Online:Kulturelle Stile der Völker 8: Die Orks

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Inhalt

Kulturelle Stile der Völker 8: Die Orks

Aufzeichnungen von Doktor Alfidia Lupus für eine Reihe von Broschüren über die wichtigsten kulturellen Stilrichtungen Tamriels


(Dr. Lupus war von 2Ä 418 bis 431 kaiserliche Ethnographin für den Potentaten Savirien-Chorak.)


Gestern Abend habe ich Divayth kurz gesehen, im Fackelkäfer. Ich sagte ihm, dass er mir wirklich viel bedeute, aber Morian mein Herz gehöre. Seine Miene verfinsterte sich wie ein Sturm im Jerallgebirge, aber dann atmete er tief durch und schaffte es, das Gasthaus würdevoll zu verlassen. Oh, wie hoffe ich doch, dass er darüber hinwegkommt.


Obwohl ich zugeben muss, dass ich mir um Morian mehr Sorgen mache. Seine Experimente mit Divayth erreichen ihren Höhepunkt, und dann wird Morian ein Portal öffnen und das Reich des Vergessens persönlich betreten. Er sagt, dass er versuchen werde, in Azuras Reich Mondschatten zu reisen, da es dort relativ sicher sein sollte. Sicher! Ich bin beunruhigt wie ein Skrib auf einem Schüttelsieb. Wie gerne würde ich Morian noch einmal sehen, bevor er geht, aber er sagt, dass er sich darauf konzentrieren müsse, das Ritual zu meistern, und er sich dabei keine Unterbrechung leisten kann.


Er schickte jedoch eine Nachricht an Seif-ij, die besagt, dass ich an seiner statt die Universität beim Staatsbankett des Potentaten für den neuen Gesandten aus Orsinium vertreten solle. Er muss wirklich beschäftigt sein, wenn er sich diese Veranstaltung entgehen lässt; ich weiß, wie sehr er sich darauf gefreut hat. Nun, umso besser für mein Projekt über die kulturellen Stile der Völker, würde ich sagen. Arbeit, Arbeit und noch mehr Arbeit werden mich schon von meinen Sorgen ablenken!


Die neue Provinz Orsinium hat noch keine Botschaft, also ließ der Potentat für das Bankett eine Reihe von Pavillons auf dem Gelände des Weißgoldturms errichten. Zu Ehren des Gesandten Thuggikh wurden sie alle mit authentischen orkischen Gegenständen geschmückt, die aus Wrothgar eingeführt wurden. Ich zückte also mein Notizbuch und machte während der nicht enden wollenden Reden einige Aufzeichnungen.


Schon seltsam, dass ein Volk, das so grob ist wie das der Orks, solch anspruchsvolle Gegenstände entwickeln und herstellen kann! Natürlich sind sie in ganz Tamriel als große Rüstungsmacher bekannt, aber ich dachte immer, dass das mehr an ihrer großen Kraft liegt als an ihren Fähigkeiten. Ein Blick auf ihre Waffen und Rüstungen reichte, mir zu zeigen, wie unrecht ich doch hatte. Obwohl sie nie verziert oder übermäßig ausgestaltet sind, zeugen ihre Metallarbeiten, die zwar einfacher und zweckmäßiger sind als die der Nord, doch von einem tiefgehenden Verständnis der Gesetze der Proportion, der Symmetrie und der harmonischen Kongruenz. Ein orkisches Schwert mag eine gewalttätige Waffe sein, aber wenn man sich den dynamischen Verlauf der Klinge so ansieht, dazu das visuelle Gegenstück des schweren, aber wohlgeformten Griffs, der eindeutig so gestaltet wurde, dass er perfekt in der Hand liegt … Nun, der Eindruck, den das Gesamtwerk macht, ist fast schon beruhigend.


Beim anschließenden Empfang sah ich zu meiner Freude ein bekanntes Gesicht, nämlich das von Erzmagistra Opal. Sie begrüßte mich herzlich und fragte mich bei Westauenwein und Eidarkäse, wie es denn bei mir und meinen beiden Zaubermeistern so laufe. Ich sagte ihr, dass ich die Dinge heillos ins Chaos gestürzt hatte, aber sie versicherte mir, dass am Ende alles gut werden würde. Sie sagte, sie kenne Morian schon seit Ewigkeiten, und dass er unter seiner Fassade eines pingeligen alten Mannes in Wahrheit sehr vernünftig sei. Sie war froh, dass er jemanden so Schlaues wie mich gefunden hatte, da ich verhinderte, dass er völlig in seinem Labor verschwindet.


Aber was mich anbelangt, ist genau das passiert. Ich werde wohl noch einmal mit Seif-ij sprechen; vielleicht kann er mir ja helfen, noch einmal mit Morian zu sprechen, bevor er aufbricht.