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|Datum = [[1Ä 668]]<ref name="Fußnote1">Der [[Rote Berg]] brach laut [[Der vergiftete Gesang]] nach der [[Schlacht am Roten Berg]] erstmals aus. Im Nirnwurz-Sendschreiben und im [[Der kleine Tamriel-Almanach (1. Auflage)|kleinen Tamriel-Almanachen]] wird dieser Ausbruch auf das Jahr [[1Ä 668]] datiert. Aus diesem Grund ist ein [[Verschwinden der Dwemer]] nach 1Ä 668 ausgeschlossen.</ref> | |||
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|Ausgang = Niederlage der Häuser [[Haus Dwemer|Dwemer]] und [[Haus Dagoth|Dagoth]] | |||
|Folgen = | |||
* [[Verschwinden der Dwemer]] | |||
* Ausbruch des [[Roter Berg|Roten Berges]] | |||
* Verwandlung der [[Chimer]] in die [[Dunmer]] durch [[Azura]] | |||
* Aufstieg des [[Tribunalstempel|Tribunals]] | |||
|Konfliktpartei 1 = | |||
* [[Haus Indoril]] | |||
* [[Haus Redoran]] | |||
* [[Haus Dres]] | |||
* [[Haus Hlaalu]] | |||
* [[Haus Telvanni]] | |||
* [[Haus Dagoth]] | |||
* andere [[Chimer]]-Clans | |||
* [[Aschländer]] | |||
|Konfliktpartei 2 = | |||
* [[Haus Dwemer]] | |||
* diverse [[Nord]]-Clans | |||
* diverse [[Ork]]-Clans | |||
|Konfliktpartei 3 = | |||
* [[Nord]] | |||
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* [[Fürst]] [[Indoril Nerevar]]† | |||
* [[Vivec (Gott)|Vivec]] | |||
* [[Almalexia (Gott)|Almalexia]] | |||
* [[Sotha Sil (Gott)|Sotha Sil]] | |||
* [[Lord Voryn Dagoth]] | |||
* [[Karenithil Barif]] | |||
|Befehlshaber 2 = | |||
* [[König]] [[Dumac]]† | |||
* [[Sthovin]] | |||
|Befehlshaber 3 = | |||
* [[König]] [[Wulfharth]]† | |||
|Befehlshaber 4 = | |||
|Schlachten Ueberschrift = Schlachten des Krieges des Ersten Rates ([[1Ä 668]]) <ref>sofern bekannt</ref> | |||
|Schlachten = [[Sthovins Hinterhalt]]<ref name="Fußnote2">[[Karenithil Barif|Barif]] benötigte den [[Golem]], um seine [[Dörfer]] gegen marodierende [[Nord]] aus [[Himmelsrand]] zu schützen. Die Gegend bei [[Schwarzlicht]] gilt am wahrscheinlichsten für diesen Hinterhalt, weil hier nur noch Ausläufer des hohen, schwer passierbaren [[Velothi-Gebirge]]s verlaufen.</ref> · [[Angriff auf Gramfeste]] · [[Schlacht am Roten Berg]] · ... | |||
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Der '''Krieg des Ersten Rates''', häufig auch nur '''Krieg am Roten Berg'''<ref> So in "[[Der vergiftete Gesang]]" bezeichnet</ref>, bezeichnet den [[Konflikt]] zwischen [[Chimer]]n und [[Dwemer]]n während des Jahres [[1Ä 668]]<ref name="Fußnote1"/>. Mit der finalen [[Schlacht am Roten Berg]] wurde der [[Krieg]] durch [[Fürst]] [[Indoril Nerevar]] beendet, woraufhin die gesamte Zivilisation der [[Dwemer]] auf ungeklärte Weise spurlos verschwand. Der Verrat [[Dagoth Ur]]s und somit auch der Tod Nerevars gelten als direkte Folge dieser Ereignisse. | |||
== Vorgeschichte == | |||
Die Beziehungen zwischen [[Chimer]]n und [[Dwemer]]n waren schon seit ihrem ersten Zusammentreffen in der Zeit der [[Merethische Ära|Merethischen Ära]] in [[Morrowind (Provinz)|Morrowind]] angespannt. Dies mag zum einen an der Sicherung ihrer Vormachtstellungen liegen, zum anderen an den säkularen Ansichten der Dwemer, die daran zweifelten, ob die [[et'Ada]] tatsächlich allmächtig seien. Begleitet wurde dies durch gelegentliche Grenzzwischenfälle von Seiten der nomadischen Chimer, offene Kampfhandlungen blieben jedoch aus. Die traditionellen Siedlungsgebiete der Chimer waren wohl die fruchtbaren Ebenen Morrowinds, wie die [[Weidenländer]] oder die [[Deshaan-Ebene]], zwecks Viehzucht, wohingegen die über ganz Morrowind versprengten Dwemer die [[Berge]] vorzogen, insbesondere auf [[Vvardenfell]] und im [[Velothi-Gebirge]].<ref>siehe [[Quelle:Vor den Zeitaltern der Menschen|Vor den Zeitaltern der Menschen]]</ref> Ob dies allerdings schon immer so war oder erst eine Folge [[chimer]]ischer oder späterer [[nord]]ischer Eingriffe, lässt sich nicht genau sagen. | |||
Während der [[nord]]ischen Besetzung Morrowinds wurden sowohl [[Dwemer]] als auch [[Chimer]] durch die Fremdherrscher aus [[Himmelsrand]] unterdrückt. Erst als die Besatzer entgültig [[1Ä 416]] aufgrund innerer Unruhen im eigenen Land vertrieben wurden, etablierte sich der Staat Resdayn, mit dem [[Erster Rat|Ersten Rat]] an der Spitze. Dennoch verbesserten sich die Beziehungen zwischen den beiden Völkern kaum merklich. Lediglich das gute Verhältnis zwischen dem dwemerischen [[König]] [[Dumac]] und dem [[Chimer]]fürsten [[Indoril Nerevar]] konnten eine frühzeitige Eskalation der Lage verhindern. | |||
Eine der | [[Bild:KdER_Karte_Ausgangslage.jpg|thumb|left|Vermutete Siedlungsgebiete der [[Dwemer]] (rot) vor dem Ausbruch des Konfliktes]] | ||
Die Situation schärfte sich erst zu, als der [[dwemer]]ische [[Lautarchitekt]] [[Kagrenac]] [[1Ä 668]] einen Weg fand, das von den Dwemern wiederentdeckte [[Herz Lorkhans]] anzuzapfen, um dessen göttliche Energie nutzen zu können. Dazu entwickelte er die sogenannten [[Kagrenacs Werkzeuge|Werkzeuge Kagrenacs]]. Als er zudem mit dem Bau des [[Anumidium]]s begann, um mit der Energie des Herzens eine [[Gottheit]] der Dwemer zu schaffen. Der Zweck dieser Konstruktion war es zu Beweisen, dass alles [[Heilige]] dem Profanen entstammt. Eine Verhöhnung der [[Daedra]] ist dadurch auch nicht abzuweisen. Es war [[Lord Voryn Dagoth]], der [[Fürst Nerevar]] Beweise für Kagrenacs Erfindungen lieferte. Entgegen der Ratschläge seiner [[Tribunalstempel|Berater]], die für einen [[Krieg]] plädierten, reiste dieser umgehend zu [[Dumac]], der allerdings die Existenz des [[Anumidium]]s bestritt. Man kann allerdings davon ausgehen, dass der Dwemerkönig von jenem Artefakt unterdessen wusste.<ref> Das Gegenteil verkündet die offizielle Tempeldoktrin. Wohl, um [[Dumac]] als Opfer der Machenschaften [[Kagrenac]]s darzustellen, um im Umkehrschluss [[Fürst Nerevar]] keine Fehleinschätzung Dumacs einzugestehen. Fakt ist, dass die Konstruktion des [[Numidium]]s eine Kluft durch die [[Dwemer]]zivilisation zog, wodurch Dumac Nerevar höchstwahrscheinlich bewusst anlog.</ref> Kagrenac hingegen warf dem [[Chimer]]fürsten vor, sich in die Angelegenheiten der [[Dwemer]] einzumischen. | |||
[[Kategorie:Geschichte]][[Kategorie:Ereignisse]] | [[Nerevar]] machte sich daraufhin zum [[Holamayan-Kloster|Kloster Holamayan]] auf, wo ihm [[Azura]] bestätigte, was [[Dagoth Ur|Dagoth]] ihm zuvor berichtet hatte. So brach dieser erneut nach [[Vvardenfell]] auf, wo er [[Dumac]] zur Rede stellte. Dort sollen sie sich gestritten haben, wodurch die [[Truppen]] der [[Chimer]] augenblicklich in [[dwemer]]isches Gebiet vordrangen. Daneben waren es territoriale Interessen, die die Chimer zu diesem Schritt bewegten. | ||
== Kriegsverlauf == | |||
=== Dwemerischer Vormarsch === | |||
[[Bild:KdER_Karte_dwe_Vormarsch.jpg|thumb|Eroberungen der [[Dwemer]] im ersten Teil des [[Krieg]]es nach bekannten Informationen]] | |||
Nachdem alle [[Fürstenhäuser]] [[König]] [[Dumac]] den [[Krieg]] erklärt hatten, wohl um ein Einlenken seiner Politik zu bewirken, gelang es der [[dwemer]]ischen Streitmacht trotz Unterzahl die [[Chimer]] recht schnell auf das Festland zurückzudrängen. Dies lag vor allem an den unorganisierten, sowie weit verstreuten Streitkräften der [[Chimer]]; aber auch am technologischem Fortschritt, den die Dwemer kurz vor oder zu Anfang des Krieges vollzogen hatten, indem sie neben den bisher bekannten [[Animunculi]] auch erstmals [[dwemerische Rüstung|schweres Rüstzeug]] für ihre [[Soldaten|Fußsoldaten]] einführten. Diese technische Neuerung kam für die leicht gepanzerten chimerischen [[Truppen|Fußtruppen]] derart abrupt, dass sie eine vernichtende Niederlage nach der anderen erfuhren. Auf die Weise eroberte die dwemerische Streitmacht mithilfe von einigen [[Nord]]- und [[Ork]]-Clans recht schnell die Insel [[Vvardenfell]] und die nördliche Hälfte des Festlandes von [[Morrowind (Provinz)|Morrowind]]<ref>Andere tempelfreundliche Quellen sprechen lediglich vom Nordwesten.</ref>. | |||
:→ ''Hauptartikel: [[Sthovins Hinterhalt]]'' | |||
Nach einer [[Alte Sagen der Dwemer|überlieferten Sage der Dwemer]] bot der damaliger Anführer eines größeren [[Chimer]]-[[Stamm]]es<ref>Möglicherweise handelt es sich bei [[Karenithil Barif|Barifs]] [[Stamm]] um einen Unterclan der [[Redoran]].</ref> [[Karenithil Barif]] dem [[dwemer]]ischen Kriegsherren [[Sthovin]] ein Waffenstillstandsabkommen an, welches dieser auch annahm, da es nicht im Interesse der Dwemer lag, [[Morrowind (Provinz)|Morrowind]] zu unterwerfen. Barif verfolgte derweil andere Absichten und wollte seinen Gegenspieler bei Nacht angreifen, wenn sich die [[Dwemer]] in Sicherheit wägen würden, um sie ungerüstet zu überraschen. Durch einen Spion<ref>Diese Episode ist eine der wenigen überlieferten Sagen der Dwemer, die durch [[Marobar Sul]] überliefert worden sind. Die tatsächliche Täuschung durch einen vermeintlichen [[Golem]] darf aus kritischer Sicht angezweifelt werden, da kein Grund gegen die Verwendung eines Spions spricht.</ref> im Lager Barifs erfuhr jedoch Sthovin schon vorher von dieser List und konnte den chimerischen Truppen einen Hinterhalt legen. Anstatt zu kämpfen, kapitulierte Barif sogleich und wurde mit seiner vollständigen Armee gefangen genommen. Die [[Dörfer]] des [[Stamm]]es befanden sich vermutlich in der Nähe des späteren [[Schwarzlicht]]<ref name="Fußnote2"/>. | |||
=== Wendung === | |||
Im Verlaufe des [[Krieg]]es gelang es [[Fürst Nerevar]] die versprengten [[chimer]]ischen Streitkräfte zu einen. Ab diesem Zeitpunkt schien sich das Schlachtenglück der [[Dwemer]] zu wenden. [[Lord Voryn Dagoth]] warb unterdessen augenscheinlich ohne [[Nerevar]]s Wissen den nordischen [[König]] [[Wulfharth]] an, mit dem Hinweis, dass das Herz [[Lorkhan]]s in den östlichen Provinzen, also Morrowind, zu finden sei. Die daraufhin einfallenden [[Nord]], verhinderten einen Rückzug in das [[Velothi-Gebirge]], wodurch die dwemerische Armee gezwungen war, den Weg nach [[Vvardenfell]] einzuschlagen. Dort sollen von Nerevar angeheuerte Aschländer den Dwemern Hinterhalte gelegt haben, sodass diese sich bald in ihrer zentralen [[Festung]] des [[Roter Berg|Roten Berges]] verschanzten. | |||
[[Bild:Alt_Gramfeste_Stadttor.jpg|thumb|left|Eines der von Dwemern aufgebrochenen Tore [[Gramfeste]]s]] | |||
:::::::::→ ''Hauptartikel: [[Angriff auf Gramfeste]]'' | |||
Dennoch wurde ein Angriff auf [[Gramfeste]] - heute besser als [[Alt-Gramfeste]] bekannt - eingeleitet<ref>Es gibt keinerlei genaue Hinweise darauf, wann genau diese [[Schlacht]] stattfand, allerdings liegt die Vermutung nahe, aufgrund der Stellung dieser Passage innerhalb der [[36 Lehren des Vivec]], dass sie sich bereits in einem fortgeschrittenen Stadium des Krieges ereignet hatte.</ref>, bei dem sämtliche elf Stadttore erst durch [[Animunculi]] aufgebrochen wurden, während [[dwemer]]ische [[Lautarchitekt]]en diesen nachfolgten. Ob die Stadt während der Kämpfe beschädigt oder gar zerstört wurde, ist soweit nicht bekannt. [[Almalexia (Gott)|Almalexia]] gelang es jedoch, die [[Dwemer]] zurückzuschlagen<ref>siehe in [[36 Lehren des Vivec]] - Lektion 36. Dieses Ereignis muss vor der [[Schlacht am Roten Berg]] stattgefunden haben, weil [[Almalexia (Gott)|Almalexia]] an jener ebenfalls mitgewirkt hatte. Verwunderlich ist zu diesem Zeitpunkt nur die Beschreibung von Almalexias gottgleicher Macht, wodurch man dem Wahrheitsgehalt dieser Passage kritisch gegenüberstehen sollte.</ref>. Womöglich wurde der Angriff von [[Bamz-Amschend]] aus koordiniert, welches vermutlich außerhalb der ehemaligen Stadtgrenzen [[Alt-Gramfeste]]s lag. Ob Almalexia in der Lage war, einen erfolgreichen Gegenangriff auf die benachbarte Hauptstadt der Dwemer zu führen, lässt sich heute nicht mehr genau klären, wohl deshalb, weil er der ursprüngliche Zugang zu der [[Ruine]] verschüttet liegt. | |||
[[Fürst]] [[Indoril Nerevar]] sah die Lage als günstig an, um die Feinde in ihrem Zentrum präventiv zu attakieren. So zog er in aller Eile die [[Truppen]] der vereinigten [[Fürstenhäuser]] bei [[Narsis]] zusammen, um daraufhin nach [[Vvardenfell]] zu marschieren und dem [[Krieg]] ein Ende zu setzen. Er begab sich damit in eine riskante Lage, da der knapp abgewehrte Angriff auf Gramfeste nocheinmal verdeutlichte, dass die [[Dwemer]] nach wie vor eine Bedrohung für die [[chimer]]ischen Stellungen auf dem Festland darstellten. | |||
=== Schlacht am Roten Berg === | |||
:→ ''Hauptartikel: [[Schlacht am Roten Berg]]'' | |||
[[Bild:Schlacht_am_Roten_Berg.jpg|thumb|Möglicher Schlachtverlauf]] | |||
[[Nerevar]] wusste, dass er sich nicht auf eine lange [[Belagerung]] einlassen konnte. Als die chimerische Streitmacht auf Vvardenfell landete, kamen ihnen die unterdessen eingetroffene [[Nord]]armee nur gelegen. Denn die [[Dwemer]] griffen sogleich die Nordmänner am Fuss des [[Berg]]es an, als sie diese entdeckten. So mühte sich Nerevar nicht darum, eine schnelle Intervention zu führen, da eine Schwächung beiderseits sich später vorteilhaft für die [[Chimer]] auf den weiteren Kampfverlauf auswirken könnte<ref>Vermutung des Hauptautors [[Benutzer:Crashtestgoblin|Crashtestgoblin]], da die Nord im Nachhinein die [[Chimer]], insbesondere [[Dagoth Ur (Gott)|Dagoth Ur]] in den [[Lieder von König Wulfharth|Liedern von König Wulfharth]] anprangerten.</ref>. Wie erwartet wurden die [[Nord]] vernichtend zurückgeschlagen, wobei deren Anführer [[König]] [[Wulfharth]] fiel. Die wenigen überlebenden Nord zogen sich recht schnell auf das Festland zurück. | |||
Erst zu diesem Zeitpunkt schritten die [[Chimer]] ein und attackierten die bereits angeschlagenen [[Dwemer]] auf dem Schlachtfeld. Diese hatten unterdessen oder schon vorher [[Dwemer-Balliste|Kriegsballisten]] und andere schwere Waffentechnologien hinunter transportiert, sodass der Angriff vermutlich zuerst ins Stocken geriet. [[Nerevar]] wählte einige seiner besten [[Soldat]]en aus und infiltrierte die [[Dagoth Ur (Ruine)|Festung auf dem Rotem Berg]]. Es gelang ihnen, in die [[Herzkammer]] vorzudringen und [[Dumac]] zu stellen. Als dieser sich jedoch nicht ergab, brach ein Zweikampf zwischen dem Zwergenkönig und [[Nerevar]] aus. Nachdem beide schwer verletzt zu Boden fielen, versuchte der ebenfalls anwesende [[Kagrenac]] die [[Kagrenacs Werkzeuge|Werkzeuge]] zu aktivieren. Es ist nicht bekannt, ob Kagrenac diese erfolgreich einsetzen konnte. Fakt ist in jedem Fall, dass alle Dwemer augenblicklich verschwanden und nichts als einen Haufen Asche zurückließen. | |||
== Folgen == | |||
=== Nerevars Tod === | |||
Mit dem [[Verschwinden der Dwemer]] gilt der Krieg des Ersten Rates als beendet. Als man die [[Kagrenacs Werkzeuge|Werkzeuge Kagrenacs]] barg, befahl [[Nerevar]] [[Lord Voryn Dagoth]] diese vorerst sicher zu bewahren, bis er mit dem [[Tribunalstempel|Tribunal]] einen Entschluss über die weitere Verwendung der Werkzeuge festgelegt habe. Es existieren jedoch zwei Versionen über den weiteren Verlauf, die schließlich mit dem Tod Nerevars endeten. | |||
*'''Ofizielle Version des [[Tribunalstempel|Tribunal]]s''': [[Nerevar]] hatte mit dem Tribunal beschlossen, die Artefakte zu bewahren. Als der [[Chimer]]fürst auf den [[Roter Berg|Roten Berg]] zurückkehrte, um die Artefakte zu holen, weigerte sich [[Dagoth Ur (Gott)|Dagoth]] diese herauszugeben, wohl, weil er unterdessen von der Macht der Werkzeuge derart korumpiert worden war. Es entbrannte ein Kampf zwischen den Beiden, den [[Nerevar]] nur schwer verwundet überlebte. Dagoth flüchtete ebenfalls angeschlagen tief in den [[Roter Berg|Roten Berg]] hinein. Nerevar erlag schließlich den Wunden, die ihm im Kampf zugefügt worden waren. | |||
*'''Version der [[Abtrünnige Priester|Abtrünnigen Priester]]''': Im Gegensatz zu seinen Beratern plädierte [[Nerevar]] für eine Vernichtung der [[Kagrenacs Werkzeuge|Werkzeuge]]. Daraufhin beschloss das [[Tribunalstempel|Tribunal]] eine [[Beschwörung]] von [[Azura]] abzuhalten, um diese um Rat zu fragen. Es wird berichtet, dass diese Nerevar mit vergifteten Kerzen, Gewändern und Gebeten in den Tod schickten. Azura war derart erbost über diesen Vorfall, dass sie die die goldhäutigen [[Chimer]] in die heutigen [[Dunmer]] verwandelte. Lediglich [[Almalexia (Gott)|Almalexia]] und zum Teil [[Vivec (Gott)|Vivec]] konnten sich diesem Fluch entziehen, da sie bereits die Macht des Herzens angezapft hatten. Ob Azura nicht die Macht innehatte das Tribunal zu vernichten oder ob sie andere Pläne vorzog, ist nicht bekannt. Als man von [[Dagoth Ur (Gott)|Dagoth Ur]] die Artefakte wieder einforderte weigerte sich dieser, zum einen derart schockiert über seine aschgraue Hautfarbe, zum anderen [[Nerevar]] bis in den Tod loyal. Er verlor den darauffolgenden Kampf und zog sich in den Roten Berg zurück, sodass er für tot gehalten wurde. Im Folgenden wurde eine Verfolgung von Mitgliedern des [[Fürstenhaus Dagoth|Fürstenhauses Dagoth]]s angeordnet, die schließlich in allen Teilen [[Morrowind (Provinz)|Morrowind]]s zu blutigen Massakern führte. | |||
Die folgenden drei Punkte sprechen gegen die Glaubwürdikeit der Version des [[Tribunalstempel|Tribunal]]s: | |||
*[[Dagoth Ur]] war dem [[Nerevarine]] zunächst freundlich gesinnt und versuchte diesen auch mehrmals von seinen Plänen zu überzeugen. | |||
*[[Azura]] hatte ein großes Interesse an der Vernichtung des [[Herz Lorkhans|Herzens Lorkhans]], was auch eine Schwächung des [[Tribunal|Tribunal]]s zur Folge hatte. | |||
*Die Verfolgung des [[Fürstenhaus Dagoth|Fürstenhauses Dagoth]] wird erwiesenermaßen nicht mehr zum Krieg des Ersten Rates hinzugezählt. | |||
Zur gleichen Zeit brach der [[Roter Berg|Rote Berg]] erstmals aus und verdunkelte ein ganzes Jahr lang den Himmel über [[Nirn]], was die [[Flora]] und [[Fauna]] Tamriels, insbesondere [[Vvardenfell]]s entscheidend beeinflusste. Durch die hinaufgebrachte Aschepartikel wurden zudem weite Teile [[Vvardenfell]]s mit einer unfruchtbaren Asche überzogen, die eine lebensfeindliche Umgebung schuf. | |||
=== Verfolgung von Dagoth-Anhängern === | |||
Als Vergeltung für die Widersetzung [[Dagoth Ur (Gott)|Dagoth Ur]]s dem [[Tribunalstempel|Tribunal]] gegenüber wurde eine Verfolgung und Massaker an Anhängers des [[Fürstenhaus Dagoth|Fürstenhauses Dagoth]] morrowindweit angeordnet. Diese leisteten erbitterten Widerstand und es sind auch Auseinandersetzungen aus den entlegendsten Winkeln bekannt. Lediglich die Kinder wurden verschont und von vielen Mitgliedern anderer [[Fürstenhäuser]] aufgenommen um sie nach ihren Werten zu erziehen. Sie konnten schließlich den scheinbaren Untergang auch nicht mehr aufhalten, während Dagoth Ur tief unter dem [[Roter Berg|Roten Berg]] in einen jahrhundertelangen Schlaf verfiel, um wiederzukommen und Rache zu üben, wenn der [[Tribunalstempel]] ihn bereits vergessen hat. | |||
Im Jahre [[1Ä 685]] zerstörte ein Großbrand das heutige [[Alt-Gramfeste]], gelegt durch [[Dagoth-Tython]], einem dieser überlebenden Kinder, dem durch Visionen seine wahre Herkunft bewusst wurde. Er scharte einige andere Überlebende um sich und führte einen Aufstand in den [[Weidenländer]]n an. Nach einem gescheiterten Überfall auf eine größere Versorgungskarawane unter Führung des Kommandanten [[Jasrat]] wurden sie von einigen [[Soldat]]en und [[Magier]]n der [[Indoril]] umstellt und getötet. Lediglich eine gewisse [[Dagoth-Acra]] entkam dem Massaker. | |||
=== Aufstieg des Tribunals === | |||
Es gelang [[Almalexia (Gott)|Almalexia]], [[Vivec (Gott)|Vivec]] und [[Sotha Sil (Gott)|Sotha Sil]] sich der Rache Azuras zu widersetzen. Ob diese nicht in der Lage dazu war, diese zu töten oder andere Ambitionen hatte, indem sie weitere Unruhen in [[Morrowind (Provinz)|Morrowind]] vermeiden wollte, ist nicht geklärt. Zudem wurde die alte Verehrung der [[Ahn]]en abgeschafft und durch eine Religion ersetzt mit dem [[Tribunalstempel|Tribunal]] an der Spitze. Viele [[Aschländer]] lehnten eine Verehrung des Tribunals ab, wodurch sie Missbiligung ernteten, wenn nicht sogar harte Verfolgungen. Es etablierte sich ein [[Nerevarine-Kult]], der auf eine Wiedergeburt [[Nerevar]]s hoffte und weiterhin die althergebrachte Tradition der Ahnenverehrung praktizierte. Nach den Niederschlagungen der Aufstände im Jahr [[1Ä 685]] beschloss man [[Gramfeste]] in Almalexia umzubenennen und mit dem Bau der Tempelstadt [[Vivec (Stadt)|Vivec]] zu beginnen. Allerdings wird berichtet, dass das Tribunal nach dem harten Krieg und inneren Unruhen vor der scheinbar unmöglichen Aufgabe stand, diese Vorhaben auch zu finanzieren. | |||
== Version des Tribunals == | |||
Die Version des [[Tribunalstempel|Tribunal]]s steht weitesgehend mit dem vermutlich tatsächlichen Ablauf des Krieges im Einklang, allerdings existieren auch Punkte, an denen sie sich deutlich von dieser unterscheidet. | |||
Die [[Tribunalstempel|Tempeldoktrin]] überspringt üblichweise die Ereignisse des [[Krieg]]es bis zu der [[Schlacht am Roten Berg]] oder erwähnt diese nur kurz. Dies liegt an den großen Niederlagen der [[Chimer]] zu Beginn des Krieges und der Machtlosigkeit [[Nerevar]]s und seiner damaligen Berater. Umso ausführlicher wird die [[Schlacht am Roten Berg]] und die nachfolgende Massakrierung der verbliebenen Anhänger des [[Sechstes Haus|Sechsten Hauses]] ausgeführt. So wird letzteres offiziell zum Krieg des Ersten Rates hinzugezählt, obwohl der Krieg eindeutig mit dem Verschwinden der Dwemer im Jahre [[1Ä 668]] endete. | |||
Einzelne [[Personen]] und [[Fraktion]]en werden auch anders dargestellt, als sie vermutlich tatsächlich waren: | |||
*[[König]] [[Dumac]] - Freund von [[Nerevar]] und Opfer der Intrigen [[Kagrenac]]s | |||
*[[Dagoth Ur (Gott)|Dagoth Ur]] und das [[Sechstes Haus|Sechste Haus]] - Alliierte der [[Dwemer]] und schließlich korrumpiert von der Macht des [[Lorkhans Herz|Herzens]] | |||
*[[Azura]] - Freund der [[Chimer]] und nicht verantwortlich für die Verwandlung in die [[Dunmer]] | |||
*Das [[Tribunalstempel|Tribunal]] - Treue Berater und Gefolgsleute [[Nerevar]]s, dessen Tod durch [[Dagoth Ur (Gott)|Dagoth Ur]] hervorgerufen wurde. Im folgenden stiegen zu [[Götter]]n auf. | |||
== Literaturverweise == | |||
*[[Quelle:Chimarvamidium|Alte Sagen der Dwemer, Teil VI: Chimarvamidium]] von [[Marobar Sul]] | |||
*[[Der kleine Tamriel-Almanach (1. Auflage)]] | |||
*[[Quelle:Der Krieg des Ersten Rates|Der Krieg des Ersten Rates]] von [[Agrippa Fundilius]] | |||
*[[Der vergiftete Gesang]] von [[Bristin Xel]] | |||
*[[Quelle:Der wahre Nerevar|Der wahre Nerevar]] von einem unbekannten telvannischen Autor | |||
*[[Quelle:Die Schlacht am Roten Berg|Die Schlacht am Roten Berg]] von [[Vivec (Gott)|Vivec]] | |||
*[[Quelle:36 Lehren des Vivec: Lektion Sechsunddreißig|36 Lehren des Vivec: Lektion Sechsunddreißig]] | |||
{{Anmerkungen}} | |||
[[Kategorie:Schlachten und Kriege]][[Kategorie:Geschichte]][[Kategorie:Ereignisse]][[Kategorie:Erste Ära]] |
Aktuelle Version vom 16. Juni 2012, 14:48 Uhr
Dieser Artikel handelt von dem Ereignis Krieg des Ersten Rates. Für das gleichnamige Buch, siehe Der Krieg des Ersten Rates (Buch). |
Krieg des Ersten Rates | ||||
---|---|---|---|---|
Abbildung von Fürst Indoril Nerevar | ||||
Datum | 1Ä 668[1] | |||
Ort | Morrowind | |||
Ausgang | Niederlage der Häuser Dwemer und Dagoth | |||
Folgen |
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Konfliktparteien | ||||
| ||||
Befehlshaber | ||||
| ||||
Schlachten des Krieges des Ersten Rates (1Ä 668) [2] | ||||
Sthovins Hinterhalt[3] · Angriff auf Gramfeste · Schlacht am Roten Berg · ... |
Der Krieg des Ersten Rates, häufig auch nur Krieg am Roten Berg[4], bezeichnet den Konflikt zwischen Chimern und Dwemern während des Jahres 1Ä 668[1]. Mit der finalen Schlacht am Roten Berg wurde der Krieg durch Fürst Indoril Nerevar beendet, woraufhin die gesamte Zivilisation der Dwemer auf ungeklärte Weise spurlos verschwand. Der Verrat Dagoth Urs und somit auch der Tod Nerevars gelten als direkte Folge dieser Ereignisse.
Vorgeschichte
Die Beziehungen zwischen Chimern und Dwemern waren schon seit ihrem ersten Zusammentreffen in der Zeit der Merethischen Ära in Morrowind angespannt. Dies mag zum einen an der Sicherung ihrer Vormachtstellungen liegen, zum anderen an den säkularen Ansichten der Dwemer, die daran zweifelten, ob die et'Ada tatsächlich allmächtig seien. Begleitet wurde dies durch gelegentliche Grenzzwischenfälle von Seiten der nomadischen Chimer, offene Kampfhandlungen blieben jedoch aus. Die traditionellen Siedlungsgebiete der Chimer waren wohl die fruchtbaren Ebenen Morrowinds, wie die Weidenländer oder die Deshaan-Ebene, zwecks Viehzucht, wohingegen die über ganz Morrowind versprengten Dwemer die Berge vorzogen, insbesondere auf Vvardenfell und im Velothi-Gebirge.[5] Ob dies allerdings schon immer so war oder erst eine Folge chimerischer oder späterer nordischer Eingriffe, lässt sich nicht genau sagen.
Während der nordischen Besetzung Morrowinds wurden sowohl Dwemer als auch Chimer durch die Fremdherrscher aus Himmelsrand unterdrückt. Erst als die Besatzer entgültig 1Ä 416 aufgrund innerer Unruhen im eigenen Land vertrieben wurden, etablierte sich der Staat Resdayn, mit dem Ersten Rat an der Spitze. Dennoch verbesserten sich die Beziehungen zwischen den beiden Völkern kaum merklich. Lediglich das gute Verhältnis zwischen dem dwemerischen König Dumac und dem Chimerfürsten Indoril Nerevar konnten eine frühzeitige Eskalation der Lage verhindern.
Die Situation schärfte sich erst zu, als der dwemerische Lautarchitekt Kagrenac 1Ä 668 einen Weg fand, das von den Dwemern wiederentdeckte Herz Lorkhans anzuzapfen, um dessen göttliche Energie nutzen zu können. Dazu entwickelte er die sogenannten Werkzeuge Kagrenacs. Als er zudem mit dem Bau des Anumidiums begann, um mit der Energie des Herzens eine Gottheit der Dwemer zu schaffen. Der Zweck dieser Konstruktion war es zu Beweisen, dass alles Heilige dem Profanen entstammt. Eine Verhöhnung der Daedra ist dadurch auch nicht abzuweisen. Es war Lord Voryn Dagoth, der Fürst Nerevar Beweise für Kagrenacs Erfindungen lieferte. Entgegen der Ratschläge seiner Berater, die für einen Krieg plädierten, reiste dieser umgehend zu Dumac, der allerdings die Existenz des Anumidiums bestritt. Man kann allerdings davon ausgehen, dass der Dwemerkönig von jenem Artefakt unterdessen wusste.[6] Kagrenac hingegen warf dem Chimerfürsten vor, sich in die Angelegenheiten der Dwemer einzumischen.
Nerevar machte sich daraufhin zum Kloster Holamayan auf, wo ihm Azura bestätigte, was Dagoth ihm zuvor berichtet hatte. So brach dieser erneut nach Vvardenfell auf, wo er Dumac zur Rede stellte. Dort sollen sie sich gestritten haben, wodurch die Truppen der Chimer augenblicklich in dwemerisches Gebiet vordrangen. Daneben waren es territoriale Interessen, die die Chimer zu diesem Schritt bewegten.
Kriegsverlauf
Dwemerischer Vormarsch
Nachdem alle Fürstenhäuser König Dumac den Krieg erklärt hatten, wohl um ein Einlenken seiner Politik zu bewirken, gelang es der dwemerischen Streitmacht trotz Unterzahl die Chimer recht schnell auf das Festland zurückzudrängen. Dies lag vor allem an den unorganisierten, sowie weit verstreuten Streitkräften der Chimer; aber auch am technologischem Fortschritt, den die Dwemer kurz vor oder zu Anfang des Krieges vollzogen hatten, indem sie neben den bisher bekannten Animunculi auch erstmals schweres Rüstzeug für ihre Fußsoldaten einführten. Diese technische Neuerung kam für die leicht gepanzerten chimerischen Fußtruppen derart abrupt, dass sie eine vernichtende Niederlage nach der anderen erfuhren. Auf die Weise eroberte die dwemerische Streitmacht mithilfe von einigen Nord- und Ork-Clans recht schnell die Insel Vvardenfell und die nördliche Hälfte des Festlandes von Morrowind[7].
- → Hauptartikel: Sthovins Hinterhalt
Nach einer überlieferten Sage der Dwemer bot der damaliger Anführer eines größeren Chimer-Stammes[8] Karenithil Barif dem dwemerischen Kriegsherren Sthovin ein Waffenstillstandsabkommen an, welches dieser auch annahm, da es nicht im Interesse der Dwemer lag, Morrowind zu unterwerfen. Barif verfolgte derweil andere Absichten und wollte seinen Gegenspieler bei Nacht angreifen, wenn sich die Dwemer in Sicherheit wägen würden, um sie ungerüstet zu überraschen. Durch einen Spion[9] im Lager Barifs erfuhr jedoch Sthovin schon vorher von dieser List und konnte den chimerischen Truppen einen Hinterhalt legen. Anstatt zu kämpfen, kapitulierte Barif sogleich und wurde mit seiner vollständigen Armee gefangen genommen. Die Dörfer des Stammes befanden sich vermutlich in der Nähe des späteren Schwarzlicht[3].
Wendung
Im Verlaufe des Krieges gelang es Fürst Nerevar die versprengten chimerischen Streitkräfte zu einen. Ab diesem Zeitpunkt schien sich das Schlachtenglück der Dwemer zu wenden. Lord Voryn Dagoth warb unterdessen augenscheinlich ohne Nerevars Wissen den nordischen König Wulfharth an, mit dem Hinweis, dass das Herz Lorkhans in den östlichen Provinzen, also Morrowind, zu finden sei. Die daraufhin einfallenden Nord, verhinderten einen Rückzug in das Velothi-Gebirge, wodurch die dwemerische Armee gezwungen war, den Weg nach Vvardenfell einzuschlagen. Dort sollen von Nerevar angeheuerte Aschländer den Dwemern Hinterhalte gelegt haben, sodass diese sich bald in ihrer zentralen Festung des Roten Berges verschanzten.
- → Hauptartikel: Angriff auf Gramfeste
Dennoch wurde ein Angriff auf Gramfeste - heute besser als Alt-Gramfeste bekannt - eingeleitet[10], bei dem sämtliche elf Stadttore erst durch Animunculi aufgebrochen wurden, während dwemerische Lautarchitekten diesen nachfolgten. Ob die Stadt während der Kämpfe beschädigt oder gar zerstört wurde, ist soweit nicht bekannt. Almalexia gelang es jedoch, die Dwemer zurückzuschlagen[11]. Womöglich wurde der Angriff von Bamz-Amschend aus koordiniert, welches vermutlich außerhalb der ehemaligen Stadtgrenzen Alt-Gramfestes lag. Ob Almalexia in der Lage war, einen erfolgreichen Gegenangriff auf die benachbarte Hauptstadt der Dwemer zu führen, lässt sich heute nicht mehr genau klären, wohl deshalb, weil er der ursprüngliche Zugang zu der Ruine verschüttet liegt.
Fürst Indoril Nerevar sah die Lage als günstig an, um die Feinde in ihrem Zentrum präventiv zu attakieren. So zog er in aller Eile die Truppen der vereinigten Fürstenhäuser bei Narsis zusammen, um daraufhin nach Vvardenfell zu marschieren und dem Krieg ein Ende zu setzen. Er begab sich damit in eine riskante Lage, da der knapp abgewehrte Angriff auf Gramfeste nocheinmal verdeutlichte, dass die Dwemer nach wie vor eine Bedrohung für die chimerischen Stellungen auf dem Festland darstellten.
Schlacht am Roten Berg
- → Hauptartikel: Schlacht am Roten Berg
Nerevar wusste, dass er sich nicht auf eine lange Belagerung einlassen konnte. Als die chimerische Streitmacht auf Vvardenfell landete, kamen ihnen die unterdessen eingetroffene Nordarmee nur gelegen. Denn die Dwemer griffen sogleich die Nordmänner am Fuss des Berges an, als sie diese entdeckten. So mühte sich Nerevar nicht darum, eine schnelle Intervention zu führen, da eine Schwächung beiderseits sich später vorteilhaft für die Chimer auf den weiteren Kampfverlauf auswirken könnte[12]. Wie erwartet wurden die Nord vernichtend zurückgeschlagen, wobei deren Anführer König Wulfharth fiel. Die wenigen überlebenden Nord zogen sich recht schnell auf das Festland zurück.
Erst zu diesem Zeitpunkt schritten die Chimer ein und attackierten die bereits angeschlagenen Dwemer auf dem Schlachtfeld. Diese hatten unterdessen oder schon vorher Kriegsballisten und andere schwere Waffentechnologien hinunter transportiert, sodass der Angriff vermutlich zuerst ins Stocken geriet. Nerevar wählte einige seiner besten Soldaten aus und infiltrierte die Festung auf dem Rotem Berg. Es gelang ihnen, in die Herzkammer vorzudringen und Dumac zu stellen. Als dieser sich jedoch nicht ergab, brach ein Zweikampf zwischen dem Zwergenkönig und Nerevar aus. Nachdem beide schwer verletzt zu Boden fielen, versuchte der ebenfalls anwesende Kagrenac die Werkzeuge zu aktivieren. Es ist nicht bekannt, ob Kagrenac diese erfolgreich einsetzen konnte. Fakt ist in jedem Fall, dass alle Dwemer augenblicklich verschwanden und nichts als einen Haufen Asche zurückließen.
Folgen
Nerevars Tod
Mit dem Verschwinden der Dwemer gilt der Krieg des Ersten Rates als beendet. Als man die Werkzeuge Kagrenacs barg, befahl Nerevar Lord Voryn Dagoth diese vorerst sicher zu bewahren, bis er mit dem Tribunal einen Entschluss über die weitere Verwendung der Werkzeuge festgelegt habe. Es existieren jedoch zwei Versionen über den weiteren Verlauf, die schließlich mit dem Tod Nerevars endeten.
- Ofizielle Version des Tribunals: Nerevar hatte mit dem Tribunal beschlossen, die Artefakte zu bewahren. Als der Chimerfürst auf den Roten Berg zurückkehrte, um die Artefakte zu holen, weigerte sich Dagoth diese herauszugeben, wohl, weil er unterdessen von der Macht der Werkzeuge derart korumpiert worden war. Es entbrannte ein Kampf zwischen den Beiden, den Nerevar nur schwer verwundet überlebte. Dagoth flüchtete ebenfalls angeschlagen tief in den Roten Berg hinein. Nerevar erlag schließlich den Wunden, die ihm im Kampf zugefügt worden waren.
- Version der Abtrünnigen Priester: Im Gegensatz zu seinen Beratern plädierte Nerevar für eine Vernichtung der Werkzeuge. Daraufhin beschloss das Tribunal eine Beschwörung von Azura abzuhalten, um diese um Rat zu fragen. Es wird berichtet, dass diese Nerevar mit vergifteten Kerzen, Gewändern und Gebeten in den Tod schickten. Azura war derart erbost über diesen Vorfall, dass sie die die goldhäutigen Chimer in die heutigen Dunmer verwandelte. Lediglich Almalexia und zum Teil Vivec konnten sich diesem Fluch entziehen, da sie bereits die Macht des Herzens angezapft hatten. Ob Azura nicht die Macht innehatte das Tribunal zu vernichten oder ob sie andere Pläne vorzog, ist nicht bekannt. Als man von Dagoth Ur die Artefakte wieder einforderte weigerte sich dieser, zum einen derart schockiert über seine aschgraue Hautfarbe, zum anderen Nerevar bis in den Tod loyal. Er verlor den darauffolgenden Kampf und zog sich in den Roten Berg zurück, sodass er für tot gehalten wurde. Im Folgenden wurde eine Verfolgung von Mitgliedern des Fürstenhauses Dagoths angeordnet, die schließlich in allen Teilen Morrowinds zu blutigen Massakern führte.
Die folgenden drei Punkte sprechen gegen die Glaubwürdikeit der Version des Tribunals:
- Dagoth Ur war dem Nerevarine zunächst freundlich gesinnt und versuchte diesen auch mehrmals von seinen Plänen zu überzeugen.
- Azura hatte ein großes Interesse an der Vernichtung des Herzens Lorkhans, was auch eine Schwächung des Tribunals zur Folge hatte.
- Die Verfolgung des Fürstenhauses Dagoth wird erwiesenermaßen nicht mehr zum Krieg des Ersten Rates hinzugezählt.
Zur gleichen Zeit brach der Rote Berg erstmals aus und verdunkelte ein ganzes Jahr lang den Himmel über Nirn, was die Flora und Fauna Tamriels, insbesondere Vvardenfells entscheidend beeinflusste. Durch die hinaufgebrachte Aschepartikel wurden zudem weite Teile Vvardenfells mit einer unfruchtbaren Asche überzogen, die eine lebensfeindliche Umgebung schuf.
Verfolgung von Dagoth-Anhängern
Als Vergeltung für die Widersetzung Dagoth Urs dem Tribunal gegenüber wurde eine Verfolgung und Massaker an Anhängers des Fürstenhauses Dagoth morrowindweit angeordnet. Diese leisteten erbitterten Widerstand und es sind auch Auseinandersetzungen aus den entlegendsten Winkeln bekannt. Lediglich die Kinder wurden verschont und von vielen Mitgliedern anderer Fürstenhäuser aufgenommen um sie nach ihren Werten zu erziehen. Sie konnten schließlich den scheinbaren Untergang auch nicht mehr aufhalten, während Dagoth Ur tief unter dem Roten Berg in einen jahrhundertelangen Schlaf verfiel, um wiederzukommen und Rache zu üben, wenn der Tribunalstempel ihn bereits vergessen hat.
Im Jahre 1Ä 685 zerstörte ein Großbrand das heutige Alt-Gramfeste, gelegt durch Dagoth-Tython, einem dieser überlebenden Kinder, dem durch Visionen seine wahre Herkunft bewusst wurde. Er scharte einige andere Überlebende um sich und führte einen Aufstand in den Weidenländern an. Nach einem gescheiterten Überfall auf eine größere Versorgungskarawane unter Führung des Kommandanten Jasrat wurden sie von einigen Soldaten und Magiern der Indoril umstellt und getötet. Lediglich eine gewisse Dagoth-Acra entkam dem Massaker.
Aufstieg des Tribunals
Es gelang Almalexia, Vivec und Sotha Sil sich der Rache Azuras zu widersetzen. Ob diese nicht in der Lage dazu war, diese zu töten oder andere Ambitionen hatte, indem sie weitere Unruhen in Morrowind vermeiden wollte, ist nicht geklärt. Zudem wurde die alte Verehrung der Ahnen abgeschafft und durch eine Religion ersetzt mit dem Tribunal an der Spitze. Viele Aschländer lehnten eine Verehrung des Tribunals ab, wodurch sie Missbiligung ernteten, wenn nicht sogar harte Verfolgungen. Es etablierte sich ein Nerevarine-Kult, der auf eine Wiedergeburt Nerevars hoffte und weiterhin die althergebrachte Tradition der Ahnenverehrung praktizierte. Nach den Niederschlagungen der Aufstände im Jahr 1Ä 685 beschloss man Gramfeste in Almalexia umzubenennen und mit dem Bau der Tempelstadt Vivec zu beginnen. Allerdings wird berichtet, dass das Tribunal nach dem harten Krieg und inneren Unruhen vor der scheinbar unmöglichen Aufgabe stand, diese Vorhaben auch zu finanzieren.
Version des Tribunals
Die Version des Tribunals steht weitesgehend mit dem vermutlich tatsächlichen Ablauf des Krieges im Einklang, allerdings existieren auch Punkte, an denen sie sich deutlich von dieser unterscheidet.
Die Tempeldoktrin überspringt üblichweise die Ereignisse des Krieges bis zu der Schlacht am Roten Berg oder erwähnt diese nur kurz. Dies liegt an den großen Niederlagen der Chimer zu Beginn des Krieges und der Machtlosigkeit Nerevars und seiner damaligen Berater. Umso ausführlicher wird die Schlacht am Roten Berg und die nachfolgende Massakrierung der verbliebenen Anhänger des Sechsten Hauses ausgeführt. So wird letzteres offiziell zum Krieg des Ersten Rates hinzugezählt, obwohl der Krieg eindeutig mit dem Verschwinden der Dwemer im Jahre 1Ä 668 endete. Einzelne Personen und Fraktionen werden auch anders dargestellt, als sie vermutlich tatsächlich waren:
- König Dumac - Freund von Nerevar und Opfer der Intrigen Kagrenacs
- Dagoth Ur und das Sechste Haus - Alliierte der Dwemer und schließlich korrumpiert von der Macht des Herzens
- Azura - Freund der Chimer und nicht verantwortlich für die Verwandlung in die Dunmer
- Das Tribunal - Treue Berater und Gefolgsleute Nerevars, dessen Tod durch Dagoth Ur hervorgerufen wurde. Im folgenden stiegen zu Göttern auf.
Literaturverweise
- Alte Sagen der Dwemer, Teil VI: Chimarvamidium von Marobar Sul
- Der kleine Tamriel-Almanach (1. Auflage)
- Der Krieg des Ersten Rates von Agrippa Fundilius
- Der vergiftete Gesang von Bristin Xel
- Der wahre Nerevar von einem unbekannten telvannischen Autor
- Die Schlacht am Roten Berg von Vivec
- 36 Lehren des Vivec: Lektion Sechsunddreißig
Anmerkungen
- ↑ 1,0 1,1 Der Rote Berg brach laut Der vergiftete Gesang nach der Schlacht am Roten Berg erstmals aus. Im Nirnwurz-Sendschreiben und im kleinen Tamriel-Almanachen wird dieser Ausbruch auf das Jahr 1Ä 668 datiert. Aus diesem Grund ist ein Verschwinden der Dwemer nach 1Ä 668 ausgeschlossen.
- ↑ sofern bekannt
- ↑ 3,0 3,1 Barif benötigte den Golem, um seine Dörfer gegen marodierende Nord aus Himmelsrand zu schützen. Die Gegend bei Schwarzlicht gilt am wahrscheinlichsten für diesen Hinterhalt, weil hier nur noch Ausläufer des hohen, schwer passierbaren Velothi-Gebirges verlaufen.
- ↑ So in "Der vergiftete Gesang" bezeichnet
- ↑ siehe Vor den Zeitaltern der Menschen
- ↑ Das Gegenteil verkündet die offizielle Tempeldoktrin. Wohl, um Dumac als Opfer der Machenschaften Kagrenacs darzustellen, um im Umkehrschluss Fürst Nerevar keine Fehleinschätzung Dumacs einzugestehen. Fakt ist, dass die Konstruktion des Numidiums eine Kluft durch die Dwemerzivilisation zog, wodurch Dumac Nerevar höchstwahrscheinlich bewusst anlog.
- ↑ Andere tempelfreundliche Quellen sprechen lediglich vom Nordwesten.
- ↑ Möglicherweise handelt es sich bei Barifs Stamm um einen Unterclan der Redoran.
- ↑ Diese Episode ist eine der wenigen überlieferten Sagen der Dwemer, die durch Marobar Sul überliefert worden sind. Die tatsächliche Täuschung durch einen vermeintlichen Golem darf aus kritischer Sicht angezweifelt werden, da kein Grund gegen die Verwendung eines Spions spricht.
- ↑ Es gibt keinerlei genaue Hinweise darauf, wann genau diese Schlacht stattfand, allerdings liegt die Vermutung nahe, aufgrund der Stellung dieser Passage innerhalb der 36 Lehren des Vivec, dass sie sich bereits in einem fortgeschrittenen Stadium des Krieges ereignet hatte.
- ↑ siehe in 36 Lehren des Vivec - Lektion 36. Dieses Ereignis muss vor der Schlacht am Roten Berg stattgefunden haben, weil Almalexia an jener ebenfalls mitgewirkt hatte. Verwunderlich ist zu diesem Zeitpunkt nur die Beschreibung von Almalexias gottgleicher Macht, wodurch man dem Wahrheitsgehalt dieser Passage kritisch gegenüberstehen sollte.
- ↑ Vermutung des Hauptautors Crashtestgoblin, da die Nord im Nachhinein die Chimer, insbesondere Dagoth Ur in den Liedern von König Wulfharth anprangerten.