Oblivion:Die Wolfskönigin - Buch VI: Unterschied zwischen den Versionen

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|Spiel                        = The Elder Scrolls III: Morrowind
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|Untertitel                  = Buch VI
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Version vom 28. Februar 2012, 09:58 Uhr

Buch V Die Wolfskönigin (Jarth) Buch VII
Auflagen des Buches

Diese Seite enthält den Text von Die Wolfskönigin (Jarth) aus The Elder Scrolls III: Morrowind.

Inhalt

Die Wolfskönigin
Buch VI
von
Waughin Jarth

Aus der Feder des Inzolicus, Weiser im Zweiten Jahrhundert:


3Ä 120

Die fünfzehn Jahre alte Kaiserin Kintyra Septim II, Tochter von Antiochus, wurde am dritten Tag der Ersten Saat gekrönt. Ihre Onkel Magnus, König von Kleinmottien und Cephorus, König von Gilane, begleiteten sie, doch ihre Tante, Potema,Wolfskönigin des Königreichs der Einsamkeit, war vom Hof verbannt worden. Zurück in ihrem Königreich begann Königin Potema, den Aufstand zu entfachen, den man später den Krieg des roten Diamanten nennen würde. All die Verbündeten, unzufriedene Könige und Edelmänner, die sie über die Jahre gefunden hatte, unterstützten sie mit ihren Truppen gegen die neue Kaiserin.


Die ersten frühen Vorstöße gegen das Reich waren durchaus erfolgreich. In Himmelsrand und dem nördlichen Hochfels wurde die kaiserliche Armee angegriffen. Potema und ihre Streitkräfte kamen über Tamriel wie eine Heimsuchung, wo sie auch waren, stachelten sie Tumulte und Aufstände an. Im Herbst des Jahres schickte der loyale Herzog von Felsschlucht ein dringendes Gesuch nach Verstärkung durch die kaiserliche Armee, und Kintyra führte selbst die Truppen, um den Widerstand gegen die Wolfskönigin zu wecken.


3Ä 121

„Wir wissen nicht, wo sie sind,” sagte der Herzog tief bestürzt. „Ich habe Späher durch das ganze Land geschickt. Ich kann nur annehmen, dass sie sich in den Norden zurückgezogen haben, als sie von der Ankunft Eurer Armee gehört haben.”


„Ich sage es nur ungern, aber ich hatte mich auf eine Schlacht gefreut,” entgegnete Kintyra. „Ich möchte den Kopf meiner Tante auf eine Lanze spießen und ihn im ganzen Königreich zur Schau stellen. Ihr Sohn Uriel und seine Streitkräfte sind direkt an der Grenze zur kaiserlichen Provinz und verspotten mich. Wie können sie so erfolgreich sein? Sind sie nur so gut im Kampf oder hassen mich meine Untertanen wirklich?”


Sie war erschöpft nach den vielen Monaten, die sie sich durch den Schlamm von Herbst und Winter kämpfen musste. Als sie die Drachenschwanzberge überquerte, geriet ihre Armee fast in einen Hinterhalt. Das Losbrechen eines Schneesturms in der normalerweise gemäßigten Baronie von Dwynnen war so unerwartet und heftig, er musste zweifellos von einem von Potemas verbündeten Zauberern verursacht worden sein. Wohin sie sich auch wandte, fühlte sie die Gegenwart ihrer Tante. Und nun war ihr die Aussicht auf ein Treffen mit der Wolfskönigin schließlich wieder durchkreuzt worden. Es war kaum zu ertragen.


„Es ist Angst, ganz einfach,” sagte der Herzog. „Das ist ihre mächtigste Waffe.”


„Ich muss es fragen,” entgegnete Kintyra und hoffte, ihre Stimme würde nichts von der Angst, von der der Herzog gesprochen hatte, verraten. „Ihr habt die Armee gesehen. Ist es wahr, dass sie ein Heer untoter Krieger unter ihrem Befehl hat?”


„Nein, das stimmt nicht, aber sie nährt zweifellos dieses Gerücht. Ihr Heer greift bei Nacht an, zum Teil aus strategischen Gründen und zum Teil, um solche Ängste zu steigern. So weit ich weiß, hat sie keinen anderen übernatürlichen Beistand als die üblichen Kampfmagiere und Schattenklingen jeder modernen Armee.”


„Immer nachts,” sagte Kintyra nachdenklich. „Ich vermute, um ihre Anzahl zu verbergen.”


„Und um ihre Truppen in Position zu bringen, bevor wir sie bemerken” fügte der Herzog hinzu. „Sie ist ein Meister des Überraschungsangriffs. Hört man von einem Vormarsch nach Osten, so ist sie sicher bereits vor dir im Süden. Doch hört, wir werden das alles morgen früh besprechen. Ich habe die besten Zimmer des Schlosses für Euch und Eure Männer vorbereitet.”


Kintyra saß in ihrem Turmzimmer und verfasste beim Licht des Mondes und einer einzigen Talgkerze einen Brief an ihren zukünftigen Ehemann, Fürst Modellus, in der Kaiserstadt. Sie hoffte, ihn im Sommer im Blauen Palast, den ihre Großmutter Quintilla so sehr geliebt hatte, zu heiraten, aber der Krieg würde dies vielleicht nicht zulassen. Während sie schrieb, starrte sie aus dem Fenster auf den Hof hinunter und auf die geplagten, blätterlosen Winterbäume. Zwei ihrer Wachen standen auf den Zinnen, einige Meter voneinander entfernt. Ganz wie Modellus und Kintyra, dachte sie, und machte sich daran, diese Metapher in ihrem Brief zu erklären.


Ein Klopfen an der Tür unterbrach ihre Dichtkunst.


„Eure Majestät, ein Brief von Fürst Modellus,” sagte der junge Eilbote, als er ihr das Schriftstück reichte.


Er war kurz, und sie las ihn schnell, bevor der Bote die Möglichkeit hatte, sich zurückzuziehen. „Ich bin etwas verwirrt. Wann hat er dies geschrieben?”


„Vor einer Woche,” sagte der Bote. „Er sagte, es sei dringend erforderlich, dass ich so schnell wie möglich herkomme, während er das Heer mobilisierte. Ich nehme an, sie werden die Stadt bereits verlassen haben.”


Kintyra entließ den Boten. Modellus schrieb, er hätte einen Brief von ihr erhalten, der dringend um Verstärkung für die Schlacht bei Felsschlucht bat. Aber es gab keine Schlacht bei Felsschlucht und sie war heute erst angekommen. Doch wer schrieb den Brief in ihrer Handschrift, und warum würden jene wollen, dass Modellus eine zweite Armee aus der Kaiserstadt nach Hochfels bringt?


Kintyra fühlte einen kalten Schauer von der Nachtluft vom Fenster und wollte es schließen. Die beiden Wachen auf den Zinnen waren fort. Als sie das Geräusch eines gedämpften Kampfes hinter einem der dürren Bäume hörte, lehnte sie sich hinaus, und hörte nicht, wie sich die Tür öffnete.


Als sie sich umdrehte, sah sie Königin Potema und Mentin, Herzog von Felsschlucht, mit einer Schar Wachen im Raum.


„Ihr bewegt Euch leise, Tante,” sagte sie nach einem Augenblick. Sie wandte sich an den Herzog. „Was hetzte Euch gegen Eure Treue zum Kaiserreich auf? Angst?”


„Und Gold,” entgegnete der Herzog schlicht.


„Was ist meinem Heer zugestoßen?” fragte Kintyra und versuchte, Potema direkt ins Gesicht zu sehen. „Ist die Schlacht so schnell vorüber?”


„Eure Männer sind alle tot,” lächelte Potema. „Aber es gab hier kein Gefecht. Lediglich leise und wirksame Ermordung. Es wird noch Schlachten geben, gegen Modellus in den Drachenschwanzbergen und gegen die Überreste der kaiserlichen Armee in der Stadt. Ich werde Euch regelmäßig Bericht erstatten über den Fortschritt des Krieges.”


„Also werde ich hier als Eure Geisel festgehalten?” fragte Kintyra, die plötzlich die Festigkeit der Steine und die große Höhe ihres Turmzimmers zur Kenntnis nahm. „Verflucht, schaut mich an! Ich bin Eure Kaiserin!”


„Seht es so, ich mache Euch von einer fünftklassigen Herrscherin zu einer erstklassigen Märtyrerin,” sagte Potema mit einem Zwinkern. „Doch ich verstehe es, wenn Ihr mir nicht dafür danken möchtet.”


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