[[Bei der Schrift auf diesem Pergament scheint es sich um eine eilige Abschrift zu handeln, vielleicht nach Diktat oder aus einem längeren Werk übernommen.
Lasst keinen Mann vor einem Zeugen sagen, dass die Jagd nicht ausgerufen wurde, oder die Rituale nicht verkündet, oder die Alten Auflagen berücksichtigt.
Das Ritual der Unschuldigen Beute, auch bekannt als die Große Jagd, ist ein uralter Ritus, der magische Energie aus dem mächtigen Magicka-Strom zieht, der dieses Reich umgibt. Die Schöpfer und Entstehungszeiten der Rituale sind längst vergessen. Aber wenn es vollständig befolgt wird, bringt das Ritual dem Jäger Macht und Ansehen.
Das Ritual lässt die allmächtigen Jäger und ihre Größeren und Niederen Hunde gegen die erbärmliche und todgeweihte Unschuldige Beute antreten, die traditionell als Hase bezeichnet wird, nach der sterblichen Beute der menschlichen Jagd. Der Jäger wird durch den überragenden Nervenkitzel und Ruhm seiner Macht und seiner Herrschaft über seine hilflose Beute erhöht, und gleichzeitig wird er von der tragischen, edlen und am Ende doch aussichtslosen Notlage der Unschuldigen Beute berührt. In der höchsten ästhetischen Umsetzung des Rituals wird die extatische Entrückung des Fangschlags dadurch ausgeglichen, dass der Jäger sich mit der Traurigkeit und der Verzweiflung der Unschuldigen Beute identifiziert. Während der Leichnam des unschuldigen Hasen in Stücke gerissen wird, sinniert der Jäger über das Ungleichgewicht der Kräfte und die grausamen Ungerechtigkeiten der Welt.
Zu Beginn der Jagd versammeln sich die Niederen Hunde vor den grünen Kristallspiegelungen der Kapelle der Unschuldigen Beute. In der Kapelle führen die Jäger, die Größeren Hunde und der Meister der Jagd die Rituale durch, die die Jäger, die Jagd und die Unschuldige Beute weihen und segnen. Der Jäger tritt anschließend aus der Kapelle; er zeigt den Speer der bitteren Gnade und verkündet die Auflagen der Jagd. Die Auflagen beschreiben die Gesetze und Bedingungen der vier Phasen der Jagd: Schleppe, Hatz, Ruf und Ansicht der Beute.
- Phase eins: Die Schleppe, bei der die Niederen Hunde die Spur des Hasen verfolgen.
- Phase zwei: Die Hatz, bei der die Größeren Hunde den Hasen vor sich hertreiben.
- Phase drei: Der Ruf, bei der die Größeren Hunde den Hasen umzingeln und den Jäger zum Todesstoß rufen.
- Phase vier: Die Ansicht, bei der der Jäger die Beute mit dem rituellen Speer der bitteren Gnade erlegt und den Meister der Jagd zur Ansicht der Beute ruft, indem er die Dorfglocke läutet. Der Meister der Jagd übergibt den Preis dann an den Tapferen Jäger, der den Todesstoß mit dem Speer der bitteren Gnade ausgeführt hat. Der Meister der Jagd fordert den Tapferen Jäger außerdem auf, den nächsten Hasen für die nächste Jagd zu ernennen (wobei der Tapfere Jäger selbst nicht an der nächsten Jagd teilnehmen darf).
Die Auflagen der Jagd, deren Einhaltung Jäger, Meister und Hunde schwören, beschreiben die Bräuche und Bedingungen der Jagd. Diese Bräuche und Bedingungen, auch bekannt als das Gesetz, legen alle Einzelheiten der Jagd genauestens fest, beispielsweise wie viele Hunde jeder Art teilnehmen dürfen, wie der Speer der bitteren Gnade geführt werden darf, und so weiter. Zusätzlich legt das Gesetz fest, dass dem Hasen eine echte Chance gewährt werden muss, der Jagd zu entkommen, egal wie gering diese Möglichkeit auch ist. In der Praxis schlägt sich diese Bedingung dahingehend nieder, dass es sechs Schlüssel gibt, die, wenn sie im Tempel der Daedrischen Riten gesammelt werden, es dem Hasen ermöglichen, sich per Teleport von der Jagd zu entfernen und so dem Jäger und seinem Speer zu entkommen. Natürlich ist es unvorstellbar, dass der Hase tatsächlich die Schlüssel finden und entkommen könnte, aber die Form muss gewahrt werden, und es ist ein schmählicher und unverzeihlicher Verrat an den Gesetzen der Jagd, die Schlüssel zu manipulieren oder den Hasen um eine echte Chance zu bringen, die Schlüssel zu finden.
Das Ritual der Jagd gewährt dem Jäger Schutz vor jeglichen Angriffen, einschließlich tödlicher und nicht tödlicher Waffen und Zaubereien aller Schulen. Die Jäger seien jedoch gewarnt, dass das Ritual sie nicht vor den mächtigen Kräften ihres eigenen Speeres schützt und davon abrät, den Speer im Handgemenge, in der Dunkelheit oder in anderen gefährlichen Situationen rücksichtslos zu führen, da eine einzige Berührung des Speers der bitteren Gnade den sofortigen und sicheren Tod für unschuldige Hasen oder Mitjäger gleichermaßen bringt.
Das Recht, die Wilde Jagd auszurufen, ist in der Tat ein bedeutendes und schwerwiegendes Recht, da jeder bis auf die Hohen Daedrafürsten verwundbar durch die mächtigen Zauberkräfte des Speers der bitteren Gnade ist. Der Speer selbst ist deshalb eine schreckliche Waffe und es ist verboten, ihn vom Gelände der rituellen Jagd zu entfernen.