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Nynolar hatte eine abenteuerliche Jugend genossen und war zu einem sehr klugen und sehr alten Gelehrten herangewachsen, der sein Leben mit der Suche nach der Wahrheit verbrachte, den Aberglauben zerstreuend. Er hatte vieles erfunden, so manchen Lehrsatz und logische Anordnung erdacht, die seinen Namen trugen. Doch vieles in der Welt verwirrte ihn noch, und nichts war ihm ein größeres Rätsel als das Wesen der mächtigsten Geister von allen, der Aedra und der Daedra. Im Verlauf seiner Nachforschungen kam er zu dem Schluss, dass viele der Götter lediglich von Menschheit und Mer erfunden wurden. Er glaubte, dass viele andere identisch waren, denn ein einziger Gott kann unter vielen Namen bekannt sein. Er schrieb, dass fast alle Götter bis zur Entstellung vereinfacht worden waren, so dass die Anhänger je nach Umstand einen Geist anbeten oder verfluchen konnten.<BR><BR>Jedoch war keine Frage für Nynolar wichtiger als die nach den Grenzen der göttlichen Macht. Waren die Höheren Wesen die Herrscher der gesamten Welt, oder hatten die niederen Geschöpfe die Kraft, ihre eigenen Schicksale zu schmieden? Als Nynolar das Ende seines Lebens kommen sah, fühlte er, dass er diese letzte grundlegende Wahrheit verstehen musste.<BR><BR>Unter den Bekannten des Weisen befand sich ein heiliger chimerischer Priester namens Falefic Aogoth. Als der Priester Balag-Zâram besuchte, erzählte ihm Nynolar, was er zu tun beabsichtigte, um die Beschaffenheit göttlicher Macht herauszufinden. Aogoth fürchtete sich und flehte seinen Freund an, nicht den Versuch zu machen, dieses großes Geheimnis zu lüften, aber Nylonar war entschlossen. Endlich stimmte der Priester zu, aus Liebe zu seinem Freund mitzuwirken, obwohl er die Ergebnisse dieser Blasphemie fürchtete.<BR><BR>Aogoth beschwor Azura. Nach den üblichen formellen Ritualen, in denen der Priester seinen Glauben in ihre Kräfte erklärt und Azura zustimmt, ihm nichts anzutun, betraten Nylonar und ein Dutzend seiner Schüler die Beschwörungskammer und trugen eine große Kiste bei sich.<BR><BR>''„Wie wir Euch in unserem Land sehen, Azura, so seid Ihr die Göttin von Abenddämmerung und Morgengrauen und allen Geheimnissen darin,”'' sagte Nylonar in dem Versuch, so liebenswürdig und unterwürfig, wie er nur konnte, zu erscheinen. ''„Man sagt, Euer Wissen ist unbeschränkt”''<BR><BR>''„So ist es,”'' lächelte die Daedra.<BR><BR>''„Ihr wisst zum Beispiel was in dieser Holzkiste ist,”'' sagte Nylonar.<BR><BR>Azura wandte sich mit gerunzelter Stirn an Falefic Aogoth. Der Priester erklärte schnell, ''„Göttin der Chimer, dieser Dwemer ist ein sehr weiser und angesehener Mann. Glaubt mir bitte, es besteht nicht die Absicht, Eure Erhabenheit zu verspotten, vielmehr sie seinen Wissenschaftlern und dem Rest seiner unglücklicherweise skeptischen Rasse zu beweisen. Ich habe versucht, ihm Eure Macht zu erklären, aber seine Weltanschauung ist, dass er es veranschaulicht sehen muss.”''<BR><BR>''„Um meine Macht in einer Weise zu demonstrieren, dass die Rasse der Dwemer sie versteht, bedarf es einer bedeutenderen Tat,”'' brummte Azura und drehte sich um, um Nylonar in die Augen zu sehen. ''„Dort ist eine Blume mit roten Blütenblättern in der Kiste.”''<BR><BR>Nylonar konnte sich weder freuen noch ärgern. Er öffnete einfach die Kiste und enthüllte allen, dass sie leer war.<BR><BR>Als die Schüler sich nach Azura umdrehten, war sie verschwunden. Nur Aogoth hatte den Gesichtsausdruck der Göttin gesehen, bevor sie verschwunden war, und er konnte vor lauter Zittern nicht sprechen. Ein Fluch war gefallen, dessen war er sicher, doch noch viel entsetzlicher war die Kenntnis der göttlichen Macht, die demonstriert worden war. Nylonar sah auch schwach aus, unsicher auf seinen Füßen, aber sein Gesicht zeigte keine Angst sondern Wonne. Das Lächeln eines Wissenschaftlers, der den Beweis einer Wahrheit gefunden hatte, die er schon lange vermutet hatte.<BR><BR>Zwei seiner Schüler begleiteten ihn und zwei weitere den Priester, als sie den Raum verließen.<BR><BR>''„Ich habe über die Jahre vieles untersucht, unzählige Experimente durchgeführt, mir tausend Sprachen beigebracht, und dennoch ist die Fähigkeit, die mich die endgültige Wahrheit gelehrt hat, die, die ich als armer junger Mann gelernt habe, um immer genug Gold zum Essen zu haben,”'' flüsterte der Weise.<BR><BR>Als er über die Treppe zu seinem Bett geleitet wurde fiel ein rotes Blütenblatt aus einem Ärmel seines weiten Umhangs. Nylonar starb in dieser Nacht, ein Bild des Friedens, entstanden durch zufriedenes Wissen. | Nynolar hatte eine abenteuerliche Jugend genossen und war zu einem sehr klugen und sehr alten Gelehrten herangewachsen, der sein Leben mit der Suche nach der Wahrheit verbrachte, den Aberglauben zerstreuend. Er hatte vieles erfunden, so manchen Lehrsatz und logische Anordnung erdacht, die seinen Namen trugen. Doch vieles in der Welt verwirrte ihn noch, und nichts war ihm ein größeres Rätsel als das Wesen der mächtigsten Geister von allen, der Aedra und der Daedra. Im Verlauf seiner Nachforschungen kam er zu dem Schluss, dass viele der Götter lediglich von Menschheit und Mer erfunden wurden. Er glaubte, dass viele andere identisch waren, denn ein einziger Gott kann unter vielen Namen bekannt sein. Er schrieb, dass fast alle Götter bis zur Entstellung vereinfacht worden waren, so dass die Anhänger je nach Umstand einen Geist anbeten oder verfluchen konnten.<BR><BR>Jedoch war keine Frage für Nynolar wichtiger als die nach den Grenzen der göttlichen Macht. Waren die Höheren Wesen die Herrscher der gesamten Welt, oder hatten die niederen Geschöpfe die Kraft, ihre eigenen Schicksale zu schmieden? Als Nynolar das Ende seines Lebens kommen sah, fühlte er, dass er diese letzte grundlegende Wahrheit verstehen musste.<BR><BR>Unter den Bekannten des Weisen befand sich ein heiliger chimerischer Priester namens Falefic Aogoth. Als der Priester Balag-Zâram besuchte, erzählte ihm Nynolar, was er zu tun beabsichtigte, um die Beschaffenheit göttlicher Macht herauszufinden. Aogoth fürchtete sich und flehte seinen Freund an, nicht den Versuch zu machen, dieses großes Geheimnis zu lüften, aber Nylonar war entschlossen. Endlich stimmte der Priester zu, aus Liebe zu seinem Freund mitzuwirken, obwohl er die Ergebnisse dieser Blasphemie fürchtete.<BR><BR>Aogoth beschwor Azura. Nach den üblichen formellen Ritualen, in denen der Priester seinen Glauben in ihre Kräfte erklärt und Azura zustimmt, ihm nichts anzutun, betraten Nylonar und ein Dutzend seiner Schüler die Beschwörungskammer und trugen eine große Kiste bei sich.<BR><BR>''„Wie wir Euch in unserem Land sehen, Azura, so seid Ihr die Göttin von Abenddämmerung und Morgengrauen und allen Geheimnissen darin,”'' sagte Nylonar in dem Versuch, so liebenswürdig und unterwürfig, wie er nur konnte, zu erscheinen. ''„Man sagt, Euer Wissen ist unbeschränkt”''<BR><BR>''„So ist es,”'' lächelte die Daedra.<BR><BR>''„Ihr wisst zum Beispiel was in dieser Holzkiste ist,”'' sagte Nylonar.<BR><BR>Azura wandte sich mit gerunzelter Stirn an Falefic Aogoth. Der Priester erklärte schnell, ''„Göttin der Chimer, dieser Dwemer ist ein sehr weiser und angesehener Mann. Glaubt mir bitte, es besteht nicht die Absicht, Eure Erhabenheit zu verspotten, vielmehr sie seinen Wissenschaftlern und dem Rest seiner unglücklicherweise skeptischen Rasse zu beweisen. Ich habe versucht, ihm Eure Macht zu erklären, aber seine Weltanschauung ist, dass er es veranschaulicht sehen muss.”''<BR><BR>''„Um meine Macht in einer Weise zu demonstrieren, dass die Rasse der Dwemer sie versteht, bedarf es einer bedeutenderen Tat,”'' brummte Azura und drehte sich um, um Nylonar in die Augen zu sehen. ''„Dort ist eine Blume mit roten Blütenblättern in der Kiste.”''<BR><BR>Nylonar konnte sich weder freuen noch ärgern. Er öffnete einfach die Kiste und enthüllte allen, dass sie leer war.<BR><BR>Als die Schüler sich nach Azura umdrehten, war sie verschwunden. Nur Aogoth hatte den Gesichtsausdruck der Göttin gesehen, bevor sie verschwunden war, und er konnte vor lauter Zittern nicht sprechen. Ein Fluch war gefallen, dessen war er sicher, doch noch viel entsetzlicher war die Kenntnis der göttlichen Macht, die demonstriert worden war. Nylonar sah auch schwach aus, unsicher auf seinen Füßen, aber sein Gesicht zeigte keine Angst sondern Wonne. Das Lächeln eines Wissenschaftlers, der den Beweis einer Wahrheit gefunden hatte, die er schon lange vermutet hatte.<BR><BR>Zwei seiner Schüler begleiteten ihn und zwei weitere den Priester, als sie den Raum verließen.<BR><BR>''„Ich habe über die Jahre vieles untersucht, unzählige Experimente durchgeführt, mir tausend Sprachen beigebracht, und dennoch ist die Fähigkeit, die mich die endgültige Wahrheit gelehrt hat, die, die ich als armer junger Mann gelernt habe, um immer genug Gold zum Essen zu haben,”'' flüsterte der Weise.<BR><BR>Als er über die Treppe zu seinem Bett geleitet wurde fiel ein rotes Blütenblatt aus einem Ärmel seines weiten Umhangs. Nylonar starb in dieser Nacht, ein Bild des Friedens, entstanden durch zufriedenes Wissen. | ||
'''Anmerkungen des Übersetzers:'''<BR><BR>Die Verwicklungen dieser sicherlich zweifelhaften und diskutierbar blasphemischen Geschichte sind so groß, dass sie für Jahrtausende in der Dunkelheit begraben war. Eine ähnliche Geschichte kann man in vielen Kinderbüchern der Dunmer finden, aber so gedreht, dass Azura den törichten Philosophen überlistet und ihre Allmacht und Allwissenheit beweist. Die Entdeckung dieser Schriftrolle in den Archiven der Universität von Gwilym vor fünf Jahren erzeugte einen bemerkenswerten Aufruhr in wissenschaftlichen und theologischen Kreisen. Von vielen als Betrug verschrien, hat die sorgfältige Analyse der Sprache der Dwemer, die in diesem Schriftstück verwand wird, es als echtes Dokument offenbart.<BR><BR>Der Charakter Nylonars ist ein unverkennbares Vorbild dwemerischer Tugenden. Selbst seine verwegene Skepsis, die ohne Zweifel einen Fluch über die Dwemer und das ungenannte Haus des armen Priester bringen sollte, wird gepriesen. Der Aufbau der Geschichte ähnelt dem der Symbolischen Fabel der alten Altmer. Es mag angenommen werden, dass das wirkliche Ereignis nicht so wie beschrieben stattgefunden hat, und dass die Kiste, und die Blume, als Metaphern zu verstehen sind. <BR><BR>Die Theologie der Dwemer ist zweifellos umständlich für einen modernen Schüler. Als die Geschichte endet scheint es, dass Azura im Recht war, ihre Kraft war mächtig, aber sie schien selbst an ihrer Überlegenheit zu zweifeln. Sie konnte sogar durch eine List, die von Taschendieben seit einer Ewigkeit benutzt wird -der alte etwas-im-Ärmel Trick - getäuscht werden. Der Gelehrte Nylonar stirbt am Ende, zufrieden, dass Menschheit und Mer einen gewissen Grad an Selbstbestimmung haben, dass die Götter und Daedra allmächtig aber nicht allwissend sind.<BR><BR>Was immer das wahre Wesen der Götter ist, und wie richtig oder völlig falsch die Dwemer über sie denken, diese Geschichte mag in ihrer Weise erklären, warum die Zwerge vom Angesicht Tamriels verschwunden sind. Obwohl Nylonar und seine Rasse vielleicht beabsichtigt hatten, die Aedra und Daedra zu verspotten, so hat ihre Skepsis sicherlich die göttlichen Anweisungen offensiver gemacht. Vielleicht hat Azura, immer noch wütend über die List des Weisen, den Tod der Zwerge verursacht, oder vielleicht haben sie aus Angst vor ihr beschlossen, zu fliehen.<BR><BR>Angst ist sicherlich ein starker Antrieb. Ob kultureller Stolz dies auch ist, werden wir in der nächsten Geschichte untersuchen. | |||
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Version vom 3. Juli 2008, 09:18 Uhr
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Diese Seite enthält den Text des Buches Alte Sagen der Dwemer, Teil XI: Azura und die Kiste aus The Elder Scrolls III: Morrowind.
Inhalt
Alte Sagen der Dwemer, Teil XI
von Marobar Sul
Nynolar hatte eine abenteuerliche Jugend genossen und war zu einem sehr klugen und sehr alten Gelehrten herangewachsen, der sein Leben mit der Suche nach der Wahrheit verbrachte, den Aberglauben zerstreuend. Er hatte vieles erfunden, so manchen Lehrsatz und logische Anordnung erdacht, die seinen Namen trugen. Doch vieles in der Welt verwirrte ihn noch, und nichts war ihm ein größeres Rätsel als das Wesen der mächtigsten Geister von allen, der Aedra und der Daedra. Im Verlauf seiner Nachforschungen kam er zu dem Schluss, dass viele der Götter lediglich von Menschheit und Mer erfunden wurden. Er glaubte, dass viele andere identisch waren, denn ein einziger Gott kann unter vielen Namen bekannt sein. Er schrieb, dass fast alle Götter bis zur Entstellung vereinfacht worden waren, so dass die Anhänger je nach Umstand einen Geist anbeten oder verfluchen konnten.
Jedoch war keine Frage für Nynolar wichtiger als die nach den Grenzen der göttlichen Macht. Waren die Höheren Wesen die Herrscher der gesamten Welt, oder hatten die niederen Geschöpfe die Kraft, ihre eigenen Schicksale zu schmieden? Als Nynolar das Ende seines Lebens kommen sah, fühlte er, dass er diese letzte grundlegende Wahrheit verstehen musste.
Unter den Bekannten des Weisen befand sich ein heiliger chimerischer Priester namens Falefic Aogoth. Als der Priester Balag-Zâram besuchte, erzählte ihm Nynolar, was er zu tun beabsichtigte, um die Beschaffenheit göttlicher Macht herauszufinden. Aogoth fürchtete sich und flehte seinen Freund an, nicht den Versuch zu machen, dieses großes Geheimnis zu lüften, aber Nylonar war entschlossen. Endlich stimmte der Priester zu, aus Liebe zu seinem Freund mitzuwirken, obwohl er die Ergebnisse dieser Blasphemie fürchtete.
Aogoth beschwor Azura. Nach den üblichen formellen Ritualen, in denen der Priester seinen Glauben in ihre Kräfte erklärt und Azura zustimmt, ihm nichts anzutun, betraten Nylonar und ein Dutzend seiner Schüler die Beschwörungskammer und trugen eine große Kiste bei sich.
„Wie wir Euch in unserem Land sehen, Azura, so seid Ihr die Göttin von Abenddämmerung und Morgengrauen und allen Geheimnissen darin,” sagte Nylonar in dem Versuch, so liebenswürdig und unterwürfig, wie er nur konnte, zu erscheinen. „Man sagt, Euer Wissen ist unbeschränkt”
„So ist es,” lächelte die Daedra.
„Ihr wisst zum Beispiel was in dieser Holzkiste ist,” sagte Nylonar.
Azura wandte sich mit gerunzelter Stirn an Falefic Aogoth. Der Priester erklärte schnell, „Göttin der Chimer, dieser Dwemer ist ein sehr weiser und angesehener Mann. Glaubt mir bitte, es besteht nicht die Absicht, Eure Erhabenheit zu verspotten, vielmehr sie seinen Wissenschaftlern und dem Rest seiner unglücklicherweise skeptischen Rasse zu beweisen. Ich habe versucht, ihm Eure Macht zu erklären, aber seine Weltanschauung ist, dass er es veranschaulicht sehen muss.”
„Um meine Macht in einer Weise zu demonstrieren, dass die Rasse der Dwemer sie versteht, bedarf es einer bedeutenderen Tat,” brummte Azura und drehte sich um, um Nylonar in die Augen zu sehen. „Dort ist eine Blume mit roten Blütenblättern in der Kiste.”
Nylonar konnte sich weder freuen noch ärgern. Er öffnete einfach die Kiste und enthüllte allen, dass sie leer war.
Als die Schüler sich nach Azura umdrehten, war sie verschwunden. Nur Aogoth hatte den Gesichtsausdruck der Göttin gesehen, bevor sie verschwunden war, und er konnte vor lauter Zittern nicht sprechen. Ein Fluch war gefallen, dessen war er sicher, doch noch viel entsetzlicher war die Kenntnis der göttlichen Macht, die demonstriert worden war. Nylonar sah auch schwach aus, unsicher auf seinen Füßen, aber sein Gesicht zeigte keine Angst sondern Wonne. Das Lächeln eines Wissenschaftlers, der den Beweis einer Wahrheit gefunden hatte, die er schon lange vermutet hatte.
Zwei seiner Schüler begleiteten ihn und zwei weitere den Priester, als sie den Raum verließen.
„Ich habe über die Jahre vieles untersucht, unzählige Experimente durchgeführt, mir tausend Sprachen beigebracht, und dennoch ist die Fähigkeit, die mich die endgültige Wahrheit gelehrt hat, die, die ich als armer junger Mann gelernt habe, um immer genug Gold zum Essen zu haben,” flüsterte der Weise.
Als er über die Treppe zu seinem Bett geleitet wurde fiel ein rotes Blütenblatt aus einem Ärmel seines weiten Umhangs. Nylonar starb in dieser Nacht, ein Bild des Friedens, entstanden durch zufriedenes Wissen.
Anmerkungen des Übersetzers:
Die Verwicklungen dieser sicherlich zweifelhaften und diskutierbar blasphemischen Geschichte sind so groß, dass sie für Jahrtausende in der Dunkelheit begraben war. Eine ähnliche Geschichte kann man in vielen Kinderbüchern der Dunmer finden, aber so gedreht, dass Azura den törichten Philosophen überlistet und ihre Allmacht und Allwissenheit beweist. Die Entdeckung dieser Schriftrolle in den Archiven der Universität von Gwilym vor fünf Jahren erzeugte einen bemerkenswerten Aufruhr in wissenschaftlichen und theologischen Kreisen. Von vielen als Betrug verschrien, hat die sorgfältige Analyse der Sprache der Dwemer, die in diesem Schriftstück verwand wird, es als echtes Dokument offenbart.
Der Charakter Nylonars ist ein unverkennbares Vorbild dwemerischer Tugenden. Selbst seine verwegene Skepsis, die ohne Zweifel einen Fluch über die Dwemer und das ungenannte Haus des armen Priester bringen sollte, wird gepriesen. Der Aufbau der Geschichte ähnelt dem der Symbolischen Fabel der alten Altmer. Es mag angenommen werden, dass das wirkliche Ereignis nicht so wie beschrieben stattgefunden hat, und dass die Kiste, und die Blume, als Metaphern zu verstehen sind.
Die Theologie der Dwemer ist zweifellos umständlich für einen modernen Schüler. Als die Geschichte endet scheint es, dass Azura im Recht war, ihre Kraft war mächtig, aber sie schien selbst an ihrer Überlegenheit zu zweifeln. Sie konnte sogar durch eine List, die von Taschendieben seit einer Ewigkeit benutzt wird -der alte etwas-im-Ärmel Trick - getäuscht werden. Der Gelehrte Nylonar stirbt am Ende, zufrieden, dass Menschheit und Mer einen gewissen Grad an Selbstbestimmung haben, dass die Götter und Daedra allmächtig aber nicht allwissend sind.
Was immer das wahre Wesen der Götter ist, und wie richtig oder völlig falsch die Dwemer über sie denken, diese Geschichte mag in ihrer Weise erklären, warum die Zwerge vom Angesicht Tamriels verschwunden sind. Obwohl Nylonar und seine Rasse vielleicht beabsichtigt hatten, die Aedra und Daedra zu verspotten, so hat ihre Skepsis sicherlich die göttlichen Anweisungen offensiver gemacht. Vielleicht hat Azura, immer noch wütend über die List des Weisen, den Tod der Zwerge verursacht, oder vielleicht haben sie aus Angst vor ihr beschlossen, zu fliehen.
Angst ist sicherlich ein starker Antrieb. Ob kultureller Stolz dies auch ist, werden wir in der nächsten Geschichte untersuchen.