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Version vom 28. August 2016, 19:07 Uhr

Auflagen des Buches

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Inhalt

Das Jahr 2920, Band 20

2920: Das letzte Jahr der Ersten Ära

Von Carlovac Stadtweg

5. Herdfeuer 2920 Die Kaiserstadt, Cyrodiil

„Eure kaiserliche Hoheit“, sagte der Potentat Versidue-Shaie durch die Tür. „Ihr könnt die Tür öffnen. Ich versichere Euch, Ihr seid absolut in Sicherheit. Niemand will Euch töten.“

„Bei Maras Blut!“, war die Stimme von Kaiser Reman III zu hören, die gedämpft, hysterisch und dem Wahnsinn nahe durch die Türe drang. „Jemand hat den Prinzen ermordet, und er hatte meinen Schild in Händen! Vielleicht hat er ihn für mich gehalten!“

„Da habt Ihr ganz gewiss recht, Eure kaiserliche Hoheit“, antwortete der Potentat, der jeglichen höhnischen Tonfall aus seiner Stimme tilgte, während verächtlich mit seinen schwarzgeschlitzten Augen rollte. „Und wir müssen den Missetäter finden und bestrafen, der für den Tod Eures Sohnes verantwortlich ist. Aber ohne Euch schaffen wir das nicht. Ihr müsst tapfer sein, für das Kaiserreich.“

Keine Antwort.

„Kommt zumindest heraus und unterzeichnet den Befehl für Rijjas Hinrichtung“, rief der Potentat. „Entledigen wir uns doch fürs Erste des einen Verräters und Mörders, den wir bereits kennen.“

Eine kurze Pause, und dann das Geräusch von Möbeln, die über den Boden kratzen. Reman öffnete die Tür nur einen kleinen Spalt weit, aber der Potentat konnte sein wütendes, verängstigtes Gesicht sehen, und die schreckliche Geschwulst zerrissenen Fleisches, die einst sein rechtes Auge gewesen war. Trotz der Mühen der besten Heiler des Kaiserreichs war sie noch immer ein grausiges Andenken an Rijjas Angriff in der Feste Thurzo.

„Gebt mir den Befehl“, knurrte der Kaiser. „Ich werde ihn mit Vergnügen unterzeichnen.“

6. Herdfeuer 2920 Gideon, Schwarzmarsch

Das merkwürdige blaue Leuchten der Irrlichter, das aus einer Vermengung von Sumpfgasen und spiritueller Energie bestand, oder so hatte man ihr zumindest gesagt, hatte Tavia bisher immer Angst gemacht, wenn sie aus dem Fenster schaute. Jetzt schien es ihr auf seltsame Weise beruhigend. Jenseits des Moores lag die Stadt Gideon. Schon lustig, dachte sie bei sich, dass sie noch nie einen Fuß in die Stadt gesetzt hatte, obwohl sie sie siebzehn Jahre lang jeden Tag beobachtet hatte.

„Fällt Euch etwas ein, was ich vergessen haben könnte?“, fragte sie, während sie sich zum treuen Kothringi Zuuk umdrehte.

„Ich weiß genau, was zu tun ist“, sagt der einfach nur. Er schien zu lächeln, aber die Kaiserin sah, dass das nur ihr eigenes Gesicht war, das sich in seiner silbrig glänzenden Haut spiegelte. Sie selbst lächelte, und hatte es nicht einmal gemerkt.

„Achtet darauf, dass Euch niemand folgt“, warnte sie ihn. „Ich möchte nicht, dass mein Gemahl in Erfahrung bringt, wo ich mein Gold all die Jahre versteckt hatte. Und nehmt Euch ruhig Euren Anteil davon. Ihr wart mir ein guter Freund.“

Kaiserin Tavia trat vor und fiel in den Nebel, wo sie nicht mehr zu sehen war. Zuuk brachte die Gitter wieder am Turmfenster an und warf eine Decke über ein paar Kissen, die er in ihr Bett gelegt hatte. Mit etwas Glück würden sie ihre Leiche auf dem Rasen erst am Morgen entdecken, und bis dahin war er hoffentlich schon auf halbem Weg nach Morrowind.