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Der Weißgoldturm ist ein gewaltiger Turm im Zentrum der Kaiserstadt sowie das mit Abstand höchste Gebäude der Stadt und der gesamten Provinz Cyrodiil. In ihm befinden sich heute der Kaiserpalast, die Kaiserliche Bibliothek und die Ratskammer des Ältestenrates.
Geschichte
Bau & Frühzeit
Als im Laufe der frühen bis mittleren merethischen Ära die Aldmer ihre ursprüngliche Heimat Aldmeris verließen und auf den Summerset-Inseln eine neue Heimat fanden war es trotz allem ihr Bestreben, die alte Heimat wiederzufinden beziehungsweise herauszufinden, was mit ihr geschehen war. Zahllose Expeditionen wurden daher ausgesandt, darunter die des Topals des Navigators. Dieser umschiffte auf seiner Reise den Kontinent Tamriel und entdeckte mehr durch Zufall den Niben und den Rumare-See. Topal war somit der erste Mer, welcher einen Fuß auf das Herzland im heutigen Cyrodiil setzte.
Die Berichte Topals über Tamriel, welche er bei seiner Rückkehr nach Summerset mitbrachte, weckte unter vielen Aldmer das Interesse, dass in ihren Augen einem Paradies gleichende Land östlich der Summerset-Inseln zu erkunden beziehungsweise zu besiedeln. In ihren Augen, so glaubten einige Aldmer, würde ihnen dort ein um eingiges besseres Leben beschert sein. So kam es, dass viele Aldmer erneut ihre Heimat verließen und nach Tamriel übersetzten. Dort verteilten sich die einzelen Elfen auf verschiedene Gebiete des Kontinents und entwickelten sich im Laufe der Zeit aufgrund der Anpassungen an den neuen Lebensraum zu den heute bekannten, verschiedenen Elfenvölkern.
Eine Gruppe von aldmerischen Kolonisten stieß bis in das Herzland zum Rumare-See vor. Sie nahmen die Acht Inseln im See, rotteten die dort lebenden Vogelmenschen aus und begannen damit, die Eilande zu besiedeln. Mitte der merethischen Ära schließlich wurde inmitten des Rumare der Bau eines gewaltigen Turmes begonnen, welcher als Symbol der Überlegenheit und der Vorherrschaft der Elfen über das Herzland selbiges überragen sollte. Dieser Turm ist das heute als Weißgoldturm bezeichnete Bauwerk.
Nach seiner Fertigstellung bildete der Weißgoldturm das Zentrum der von vom König von Alinor aus beherrschten Kolonie in Zentraltamriel, aber da die Kommunikationsstränge zwischen Summerset und Cyrodiil sehr lang und daher schwer aufrecht zu erhalten waren kam es dazu, dass die Kolonie sich immer mehr von ihrem Mutterland isolierte und immer mehr unabhängig wurde. Auch die dort lebenden Aldmer entwickelten sich zu einem eigenen Elfenvolk, welche heute als die Herzland-Hochelfen oder Ayleiden bezeichnet werden.
Gegen Ende der merethischen Ära schließlich war die Isolierung der Ayleiden und des Weißgoldturmes von ihrem Herkunftsland auf Summerset so weit fortgeschritten, dass sich das Reich des Weißgoldturmes zu einen unabhängigen Stadstaat erklärte. Da dieses Ereignis zeitlich fast exakt mit dem Aufstieg der Camoran-Dynastie in Valenwald ereignete wird die Unabhängigkeit des Weißgoldturmes daher gemeinhin auch als eines der Ereignisse angesehen, welches die Merethische Ära beendete und die Erste Ära einläutete.
Ayleidenzeit
Nach seiner Unabhängigkeit wurde der Weißgoldturm nicht nur das Zentrum des mit dem Reich des Weißgoldturmes wohl ersten ayleidischen Staates, sondern auch der Ausgangspunkt der ayleidischen Expansion. Von den Acht Inseln und dem Herzland aus dehnte sich der Machtbereich der Ayleiden immer weiter über das heutige Cyrodiil aus, und viele Stadtneugründungen erfolgten.
Der im Zentrum des ayleidischen Machtbereiches gelegene Turm indess entwickelte sich nicht nur zum politischen Zentrum des Reiches des Weißgoldturmes, sondern auch zu einem wichtigen religiösen Zentrum der ayleidischen Kultur, insbesondere der wohl von ihnen praktizierten Ahnenverehrung. Der Turm fungierte als der so genannte "Tempel der (Ur-)Ahnen" und war wohl der wichtigste Kultbau der Ayleiden. Die zentralen Kultobjekte im Tempel bildeten die als "die Zehn Ahnen" bezeichneten Statuen aus Metall, welche dereinst im Turm aufbewahrt wurden und vor dem Fall des Weißgoldturmes in Sicherheit gebracht werden konnten.
Ob der Turm neben seiner Funktion als politisches und religiöses Zentrum im Zuge der in der ayleidischen Kultur verbreiteten Ahnenverehrung auch eine Rolle als große Nekropole einnahm, wie es viele Zentralbauten der ayleidischen Städte taten ist nicht bestätigt, aber durchaus auch in Betracht zu ziehen.[2]
Der "Fall des Weißgoldturmes"
→ Hauptartikel: Fall des Weißgoldturmes
Rund zweieinhalb Jahrhunderte währte die Unabhängigkeit des Weißgoldturmes als eigenständiges Reich und als Zentrum des ayleidischen Machtbereiches. Im Jahre 1Ä 243 jedoch begann das einstige Machtgefüge im Herzland zu zerbröckeln. Die Menschensklaven der Ayleiden, geführt von der Sklavin Perif erhoben sich gegen ihre elfischen Unterdrücker und ein gewaltiger Sklavenaufstand entbrannte in ganz Cyrodiil.
Einer der Aufständischen war Pelinal Weißplanke, besser bekannt als der Göttliche Kreuzritter. Dieser alleine verursachte unter den Ayleiden dank der ihm durch die Acht Götter verliehenen Reliquien des Göttlichen Kreuzritters Angst und Schrecken. In einem Wutanfall soll er so dereinst alles zwischen den Reichen von Narlemae und Celediil verwüstet haben. Er forderte zahlreiche Ayleidenkönige zu einem Duell heraus, und jedes Mal ging er siegreich aus dem Kampf hervor. Um 1Ä 243 jedoch wurde Pelinal zum ersten Mal von einem Ayleidenkönig herausgefordert. Die Herausforderung kam von Umaril dem Ungefiederten, dem Herrscher über das Reich des Weißgoldturmes.
1Ä 243 lagerte die Sklavenarmee Perifs in der Nähe des gewaltigen Turmes, um sich auf die Erstürmung vorzubereiten. Perif, Morihaus und weitere hochrangige Aufständische rieten Pelinal davon ab, sich auf das Duell mit Umaril dem Ungefiederten einzulassen und stattdessen einen konzentrierten und damit wuchtigen Angriff auf den Weißgoldturm durchzuführen. Pelinal jedoch ignorierte den Rat und stürmte alleine in den Turm, wo er Umaril den Ungefiederten zum Kampf herausforderte.
In dem legendären Kampf gelang es Pelinal zwar, Umaril den Ungefiederten zu erschlagen, doch da er halb Daedra, halb Ayleid war wurde seine Seele nicht vernichtet, sondern zurück nach Oblivion geschickt. Der durch den Kampf geschwächte Pelinal wiederum wurde von den übrigen Ayleiden erschlagen und zerstückelt. Lediglich sein Haupt blieb im Turm neben dem leblosen Körper Umarils zurück, wo ihn Morihaus schließlich nach dem endgültigen Fall des Weißgoldturmes fand. Pelinals letzte Worte vor seinem Tod waren
„Obwohl er bis jenseits der Tore der Nacht verbannt ist, wird er zurückkehren. Sei wachsam! Ich kann das Heer der Menschen nicht länger vor Umarils Rache schützen“
– Pelinal WeißplankeDer letzte ayleidische Widerstand konnte schließlich gebrochen werden und der Turm vollständig von den Alessianern besetzt werden. Das einstige Zentrum der ayleidischen Vorherrschaft über Zentraltamriel war nun in der Hand der Menschen.
Cyrodiilische Kaiserzeit
Nach dem Fall des Weißgoldturmes wurde der Turm zum Ausgangspunkt des Aufstiegs des alessianischen Kaiserreiches. Kaiserin Alessia ließ das alte Heiligtum der Ayleiden zum politischen Zentrum des jungen ersten Kaiserreiches der Menschen umfunktionieren und erkor den riesigen Turm fortan zum kaiserlichen Palast, um welchen herum mit der Kaiserstadt die Hauptstadt des Imperiums entstand. In den unteren Stockwerken des Turmes ließ sie darüber hinaus eine riesige Ratskammer für den von ihr geschaffenen Ältestenrat einrichten, welcher bis heute in selbiger tagt.
In der Folgezeit wurde der Weißgoldturm zum Symbolobjekt für die kaiserliche Herrschaft über Cyrodiil. Nach dem Zerfall des alessianischen Kaiserreiches nach der Schlacht beim Glenumbria-Moor blieb der Kaiserthron im Inneren lange verwaist, ehe es Reman Cyrodiil, das Land unter sich zu einen und mit dem cyrodiilischen Kaiserreich das zweite Kaiserreich schuf. Auch unter der Reman-Dynastie diente der Turm weiterhin als Kaiserpalast, in welchem am 6. des Monats Abendstern 1Ä 2920 mit Reman III der letzte Kaiser der Dynastie ermordet wurde.
Auch nach Beginn der Zweiten Ära und der Potentatenzeit blieb der Turm das politische Zentrum des nach und nach in sich zerfallenen zweiten Kaiserreiches, ehe nach dem Tod des letzten Potentaten Savirien-Chorak die Zeit des Chaos ausbrach und der Turm erneut verwaist war.
Im neunten Jahrhundert der Zweiten Ära begann mit Cuhlecain von Falkreath erneut ein aufstrebender Politiker, das in zerstrittene Kleinstaaten zerfallene Cyrodiil zu einen. Nach der Eroberung der Kaiserstadt und der damit erfolgten Einnahme des Weißgoldturmes krönte sich Cuhlecain zum Kaiser von Cyrodiil und machte den Weißgoldturm erneut zum Zentrum der Macht im Reich.
Cuhlecains Herrschaft über Cyrodiil währte jedoch nicht lange. Nach der Niederlage der Bretonen in der Schlacht von Sancre Tor gegen Cuhlecains mächtigen Feldherren General Talos entsandten sie eine Nachtklinge, um eine weitere Machtzunahme des Kaisers zu verhindern. Die Nachtklinge drang in den Kaiserpalast ein, ermordete den Kaiser und verletzte General Talos schwer. Anschließend steckte der Assassine den Turm in Brand und floh.
Die genauen Schäden, die der Weißgoldturm nach diesem Anschlag davontrug sind nicht bekannt, jedoch ist davon auszugehen, dass er mindestens schwer beschädigt wenn nicht gar weitgehend zerstört wurde.[3] General Talos, welcher sich als Tiber Septim zum neuen Kaiser ernannte und Cuhlecains Traum von der Wiedervereinigung Tamriels unter der Herrschaft des cyrodiilischen Kaisers fortführte, ließ den Turm daraufhin wiederaufbauen und machte ihn daraufhin erneut zur kaiserlichen Residenz und somit zum politischen Zentrum seines Reiches.
Dritte Ära
Während der Dritten Ära war der Turm der Nabel des Imperiums. Sämtliche Kaiser wurden im Palast ausgerufen und gekrönt. Daneben war der Turm aber auch der Ort einiger bedeutsamer geschichtlicher Ereignisse.
Im Jahre 3Ä 120 hielt die Schwester des ein Jahr zuvor verstorbenen Kaisers Antiochus vor dem versammelten Ältestenrat ihre legendäre Rede, um die Thronbesteigung der Tochter Antiochus' zu verhindern. Bei einem später abgehaltenen Essen im Kartenraum des Kaiserpalastes gab sie nach einem Gespräch mit Kintyra und der dadurch erfolgten Bestätigung, dass diese wie geplant den Kaiserthron besteigen werde, der Gemahlin ihres jüngeren Bruders Cephorus zu verstehen, dass sie nach dieser Rückschlag zu militärischen Mitteln greifen werde, woraufhin der Krieg des Roten Diamanten ausbrach.
Im Jahre 3Ä 433 wurde mit Martin Septim der bislang letzte Kaiser von Tamriel offiziell vom Ältestenrat ausgerufen und die letzten Vorbereitungen zur Beendigung der schrecklichen Oblivion-Krise getroffen. Daneben hält sich in den Straßen der Kaiserstadt das Gerücht, dass im selben Jahr in den Kaiserpalast eingebrochen worden sein soll. Demnach soll es einem Meisterdieb gelungen sein, auf einem geheimen Weg in das Innere des Turmes zu gelangen, die Palastwache zu umgehen und in die Kaiserliche Bibliothek einzudringen, um von dort eine der legendären Schriftrollen der Alten zu stehlen. Anschließend soll der Dieb den Turm unbemerkt wieder verlassen haben. Ob an diesem Gerücht ein Funken Wahrheit besteht ist nicht bekannt. Die Reichsregierung dementierte jedoch selbigen Vorfall, obgleich die Kaiserliche Wache Befragungen in der Stadt durchführte.
Heutige Nutzung & Bedeutung
→ Hauptartikel: Kaiserpalast
Umbauten & Renovierungen
Literaturverzeichnis
- Das Lied von Pelinal von einem unbekannten Autor
- Der kleine Tamriel-Almanach (1. Auflage), Kapitel Cyrodiil
- Der kleine Tamriel-Almanach (3. Auflage), Kapitel Der Sitz der zerissenen Könige: Cyrodiil und Die Gesegnete Insel: Alinor und die Summersets
- Vater des Niben von Florin Jaliil
- Vor den Menschenzeitaltern von Aicantar von Shimerene
Anmerkungen
- ↑ Quelle: Offizielles Lösungsbuch zu The Elder Scrolls IV: Oblivion, Seite 423
- ↑ Ein Hinweis auf eben eine solche Verwendung als Grabmal könnte die heute als Lagerraum verwendete "Palastgruft" unter der Ältestenratskammer sowie das verstärktenAuftreten von Untoten im Bereich des "Alten Weges" unter dem Turm sein
- ↑ nachdem es im kleinen Reiseführer von 2Ä 864, Kapitel Cyrodiil heißt, dass General Talos aus den schwelenden Trümmern des in Brand gesetzten Palastes trat ist davon auszugehen, dass die Schäden ziemlich gravierend waren