Sutch ist eine cyrodiilische Festungsruine nahe der Grenze zu Hammerfell im Nordwesten der Grafschaft Kvatch, genau nördlich von Anvil.
Außenanlage
Von der einstigen Festung ist heute nur sehr wenig erhalten geblieben. Der Großteil des einstigen Bollwerkes nahe der Grenze zu Hammerfell ist im Laufe der Zeit immer mehr verfallen. Heute sind nur noch zwei Hauptbestandteile der alten Festung erhalten, jedoch befinden auch sie sich in sehr schlechtem Zustand.
Der noch am besten erhaltenste Teil von Festung Sutch ist der alte Bergfried im Nordwesten des Areals. Das einst trutzige Zentrum der Festung ist zwar heute größtenteils in sich zusammengefallen, macht jedoch noch immer einen stattlichen Eindruck. Im Südwesten der Turmruine führt eine Rampe auf die einstige zweite Ebene, von welcher man einen Blick in den heute lichtdurchfluteten Innenhof des Bergfriedes besitzt. Der Eingang in die unterirdischen Anlagen jedoch befindet sich heute in der östlichen Außenmauer in Form einer, vermutlich von Räubern angelegten Öffnung. Diese führt in einen alten, gemauerten Gang zwischen der äußersten Mauer des Bergfriedes und der Mauer des Innenhofes, was bislang einmalig im cyrodiilischen Festungsbau ist. Der eigentliche Eingang in die inneren Anlagen befindet sich genau unter der Hauptrampe.
Der zweite, heute noch sichtbare Teil der alten Festung ist das Fundament eines alten Turmes, welcher heute zwischen einigen Bäumen verborgen ist und an einen alten Mauerkreis anschließt. Bei diesem Teil der Ruine handelte es sich einst um die alte Abtei [1] der Festung. Diese zwar abseits des Hauptturmes, aber wohl dereinst im Inneren beziehungsweise an der heute verfallenen Festungsmauer gelegene Abtei bestand wohl aus einem quadratischen Kirchturm nebst einem kreisrunden Kirchbau. Es heißt, dass die Abtei einst mit dem Bergfried von Sutch durch einen unterirdischen Geheimgang verbunden gewesen sein soll.
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Karte des Areals
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Der Innenhof des Bergfrieds
Innenanlage
Vom Eingang in die unterirdischen Festungsräume führt ein kurzer, durch ein Eisengitter versperrbarer Gang direkt in die große Haupthalle von Festung Sutch. Über eine schmale Brücke gelangt man über einen nach oben hin offenen Raum im untergeschoss in den Hauptteil der Halle, wo sich die verschiedenen Zugänge zu dein einzelnen Bereichen befinden. Die Gänge im südlichen Teil der Halle führen dabei in ein heute zum Großteil geflutetes Gangsystem, welches einst die Verbindung zwischen Festung und Abtei darstellte. Am Ende des Tunnelsystems befindet sich eine Falltür, welche in die Ruine des alten Turmes der Abtei führt.
Von diesen Gängen aus oder durch einen Ausgang im Nordwesten der Haupthalle erreicht man den schon vorher erwähnten, nach oben hin offenen Raum im Untergeschoss, über welchen die Verbindungsbrücke vom Eingang in die Haupthalle führt. Wofür dieser Raum einst diente ist nicht bekannt, jedoch befindet sich an seiner westlichen Ecke ein kleiner Abstellraum.
Von der nordöstlichen Seite der Haupthalle aus führt ein langer Korridor schließlich in die oberen Bereiche der Festung. Hierbei handelte es sich höchst wahrscheinlich um die ehemaligen fürstlichen Gemächer. Heute dient dieser Raum als Geimeinschaftsraum für die sich dort niedergelassenen Söldner des mittlerweile verstorbenen Banditenführers Roderick, welcher in diesem Bereich an einer balkonartigen Öffnung zur Haupthalle bis zu seinem Tod in einem komaähnlichen Zustand dahinvegetierte.
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Karte der inneren Anlagen
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Blick in die große Haupthalle
Die Stadt Sutch
Sutch ist in vielerlei Hinsicht ein besonderer Ort. Bis zum Erscheinen von The Elder Scrolls IV: Oblivion war Sutch auf nahezu allen, nach The Elder Scrolls: Arena veröffentlichten Karten, auf welchen die Provinz Cyrodiil zu sehen war als eine eigene Stadt eingezeichnet. Erst mit The Elder Scrolls IV: Oblivion erfolgte die Degradierung der Stadt zur Festungsruine, jedoch allem Anschein nach erst während der Entwicklung (später dazu mehr)
Warum Bethesda die Stadt Sutch aus The Elder Scrolls IV: Oblivion herausnahm und durch eine Festungsruine ersetzte ist nie genau bestätigt worden. Es ist anzunehmen, dass aufgrund der Tatsache, dass mit Anvil und Kvatch bereits zwei größere Städte in dieser Region für eine dritte Großstadt auf der aus spieltechnischen Gründen relativ kleinen Fläche Cyrodiils einfach kein Platz mehr vorhanden war. Ein weiterer Grund wäre, dass es aus zeittechnischen Gründen während der Entwicklung einfach zu lange gedauert hätte, eine zehnte Großstadt detailiert mit Bewohnern und vorallem Quests zu bestücken, weshalb man entschloss, das zu diesem Zeitpunkt wohl noch relativ unfertige und - aufgrund genannter Platzgründe - wohl auch eher überflüssige Sutch wegzulassen.
Belege für eine geplante Umsetzung
Es gibt in The Elder Scrolls IV: Oblivion durchaus noch einige Belege, welche darauf schließen lassen, dass Bethesda es zunächst durchaus in Erwägung gezogen hatte, die Stadt Sutch in das Spiel einzubauen und erst im Verlauf der Entwicklung dieses Teiles der The Elder Scrolls-Reihe diese Umsetzung einzustellen.
Diese Belege sind die folgenden:
- die freie Quest "Angriff auf Festung Sutch", eine während der Oblivion-Krise ablaufende, nicht dokumentierte "Schließt das Oblivion-Tor-Quest", welche bei allen Städten abläuft
- das Fehlen einer neunten Kapelle, welche Kynareth geweiht gewesen wäre. Erst mit dem AddOn The Elder Scrolls IV: Knights of the Nine wird dieser "Fehler" loretechnisch plausibel korrigiert [2]
- in den Originalen Quest-Einträgen der Quest "Mysterium um Harlunswacht" ("... ich sollte mit Azzan in Sutch sprechen")
- in den Originalen Quest-Einträgen der Quest "Die wandelnde Gelehrte" ("Ich finde sie in der Bruchfels-Höhle, nordöstlich von Sutch,..")
- in der 20-minütigen Gameplaypräsentation war Sutch auf der gezeigten Schnellreise-Karte noch als Stadt eingezeichnet.
Sutch in Hammerfell?
Eine weitere Unstimmigkeit, welche bei vielen zu Verwirrung führte, war das Oblivionbuch Dieb der Tugend, in welchem gleich der zweite Satz wie folgt lautete
„Im Lande Hammerfell in der Stadt Sutch lebte ein recht wohlhabender Baron.“
– Dieb der TugendBasierend auf diesem Buch folgerten viele daher, dass Sutch tatsächlich eine in Hammerfell gelegene Stadt sei und die Festung Sutch in Cyrodiil daher nichts mit der Stadt Sutch gemeinsam hätte (außer dem Namen). Es wurden sogar verschiedene Theorien aufgestellt, wie die, dass Sutch in Wahrheit eine Baronie in Hammerfell und Festung Sutch ein Außenposten eben jener Baronie in Cyrodiil sei.
Das dem jedoch wohl eher nicht so ist belegen die vor The Elder Scrolls IV: Oblivion vorhandenen Karten des Grenzgebietes von Cyrodiil und Hammerfell, auf welchen Sutch deutlichst als cyrodiilische Stadt eingezeichnet ist. Warum wird Sutch jedoch dann in diesem Buch Dieb der Tugend als Stadt in Hammerfell bezeichnet. Nun, man kann dies als eine Art Kaschierungsversuch von Bethesda ansehen. Da die Stadt Sutch (wie erwähnt wohl während der Entwicklung) rausgenommen wurde und daher in Cyrodiil nicht vorzufinden war, obgleich sie in den vorigen Spielen (The Elder Scrolls Adventure: Redguard und The Elder Scrolls III: Morrowind) deutlich auf Cyrodiilkarten zu sehen war, versuchte man durch die Verlegung der Stadt Sutch nach Hammerfell diesen loretechnischen Fehler zu korrigieren. Aus diesem Grund wird Sutch in Dieb der Tugend als eine Stadt in Hammerfell aufgeführt. Ob dieser Trend in den folgenden The Elder Scrolls-Teilen fortgesetzt wird und Sutch daher fortan eine hammerfellische Stadt bleiben wird bleibt jedoch abzuwarten. [3]
Anmerkungen
- ↑ laut Teinaava
- ↑ nämlich durch die Behauptung, dass Kynareth als Göttin der Natur kein Gebäude als Kapelle besitzt, sondern die Natur an sich ihre Kapelle sei. In The Elder Scrolls IV: Knights of the Nine erhält sie deshalb mit dem Schrein der Kynareth quasi eine "Freiluftkapelle"
- ↑ für weiteres bezüglich dieser Theorien und Widerlegungsversuche, siehe unter anderem hier