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|Spiel = The Elder Scrolls Online | |Spiel = The Elder Scrolls Online | ||
| | |Autor = Von Doktor Rhythandius | ||
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Als Doktor des transliminalen Mythomystizismus interessiere ich mich schon seit langem für das Seele-Körper-Problem, die Wiederherstellung des daedrischen Körpers nach der Verbannung und die Bildung des Körpers um die Essenz, die gemeinhin als „Überbleibsel“ bekannt ist. Seitdem wir gezwungen wurden, nach Kalthafen zu ziehen, unserer Strahlenden Herrin sei's gedankt, hatte ich eine Menge Gelegenheit, diesen Vorgängen persönlich beizuwohnen, und jetzt befinde ich mich in der Position, Hypothesen bestätigen zu können, die auf Mundus auf ewig dazu verdammt waren, Mutmaßung zu bleiben. | Als Doktor des transliminalen Mythomystizismus interessiere ich mich schon seit langem für das Seele-Körper-Problem, die Wiederherstellung des daedrischen Körpers nach der Verbannung und die Bildung des Körpers um die Essenz, die gemeinhin als „Überbleibsel“ bekannt ist. Seitdem wir gezwungen wurden, nach Kalthafen zu ziehen, unserer Strahlenden Herrin sei's gedankt, hatte ich eine Menge Gelegenheit, diesen Vorgängen persönlich beizuwohnen, und jetzt befinde ich mich in der Position, Hypothesen bestätigen zu können, die auf Mundus auf ewig dazu verdammt waren, Mutmaßung zu bleiben. | ||
Aktuelle Version vom 19. Februar 2017, 17:29 Uhr
Auflagen des Buches |
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Diese Seite enthält den Text von Chaotisches Creatia: Das Azurplasma aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
Als Doktor des transliminalen Mythomystizismus interessiere ich mich schon seit langem für das Seele-Körper-Problem, die Wiederherstellung des daedrischen Körpers nach der Verbannung und die Bildung des Körpers um die Essenz, die gemeinhin als „Überbleibsel“ bekannt ist. Seitdem wir gezwungen wurden, nach Kalthafen zu ziehen, unserer Strahlenden Herrin sei's gedankt, hatte ich eine Menge Gelegenheit, diesen Vorgängen persönlich beizuwohnen, und jetzt befinde ich mich in der Position, Hypothesen bestätigen zu können, die auf Mundus auf ewig dazu verdammt waren, Mutmaßung zu bleiben.
Es ist seit langem klar, dass ein Daedra, dem der anuische Animus fehlt, der als „Seele“ bekannt ist, nicht stirbt, wenn sein Körper zerstört wird. Ein Daedra, der auf Mundus getötet wird, wird lediglich auf seine Heimatebene „verbannt“, wo sein Morphotyp oder „Überbleibsel“ langsam einen neuen Körper erzeugt, sodass der Daedra am Ende wieder lebt. (Dasselbe passiert, wenn ein Daedra in seiner Heimat im Reich des Vergessens getötet wird.)
Darüber hinaus wissen wir seit geraumer Zeit von den Daedra selbst, dass ihre Körper aus der Substanz des Chaos bestehen, dem „Creatia“ des Reichs des Vergessens, einem formlosen aber energiereichen Material, das sich um ein Überbleibsel sammelt, bis es dem individuellen Muster des jeweiligen Morphotypen entspricht.
Damals auf Mundus hatte ich mir dieses Creatia naiverweise als eine Art nebelhaftes, amoprhes Material vorgestellt, das irgendwo in der Leere herumtreibt. Nach unserer Ankunft in Kalthafen dauerte es eine Weile, bevor ich bemerkte, dass diese allgegenwärtigen Becken blauen Schleims, diese Substanz, die wir „Azurplasma“ nennen, in Wahrheit die Form ist, die dieses Creatia auf dieser Ebene annimmt. Daraus schloss ich, dass dieses chaotische Creatia in jeder Ebene des Reichs des Vergessens eine andere, zur jeweiligen Ebene passende Form annimmt; und diese Theorie wurde mir später von dem abtrünnigen Xivilai bestätigt, der als der Besucher bekannt ist und der auf zahlreichen Existenzebenen persönliche Erfahrungen gesammelt hat.
So war es auch der Besucher, der mir zuerst eine dieser geheimen Grotten gezeigt hat, in denen man den Vorgang der Plasmasammlung beobachten kann. (Um solche Grotten zu finden, in denen Daedra „geboren“ werden, muss man nur das langsame Fließen des Azurplasmas beobachten und ihm bis zu seinem Ziel folgen, denn die Plasmasammlung entzieht den umliegenden Becken nach und nach Substanz.) Es war faszinierend, dabei zuzusehen, wie ein Überbleibsel nach und nach Azurplasma aufnahm und es vom Allgemeinen ins Spezifische umwandelte, sodass es mit der Zeit langsam die Größe und Form eines gewaltigen, reptilienhaften Daedroth annahm.
Und dann gibt es da noch die armen Sklaven, die als „Seelenberaubte“ bekannt sind. Jeder von ihnen ist ein Sterblicher, der zum Zeitpunkt seines Todes aus Mundus entführt wird; seine Seele wird aus irgendeinem unvorstellbaren Grund von Molag Bal gestohlen, und als Ausgleich erhält er das Überbleibsel, mit dessen Hilfe er eine Nachbildung seines Körpers hier in Kalthafen erschaffen kann. Aber das Reich des Vergessens ist nicht die Heimat der Seelenberaubten, und so ist dieser Körper nur eine traurige Imitation der Körpers, den sie zu Lebzeiten getragen haben, und er nutzt sich rasch ab und zerfällt schnell; ein Tod, der keine Befreiung ist, denn das Überbleibsel formt erneut einen Körper, immer und immer wieder, bis in die Unendlichkeit.
Soviel zu den Tatsachen. Was nun folgt sind Spekulationen, geboren aus Unterhaltungen mit dem Besucher, die ich während seiner unregelmäßigen und unvorhersehbaren Besuche mit ihm führen durfte. Seine Theorie ist es, dass die Körper der Seelenberaubten fehlerhaft sind, weil sie das fokussierende Prinzip ihrer anuischen Seelen verloren haben und ihre Überbleibsel dadurch mit Mängeln behaftete Muster sind. Ich stimmte ihm zu, dass das wahrscheinlich sei, und schlug dann vor, dass es doch theoretisch sein könnte, dass ein Seelenberaubter zwar seine Seele verloren hat, ihm aber ein anderer anuischer Aspekt innewohnt. Dieser, nennen wir ihn „höhere“ Seelenberaubte, könnte einen makellosen Körper in Kalthafen formen, der ein perfektes Ebenbild des Körpers ist, den er in Mundus innehatte. Wenn die anuische Qualität dieses höheren Seelenberaubten hoch genug wäre, würde sich sein Körper bei Kontakt mit padomaischem Creatia sogar beinahe sofort formen.
Der Besucher lachte über meine Theorie, aber er schien dennoch durchaus angetan von der Idee. Er sponn die Theorie weiter: Wenn so etwas möglich wäre, würde es wahrscheinlich in einer Situation passieren, in der die Existenz von Mundus bedroht wäre. In diesem Fall würde das Herz von Nirn spontan solche „höheren“ Seelenberaubten erzeugen, um sich vor der Zerstörung zu beschützen, ähnlich wie ein sterblicher Körper sich gegen Infektionen wehrt.
Ah, Besucher … Wie ich doch unsere anregenden Unterhaltungen vermisse. Welche Ausflüge in die Welt der Fantasie wir erlebt haben! Und doch muss ich mich angesichts der Wunder, die ich in meinem verlängerten Leben auf dieser Ebene gesehen habe, doch fragen: Gibt es so etwas wie „unmöglich“ überhaupt?