Online:Piratenkönigin der Goldküste

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Inhalt

Piratenkönigin der Goldküste
Von Midara Salviticus, Historikerin, Universität von Gwylim

Seit Varen Aquilarios 2Ä 576 seine Rebellion gegen den Langhauskaiser Leovic anführte, war die Goldküste einigen radikalen Änderungen unterworfen. Als Erstes schlossen sich die Einwohner zusammen, um den Varenswall zu errichten, wie ich bereits in meiner Abhandlung gleichen Namens im Detail diskutierte. Der Schutzwall trennte im Grunde die Goldküste von den colovianischen Hochlanden und diente dem Schutz des Gebietes vor kaiserlicher Vergeltung und anderen Bedrohungen von außen. Als Zweites nutzte die Region die Rebellion zu ihrem Vorteil, um ihre Unabhängigkeit von Cyrodiil zu erklären. Diese beiden Ereignisse machten die Goldküste zu einem isolierten Hafen, fernab der Unbilden, die den Rest des Kontinents heimsuchten – doch dies geschah nicht, ohne dass sich Herausforderungen anderer Art einstellten.

2Ä 577, gerade als die letzten Steine an ihren Platz geschafft wurden, um den Varenswall zu schließen, und die kaiserliche Marine ausgezogen war, um sich der Rebellion zu widmen, die im Norden und Osten ihren Lauf nahm, segelte eine Flotte Handelskriegsschiffe und Piratenboote in den Hafen von Anwil ein. Über jedem der Schiffe wehte eine weiße Flagge mit rotem Säbel. Unter der Führung von Fortunata ap Dugal, einer Schiffsmagnatin in der Goldküsten-Handelskompanie, übernahm die Flotte die Kontrolle über die Docks und ließ eine Kompanie Matrosen und Piratenkrieger von Bord gehen, die sogleich die verbliebenen Truppen, die dem kaiserlichen Präfekten ergeben waren, überwältigte. In weniger als einem Tag hatte Fortunata die Kontrolle über Anwil übernommen, sich selbst zur Provinzgouverneurin ernannt und verkündet, dass die Goldküste nun ein freier und unabhängiger Staat war – von der abekäischen See bis zum Varenswall.

Die Provinzgouverneurin, Freund wie Feind besser bekannt als Piratenkönigin, nutzte ihre Verbindungen als hochrangige Handelsfürstin der Goldküsten-Handelskompanie, um ihre Machtbasis auszubauen. Sie versprach den Piraten einen sicheren Hafen und einen Anteil an dem Reichtum der Region, im Austausch gegen ihre Rückendeckung und Unterstützung. Die Piraten gaben der Piratenkönigin, zusammen mit den Handelsmatrosen, die Fortunata schon immer ergebener waren als der Gesellschaft, die sie beschäftigte, die Waffen, die sie benötigte, um die Kontrolle über Anwil und die angrenzenden Ländereien an sich zu reißen und aufrechtzuerhalten.

In vielerlei Hinsicht erscheint die Wahrheit fast unglaublicher als die pikanten und absonderlichen Abenteuergeschichten, die dieser Tage als Flugblätter auf Anwils Straßen die Runde machen. Diese unzüchtigen Erzählungen sind an die Heldengeschichten der Piratenkaiserin Thusa ap Lagud, die nicht einmal ganz frei erfunden sind und sich einiger Beliebtheit erfreuen, angelehnt. Die echte Piratenkönigin toleriert diese Märchen, um nicht zu sagen, sie treibt ihre regelmäßige Verbreitung voran.

Nun wehen die blutroten Säbel auf weißem Grund über dem Kastell und dem Leuchtturm von Anwil und die Piratenkönigin hat Anwil zu einer „Freien Stadt“ ernannt. Keinem Kriegsschiff, welcher Allianz auch immer, ist es gestattet, sich den Docks von Anwil zu nähern. Stattdessen drängen sich Handelsschiffe aus ganz Tamriel an den Kais und erfreuen sich des regen Handels und des Feilschens. Selbst die einst so stolze Goldküsten-Handelskompanie hat sich den Forderungen der Piratenkönigin unterworfen und ist zu dem Schluss gekommen, dass Profit wichtiger ist als über Ehrbarkeit und Zuständigkeiten zu streiten. Letztlich tut die Gesellschaft, was die Piratenkönigin von ihr verlangt.

Man braucht keinen Propheten bemühen, um vorauszusagen, dass die Piratenkönigin ein Auge auf Anwils Nachbarn im Norden, die Stadt Kvatch, geworfen hat. Dies deutete sie bereits in ihrer weitverbreiteten Unabhängigkeitserklärung an. Nun da sich jeden Tag mehr und mehr Piraten und Freibeuter unter ihrer Flagge versammeln und das Gold von verängstigten Adeligen als als Steuern getarntes Schutzgeld in ihre Kassen strömt, wird klar, dass Fortunata schon bald über die nötigen Ressourcen verfügen wird, um mit Graf Carolus und sogar Primas Artorius fertigzuwerden. Es ist nur eine Frage der Zeit. Und die Piratenkönigin hat bereits mehr als einmal bewiesen, dass sie sehr geduldig sein kann, wenn es darum geht, abzuwarten, dass sich ihre Pläne entfalten.

Dem Vernehmen nach regiert Fortunata mit eiserner Faust über Anwil. Die Rotsegelpiraten stellen ihre Privatarmee, überfallen, randalieren und übernehmen Vollstreckerpflichten, wann und wo sie sie hinführt. Sie mag eine grausame und gnadenlose Diktatorin sein, doch sie behält die Kontrolle über die Region und sorgt dafür, dass nicht die Anarchie um sich greift. Können wir von unseren Herrschern wirklich mehr verlangen?