◄ Buch II | ' | {{{3}}} ► |
Auflagen des Buches |
---|
Diese Seite enthält den Text des Buches Charwich-Koniinge-Briefe - Buch IV aus The Elder Scrolls V: Skyrim. In The Elder Scrolls III: Morrowind gibt es eine andere Auflage des Buches zu finden.
Inhalt
Buch IV
8. Sonnenaufgang, 3Ä 412
Amiglith, Summerset
Mein guter Freund, Fürst Gemyn,
verzeiht mir, dass ich Euch nicht persönlich im Palast empfangen habe, aber ich war tragischerweise verhindert. Ich habe das Einganstor und die Tür offen gelassen, und wenn Ihr dies lest, habt Ihr es mindestens bis zum Vorzimmer des östlichen Salons geschafft. Vielleicht habt Ihr Euch schon im Anwesen umgeschaut und Euch an einigen seiner Besonderheiten erfreut: den sieben Springbrunnen aus Marmor und Porphyr, dem Spiegelteich, den zahlreichen Hainen, den Kolonnaden und den Quincunx. Ich denke nicht, dass Ihr bereits in den Zimmerfluchten des zweiten Stockes oder im Westflügel wart, da Ihr ja erst diesen Raum durchqueren musstet, um diesen Brief aufzunehmen. Aber glaubt mir, sie sind mit prunkvollen Balustraden, gewundenen Treppen, traulichen Salons und Schlafzimmern, die Eures Standes würdig sind, ausgestattet.
Auch wenn der Preis dieses Anwesens mit Sicherheit exorbitant ist, so ist es für einen Mann wie Euch, der stets nur das Beste will, genau die richtige Villa. Und wie Ihr ohne Zweifel beim Betreten des Geländes bemerkt habt, gibt es mehrere Gebäude, die sich ideal dazu eignen, um als Wachposten zu fungieren. Ich weiß, dass Ihr Wert auf Sicherheit legt.
Ich bin ein äußerst habgieriger Mann und nichts hätte ich lieber getan, als Euch heute hier zu treffen, um Euch das Anwesen zu zeigen, mich bei Euch einzuschmeicheln und meinen großzügigen Anteil am Verkaufspreis dieses wundervollen Ortes einzustreichen. Das Dilemma, welches meine unentschuldbare Abwesenheit verursachte, nahm kurz nach meiner Ankunft hier seinen Lauf. Ich kam früh, um sicherzugehen, dass die Villa bei Eurer Ankunft strahlend sauber sei. Ein Mann namens Koniinge schlich sich an mich heran und griff mich bei der Kehle. Während seine linke Hand meinen Mund und meine Nase bedeckte, würgte er mich mit der rechten Hand an jenem weichen Punkte unter dem Kehlkopf, wodurch er mich in wenigen kurzen, jedoch äußerst schmerzhaften Minuten erdrosselte.
Ich liege derzeit unter einem Haufen Blätter im nördlichen Statuengarten begraben, nahe der exquisiten plastischen Darstellung der Verwandlung des Trinimacs. Es sollte nicht mehr lange dauern, bis ich entdeckt werde: Jemandem in meiner Bank wird mit Sicherheit mit der Zeit meine Abwesenheit auffallen. Koniinge hätte mich tiefer vergraben können, aber er wollte für die Ankunft seines alten Partners Charwich bereit sein.
Vielleicht regt sich bei Euch der Gedanke, dass es jetzt das Beste wäre, nicht weiterzulesen, Fürst Gemyn. Ihr blickt Euch im Vorzimmer um und seht nur Türen. Die große Tür, durch die Ihr über den Garten gekommen seid, ist nun hinter Euch verschlossen. Die Flucht entlang eines Korridors, welcher sich ohne Ortskenntnis als Sackgasse entpuppen könnte, würde ich Euch nicht empfehlen. Nein. Besser weiterzulesen und abzuwarten, worauf dies alles hier hinausläuft.
Es scheint, dass Koniinge mit seinem Freund Charwich zusammen Azuras Stern in seinen Besitz zu bringen suchte. Soweit sie wussten, befand er sich im Besitz eines Mannes namens Hadwaf Neithwyr, welcher die Daedra-Fürstin Azura selbst beschworen hatte, um ihn zu erlangen. Da Neithwyr ursprünglich aus Hochfels stammte, ging Charwich dorthin, um nach ihm zu suchen, während sein Partner Morrowind durchkämmte. Sie einigten sich darauf, mittels Briefen, die sie per Kurier verschickten, in Verbindung zu bleiben.
In seinem ersten Brief schrieb Charwich, dass Neithwyr einen geheimnisvollen Gönner namens Baliasir hatte. Diese Tatsache hatte er auf einem Friedhof von einem Grabstein Peryras, der Schwester Neithwyrs und einem lykanthropischen Friedhofswärter erfahren. Koniinge antwortete, dass er nichts über Baliasir in Erfahrung bringen konnte, aber vermutete, dass Neithwyr mit Peryra und dem Stern nach Hochfels zurückgekehrt sei. Charwich schrieb seinen letzten Brief auf seinem Totenbett, nach einem tödlichen Kampf mit Baliasir, welcher scheinbar ein mächtiger Daedra-Fürst war.
Koniinge trauerte um seinen Freund und er durchreiste das ganze Kaiserreich bis nach Wegesruh, um Lady Moorling, bei der Charwich gewohnt hatte, sein Beileid auszusprechen. Als er sich umhörte, erfuhr Koniinge, dass die Dame die Stadt recht plötzlich verlassen habe. Sie hatte in der Tat einen Gast namens Charwich beherbergt, und man ging davon aus, dass er verstorben sei, auch wenn niemand die Leiche gesehen hatte. Mit Sicherheit wurden keine Heiler am 13. der Letzten Saat des letzten Jahres zu ihrem Hause entsandt. Und weder in Wegesruh noch in Tel Aruhn hatte jemals jemand etwas von Baliasir gehört.
Der arme Koniinge war furchtbar verunsichert. Er zeichnete den Weg seines Partners durch Boriane und Grimmbaumgarten nach und fand heraus, dass sich die Neithwyr-Familienkrypta an einem anderen Ort befand: in einer Kleinstadt in der Baronie Dwynnen. Es gab wirklich einen lykanthropischen Friedhofswärter, der zum Glück gerade in Menschenform war. Als er von Koniinge mittels der Würgen-Loslassen-Würgen-Loslassen-Technik befragt wurde, erzählte er Koniinge dieselbe Geschichte, die er einige Monate zuvor Charwich erzählt hatte.
Hadwaf und Peryra Neithwyr waren nach Dwynnen zurückgekehrt, um alte Rechnungen zu begleichen. Da der Stern mächtige Seelen als Nahrung benötigte, wollten sie klein anfangen, in dem sie die Seele des Werwolfes, der auf dem Familienfriedhof lebte, einfingen. Unglücklicherweise hatten sie sich dabei überschätzt, und als der arme Friedhofswärter eines Morgens erwachte, lag er neben den zerfetzten und blutigen Leichen der Neithwyr-Geschwister. Voller Angst und Sorge brachte er die Leichen und deren Besitztümer in die Krypta, wo sie sich noch befanden - ebenso wie Azuras Stern -, als Charwich kam.
Koniinge fiel es wie Schuppen von den Augen. Die Briefe, die er von Charwich erhalten hatte, waren Lügen, darauf abgezielt, ihn fernzuhalten. Ohne Zweifel hatte er sich mit seiner neuen Partnerin, Lady Moorling, all die Geschichten ausgedacht - wie die seines Dahinscheidens, um Koniinge dazu zu bringen, die Suche nach dem Stern aufzugeben. Dies zeigte, in welch traurigem Zustand sich ihre Freundschaft befand, und Koniinge beschloss, zu handeln.
Koniinge brauchte über sechs Monate, um seinen alten Partner zu finden. Charwich und Lady Moorling hatten die Macht des Sterns genutzt, um großen Reichtum und große Macht zu erlangen. Sie hatten während ihrer Reisen durch Hochfels und Himmelsrand und dann nach Valenwald und den Summerset-Inseln viele verschiedene Namen und Identitäten angenommen. Unterwegs verschwand der Stern natürlich, so wie es die großen daedrischen Artefakte immer tun. Das Paar war immer noch reich, aber leider wurde ihre Liebe füreinander schwächer. Als sie Alinor erreicht hatten, trennten sie sich.
Es ist anzunehmen, dass Charwich Lady Moorling während ihrer gemeinsamen Monate von Koniinge erzählt hatte. Es ist schön, sich vorzustellen, wie das verliebte Paar über die Geschichten lachte, die sie ihm über den mythischen und gefährlichen Baliasir erzählt hatten. Jedoch schien Charwich versäumt zu haben, seiner ehemaligen Geliebten eine genaue Beschreibung Koniinges zu geben. Denn als Lady Moorling, unter der angenommen Scheinidentität der Gräfin Zyliana, Koniinge begegnete, hatte sie nicht die geringste Ahnung, wer er war. So war es für sie eine große Überraschung, als er anfing, sie zu würgen und Informationen über ihren ehemaligen Geliebten einzufordern.
Vor ihrem Tode verriet sie Koniinge noch Charwichs neuen Namen und Titel, und wo er nach einem neuen Palast suche. Sie erzählte ihm sogar von mir. Nach all den Windungen und Haken der Jagd der letzten Monate war es für ihn nicht schwer, den Palast, den Charwich kaufen wollte, zu finden und herauszufinden, wann dessen Besichtigungstermin war. Dann musste er nur noch früh genug kommen, sich meiner entledigen und warten.
Hiermit muss unsere Geschichte leider enden. Ich freue mich darauf, Euch bald zu sehen.
Herzlichst,
Syrix Goinithi,
ehemaliger Immobilienbankier