Online:Verbannt aus der Verbannung, Band 7

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Inhalt

Verbannt aus der Verbannung, Band 7
Von Yasra al-Ash'abah

Steine aus Sand und Sumpf

Nachdem der Lichfürst Gideon besiegt war, machte ich mich auf nach Norden. Dabei machte ich in Sturmfeste Halt, um mich ein letztes Mal von den Hist und ihrem Volk zu verabschieden, bevor ich ihren trostlosen Sumpf hinter mir ließ. Mein erstes Nachtlager im südlichen Morrowind schlug ich in einem großen Pilzwald auf.

Als ich gerade einen frischen Nixbraten über meinem Feuer drehte, fiel mir etwas inmitten der Felsen und Steine bei meinem Lager auf. Mehrere große Felsbrocken standen ein wenig abseits, aufgerichtet von unbekannten Händen, und das schon vor vielen Jahrzehnten, wenn nicht Jahrhunderten. Der größte und mir am nächsten stehende Fels ist der Grund, warum ich das hier niederschreibe.

Als Kind nahm Vater mich einmal mit zu den Ställen von Fürst Aswala, wo wir die Steuern unseres Stammes entrichteten und die glotzenden Blicke der Geächteten ertrugen. Auf dem Weg dorthin wurden wir von einem gewaltigen Sandsturm überrascht, und wir mussten in einer Höhle Schutz suchen.

„Tochter“, sagte mein Vater. „Sucht Wasser in der Höhle, wie ich es Euch gelehrt habe.“

Mit einem „Ja, Vater“ machte ich mich auf den Weg tiefer in die Höhle. Dort drin gab es kein Wasser, aber in einer großen offenen Grotte tief unter den Ställen fand ich etwas Beeindruckendes.

In der Mitte der Grotte befanden sich riesige Steine, in die seltsame, mir unbekannte Wörter geschlagen waren. Ich hatte das Gefühl, dass sie nach mir riefen. Ich streckte die Hand aus und berührte den Stein. In diesem Augenblick legte sich eine Hand über meinen Mund, die meine Schreie verstummen ließ und mir den Atem raubte, bis ich das Bewusstsein verlor.

Als ich Stunden später wieder zu mir kam, sah ich das Gesicht meines Vaters; seine Augen waren anders als sonst bar jeder Freude.

„Wir müssen diesen Ort hier verlassen, meine Tochter. Da werden noch mehr kommen.“ Vater hat mir nie verraten, welches Schicksal meine Angreifer ereilte. Angesichts der Flecken auf seiner Kleidung war es wohl ein übles Schicksal.

„Aber Vater, was ist mit diesen Steinen? Diesen Symbolen?“

„Dies hier ist ein gotteslästerlicher Ort, an dem Dämonenanbeter hausen. Schaut her. Dies ist ein Wort in der dunklen Sprache der Daedra. Es bedeutet ‚Kalthafen'.“

Also könnt Ihr Euch meine Überraschung vorstellen, werter Leser, wenn ich in Morrowind den Stein im Schein des Lagerfeuers erblickte, mein Bauch voller Nixfleisch, und ich Worte erkannte, die in derselben dunklen Sprache verfasst wurden. Dieselben Worte, die ich als Kind gesehen hatte, und auf derselben Art Steine.

„Kalthafen ruft. Nirn gehorcht.“

„Kalthafen ruft. Nirn gehorcht.“