Daggerfall:Die Erzählung von Kieran: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 25. April 2012, 13:22 Uhr

◄   Eine Geschichte von Kieran Band II

Diese Seite enthält den Text des ersten Bandes der Buchreihe Eine Geschichte von Kieran (Originaltitel: A Tale of Kieran) aus The Elder Scrolls II: Daggerfall.

Inhalt

A Tale of Kieran
Eine Geschichte von Kieran[1]
Vegepythicus, editor
Vegepythicus, Verleger
Librarian's Note ...
The recorded tales of Kieran the Bard fall into three categories: the Woodland Cycle, Castles and Kings, and an unnamed cycle of lusty tales (recently destroyed by mysterious accident). Some are in the bard's own hand, while others, mere shadows of the originals, remain only as bedtime tales for children. The structure exemplifies the helical form favoured by listeners about the hearth on a long winter's eve. As to whether they describe real events, be allegory, or be mere entertaining fancy, the reader must decide.
Anmerkung des Bibliothekars...
Die aufgezeichneten Erzählungen des Barden Kieran lassen sich in drei Kategorien unterteilen: den Waldland-Zyklus, Schlösser und Könige, und ein unbenannter Zyklus munterer Geschichten (kürzlich bei einem mysteriösen Unfall zerstört). Einige sind im Besitz des Barden selbst, während andere, bloße Schatten der Originale, lediglich als Bettgeschichten für Kinder fortbestehen. Die Struktur dient als Beispiel für die schneckenförmige Form, welche von Hörern am Ofen in langen Winterabenden bevorzugt wird. Ob sie wahre Begebenheiten beschreiben, Gleichnisse oder reine Unterhaltung sind, muss der Leser entscheiden.
Kieran was on the road from Wren to Fairtree, when he grew weary from the midday sun. His boots were tight and he thought to remove them for a bit in the shade of a nearby oak (oaks being a favourite of bards). This particular oak was venerable and gnarled, with sturdy branches that dipped and swooped, nearly touching the ground in spots. From its shade Kieran watched the forest creatures playing in the warm sun. But for the rustling of leaves, high above, the only sounds were of butterfly wings and birdsong. Kieran reiste auf der Straße von Wren nach Schönbaum, als er der Mittagssonne überdrüssig wurde. Seine Stiefel drückten und er beschloss, sie auszuziehen im Schatten einer nahen Eiche (Eichen sind die Lieblingsbäume der Barden). Diese bestimmte Eiche war ehrwürdig und knorrig, mit kräftigen Zweigen, die teilweise bis zum Boden reichten. Von seinem Schattenplatz aus betrachtete Kieran die Waldtiere beim Spielen in der warmen Sonne. Bis auf das Rauschen der Blätter hoch über ihm waren nur das Flattern der Schmetterlinge und der Gesang der Vögel zu hören.
„What a peaceful day,„ Kieran thought as he watched a butterfly drift by, „What a beautiful day! In truth, since bards first told tales, has there ever been a day more peaceful and beautiful than this?“ „Was für ein friedlicher Tag.“, dachte Kieran, als er einen Schmetterling vorbeiflattern sah. „Was für ein schöner Tag! Wahrlich, gab es seit den ersten Geschichten, die von Barden erzählt wurden, jemals einen friedlicheren und schöneren Tag als diesen?“
He drank from his waterskin and, taking his lute from its sack, cleared his throat and began to sing: Er nahm einen Schluck aus seinem Wasserschlauch, nahm seine Laute aus ihrer Lederhülle und begann zu singen:
„Oh, the maidens of Wren are passing fair ...

...with breasts like melons, and flaxen hair ...“

„Oh, die Jungfrauen von Wren gehen so wunderbar ...

... mit Brüsten, melonengleich, und flachsblondem Haar ...“

He had just taken a deep breath to bellow the lusty chorus when a small, feminine voice said, „Kind sir ...“ Er holte gerade tief Luft, um den zünftigen Refrain zu grölen, als eine schwache, weibliche Stimme sagte: „Netter Herr ...“
He leaped to his stockinged feet, his face flaming red. „Who's there?“ he cried. Er sprang auf seine bestrumpften Füße, mit flammendrotem Gesicht: „Wer ist da?“, rief er.
The small voice repeated, „Please, sir, if you will be so kind ...“ Die schwache Stimme antwortete: „Bitte, Herr, wenn Ihr so freundlich wärt ...“
Kieran looked about but saw no person or creature addressing him. Die schwache Stimme antwortete: „Bitte, Herr, wenn Ihr so freundlich wärt ...“
„Pray thee,„ he cried. „Show thyself or have cause to fear my dagger.“ (He tried desperately to remember where he had last seen it.) „Whether thee be friend or foe, pray thee show thyself now.“ „Ich bitte Dich,„, schrie er, „zeige Dich oder Du musst meinen Dolch fürchten.“ (er versuchte verzweifelt, sich zu erinnern, wo er ihn zuletzt gesehen hatte) „Gleich, ob Du Freund oder Feind bist, ich beschwöre Dich, Dich zu jetzt zu zeigen.“
The small voice replied from above him, „Kind sir, thou hast no cause to fear me, and I am in need of help. Can thou find it in thy heart to aid me?“ Die schwache Stimme erwiderte über ihm: „Netter Herr, Du hast keinen Grund, mich zu fürchten, und ich bedarf Hilfe. Hast Du das Herz, mir zu helfen?“
He looked up and saw naught but a small robin's nest, three branches above him. Climbing swiftly, he found a robin with three tiny robinlings, their mouths open wide. Er blickte nach oben und sah nichts als ein kleines Rotkehlchennest und Äste. Geschickt kletterte er nach oben, wo er ein Rotkehlchen mit drei Küken fand, die ihre Schnäbel weit aufrissen.
„Good mother robin,„ he asked, „Can it be thee who addresses me thus?“ „Gute Mutter Rotkehlchen,„, fragte er, „kann es sein, dass Du mich um Hilfe batest?“
„Kind sir,„ she replied, „I have hurt my wing and it will be at least a day before I might fly. If my children do not eat soon, they will die. Would you be so kind as to bring a fat, juicy meal? Would you find a caterpillar or earthworm or grub for my children?“ „Netter Herr,„, antwortete sie, „ich habe mir den Flügel verletzt und es wird mindestens einen Tag dauern, bis ich wieder fliegen kann. Wenn meine Kinder nicht bald essen, werden sie sterben. Wärt Ihr so nett, uns ein fettes, saftiges Mahl zu bringen? Wollt Ihr eine Raupe, einen Regenwurm oder eine Made für meine Kinder suchen?“
Now, Kieran was kind of heart and it was not within him to refuse a plea such as this, so off he went into the forest. Searching under some mulberry leaves, he soon found a small green caterpillar. It seemed a perfect meal for young robins. Nun, Kieran besaß ein großes Herz und zögerte keinen Moment, dieser Bitte nachzugehen, also ging er in den Wald. Unter einigen Maulbeersträuchern fand er bald eine kleine grüne Raupe. Sie schien das perfekte Essen für die jungen Rotkehlchen zu sein.
Plucking it from the leaf upon which it fed, he prepared to hurry back to the oak when he heard a tiny voice. He opened his hand and the caterpillar looked up at him with her big brown eyes wide with fear. „Kind sir,„ she said, „wouldst thou kill me so thoughtlessly?“ Er pflückte die Raupe von dem Blatt, auf dem sie fraß, und wollte eben zurück zur Eiche eilen, als er eine sehr leise Stimme hörte. Er öffnete seine Hand und die Raupe blickte zu ihm auf, ihre großen, braunen Augen geweitet vor Angst. „Netter Herr,„, sagte sie, „willst Du mich so gedankenlos töten?“
Kieran scratched his head in puzzlement and the caterpillar continued: „When thou cooled thy feet beneath the oak, didst thou not find joy in my parents' beauty as they danced before thee in the sun? I, too, am soon to change. Wouldst thou deny thy successors the joy of my dancing? And if I do not live to have children, how will thine own children find such joy? Please, sir, would not an earthworm serve the needs of the robinlings just as well? Kieran kratzte sich verwirrt den Kopf und die Raupe fuhr fort: „Als Du Deine Füße unter der Eiche ausgeruht hast, fühltest Du da keine Freude wegen der Schönheit meiner Eltern, als diese vor Dir in der Sonne tanzten? Und wenn ich nicht so lange lebe, um Kinder zu haben, wer soll Deinen Kindern solche Freude bereiten? Bitte, Herr, wäre ein Regenwurm nicht genauso gut für die Rotkehlchen?“
Kieran looked into the eyes of the caterpillar and knew that he could not feed her to the robins. Carefully, he placed her beneath her mulberry bush and continued his search. Kieran blickte in die Augen der Raupe und wusste, dass er sie nicht an die Vögel verfüttern konnte. Vorsichtig setzte er sie neben ihren Maulbeerstrauch und setzte seine Suche fort.
Near a rushing brook, Kieran found a flat stone that, when moved, revealed a juicy earthworm enjoying the cool moist earth. „Aha.“ he thought. „As nice as the caterpillar may have been, this truly seems a more fitting meal for young robins.“ Am Ufer eines rauschenden Flusses fand Kieran einen flachen Stein, unter dem er einen saftigen Regenwurm fand, der sich an der kühlen, feuchten Erde erquickte. „Aha!“, dachte er. „So lecker die Raupe gewesen wäre, dies scheint ein weit besseres Mahl für die jungen Kehlchen zu sein.“
He had no sooner plucked the earthworm from it's cool abode (where it had been frantically trying to burrow away from him), when he heard a voice so faint he might have imagined it: Er hatte den Regenwurm gerade von seinem kühlen Untergrund aufgehoben (wo dieser verzweifelt versucht hatte, sich in Sicherheit zu graben), als er eine Stimme hörte, so schwach, dass er sie sich vielleicht eingebildet haben mag.
„Kind sir,„ he thought he heard, and Kieran looked in his hand. The worm continued: „I am but a lowly creature, it's true, but might I plead such case that I have?“ „Netter Herr.“, glaubte er, zu hören, und er sah auf seine Hand. Der Wurm sprach weiter: „Ich bin nur eine niedere Kreatur, das stimmt, doch darf ich einen Wunsch vortragen?“
Kieran rolled his eyes skyward as the worm sat up and seized its chance. „I am not a lowborn worm like others you might find. No, I am a prince among earthworms. I come from an ancient lineage. My ancestors burrowed the earth when fires belched from black pits throughout these lands. I command millions like myself. Were it not for my loyal followers, you, good sir, would be up to your neck in leaves, tree trunks and mouldy carcasses. I'll make a bargain with you. If you release me and choose, instead, a pathetic grub for the robinlings, I will dispatch an entire clan of earthworms to keep your foreyard clean and sweet-smelling for as long as ye shall live.“ The earthworm looked hopefully at Kieran (while calculating the distance to the ground). „Good sir, what say ye?“ Kieran verdrehte die Augen, als der Wurm sich aufrichtete und seine Chance ergriff. „Ich bin kein niedergeborener Wurm wie die anderen, die Ihr finden mögt. Nein, ich bin ein Prinz unter den Regenwürmern. Ich stamme aus einem uralten Geschlecht. Meine Vorfahren durchgruben die Erde, als im ganzen Land Feuer aus schwarzen Gruben loderten. Ich befehlige Millionen meiner Art. Gäbe es meine treuen Gefährten nicht, so stündet Ihr nun bis zum Hals in Blättern, Baumstämmen und fauligen Kadavern. Ich würde Euch belohnen, wenn ihr an meiner Statt eine erbärmliche Made nehmt. Ich werde einen ganzen Regenwurmstamm aussenden, der Euren Vorgarten sauber und wohlriechend hält, solange Ihr lebt.“ Der Regenwurm blickte hoffnungsvoll zu Kieran auf (während er die Distanz zum Boden schätzte). „Guter Herr, was sagt Ihr?“
Kieran was beginning to lose his patience, but, seeing the value of the earthworm's offer, decided that a grub would, indeed, make a tasty morsel for the young robins. He returned the earthworm to its moist haven and carefully replaced the flat stone above it. And, true to his desire, a short while later, in a forest glade, beneath a wide slab of discarded bark, Kieran chanced upon that which he sought: a fat white grub that would grow the robinlings into beautiful songsters. He plucked it from its hiding place and set forth. It was a beautiful day, indeed. Kieran verlor langsam die Geduld, doch angesichts des wertvollen Angebots des Regenwurms beschloss er, dass eine Made in der Tat ein leckerer Happen für die jungen Rotkehlchen sei. Er setzte den Regenwurm zurück auf seinen feuchten Platz und legte vorsichtig den Stein über ihn. Und ganz nach seinem Wunsch fand Kieran auf einer Waldwiese unter einem großen Stück Rinde genau das, wonach er suchte: eine fette, weiße Made, welche die Küken zu stattlichen Sängern heranwachsen lassen würde. Er ergriff sie in ihrem Versteck und machte sich auf den Weg. Es war ein schöner Tag, in der Tat.


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Anmerkungen

  1. Die deutsche Übersetzung wurde von Cato d. Ä. unter Namensnennung-Keine Bearbeitung 3.0 veröffentlicht.