|
|
Zeile 10: |
Zeile 10: |
| |[[Datei:Wappen Tamriel.jpg|20px]] | | |[[Datei:Wappen Tamriel.jpg|20px]] |
| |} | | |} |
| =Ahnenkult der Dunmer=
| |
| Der [[Ahnen]]kult stellt einen zentralen Teil im Glauben der [[Dunmer]] da.
| |
| [[Datei:Dunmer.jpg|thumb|Zeichung eines Dunmer]]
| |
| ==Grundlagen==
| |
| Die Ahnenverehrung spielt im Glauben und in der [[Kultur]] der [[Dunmer]] eine zentrale Rolle, die für Außenstehende nicht unbedingt ohne weiteres nachzuvollziehen ist. Ausgangspunkt für diese Ahnenverehrung ist die Annahme, dass die [[Seele]]n der Dunmer nach dem Tod weiter existieren. Gemäßigtere unter den Dunmern billigen diese Gabe auch den anderen [[Völker]]n, zumindest aber den anderen [[Mer]] zu, doch viele schätzen diese nicht höher ein als Tiere.<ref name="Fussnote1">Laut [[Quelle:Ahnen und die Dunmer|Ahnen und die Dunmer]], [[Quelle:Ahnen und die Dunmer#Geister sind unter ihnen|Geister sind unter ihnen]]</ref>
| |
|
| |
|
| Ein weiterer Zentraler Begriff des Dunmerischen Ahnenkultes ist der der [[Blutlinie]]. Im Glauben der Dunmer zeigt diese an, welche die eigenen [[Ahnen]] sind, auf die man zurückgreifen kann. In der Regel sind dies die ehemaligen Angehörigen des eigenen [[Fürstenhaus]]es. Durch die Heirat in ein anderes Haus werden auch die dortigen Ahnen zu den Eigenen, jedoch wird diese Beziehung nie so stark sein, wie die zu denen, mit denen man tatsächlich Blutsverwandt ist. Da die aus einer solchen Beziehung hervortretenden Kinder jedoch zur Blutlinie beider Häuser gehören, kann angenommen werden, dass diese nun vollständig auf die Ahnen beider Häuser zurückgreifen können.<ref name="Fussnote1"/>
| | Momentan nicht in Gebrauch |
| | |
| Wer mit den Ahnen in Kontakt steht, wird durch sie in seinem Leben unterstützt und kann auf deren Wissen und Erfahrungen zurückgreifen.<ref name="Fussnote2">Laut [[Quelle:Ahnen und die Dunmer|Ahnen und die Dunmer]], [[Quelle:Ahnen und die Dunmer#Der Familienschrein|Der Familienschrein]]</ref>
| |
| | |
| ==Der Traditionelle Ahnenkult==
| |
| Der Ahnenkult und seine Traditionen sind in der Gesellschaft der [[Dunmer]] tief verwurzelt und ihre Ursprünge liegen schon weit zurück. Wie sich der Traditionelle Ahnenkult darstellte, ist uns durch das Buch "[[Ahnen und die Dunmer]]" eines unbekannten Autors überliefert, das nach dem [[Tiber_Septim#Der_Waffenstillstand_mit_Morrowind|Waffenstillstandsvertrage]] zwischen Morrowind und dem Kaiserreich entstand. Bei folgenden Ausführungen ist daher zu beachten, dass diese in einigen Punkten nicht dem aktuellen Stand der Dinge entsprechen. Dieser wird weiter unten erläutert.
| |
| [[Datei:Drethan-Ahnengruft.jpg|thumb|left|Eingang zu einer Ahnengruft]]
| |
| ===Begräbnis und Totenstädte===
| |
| Laut den [[Dunmer]] mögen [[Geister]] unsere Welt nicht und betrachten sie laut einer angebliche Aussage, die von Geistern selber kommen soll, als "kalt, bitter und voll Schmerz und Verlust".<ref>Laut [[Quelle:Ahnen und die Dunmer|Ahnen und die Dunmer]], [[Quelle:Ahnen und die Dunmer#Die Kälte der Sterblichen|Die Kälte der Sterblichen]]</ref> Daher ist es für die Dunmer eine heilige Pflicht ihre Verstorbenen in einer [[Totenstadt]] zu bestatten, wo sich die Geister gewissermaßen "gegenseitg Trösten" können.<ref name="Fussnote4">Laut [[Quelle:Ahnen und die Dunmer|Ahnen und die Dunmer]], [[Quelle:Ahnen und die Dunmer#Der Geisterwall|Der Geisterwall]]</ref> Die einzige uns bekannte dieser Städte ist [[Necrom]] und liegt im äußersten Osten von [[Morrowind]]. Die Angehörigen aller [[Fürstenhäuser]] bringen ihre Verstorbenen dorthin, teilweise in festlichen Prozessionen, die bis zu einem Monat dauern können. Um dem nie abreißenden Strom an Leichen standhalten zu können, hat sich ein großer Apparat an [[Priester]]n gebildet, der sich darum kümmert, dass alle so bestattet werden, wie es ihnen zusteht.<ref>Laut [[Der kleine Tamriel-Almanach (1. Auflage)]], [[Quelle:KRK-Morrowind|''Morrowind'']]</ref>
| |
| | |
| Neben [[Dunmer]]n finden auf den [[Friedhof|Friedhöfen]] und in den Katakomben von [[Necrom]] auch Abkömmlinge anderer [[Völker]] ihre letzte Ruhe. In wiefern dies Streitpunkt zwischen Konservativeren und Toleranteren Dunmern ist, ist nicht bekannt.<ref name="Fussnote3">Laut [[Quelle:Zwischenfall in Necrom|Zwischenfall in Necrom]]</ref>
| |
| | |
| Ein Problem, dass bei einer so großen Anzahl von Leichen auf kleinstem Raum unvermeidlich auftreten muss, stellen [[Vampire]] dar, die sich zuweilen in den Katakomben einnisten. In der Regel werden diese durch vom Tempel eingestellte [[Söldner]] wieder vertrieben bzw. ausgerottet, was wegen der nicht zu unterschätzenden Gefahr ein sehr lohnendes Geschäft darstellt.<ref name="Fussnote3"/>
| |
| | |
| [[Datei:Dunmer-Tempel-Aschebecken.jpg|thumb|Eine Aschegrube, Ort der Ahnenverehrung]]
| |
| ===Private Ahnenverehrung===
| |
| Um trotz der Entfernung zu den [[Gräbern]] der verstorbenen Familienmitglieder in Kontakt mit den [[Ahnen]] zu bleiben, ist es bei den Dunmer üblich, bei sich Zuhause sogenannte "Familienschreine" einzurichten. Diese können, je nach dem Reichtum der Familie, aus einer einfachen Nische bestehen oder aber einen ganzen Raum, gegebenenfalls sogar mehrere, umfassen. Der Schrein wird auch als "Wartetür" bezeichnet, da er die Tür in das [[Reich des Vergessens]] darstellt.<ref name="Fussnote2"/>
| |
| | |
| An diesen Schreinen verehren die lebenden Familienmitglieder ihre verstorbenen Vorfahren, indem sie ihnen Opfergaben darreichen, beten und ihnen von aktuellen Familienangelegenheiten berichten. Dafür erhalten sie von den Ahnen Ratschläge und [[Segen]].<ref name="Fussnote2"/>
| |
| | |
| === Der Geisterwall===
| |
| Eine andere Form, wie die Ahnen zum Schutz ihrer Familie beitragen können, stellt der Geisterwall dar. Dieser ist eine Art Schutzwall, den die Energie der Verstorbenen aufrechterhält. Ein Geisterwall entsteht, indem Leichenteile eines Verstorbenen mit einer magischen Zeremonie als [[Reliquie]]n in einem [[Familienschrein]], einer [[Ahnengruft]] oder einer [[Aschegrube]] untergebracht werden. Je größer diese Reliquien sind und je mächtiger der Verstorbene zu Lebzeiten war, desto stärker ist der Geisterwall. Auch die Anzahl der Reliquien spielt dabei eine Rolle, häufig werden diese über Generationen aufbewahrt und verehrt.
| |
| | |
| Es stellt ein besonderes Zeichen von Ehre und ein großes Opfer dar, wenn man seinem Knochen nach dem Tod für einen Geisterwall zu Verfügung stellt. Weitverbreitet ist es zum Beispiel, in seinem Testament ein bestimmtes Körperteil für den Einsatz in einem Geisterwall zu bestimmen, häufig ist dies ein Knöchelbein, aber gelegentlich werden auch ganze Skelette oder sogar Mumien eingesetzt. Je nach stärke schützen Geisterwälle ein einzelnes Haus, das Gebiet eines Clans oder selten auch größere Bereich, wie der [[Geisterwall#Der Geisterwall des Tribunals am Roten Berg|Große Geisterwall]] um den [[Roten Berg]].<ref name="Fussnote4"/>
| |
| | |
| [[Datei:Geisterwall.jpg|thumb|Der Geisterwall, den der Tempel um den Roten Berg errichtet hat]]
| |
| | |
| ==Änderungen im Ahnenkult durch den Großen Geisterwall==
| |
| Als im Jahr [[3Ä 407]] die vom [[Roten Berg]] ausgehende Gefahr zu groß wurde, beschloss das [[Tribunal]] einen Geisterwall um den gesamten Berg zu ziehen. Um ein Unterfangen dieser Größe umzusetzen brauchte es die Leichen von tausenden Dunmern. Dies waren zum Teil angehörige des [[Tribunaltempel|Tempels]] und der Häuser [[Indoril]] und [[Redoran]], die ihr Geister dem Tempel als eine Art Erstzfamilie zu Verfügung stellten, aber da diese nicht ausreichten wurden auch viele Leichen aus den Gräbern von [[Necrom]] und Gefallene von Schlachtfeldern, vermutlich unfreiwillig, in den Geisterwall eingebunden.<ref name="Fussnote5">Laut [[Quelle:Ahnen und die Dunmer|Ahnen und die Dunmer]], Anmerkung des Herausgebers</ref>
| |
| | |
| Da nun die meisten Ahnen für die Erhaltung des Geisterwalls um den Roten Berg benötigt werde, werden private Geisterwälle und private Ahnenverehrung nicht mehr gerne gesehen und als eigennützig betrachtet. Hausschreine, sofern sie noch existieren, werden in der Regel nicht mehr instand gehalten. Dafür wurde es üblich, als Ersatz Überreste der Ahnen in lokalen [[Tempel]]n zu verehren.<ref name="Fussnote5"/>
| |
| | |
| [[Datei:Ahnengeist.jpg|thumb|Ein Ahnengeist]]
| |
| | |
| ==Gespenster und wahnsinnige Geister==
| |
| Wenn ein Verstorbener in einen Geisterwall eingefügt wird, geschieht das zumeist mit seinem Einverständnis. Es kann nach dem Glauben der Dunmer jedoch auch vorkommen, dass [[Geister]] gegen ihren Willen in unserer Welt verweilen müssen. Diese Geister werden in den meisten Fällen wahnsinnig.
| |
| | |
| ===Quälgeister===
| |
| Bei Quälgeistern handelt es sich um Geister, die in unserer Welt bleiben, weil sie emotional stark an einen Ort oder eine Sache gebunden sind. Dies kann zum Beispiel geschehen, wenn die betreffende Person unter schrecklichen Umständen umgekommen ist.<ref name="Fussnote6">Laut [[Quelle:Ahnen und die Dunmer|Ahnen und die Dunmer]], [[Quelle:Ahnen und die Dunmer#Wahnsinnige Geister|Wahnsinnige Geister]]</ref>
| |
| | |
| ===An einen Gegenstand gebundene Geister===
| |
| Eine weitere Möglichkeit ist die, das Geister von einem [[Zauberer]] an einen Gegenstand gebunden wurden. Welche folgen das für den Geist hat, hängt von dem Geist und der Art der Bindung ab. Erfolgt diese freiwillig, kann der Geist möglicherweise seinen Verstand behalten, andernfalls wird er Wahnsinnig. Bis zu einem bestimmten Grad hängt dies aber auch von der Stärke des Geistes und dem Können des Zauberers ab.<ref name="Fussnote6"/>
| |
| | |
| ===An einen Geisterwall gebundene Geister===
| |
| Hat ein Familienmitglied seiner Familie zu Lebzeiten nicht treu gedient, kann es passieren, dass es von den Ahnen der Familie nach seinem Tod zwangsweise an einen Geisterwall gebunden wird, um wenigstens dort zum Schutz der Familie beizutragen. Auch diese Geister werden in den meisten Fällen wahnsinnig und sind gefährliche Wächter, die nur durch bestimmte Rituale davon abgehalten werden, der eigenen Familie zu schaden. Für Eindringlinge können sie höchst bedrohlich sein, es ist aber auch durchaus möglich, sie zu manipulieren und ihren Zorn gegen den eigenen Clan auszunutzen.<ref name="Fussnote6"/>
| |
| | |
| ==Das Reich des Vergessens im Glauben der Dunmer==
| |
| Wie alle [[Völker]] [[Tamriel]]s glauben auch die Dunmer an die Existenz des [[Reich des Vergessens]]. Allerdings besteht bis auf die Tatsache, dass dort die [[Aedra]] und [[Daedra]] leben und das Reisen dorthin möglich sind, kaum Einigkeit über die Natur dieser Ebenen. Die Dunmer betrachten es ehr aus einer philosophischen Perspektive und sehen unsere Welt und das Reich des Vergessens als eine Einheit ohne klare Grenzen, die über viele Wege verbunden sind. Darin könnte auch die größere Akzeptanz begründet liegen, die die [[Magie]] bei den [[Mer]] erfährt.<ref name="Fussnote7">Laut [[Quelle:Ahnen und die Dunmer|Ahnen und die Dunmer]], [[Quelle:Ahnen und die Dunmer#Das Reich des Vergessens|Das Reich des Vergessens]]</ref>
| |
| | |
| [[Datei:Aufbereitetes skelett.jpg|thumb|Ein führ die Totenbeschwörung vorbereitetes Skelett]]
| |
| ==Der Ahnenkult der Dunmer und die Totenbeschwörung==
| |
| Viele Ausländische Beobachter bringen den Ahnenkult der Dunmer mit der [[Nekromantie]] in Verbindung, was wohl auch zum schlechten Ruf der Dunmer beigetragen hat. Diese Streiten eine Zusammenhang mit derartigen Praktiken jedoch vehement ab, da Totenbeschwörung auch unter den Dunmern verpönt ist und außerhalb von Ritualen wie dem Geisterwall nicht geduldet wird.<ref name="Fussnote8">Laut [[Quelle:Ahnen und die Dunmer|Ahnen und die Dunmer]], [[Quelle:Ahnen und die Dunmer#Fremdländische Ansichten über den Ahnenkult der Dunmer und Geistermagie|Fremdländische Ansichten über den Ahnenkult der Dunmer und Geistermagie]]</ref> Dabei muss jedoch beachtet werden, dass die Dunmer [[Menschen]], [[Orks]] und [[Argonier]] nicht viel höher als Tiere einschätzen und daher Totenbeschwörung an diesen viel weniger streng betrachtet wird. In dieser Hinsicht fand jedoch ein umdenken statt, seitdem [[Morrowind]] Frieden mit dem [[Kaiserreich von Tamriel|Kaiserreich]] geschlossen hat und die Dunmer vermehrt in Kontakt mit Leuten aus den verschiedensten Ländern kamen.<ref name="Fussnote5"/>
| |
| | |
| Trotzdem üben die Dunmer weiterhin ihren Ahnenkult aus, den sie nicht als Nekromantie betrachten. In dem Buch "[[Blasphemische Wiedergänger]]" wird dies von einem unbekannten, aber wahrscheinlich Dunmerischen, Autor, verdeutlicht:
| |
| {{Zitat|Und wenn sie ungefragt kommen, aus Liebe zu den Ihren oder in Erfüllung ihrer Pflicht, so ist es nicht als unheilig anzusehen. Es ist die Antwort der Ahnen; [...] Werden sie aber durch Hexenmeister herbeigeholt, so ist dieser Ruf blasphemisch; eine Abscheulichkeit vor den Augen der Stämme und des Tempels; eine Sünde so groß, dass die Feuer ganzer Zeitalter die Schuld nicht wegbrennen könnten.}}
| |
| Der Ahnenkult gilt also als legitimiert, weil er mit der Zustimmung der Ahnen geschieht, wie es sich zum Beispiel darin zeigt, dass diese bestimmte Körperteile testamentarisch für die Verwendung in einem Geisterwall vorsehen. Nekromantie erfolgt aus Sicht der Dunmer ohne Zustimmung, und ist daher als schändlich zu betrachten.<ref>Laut [[Quelle:Blasphemische Wiedergänger|Blasphemische Wiedergänger]]</ref>
| |
| | |
| Auch von Seiten des [[Kaiserreich von Tamriel|Kaiserreich]] wird der Glauben der Dunmer, zumindest offiziell, nicht als Nekromantie betrachtet und dessen Ausübung steht unter Schutz.<ref name="Fussnote8"/>
| |
| | |
| ==Literaturverzeichnis==
| |
| *[[Quelle:Ahnen und die Dunmer|Ahnen und die Dunmer]] von einem unbekannten Autor
| |
| *[[Quelle:Blasphemische Wiedergänger|Blasphemische Wiedergänger]] von einem unbekannten Autor
| |
| *[[Der kleine Tamriel-Almanach (1. Auflage)]], [[Quelle:KRK-Morrowind|''Morrowind'']]
| |
| *[[Quelle:Zwischenfall in Necrom|Zwischenfall in Necrom]] von [[Jonquilla Bothe]]
| |
| | |
| {{Anmerkungen}}
| |