Auflagen des Buches |
---|
Diese Seite enthält den Text von Schwar. Künste Prüfst. aus The Elder Scrolls IV: Oblivion.
Inhalt
Zeitachsen-Serie - Band 1 Vor den Menschenaltern, von Aicantar von Shimerene
Die Ereignisse unserer Welt aus der Zeit, bevor Menschen kamen und über Tamriel herrschten, und bevor die Chroniken der Geschichtsschreiber die Angelegenheiten der Regenten von Tamriel verzeichneten, sind nur durch Mythen und Legenden und durch die vom Himmel inspirierten Lehren der Neun Göttlichen bekannt.
Zur Vereinfachung teilen die Historiker die längst vergangenen Zeiten der Urgeschichte grob in zwei Perioden ein -- die Ära der Dämmerung und die Meretische Ära.
- Die Ära der Dämmerung *
Die Ära der Dämmerung ist die Periode vor Beginn der sterblichen Zeitrechnung, in der die Taten der Götter stattfanden. Die Ära der Dämmerung endet mit dem Exodus der Götter und der Magie aus der Welt bei der Errichtung des Diamantturms.
Der Begriff „meretisch“ kommt aus dem Nordischen und bedeutet wörtlich „Zeitalter der Elfen“. Die Meretische Ära ist die urgeschichtliche Zeit nach dem Exodus der Götter und der Magie aus der Welt bei der Errichtung des Diamantturms und vor der Ankunft von Ysgramor dem Nord in Tamriel.
Im Folgenden werden die wichtigsten Ereignisse der Ära der Dämmerung ungefähr in der Reihenfolge präsentiert, wie wir als Geschöpfe der Zeit sie verstehen.
Der Kosmos wurde aus dem Aurbis [Chaos, oder Gesamtheit] von Anu und Padomay geschaffen. Akatosh (Auriel) entstand, und die Zeit begann. Die Götter (et'Ada) entstanden. Lorkhan überredete die Götter -- oder brachte sie mit List dazu -- die sterbliche Ebene Nirn zu erschaffen. Die sterbliche Ebene war zu dieser Zeit äußerst magisch und gefährlich. Als die Götter dort wandelten, geriet die physische Zusammensetzung der sterblichen Ebene und sogar die zeitlose Kontinuität der Existenz selbst ins Wanken.
Als Magik (Magnus), der Architekt der Pläne für die sterbliche Welt, beschloss, das Projekt zu beenden, kamen die Götter im Diamantturm [dem Direnni-Turm, der ältesten bekannten Struktur in Tamriel] zusammen und berieten, was zu tun sei. Die meisten verließen die Ebene gleichzeitig mit Magik. Andere opferten sich und nahmen andere Formen an, damit sie bleiben konnten (die Ehlnofey). Lorkhan wurde von den Göttern zum Exil in den sterblichen Gefilden verurteilt, und sein Herz wurde herausgerissen und vom Turm geworfen. Wo es landete, bildete sich ein Vulkan. Als Magik (im mythischen Sinne) fort war, stabilisierte sich der Kosmos. Die endlich lineare Geschichte der Elfen begann (MÄ2500).
- Die Meretische Ära *
Frühe Nord-Gelehrte beschrieben die Meretische Ära als eine Serie von in umgekehrter Reihenfolge nummerierten Jahren, ausgehend vom Beginn ihrer Zeitrechnung -- der Gründung der Camoran-Dynastie, die das Jahr Null der Ersten Ära einläutete. Die vorgeschichtlichen Ereignisse der Meretischen Ära sind hier mit ihren traditionellen meretischen Daten der Nord aufgeführt. Das früheste von König Haralds Gelehrten erwähnte meretische Jahr ist ME2500 -- dies wird von den Nords als das erste Jahr der Zeit betrachtet. Die Meretische Ära als solche erstreckt sich von ME2500 in grauer Vorzeit bis ME1 -- dem Jahr, bevor die Camoran-Dynastie begründet und der Weißgoldturm als unabhängiger Stadtstaat etabliert wurde.
King Haralds Barden zufolge wurde im Jahr ME2500 der Diamantturm auf der Insel Balfiera in Hochfels errichtet, das älteste bekannte Bauwerk in Tamriel. (Dies entspricht ungefähr den frühesten Geschichtszahlen, die in verschiedenen unveröffentlichten Elfenchroniken auftauchen.)
Im frühen Meretischen Zeitalter lebten die eingeborenen Tiervölker von Tamriel -- die Vorfahren der Khajiit, Argonier, Orks und anderer Tiermenschen -- in schriftlosen Gemeinschaften in ganz Tamriel.
Im mittleren Meretischen Zeitalter verließen die Aldmeri-Flüchtlinge (Sterbliche von Elfengeblüt) ihren dem Untergang geweihten und inzwischen verschollenen Kontinent Aldmeris (auch "Alt-Ehlnofey genannt) und ließen sich im Südwesten Tamriels nieder. Die ersten Kolonien waren in großen Abständen auf Inseln entlang der ganzen Küste Tamriels verteilt. Spätere Siedlungen auf dem Festland wurden vor allem im fruchtbaren Tiefland des südwestlichen und mittleren Tamriel gegründet. Wo immer die Tiermenschen den Elfen begegneten, drängten die hoch entwickelten, des Schreibens kundigen, technisch versierten Aldmeri-Kulturen die Tiervölker in die Urwälder, Sümpfe, Berge und Ödländer zurück. Der Diamantturm wurde von den Direnni, einem bekannten, mächtigen Aldmeri-Clan, wiederentdeckt und eingenommen. Der Kristallturm wurde auf der Insel Summerset gebaut, und später auch der Weißgoldturm in Cyrodiil.
Im mittleren Meretischen Zeitalter kartierten Aldmeri-Forscher die Küsten von Vvardenfell und erbauten die Hochelfen-Zauberertürme der Ersten Ära bei Ald Redaynia, Bal Fell, Tel Aruhn und Tel Mora in Morrowind. Zur selben Zeit florierten Siedlungen der Ayleiden [Wildelfen] in den Urwäldern um den Weißgoldturm (in heutigen Cyrodiil). Wildelfen, auch als Hochelefen des Herzlands bekannt, bewahrten die Magie aus der Ära der Dämmerung und die Sprache der Ehlnofey. Die langen Kommunikationswege vom Herzland, das eigentlich ein Tributland des Hochkönigs von Alinor war, zur Regierung des Inselreichs Summerset isolierten Cyrodiil praktisch von den Hochkönigen im Kristallturm.
Der Ausgang der mittleren Meretischen Ära ist die Zeit der Velothi-Hochkultur. Die Chimer, Vorfahren der heutigen Dunmer, auch Dunkelelfen genannt, waren dynamische, ehrgeizige, langlebige Elfenclans und Anhänger der fundamentalistischen Ahnenverehrung. Die Chimer-Clans folgten dem Propheten Veloth aus der Heimat ihrer Elfenvorfahren im Südwesten, um sich in dem Land anzusiedeln, das man heute Morrowind nennt. Die Chimer verachteten die säkulare Kultur und die profanen Praktiken der Dwemer und begehrten daher auch das Land und die Ressourcen der Dwemer; Jahrhunderte lang provozierten sie diese immer wieder mit kleinen Überfällen und Grenzdisputen. Die Dwemer (Zwerge), frei denkende, zurückgezogen lebende Elfenclans, die sich für die Geheimnisse der Wissenschaft, des Ingenieurwesens und der Alchemie interessierten, gründeten unterirdische Städte und Gemeinden in der Bergkette (später Velothi-Gebirge genannt), die das heutige Skyrim von Morrowind trennt.
Im späten Meretische Zeitalter folgte der jähe Niedergang der Velothi-Kultur. Manche Velothi ließen sich in Dörfern nahe den verlassenen und zerfallenden alten Velothi-Türmen nieder. In dieser Periode verschwand die Velothi-Hochkultur von der Insel Vvardenfell. Aus derselben Zeit stammen die ersten Kolonien der Dwemer auf freiem Grundbesitz. Die Velothi degenerierten und entwickelten sich zurück zu Stammeskulturen, aus denen im Lauf der Zeit die heutigen Großen Häuser von Morrowind wurden, oder sie lebten als barbarische Aschländer weiter. Die einzigen verbliebenen Spuren dieser Stammeskultur sind vereinzelte Velothi-Türme und Aschländer-Nomaden auf der Insel Vvardenfell. Die ursprünglichen Hochelfen-Zauberertürme des Ersten Zeitalters wurden auch ungefähr zur selben Zeit aufgegeben.
Im späten Meretischen Zeitalter wanderten schriftlose Menschen, die sogenannten „nedischen Völker“, vom Kontinent Atmora ein (in Aldmeris auch „Altmora“ oder „der Ältere Wald“ genannt) und besiedelten das nördliche Tamriel. Ysgramor, Held der Nordkultur und Anführer einer großen Siedlerflotte nach Tamriel, soll auf elfischen Prinzipien fußend eine runische Übertragung der Nordsprache entwickelt haben; daher wird Ysgramor als der erste menschliche Historiker angesehen. Ysgramors Flotte landete am Hsaarik-Kopf, der Nordspitze des Zerbrochenen Kaps von Skyrim. Dort erbauten die Nords die legendäre Stadt Saarthal. In der „Nacht der Tränen“ trieben die Elfen die Menschen davon, aber bald schon kehrte Ysgramor mit seinen Fünfhundert Gefährten zurück.
Außerdem wanderte im späten Meretischen Zeitalter der legendäre unsterbliche Held, Krieger, Hexenmeister und König durch Tamriel, den man unter anderem als Pelinal Weißplank, Harrald Haarhose, Ysmir oder Hans den Fuchs kannte. Er versammelte Armeen, eroberte Länder, regierte seine Königreiche und verließ sie wieder, um weiter zu wandern.