Erzmagister von Haus Telvanni | ||
Vorgänger Gothren [1] |
Frathen Drothan | Nachfolger --- |
Frathen Drothan (* ???, † 3Ä 433) war ein dunmerischer Magier und Erzmagister des Fürstenhauses Telvanni.
Frühes Leben
Über Drothans frühes Leben ist nahezu nichts bekannt. Er hat sich eines Tages – vermutlich in jungen Jahren – dem Fürstenhaus Telvanni angeschlossen. In den Reihen dieses dunmerischen Fürstenhauses hat er sich schließlich immer weiter nach oben gearbeitet und schließlich den Posten des Erzmagisters von Gothren übernommen. [1]
Drothan gehörte den traditionellen Dunmern an und besas daher einen regelrechten Hass auf das Kaiserreich von Tamriel. Aus diesem Grund verabscheute er die gemäßigten Personen wie König Hlaalu Helseth und andere Telvanniratsherren, welche dem Kaiserreich eher akzeptierender und diplomatischer gegenüberstanden, ebenfalls auf’s Tiefste. In seinem Tagebuch bezeichnete er diese als „Verräter“ und „Hunde“, das Kaiserreich als "grauenhaftes Imperium", die Regierung als "Kaiserliche Tyrannen".
Um Morrowind von der kaiserlichen Herrschaft zu befreien ersann Drothan den Plan, ein Söldnerheer aufzustellen, um mit diesem nach einem legendären, mächtigen Artefakt zu suchen: Mehrunes Klinge. Dieses legendäre Artefakt, welches sich einst im Besitz des Nerevarine befand, soll seit seinem Aufbruch nach Akavir auf bis dato ungeklärte Weise wieder an ihrem ursprünglichen Aufbewahrungsort ruhen: dem Nefarivigum, einem Heiligtum, welches in den verlorenen Ruinen von Varsa Baalim lag.
Drothans Interesse an Mehrunes Klinge blieb den kaiserlichen Behörden in Gramfeste und Ebenerz nicht unbemerkt. Philea Nielus aus dem Büro des Kaiserlichen Botschafters in Ebenerz schrieb einen Brief an Firthan Andoren, einen Berater von König Hlaalu Helseth in Gramfeste. [2] In diesem Brief äußerte der kaiserliche Diplomat sein Bedenken, dass König Helseth die Gefahr, die von Drothan ausgehe unterschätzen würde und es sich nachhaltig auf das Verhältnis zwischen dem Königreich Morrowind und dem Kaiserreich von Tamriel auswirken könnte, wenn er Erfolg bei seiner Suche nach Mehrunes Klinge hätte. Selbst der Botschafter hätte dann vermutlich keine Macht mehr, Lordkanzler Ocato von einer Unschuld und Unwissenheit des Königs in der Sache hätte.
Drothans Expedition nach Varsa Baalim
Vorbreitungen
Bevor Drothan seine Suche nach Mehrunes Klinge beginnen konnte, musste er erst einmal den genauen Verwahrungsort des Artefaktes herausfinden. Nach Beratung mit diversen Gelehrten kam er zu dem Schluss, dass sich das Artefakt an seinem ursprünglichen Verwahrungsort befinden musste. Dieser Ort war das Nefarivigum, welches sich einst im Zentrum von Varsa Baalim, einer seit langer Zeit verschollenen Ayleidenstadt in Cyrodiil, befinden sollte.
Mit diesem Hinweis begann Drothan daraufhin mit der Suche nach Informationen über Varsa Baalim. Bei Jobashas seltene Bücher in Vivec erstand er eine beschädigte Ausgabe des Buches Abhandlung über Ayleidische Städte, in welchem er einen Hinweis auf die Lage der versunkenen Ayleidenstadt fand. Demnach lag Varsa Baalim einst nahe der Ostgrenze Cyrodiils, an den westlichen Ausläufern der Valus-Berge lag.
Mit diesem Wissen war Drothan seinem Ziel bereits näher gekommen. Nun brauchte er einige Männer, welche ihm bei seinem Vorhaben unterstützen sollten. Aus diesem Grund warb er in Morrowind eine große Schar an Söldnern an, welche den Erzmagister zum einen schützen, zum anderen aber auch später seine Armee im Kampf gegen das Kaiserreich von Tamriel bilden sollte. Dieses Söldnerheer, welches unter dem Kommando des erfahrenen Kämpfers Telani Adrethi stand, wird heute als "Drothmeri-Armee" bezeichnet. Gegen den 2. des Monats Regenhand war die Drothmeri-Armee bereits stark genug, dass Drothan mit ihr von seinem Lager bei Kragenmoor nach Cyrodiil aufbrechen konnte.
Die Expediton
Rund zwei Wochen nach seinem Aufbruch aus Kragenmoor erreichte Drothan mit seinen Drothmeri den Ort, unter welchem sich das versunkene Varsa Baalim befinden musste: die Bruchklipp-Wache. Diese alte Festungsruine, welche zur Zeit der Reman-Dynastie errichtet wurde, war einst eines der wichtigsten Eisenförderzentren des cyrodiilischen Kaiserreiches, doch mittlerweile war sie vollkommen der Vergessenheit anheim gefallen. Es hieß, dass die Bruchklipp-Wache den "Fluch von Varsa Baalim" geerbt hätte und daher aufgegeben wurde.
Nichts desto trotz schlug Drothan in den verfallenen Ruinen der Bruchklipp-Wache und dem ehemaligen Bergarbeiterdorf darunter sein Quartier auf. Von hier aus wollte er mit der Suche nach Varsa Baalim beginnen. Während einige seiner Arbeiter, vornehmlich Argonier und Khajiit damit begannen, die verschüttete Ayleidenstadt auszugraben, waren andere damit beschäftigt, in den immernoch ertragreichen Minen von Bruchklipp Eisenerz abzubauen. Der Großteil des Erzes wurde von Drothans Schmieden zu Rüstungen und Waffen geschmiedet. Einen kleinen Teil jedoch soll Drothan mittels einer speziellen Schriftrolle in Golderz umgewandelt haben, womit er den Sold für seine Drothmeri bezahlte.
Bereits einen Monat später, am 14. der Zweiten Saat legten die Arbeiter den verschollenen Eingang nach Varsa Baalim frei. Zur selben Zeit wurde auch ein Morag Tong-Assassine im Lager entdeckt. Drothan ging davon aus, dass König Helseth den Assassinen geschickt hatte. Aus diesem Grund beschloss der Erzmagister, den Zugang nach Varsa Baalim hinter sich mit einer magischen Barriere zu verbarrikadieren. Lediglich Kommandant Telani Adrethi und der Meisterschmied wussten, wie man diese Barriere aufheben konnte, jedoch sollten sie dies nur im absoluten Notfall tun. Mit einigen seiner Drothmerisoldaten machte sich Drothan schließlich auf, die Ruinen von Varsa Baalim genauer unter die Lupe zu nehmen.
Varsa Baalim
Im Inneren von Varsa Baalim stießen die Drothmeri zunächst auf keinen Widerstand. Nach einem kurzen Weg durch einen alten Verbindungskorridor, von welchem aus man auf die verfallene Ayleidenstadt blicken konnte, gelangten die Soldaten um Drothan schließlich in das alte Zentrum von Varsa Baalim.
Die verfallene Ayleid-Ruine entpuppte sich jedoch bald als zwar verfallen, aber bei weitem nicht verlassen. In ihrem Inneren hatten sich Vampire eingenistet, welche laut dem Buch Abhandlung über Ayleidische Städte das Ergebnis der Tatsache war, dass sich ein einzelner Vampir zur Blütezeit Varsa Baalims in das Innere der Stadt geschlichen hatte und die Bewohner mit Vampirismus infiziert hatte.
Im folgenden entbrannte ein mörderischer Kampf zwischen den Drothmeri und den Vampiren. Durch das Kampfgetümmel hindurch stahlen sich Drothan und einige seiner Soldaten. Der Erzmagister hatte nur ein Ziel, und das war das Nefarivigum. Mit Mühe und Not und durch den Tod zahlloser Drothmeri erreichte er es schließlich auch und war seinem Ziel, Mehrunes Klinge, bereits deutlich näher gerückt.
Drothans Tod
Was Drothan nicht wusste: während er im Nefarivigum über den Weg brütete, wie er an das Artefakt kommen konnte und während seine Soldaten versuchten, die Vampire in Schach zu halten, hatte bereits eine weitere Person die Bruchklipp-Wache betreten. Diese Person war der Held von Kvatch. Auch dieser hatte von dem legendären Artefakt gehört und wollte es vor Drothan in die Finger bekommen.
Der Held kämpfte sich seinen Weg durch die Bruchklipp-Wache hindurch bis zum Tor nach Varsa Baalim. In Drothans Tagebuch fand er schließlich den Hinweis, wie er die magische Barriere überwinden konnte. Er beseitigte sowohl Telani Adrethi und den Meisterschmied, wodurch er in den Besitz der beiden verzauberten Bezoare gelangte. Dadurch konnte er die Barriere öffen und in die Ayleid-Ruine eindringen konnte. Dort wurde er Zeuge des ungleichen Kampfes zwischen Drothmeri und Vampiren, durch welchen er sich selbst bis zum Nefarivigum hindurchstehlen konnte.
Im Nefarivigum selbst trafen der Held und Frathen Drothan schließlich aufeinander und nach einem harten Kampf gelang es dem Helden, Drothan vor dem Eisengitter, hinter dem Mehrunes Klinge ruhte, zu erschlagen. Dadurch war die Bedrohung durch Drothan und seine Drothmeri, welche nahezu alle im Kampf gegen die Vampire oder durch den Helden von Kvatch getötet wurden.
Bedeutung & Nachwirkungen
Frathen Drothan mag in vielerlei Hinsicht ein Verrückter gewesen sein (selbst seine Männer bezeichneten ihn in Briefen als "Geisteskranken" und "Irren"), jedoch war er trotz allem ein für das sowieso schon stark geschwächte Kaiserreich von Tamriel nicht zu unterschätzender Gegner. Man mag es sich nicht ausmalen was passiert wäre, wenn Drothan mit seiner Expedition Erfolg gehabt hätte und in den Besitz von Mehrunes Klinge gekommen wäre. Es mag zwar sein, dass seine Drothmeri-Armee es nie mit der Kaiserlichen Legion hätte aufnehmen können, dennoch hätte sie mit Mehrunes Klinge eine weitere größere Bedrohung dargestellt, vergleichbar mit der Mythischen Morgenröte von Mankar Camoran.
Das Ziel Drothans, Morrowind mit der Hilfe von Mehrunes Klinge vom Kaiserreich abzuspalten, ist jedoch nicht ausschließlich ein persönliches Ziel gewesen. Viele Dunmer hegen offen oder im Geheimen selbst dieses Ziel, weshalb Drothan sicherlich einige Verbündete für seine Sache gewonnen hätte. Insbesondere in den reichsfeindlichen Fürstenhäusern und in den Reihen der Camonna Tong könnte dieser Plan daher mit Freuden betrachtet worden sein.
Welche Rolle König Helseth in der ganzen Sache spielte ist nicht bekannt. Es gibt Kritiker, welche behaupten, dass der König von Drothans Plan gewusst habe und ihn gar unterstützt hätte. Andere wiederum sehen in der Entsendung eines Morag Tong-Assassinen einen Beleg dafür, dass Helseth Drothan Einhalt gebieten wollte. Diese übersehen jedoch dabei, dass der Exekutionserlass des Assassinen nicht auf Drothan, sondern dessen Kommandanten Telani Adrethi ausgestellt war. Das der König jedoch über die Machenschaften Drothans informiert war belegt der Brief von Phiela Nielus an Helseths Berater Firthan Andoren.
Literaturverweis
Anmerkungen
- ↑ 1,0 1,1 die theoretische Möglichkeit, dass der Nerevarine sich dem Fürstenhaus hätte anschließen können und somit zum Nachfolger von Gothren (und somit zum Vorgänger von Drothan) hätte werden können, wird hier einmal außer acht gelassen, da sich der Spieler nur einem Fürstenhaus anschließen kann und es sich so nicht auf eines festgelegt werden kann, welches er letztendlich gewählt hat
- ↑ dieser Brief ist im offiziellen Lösungsbuch von The Elder Scrolls IV: Oblivion auf Seite 356 abgedruckt