einzustehen.
Mephalas Herrschaften im Reich des Vergessens, zahlreich und undurchsichtig, werden durch ausgedehnte Stränge des magischen Geisternetzes zusammengefasst. Sie sind allesamt ihren Sphären von Sex und geheimem Mord gewidmet. Dieselbe Struktur wiederholen die verschiedenen, ihr in ganz Tamriel zugewandten esoterischen Kulte, von denen viele durch kaiserliches Gesetz verboten sind. Ihre Erscheinung ist verhüllt und vielfach, selbst wenn sie unter der Menge erscheint, die sich im Eisherbst in ihren Tempeln sammelt.
Meridias Besitzungen im Reich des Vergessens sind allgemein als die "Farbigen Räume" bekannt. Als weiterer Fürst, dessen Ursprünge nicht ganz außerhalb des Aetherischen liegen mögen, wurde Meridia verschiedentlich mit Magnus der Sonne verbunden. Die berühmteste Darstellung dieser Assoziation ist das Traktat von Merid-nunda, das Meridia offenkundig in der Rolle einer eigensinnigen Sonnentochter besetzt, die aus den Himmeln verstoßen wurde, weil sie sich mit unerlaubten Spektren einließ.
Molag Bal, König der Zwietracht, folgt in der Feindschaft unseres Kaisers gleich nach seinem Bruder, Fürst Mehrunes Dagon. Seine Lande sind die Beinhäuser und Sklavengruben von Kalthafen, die jenen Reisenden, die sie irrtümlicherweise oder mit Absicht besuchen, keine Reue mehr gestatten. Das Molag Bals Feiertag überhaupt erlaubt ist geht auf einen in altvorderen Zeiten geschlossenen Vertrag zurück, als er seine Höllenmacht angeblich zur Erschaffung der ersten Seelensteine lieh.
Namiras Versenkungsleere wurde durch Konsensentscheidung des Ältestenrates bis auf Weiteres geschlossen. Sie wird hier nur aus Gründen der Vollständigkeit aufgeführt.
Nocturnal wird der Titel Ur-dra von beinahe sämtlichen Hoheiten des Reichs des Vergessens eingeräumt. Als Mutter der Nacht behauptet sie, ein Aspekt der ursprünglichen Leere selbst zu sein und es wird allgemein für das Beste erachtet, diese Erklärung in den eigenen Abendgebeten zu bestärken.
Peryites Gruben sind den Sterblichen seit jeher unzugänglich. Unser einziges wirkliches Wissen über sie stammt aus den Berichten der anderen diabolischen Fürsten. Es heißt, dass Peryite die niedrigsten Befehlsordnungen im Reich des Vergessens überwacht und seine Beschwörer die Ähnlichkeit zu Akatosh als eine Art primordialen und kuriosen Scherz betrachten.
Sanguine, Fürst des Hedonismus, thront über nicht weniger als zehn mal zehntausend Freudeninseln in der Leere. Da Gelage und trunkener Stumpfsinn unter den Einfluss dieses Prinzen fallen, war er seit der ersten Gründung ein Liebling vieler Kaiser. Aufzeichnungen legen sogar nahe, dass er während der Herrschaft von Reman Cyrodiil im Weißgoldturm residierte und in der ziemlich dubiosen Drahtzieherschaft der Crendali-Festivitäten seine Finger im Spiel hatte, deren Vulgaritäten kaum zur kaiserlichen Expansion nach Alinor und den anderen Sommersenden beitrugen.
Sheogoraths Irrenhäuser wurden durch Konsensentscheidung des Ältestenrates bis auf Weiteres geschlossen. Sie werden hier nur aus Gründen der Vollständigkeit aufgeführt.
Vaernima, Fürst von Omen und Träumen, teilt mit Mundus eine besondere mageographische Verbindung, da sterbliche Schläfer oft ohne Beihilfe in ihr Reich hinübergleiten. Die traditionelle Opferung für Vaernima wird am 10. Sonnenhöhe abgehalten, doch wie bei den meisten Glücksgeistern werden Gebete an diesen daedrischen Fürsten recht häufig und nicht immer vor der Schlafenszeit gesprochen.