Morrowind:Azuras Beschwörung: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 23. Juli 2009, 17:15 Uhr

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Diese Seite enthält den Text des Buches Azuras Beschwörung aus The Elder Scrolls III: Morrowind. Für die ähnliche, aber nicht identische Daggerfall-Version, siehe Azuras Beschwörung (Daggerfall).


Inhalt

Azuras Beschwörung
von
Sigillah Parvate

Seit dreihundert Jahren bin ich Priesterin der Azura, der Daedra des Mondschattens, Mutter der Rose und König des Nachthimmels. Jedes Jahr zum Hogithum, den wir am 21. Erste Saat feiern, bitten wir sie um Rat und bieten Ihrer Majestät Wertvolles und Schönes an. Sie ist eine grausame, aber weise Meisterin. Wir beschwören sie nicht, wenn zum Hogithum Gewitter ist, weil diese Nächte Sheogorath, dem Wahnsinnigen, gehören, auch wenn sie mit dem Feiertag zusammenfallen. Azura versteht zu diesen Zeiten unsere Vorsicht.


Azuras Beschwörung ist sehr persönlicher Natur. Ich bin Priesterin dreier anderer daedrischer Prinzen gewesen, aber Azura achtet die Fähigkeiten ihrer Anhänger und die Wahrheit hinter unserer Bewunderung für sie. Als sechzehnjährige dunkelelfische Maid trat ich in den Zirkel meiner Großmutter ein. Sie verehrten Molag Bal, den Prinzen der Intrigen. Erpressung und Bestechung gehören ebenso wie schwarze Magie zu den Waffen der Hexen Molag Bals. Die Beschwörung Molag Bals erfolgt, außer bei stürmischem Wetter, am 20. Abendstern. Diese Zeremonie wird selten ausgelassen, aber Molag Bal erscheint seinen Anhängern an anderen Tagen häufig als Sterblicher. Als meine Großmutter bei dem Versuch starb, den Erben von Feuerwacht zu vergiften, überdachte ich meinen Glauben an den Kult.


Mein Bruder war ein Hexer des Boethiah-Kultes und nach dem, was er mir erzählte, war der Dunkle Krieger meinem Geist näher als der tückische Molag Bal. Boethiah ist ein Kriegerprinz, der offener handelt als jeder andere Daedroth. Nach Jahren der Kriecherei und der Intrigen war es angenehm, für einen Herrn Akte mit direkten, sofortigen Folgen zu vollziehen. Außerdem gefiel mir, dass Boethiah ein Daedra der Dunkelelfen ist. Unser Kult rief ihn an dem Tag, den wir Bluttag nannten, dem 2. Sonnenuntergang. Blutige Wettkämpfe wurden ihm zu Ehren abgehalten, und die Duelle und Kämpfe dauerten so lange, bis neun Anhänger von den Händen anderer Anhänger getötet worden waren. Boethiah sorgte sich wenig um seine Anhänger - er dachte nur an unser Blut. Ich bin mir sicher, dass ich ihn lächeln sah, als ich meinen Bruder in einem Übungskampf versehentlich erschlug. Mein Entsetzen schien ihm zu gefallen.


Wenig später verliess ich den Kult. Boethiah war mir zu unpersönlich, zu kalt. Ich wollte einen Meister mit größerer Tiefe. In den nächsten achtzehn Jahren meines Lebens huldigte ich niemandem. Ich las und forschte stattdessen. In einem alten und ketzerischen Buch fand ich Nocturnals Namen - Nocturnal, der Meister der Nacht, Nocturnal der Unergründliche. Wie in dem Buch beschrieben, rief ich ihn an ihrem heiligen Tag, dem 3. Herzfeuer. Schließlich hatte ich den persönlichen Meister gefunden, den ich mir so lange gewünscht hatte. Ich bemühte mich, seine verschlungene Philosophie, die Quelle seines mysteriösen Schmerzes, zu verstehen. Alles an ihm war dunkel und verhüllt, selbst seine Art zu sprechen und die Aufgaben, die ich für ihn erfüllen sollte. Ich brauchte Jahre, um die einfache Tatsache zu begreifen, dass ich Nocturnal nie würde verstehen können. Seine Geheimniskrämerei gehörte ebenso zu ihm wie die Brutalität zu Boethiah oder die Tücke zu Molag Bal. Um Nocturnal zu verstehen, muss man ihn negieren, die Vorhänge zu seinem dunklen Reich öffnen. So sehr ich ihn auch liebte, erkannte ich doch die Sinnlosigkeit, seine Rätsel enthüllen zu wollen. Ich wandte mich daher an seine Schwester, Azura.


Azura war die einzige Daedra, der ich je gehuldigt habe, der sich für ihre Anhänger zu interessieren scheint. Molag Bal wollte meinen Verstand, Boethiah meine Waffen und Nocturnal vielleicht meine Neugierde. Azura möchte all dies, und vor allem unsere Liebe. Nicht unterwürfige Sklaverei, sondern unsere ehrliche und wahre Zuneigung in allen Formen. Es ist wichtig, dass unsere Gefühle in unsere Verehrung einbezogen sind. Und unsere Liebe muss auch nach innen gerichtet sein. Wenn wir sie lieben und uns hassen, spürt sie unseren Schmerz. Bis in alle Ewigkeit werde ich keinen anderen Meister haben.