Online:Das Grauen auf Burg Xyr, Band 2

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Inhalt

Das Grauen auf Burg Xyr, Band 2

Clavides schiebt die Bank mit der hohen Rückenlehne aus dem Weg, wodurch der große beschlagene Schild, der am Sockel der Rüstung befestigt ist, zum Vorschein kam.


CLAVIDES: Doch, hat er. Ihr habt ihn mit dieser Bank verdeckt.


ANARA: Das war keine Absicht, Serjo! Ich habe doch nur geputzt! Ich sehe diese Rüstung jeden Tag, Serjo, und B'vek, ich schwöre, dieser Schild ist mir nie aufgefallen!


CLAVIDES: Schon gut, Anara, ich glaube Euch ja.


Clavides drückt gegen den Schild, er schnellt daraufhin zurück und enthüllt einen Tunnel nach unten.


CLAVIDES: Sedura Kena Telvanni Hordalf Xyr hat anscheinend doch Verwendung für einen Geheimgang. Könntet Ihr mir eine Fackel bringen?


ANARA: B'vek, ich habe das niemals nie zuvor gesehen!


Anara nimmt eine Fackel von der Wand und reicht sie Clavides. Clavides betritt den Tunnel.


CLAVIDES: Wartet hier.


Anara beobachtet, wie Clavides im Tunnel verschwindet. Sie wirkt unruhig und läuft schließlich zur Vordertür. Als sie sie öffnet, steht ULLIS, ein argonischer Leutnant der kaiserlichen Wache, im Eingang. Sie schreit auf.


ULLIS: Es tut mir leid, dass ich Euch erschreckt habe.


ANARA: Jetzt nicht! Geht weg!


ULLIS: Ich fürchte, der Hauptmann würde das nicht gutheißen, mein Fräulein.


ANARA: Ihr gehört … zum Hauptmann? Heilige Mutter.


Clavides kommt kreidebleich aus dem Tunnel. Er braucht einen Moment, bevor er sprechen kann.


ULLIS: Hauptmann? Was ist dort unten?


CLAVIDES (zu Anara): Wusstet Ihr, dass Euer Herr ein Nekromant ist? Dass Euer Keller voller Leichen ist?


Anara fällt in Ohnmacht. Ullis trägt sie zur Bank und legt sie nieder.


ULLIS: Lasst mich das sehen, Serjo.


CLAVIDES: Ihr werdet es noch früh genug sehen. Wir werden jeden hier stationierten Soldaten benötigen, um all diese Leichen fortzukarren. Ullis, ich war bei genug Schlachten dabei, aber so etwas wie hier habe ich noch nie gesehen. Alle sind vollkommen unterschiedlich. Khajiit, Schnöte, Dunmer, Kaiserliche, Bretonen, Nord, lebendig verbrannt, vergiftet, elektrisiert, geschmolzen, auseinander gerissen, das Innere nach außen gestülpt, in Fetzen gerissen und wieder zusammen genäht.


ULLIS: Glaubt Ihr, der Aschländer ist entkommen? Ist es das?


CLAVIDES: Ich weiß es nicht. Warum tut jemand so etwas, Ullis?


Es klopft an der Tür. Clavides öffnet. Eine junge Argonierin, ZOLLASSA, steht dort mit einem Brief und einem Paket in den Händen.


ZOLLASSA: Guten Morgen. Ihr seid doch nicht etwa Fürst Xyr?


CLAVIDES: Nein. Was habt Ihr da?


ZOLLASSA: Einen Brief und ein Paket, die ich ihm übergeben soll. Kommt er bald zurück?


CLAVIDES: Ich denke nicht. Wer hat Euch das Paket gegeben?


ZOLLASSA: Mein Lehrer an der Akademie, Kena Warvim. Er hat ein krankes Bein, deshalb bat er mich, diese Sachen dem Fürsten zu bringen. Ehrlich gesagt hätte ich sie schon gestern Abend hier abgeben sollen, aber ich war zu beschäftigt.


ULLIS: Seid gegrüßt, Schwester. Wir werden das Paket dem Fürsten geben, wenn wir ihn sehen.


ZOLLASSA: Ah, seid gegrüßt, Bruder. Ich hatte schon gehört, dass sich ein stattlicher Argonier in Scath Anud befindet. Leider habe ich Kena Warvim versprochen, dass ich das Paket dem Fürsten selbst überreiche. Ich habe mich sowieso schon verspätet, ich kann doch nicht einfach …


CLAVIDES: Wir sind kaiserliche Wachen, Fräulein. Wir werden den Brief und das Paket an uns nehmen.


Zögernd übergibt Zollassa Brief und Paket an Clavides. Sie wendet sich ab, um zu gehen.


ULLIS: Ihr seid in der Akademie, falls wir Euch aufsuchen müssen?


ZOLLASSA: Ja. Gehabt Euch wohl, Bruder.


ULLIS: Gute Nacht, Schwester.


Clavides öffnet das Paket als Zollassa geht. Es handelt sich um ein Buch mit vielen losen Seiten.


CLAVIDES: Anscheinend haben wir das verschollene Buch gefunden. Es wurde direkt in unsere Hände geliefert.


Clavides beginnt, das Buch stumm zu lesen.


ULLIS (zu sich selbst, sehr erfreut): Noch ein Argonier in Scath Anud. Und sogar ein sehr hübscher. Ich hoffe, wir waren nicht zu unhöflich zu ihr. Ich habe diese Frauen mit weicher, trockener Haut so satt. Es wäre wundervoll, wenn wir uns nach meinem Dienst treffen könnten.


Während er redet, öffnet Ullis den Brief und liest ihn.


ULLIS (weiter): Sie sieht aus, als käme sie aus dem Süden, so wie ich. Wisst Ihr, Frauen aus der nördlichen Schwarzmarsch sind … deutlich … weniger …


Ullis liest den Brief gebannt weiter. Clavides schlägt das Ende des Buchs auf und liest die letzten Sätze.