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Was sind inoffizielle Entwicklertexte?
Eine Reihe von für die „Elder Scrolls“-Lore relevanter Texte wurde nicht im offiziellen Kontext der Spiele von Bethesda und Zenimax oder ihres Zusatzmaterials (Romane, Handbücher etc.), sondern von aktuellen oder ehemaligen Entwicklern in Communityforen veröffentlicht. Diese Texte stellen einen wichtigen Beitrag zur „Elder Scrolls“-Lore dar, weshalb sie unter bestimmten Bedingungen in den Almanach einbezogen werden. Die Schriften[1] wurden von Entwicklern der Spiele verfasst und erweitern die Darstellungen des „Elder Scrolls“-Universums. Sie führen Konzepte und Hintergründe weiter aus, ergänzen Auslassungen, provozieren Theorien und Diskussionen und bieten weiterführendes Material zum Studium der Lore. Gerade im Bereich von Mythen, Metaphysik und Religion, der besonders zahlreiche inhaltliche Verflechtungen aufweist, erweisen sich inoffizielle Texte als entscheidend zum Verständnis bestimmter Zusammenhänge.
Ein Großteil der Entwicklertexte wurde von Michael Kirkbride[2] verfasst, aber auch Douglas Goodall,[3] Kurt Kuhlmann,[4] Ted Peterson,[5] Ken Rolston,[6] Gary Noonan[7] und anderen.
Die Texte umfassen geschlossene Einzeltexte, als Figuren des „Elder Scrolls“-Universums geführte Interviews oder Rollenspiele. Darüber hinaus gibt es Sammlungen direkter Entwicklerkommentare zu verschiedenen Lore-Aspekten sowie Illustrationen und Concept Arts.
Inoffizielle Texte und Kanon
Die Frage nach einem Kanon innerhalb der „Elder Scrolls“-Reihe wird teilweise kontrovers diskutiert. Ein Kanon bezeichnet für die Fiktion anerkanntes, originales Material, weswegen der Begriff häufig in Diskussionen darum aufgeworfen wird, was denn “tatsächliche” Lore sei und inwiefern inoffizielle Texte als solche gelten können. Das Konzept eines Kanon beansprucht zwar eine gewisse Allgemeingültigkeit, wird aber selbst von den Entwicklern unterschiedlich gelesen und hängt jeweils davon ab, ob ein Autor (Bethesda, Zenimax, einzelne Entwickler) oder jeweils der Spieler und Leser als den Kanon definierende Instanz betrachtet wird. Das Verständnis reicht von einem auf offizielle Materialien beschränkten und mit dem Begriff der Lore gleichgesetzten Kanon bis hin zur Konstatierung der Nichtexistenz eines offiziellen Kanon zugunsten einer gemeinschaftlichen, freien Fiktion.
Beispielhaft seien verschiedene Äußerungen zitiert:
„Remember that only things that have been published in Elder Scrolls games should be considered official lore“
– Fan-Interview zu Oblivion, Januar 2006[8]
„Books that are actually published in one of the Elder Scrolls games have precedence over ramblings on the forums.“
– Douglas Goodall, Juli 2005[9]
„La seule chose qu'a dit Pete, c'est que ce qui est écrit sur le forum officiel ne doit pas être considéré comme du canon. Le contenu d'Arena, Daggerfall, Battlespire, Redguard, Morrowind, Tribunal, Bloodmoon, et Oblivion est le lore officiel... ce qui n'est pas sans ambigüité.“
– Ted Peterson, 2006[10]
„[Does Bethesda consider Obscure Texts and developer comments as "actual lore" or "canon"?] It depends“
– Pete Hines, November 2011[11]
„We all try not to take it to heart that only MK can save Skyrim from the trash heap - but I can say that even without directly writing any books, I'd say there's more of his influence on Skyrim than Oblivion. Probably a lot more - if you look at the chapter from the PGE on Skyrim, (pretty sure that was one of his - I can't remember any more who wrote which one, it's Bilbo and Strider all over again), and that chapter is the foundation for the whole setting. And if you look really hard, you might even find a painted cow. (No comment on flying whales.).“
– Kurt Kuhlmann über Michael Kirkbrides Einfluss auf Skyrim, 8.10.2011[12]
„Tamriel never belonged to Bethesda. It was the other way around. As for canon, it's really all interactive fiction, and that should mean something to everyone. That said, I appreciate and understand the stamp of 'official', but I think it will hurt more that it will help in the long run. TES should be Open Source. It is for me.“
– Michael Kirkbride, 3. November 2014[13]
„Je n’ai pas connaissance d’une telle database. Je considère la TIL et les UESP comme faisant autorité. La licence est pleine de "Grands Mystères complètement allumés", mais je ne me souviens pas qu'ils aient été formellement documentés. C’est ce qui faisait leur charme… On n'a jamais voulu définir une seule vérité. On a préféré maintenir ces idées d'allumés comme une sorte de connaissance commune inconsciente.“
– Ken Rolston, 2014[14]
„In Elder Scrolls, all lore is delivered not from on high by revelation, but from people who live their lives in the game, in the world of the game, and based on their beliefs. [...] So listen to what all these different people have to say, make up your own mind, make up your own beliefs about what happened and you’re as liable - since you’re playing in their world and you’re playing a character in their world - what you think happened is as legitimate as what that NPC thinks.“
– Lawrence Schick, 2014[15]
„Das Durcharbeiten weiterführender Lektüre und gewissenhaftes Mitschreiben von Notizen sind notwendig, um die Vorlesungen vollständig verstehen zu können. Alle weiteren Texte, auf die verwiesen wird, können in der erlesenen Bibliothek gefunden werden.“
– Quelle:Eine Einführung in aedrische Studien[16]
Der Almanach versucht keine Definition der Kanonität von Entwicklertexten. Er erkennt die inhaltliche Relevanz dieser Schriften für die „Elder Scrolls“-Lore an, kennzeichnet sie als inoffiziell, um Transparenz und Nachvollziehbarkeit über die Herkunft der Quellen zu gewährleisten und unterlegt ihren Einbezug bestimmten Kriterien.
Kriterien für den Einbezug
Inoffizielle Entwicklertexte werden etwa von der der Imperial Library oder der französischen Grand Bibliotheque Tamriel gesammelt. Der Almanach bezieht sie unter folgenden Kriterien ein:
Es muss bekannt sein oder als gesichert gelten, dass sie von Entwicklern oder Ex-Entwicklern der „Elder Scrolls“-Reihe verfasst wurden. Der Text muss für die Welt Tamriel konzipiert sein bzw. es muss eine Stimme aus dieser Welt daraus sprechen (= kein Text, der z.B. im StarWars-Universum lokalisiert ist). Das gilt nur für die Schriften selbst, nicht für direkte Kommentare der Entwickler, die gesondert gesammelt werden.
Fanfiction, Apocrypha, C0DA
Insbesondere in der englischsprachigen „Elder Scrolls“-Community hat sich, durch die häufige Interaktion von Bethesda-Entwicklern und Fans in den Foren und den Rollenspiel-Ansatz der „Elder Scrolls“-Reihe beeinflusst eine einzigartige Kultur im Umgang mit fangemachten Inhalten herausgebildet. Neben dem allgemeineren (und oft abwertend gebrauchten) Begriff der “Fanfiction” hat sich die Bezeichnung “Apocrypha” für eine bestimmte Gattung fangeschriebener Texte etabliert, die der Diskussion, Ausgestaltung und Erweiterung von Welt und Lore des „Elder Scrolls“-Universums besonderes Augenmerk widmen. Aus naheliegenden Gründen kann der Almanach keine dieser Apocrypha aufnehmen, fangeschriebene Texte können allerdings als Teil inoffizieller Rollenspiele mit den Entwicklern oder im Rahmen der Fragen aus dem Archiv der Gelehrten verwendet werden.
Michael Kirkbrides C0DA und nach diesem Vorbild verfasste Texte werden ebenfalls nicht aufgenommen, da diese Werke einen anderen Ansatz als die übrigen Entwicklertexte verfolgt. LNs Text darüber - Eine C0Da ist als eigenständiges Genre zur Reflektion über Tamriels Kernthemen konzipiert, das sich weniger an Genrekonventionen dieses Universums halten muss, insofern es fiktional und selbstreflexiv darüber statt als unmittelbarer Teil davon funktioniert. Michael Kirkbrides C0DA setzt sich nicht nur kritisch mit einem Kanon-Konzept auseinander, sondern bildet auch sein persönliches Sequel zu Morrowind - einen “musikalischen” Schlusssatz zur Aurbis und literarischen Abschluss ihrer Themen, während sich gleichzeitig eine Evolution des Genres und damit auch des Zugriffs auf das „Elder Scrolls“-Universum vollzieht. Der Almanach ist für diesen Ansatz als Plattform weniger geeignet.
Kennzeichnung von Artikeln
Den allgemeinen editorischen Richtlinien des Tamriel-Almanachs und besonders dem Kriterium der Nachvollziehbarkeit von Quellen und Referenzen entsprechend ist besonders die Markierung inoffizieller Entwicklertexte als solche wichtig.
Artikel, die Inhalte aus inoffiziellen Texten verwenden, wird am Artikelanfang eine besondere Vorlage vorangestellt, welche die Quellenlage verdeutlicht:
Der folgende Artikel bezieht sich teilweise auf Quellen, die nicht im offiziellen Kontext veröffentlicht, aber aufgrund ihrer inhaltlichen Relevanz einbezogen wurden. Für mehr Informationen siehe auch die Hilfeseite zum Einbezug inoffizieller Texte. |
Im Artikel selbst erfolgt der Verweis auf inoffizielle Quellen über gesonderte Referenzen, die mit "IT" gekennzeichnet sind. Am Artikelende sind diese Referenzen getrennt aufgeführt und noch einmal mit einer knappen Anmerkung versehen, beispielsweise:
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Referenzen:
- 1) Das Lied von Pelinal
- 2) Die Adabal-a
- 3) Verschiedene Arten des Glaubens
Anmerkung: die folgenden inoffiziellen Referenzen finden sich nicht in den Spielen selbst, vgl. auch die Hilfeseite.
- IT1) Klage um Pelinal
- IT2) Die Sieben Kämpfe der Aldudagga}}
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Zusammenfassung
Zusammenfassend sind Informationen aus Entwicklertexten unter bestimmten Bedingungen erlaubt, da sie die Artikel inhaltlich bereichern und abrunden können, jedoch nur bei deutlicher Kennzeichnung als inoffiziell.
Anmerkungen
- ↑ als „Obscure Texts“ gesammelt von der Imperial Library gesammelt
- ↑ Michael Kirkbride ist in der Community auch unter Accounts wie Merry Eyesore the Elk, MK, MKirkbride oder verschiedenen Rollenspielprofilen wie Temple Zero oder Vehk bekannt, hat die Entwicklung der „Elder Scrolls“-Lore seit Redguard und Morrowind stark geprägt und besonders den Großteil ihrer mythischen und metaphysischen Themen angelegt. Kirkbride hat Bethesda Softworks noch während Morrowinds Entwicklungsphase verlassen, aber später Texte für Oblivion verfasst und die in der frühen Entwicklung von Skyrim) beraten.
- ↑ Douglas Goodall ist einer der Morrowind-Entwicker und hat in der Community als Affamu oder Jobasha geschrieben.
- ↑ Kurt Kuhlmann hat an Daggerfall, Redguard (Designer), den frühen Entwürfen Morrowinds, dem Oblivion-Addon Knights of the Nine und als Co-Lead-Designer an Skyrim) gearbeitet. Kuhlmann ist in der Community als Hasphat Antabolis bekannt.
- ↑ Ted Peterson gehört zu den ursprünglichen Entwicklern der „Elder Scrolls“-Reihe, hat an Arena mitgewirkt und als Lead-Designer Daggerfall entworfen. Er hat Bethesda nach Daggerfall verlassen, aber noch zahlreiche Ingame-Bücher für Morrowind und Oblivion beigesteuert. Sein Rollenspiel-Name ist Sheogorath.
- ↑ Ken Rolston war Lead-Designer für Battlespire, Morrowind und Oblivion.
- ↑ Gary T. Noonan hat seit Battlespire an jedem „Elder Scrolls“-Titel mitgewirkt.
- ↑ [1]
- ↑ [2]
- ↑ ENGLISCHE ORIGINALQUELLE FINDEN
- ↑ [3]
- ↑ [4]
- ↑ [5]
- ↑ ENGLISCHE ORIGINALQUELLE FINDEN
- ↑ [6]
- ↑ Englischer Originaltext: "Outside reading and sedulous note-taking are necessary for full understanding of the lectures. All required outside texts referenced can be found in the fine library"