Online:Zur Verteidigung von Prinz Hubalajad: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 28. August 2016, 19:26 Uhr

Auflagen des Buches

Diese Seite enthält den Text von Zur Verteidigung von Prinz Hubalajad aus The Elder Scrolls Online (Originaltitel: In Defense of Prince Hubalajad).

Inhalt

Zur Verteidigung von Prinz Hubalajad[1]
Von Fürstin Cinnabar von Taneth

Falls Ihr auch nur einen Hauch von yokudanischer Geschichte gehört habt, kennt Ihr die Rolle, die Prinz Hubalajad in der ersten Zeit nach der ursprünglichen Kolonisierung durch die Ro'Wada gespielt – oder eben nicht gespielt – hat. Wir kennen „Prinz Hew“ als komische Figur, erzählen uns Anekdoten über seine dickköpfige Herangehensweise an die unmöglichsten Problemstellungen und reißen Witze über seine schon als aggressiv zu bezeichnende Opulenz. Ein Schrein zu Ehren Zehts wird als Zeichen der Missgunst des Gottes überflutet? Errichtet einen noch extravaganteren weiter den Fluss abwärts! Ein in Taneth oft gebrauchter Ausdruck für das Verschwenden von Geld ist „auf Hubalajads Münze gründen“.

Doch was weiß man wirklich über den Glücklosen Prinzen? Die einzig verfügbaren Quellen sind Dokumente, die bestenfalls aus dritter Hand stammen. Die vielen unbelegten Erzählungen trüben das Bild nur zusätzlich und lassen uns immer weiter und weiter von dem eigentlichen Menschen entfernen. Demzufolge müssen wir unseren Blick auf das Land von Hews Fluch selbst richten, um unsere eigenen Schlüsse zu ziehen. Wie wäre es, wenn wir – wenn auch nur für einen Augenblick – all das, was man gemeinhin als seine vielen Fehlschläge betrachtet, einmal unvoreingenommen in Augenschein nehmen?

Wir wissen, dass Hubalajad in dem kargen Land, das zu seiner Zeit noch „Khefrems Stiefel“ hieß, mit einer beträchtlichen Menge an Soldaten und Handwerkern eintraf. Mangels Steinbrüchen vor Ort und ohne verlässlichen Landweg nach Norden mussten sie Unmengen an Haustein auf dem Seeweg importieren. Der durch die natürlichen Gegebenheiten geschützte Hafen an dem Ort, der später Abahs Landung genannt werden sollte, war zweifelsohne ihre erste Anlaufstelle. Ein stetiger Strom voll beladener Lastkähne hätte die Verlockung für Piraten ins Unermessliche getrieben, also bestand Hubalajads vorrangige Notwendigkeit darin, die Zitadelle von No Shira zu erbauen, eine eindrucksvolle Festung, welche die abekäische See überragen sollte.

Es stimmt, No Shira wurde schon bald von den jahreszeitlichen Fluten unterspült. Doch als Antwort darauf versuchte Hubalajad, Zeht mit einem Schrein wohlwollend zu stimmen. Als darauffolgende Fluten den ersten Schrein zunichtemachten, ordnete er an, einen weiteren Schrein zu errichten, der noch kunstvoller gestaltet sein sollte – doch Untersuchungen des Mauerwerks ergaben, der neue Schrein befand sich flussaufwärts des letzten. In diesem Licht betrachtet erweist sich „Prinz Hews Dickköpfigkeit“ in der Tat als beharrliche Entschlossenheit. Bei dem yokudanischen Gott des Ackerbaus Eindruck zu machen, ist nicht die Tat eines arroganten oder unüberlegten Mannes.

Währenddessen entwickelte sich Abahs Landung von einem Soldatenlager und einer Barackensiedlung zu einer ausufernden Stadt. Trotz der vielen Unbillen eines Lebens an der Grenze ersann Hubalajad einen großartigen Palast – ein Symbol dafür, dass dieses Land seine Heimat war und dass er genauso darauf bedacht war, diese gedeihen zu lassen, wie es die Ortsansässigen waren. Die Steine wurden zu den großen Mauern von Abahs Landung gebracht und machten deutlich, dass das, was in ihrem Inneren lag, denselben Schutz verdiente wie die yokudanischen Schiffe.

Ich bitte Euch, nur einen Moment die zahlreichen Grabmäler, das eindrucksvolle Prinzentor, das eine nördliche Passage in das Gebiet der Ro'Wada eröffnete, und die yokudanische Statue im Süden von Abahs Landung, von welcher die meisten irrtümlich meinen, sie sei ein idealisiertes Abbild Hubalajads selbst, außer Acht zu lassen. Die Errichtung einer Zitadelle und einer ummauerten Stadt zur gleichen Zeit aus denselben Rohstoffquellen erfordert in logistischer Hinsicht schon einen scharfen Verstand. Wenn es nicht Hubalajad selbst war, dann wusste er, sich mit jemandem zu umgeben, der dies bewerkstelligen konnte. Dies ist kaum das Werk eines einfältigen Possenreißers.

Das Ausmaß von Hubalajads Rückschlägen rechtfertigt in den Augen dieser Schreiberin nicht die Geschichten endloser Torheiten. War es Rufmord neidischer Rivalen, der seine Investitionen in ein unwirtliches Land in Verruf gebracht hat? Ein ruinierter Ruf, weil er nicht erkannte, dass sein Halbonkel ein Nekromant war? Hat er den Zorn eines yokduanischen Gottes oder vielleicht auch eines daedrischen Fürsten auf sich gezogen? Auch wenn wir vielleicht nie die Wahrheit erfahren mögen, so sollten wir dennoch eines über Hubalajad im Hinterkopf behalten: vor seiner Ankunft prägte kein Mensch und kein Mer dieses Land. Heute sind die von „Prinz Hew“ errichteten Bauwerke die einzigen, die hier zwei Jahrtausende überstanden haben.

Anmerkungen (Tamriel-Almanach)

  1. Das Buch wurde auf der offiziellen ESO-Seite veröffentlicht.