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Aktuelle Version vom 24. Juni 2019, 07:57 Uhr
Auflagen des Buches |
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Diese Seite enthält den Text von Der Immergrün-Wächter aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
Ruhig, mein Schatz. Schlaf wieder ein. Die Trolle können dir hier nichts tun; nicht, solange es einen Immergrün-Wächter gibt.
Was sagst du? Du möchtest die Geschichte vom Immergrün-Wächter noch einmal hören? Natürlich, mein Schatz. Leg einfach deinen Kopf auf dein Kissen und hör zu.
Jeder in Bangkorai kennt den Immergrün-Wächter Der Wächter sorgt dafür, dass alle wilden Dinge im Wald bleiben. Die Trolle und Bären, die Hexen und ihre Wölfe … Niemand darf aus der Wildnis ins eroberte Land kommen, solange der Wächter auf seinem Posten ist. Und der Wächter wird immer auf seinem Posten sein.
Wusstest du, dass es eine Zeit gab, in der kein Immergrün-Wächter Wacht hielt? Das ist schon lange, lange her. Wir Bretonen hatten gerade erst unsere Freiheit von den Direnni-Elfen gewonnen, und die Elfen nahmen uns das noch immer übel. „Nehmt euch ruhig diese Lande, die ihr Hochfels nennt“, sagten sie. „Lange werdet ihr sie nicht haben. Wir werden uns auf unsere Insel zurückziehen, in unseren Turm. Wir werden unseren Pakt mit den Erdknochen aufheben. Wir werden diese Lande der Wildnis zurückgeben.“
Wie so oft, wenn Elfen sprechen, verstanden wir nicht, was sie meinten, also zuckten wir nur mit den Schultern und machten uns an die harte Arbeit, uns das Land zueigen zu machen. Wir pflügten Felder um und säten. Wir errichteten Zäune und schufen Weiden für unser Vieh. Wir bauten Straßen und Marktdörfer, damit unser Volk einander Waren und Lebensmittel verkaufen konnte. Und alles schien gut zu sein.
Aber dann geschahen schlimme Dinge auf den Höfen, die dem Waldrand am nächsten waren. Hexen lauerten im Dickicht, und Bretonen, die dem Wald zu nahe kamen, verschwanden in seinen Schatten und wurden nie wieder gesehen. Schon bald mussten die Bauern die Felder am Waldesrand aufgeben.
Und dann wurde es schlimmer. Dinge kamen aus den Wäldern, boshafte Kreaturen und Tiere, meist nachts, aber manchmal auch tagsüber. Und sie zogen über die Felder, sie bedrohten die Bauernfamilien und töteten sie, wann immer sie konnten. Viele Bauern sagten: „Wir können gegen diese Kreaturen der Wildnis nichts ausrichten. Kommt, verlassen wir unsere Höfe und ziehen wir in die Dörfer.“
Aber als sie die Dörfer erreichten, stellten sie fest, dass es dort keine Arbeit für Bauern gab; und schlimmer noch, es gab dort nichts zu essen, da die Bauern keine Nahrungsmittel mehr in die Dörfer schickten. Die Dorfbewohner gaben den Bauern die Schuld, weil diese ihre Höfe verlassen hatten, und die Bauern gaben den Dorfbewohnern die Schuld, weil sie ihnen ihre bewaffneten Wachen nicht zur Hilfe geschickt hatten. Und alle waren sich uneinig, was zu tun sei.
Einer der Bauernjungen, ein Bursche namens Grünwart, machte sich große Sorgen. Er suchte die Kapelle auf und betete voller Ernst zu Stendarr: „Oh rechtschaffener Herr der Gnade und des Schutzes, wir sind in großer Not und brauchen Eure Hilfe. Denn die Tiere der Wildnis sind nicht mehr an den Wald gebunden, und unsere Lande kehren langsam zur Wildnis zurück. Bald wird es keinen Platz mehr geben für Sterbliche, die Ordnung und Harmonie lieben. Ich fürchte, dass wir bald selbst zu Tieren werden, unsere Namen vergessen und uns von den Göttlichen abwenden. Zeigt uns, wie wir das verhindern können, oh Herr.“
Da flog ein Eisvogel in die Kapelle, und er landete vor Grünwart auf dem Altar. Es war ein sehr großer Eisvogel, größer als jeder andere, den der Bursche bisher gesehen hatte. Er legte seinen Kopf schief und begann zu pfeifen und mit seinem Schnabel zu klappern. Und Grünwart schien ihn zwischen dem Pfeifen und Klappern sprechen zu hören, Worte, die sagten: „Die Tiere kommen aus der Wildnis, weil sie eure Namen vergessen haben, und sie glauben, dass ihr Tiere seid wie sie, die zu töten es rechtens ist. Jemand muss in die Wildnis gehen und den Tieren sagen, dass er einen Namen hat, und dass die eroberten Lande rechtmäßig ihm gehören.“ Dann machte der Vogel eine kleine Schweinerei, wie es Vögel nunmal so tun, und flog fort.
Der Bursche verbeugte sich und sagte: „Ich werde das tun, für meine Familie und für die anderen Familien der eroberten Lande.“ Er umarmte seinen Vater, er küsste seine Mutter, und dann verließ er das Dorf und ging zurück zum Rand der Wildnis. Dort traf er auf einen wilden Tiger, der ihn gerade anspringen wollte, als der Bursche sprach: „Es ist nicht rechtens, mich anzuspringen, denn ich habe einen Namen und bin kein Tier. Mein Name ist Grünwart, und ich beanspruche dieses Land als erobert. Kehre in die Wildnis zurück und kehre niemals wieder hierher zurück.“
Und weißt du, was dann passiert ist? Der wilde Tiger tat genau das. Ebenso die hungrigen Wölfe, und die stapfenden Bären, und die ungestümen Trolle, und die boshaften Zweiglinge: Sie alle kehrten in die Wildnis zurück und betraten die eroberten Lande niemals wieder.
Als das erledigt war, hoffte der Bursche, dass sein Werk getan sei und er zu seiner Familie zurückkehren könnte, aber dem war nicht so. Denn immer wieder kamen neue Tiere aus der Wildnis, denen er ihre Grenzen aufzeigen musste. Also lebte der Bursche fortan im Dickicht des Waldes, und er wanderte am Rand der Wildnis, wo er den Tieren seinen Namen sagte und sie fortschickte. Unser Volk nannte ihn den Immergrün-Wächter.
Schließlich wurde der Wächter sehr alt, und er spürte, dass er schon bald nicht mehr die Grenzen abschreiten würde. Er fing an, sich Sorgen zu machen. Aber dann kam ein Mädchen zu ihm, das ihm sagte, sie hätte zu seinem Vogel gesprochen, und anschließend schritten die beiden die Grenze gemeinsam ab. Und als der Wächter dann starb und sein Name mit seiner Seele nach Aetherius fuhr, wurde das Mädchen der neue Immergrün-Wächter, und die eroberten Lande waren weiterhin sicher.
Und so ist es seitdem gewesen. Und so wird es immer sein.