Oblivion:Die Stehenden Steine: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 28. August 2016, 19:12 Uhr

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Diese Seite enthält den Text des Buches Die Stehenden Steine aus The Elder Scrolls IV: Shivering Isles.

Inhalt

Die Stehenden Steine
von
Anonym


Früher oder später stößt jeder Besucher der Zitternden Inseln auf die schreckliche Form eines hohen, kristallenen Felsblocks, der wie ein anklagender Finger bedrohlich in den Himmel ragt. Bei einer Reise durch die Zitternden Inseln sind Begegnungen mit diesen mal als stehende Steine, mal als Obelisken bezeichneten Steinsäulen nicht zu vermeiden, so sehr man sich auch bemühen mag.

Es gibt viele Theorien über den Ursprung und Zweck dieser Steine. (Zweck? Kann ein Stein einen Zweck haben? Ist er ein fühlendes Wesen, oder ein lebloser Gegenstand? Lauscht er? Beobachtet er? Flüstert er uns zu?). Manche behaupten, es seien einfach interessante Felsformationen. Dem ist nicht so. Ganz und gar nicht. Man kann weder Löcher noch Risse hineinschlagen. Man kann sie nicht einmal versengen. Ich habe wirklich alles versucht. Nichts schadet ihnen. (obwohl sie die Schläge möglicherweise doch spüren; danach schienen sie eine Zeit lang wütend zu sein. Ich habe ihnen ein Lied vorgesungen, das schien sie zu besänftigen. Warum, weiß ich nicht). Und wenn man versucht, einen auszugraben, so wie ich, dann weiß man, dass sie unendlich tief in die Erde hinab reichen. (Ich habe einmal viele Monate mit dem Versuch verbracht, einen auszugraben. Egal, wie tief ich grub, seine glänzende Oberfläche reichte immer noch weiter hinab in die geheimnisvolle Finsternis unter der Erde. Sie kennen die Geheimnisse, sogar jene, die tief begraben sind.)

Ich habe viele Jahre lang versucht, diese Steine zu verstehen (ihnen auszuweichen funktioniert nicht. Wie ich schon sagte, sie sind überall. Bemüht Euch also, sie zu verstehen, so wie ich. Was bedeutet das Summen? Was bedeutet das Flüstern?). Ich kann nicht behaupten, alles über sie zu wissen, aber ich habe viele Dinge erfahren, von denen ich Euch einige mitteilen kann. (Aber ich weiß nicht, was sie wollen. Noch nicht. Wenn ich wüsste, was sie wollen, hätte ich vielleicht nicht so viel Angst. Sie flüstern mir Geheimnisse zu, aber ich habe versprochen, sie nicht weiterzuerzählen. Sie kennen viele Geheimnisse. Sie beobachten immerzu. Sie schlafen nie. Nicht einmal nachts, wenn kein Mond scheint.)

Ich weiß, dass sie alt sind. Vielleicht sogar älter als die Welt selbst. Sie haben Zivilisationen aufsteigen und niedergehen sehen. Und sie hassen uns. Sie warten auf die Rückkehr ihres Herrn. (Sie sagen mir nicht, wer er ist oder wann er kommt. Wenn sie mich so sehr hassen, warum erzählen sie mir dann ihre Geheimnisse? Liegt es daran, dass sie meine Geheimnisse bereits kennen?)

Vielleicht glaubt Ihr mir nicht. Das tun die wenigsten, aber die wenigsten haben so viel Zeit wie ich mit dem Versuch verbracht, mehr über diese Steine zu erfahren. Ich habe viele Tage lang ihr heimliches Geflüster belauscht und ihre Sprache gelernt. (Sie sprechen nämlich. Miteinander, größtenteils. Jetzt aber auch mit mir.) Zuerst war es nur ein Summen, welches auch Ihr hören könnt, wenn Ihr Euch an einen Stein lehnt und konzentriert lauscht. Es kann Stunden oder auch Tage dauern, aber irgendwann hört Ihr sie. Und wer einmal die Stimmen der stehenden Steinen gehört hat, wird sie nie wieder los.