Online:Wir stellen vor: Clivia Tharn: Unterschied zwischen den Versionen

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|Spiel = The Elder Scrolls Online
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|Buchtitel = Wir stellen vor: Clivia Tharn<ref>Das Buch wurde auf der [http://www.elderscrollsonline.com/de/news/post/2015/08/20/wir-stellen-vor-clivia-tharn offiziellen ESO-Seite] veröffentlicht.</ref>
|Buchtitel = Meine teure Schwester Clivia<ref>Das Buch wurde auf der [http://www.elderscrollsonline.com/de/news/post/2015/08/20/wir-stellen-vor-clivia-tharn offiziellen ESO-Seite] veröffentlicht.</ref>
|Untertitel = Aus unveröffentlichten Notizen für „Leben einer Tochter Cyrodiils“,
|Originaltitel = Meet the Character – Clivia Tharn
|Originaltitel = Meet the Character – Clivia Tharn
|Autor = von Magus-General Septima Tharn
|Autor = von Magus-General Septima Tharn
|Online = Wir stellen vor: Clivia Tharn
|Online = Wir stellen vor: Clivia Tharn
|Inhalt =
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Großmeister,
Damals, als wir alle verschiedene Teile von Vaters Curriculum zur Weltherrschaft studierten, wurde eine Ecke in der Bibliothek des Weißgoldturms zum Klassenraum für mich, meine Schwestern und unsere Tutoren. Ich hatte eine natürliche Begabung für Zauber und im Alter von dreizehn war ich schon weit fortgeschritten in unserer Familientradition, der Kampfmagie. Ich hatte jedoch immer Schwierigkeiten mit der Kampfteleportation und ich entsinne mich, wie ich eines Tages versuchte, eine Ratte von einem Tisch zum anderen zu teleportieren, als ich von einem Streit zwischen Clivia und Euraxia abgelenkt wurde. Euraxia war zu diesem Zeitpunkt sechs Jahre alt und Clivia war siebeneinhalb, besaß aber schon jene stolze Erhabenheit, die ihr im Verlauf ihres Lebens so sehr zum Vorteil gereichen sollte. Sie spielten die Grundversion von Vaters Brettspiel „Kaiserliches Kriegsschach“ und Clivia hatte gerade ihre Guarkavallerie von Morrowind über das Velothigebirge nach Nibenay verlegt, um Euraxias Rimmensöldner zu schlagen – ein unerlaubter Zug, da die Geschwindigkeit von Kavallerie in schwierigem Gelände halbiert wird. Euraxia protestierte lautstark gegen diese Verletzung der Regeln und schimpfte Clivia eine Riesenbetrügerin. Clivia klatschte ihr einfach eine und forderte, sie solle sich nicht so kindisch benehmen. Dies erregte Euraxia umso mehr – sie reckte sich zu voller Größe empor und erklärte, dass eines Tages, wenn sie die Königin von Rimmen wäre, Clivia schon sehen würde, was sie davon habe. Hernach schubste sie Clivias Kavalleriefigur vom Brett. Als Antwort schlug Clivia von unten derart gegen das Brett, dass das Spiel samt Figuren und allem Anderen Euraxia auf den Kopf purzelte. „Königinnen scheren mich nicht“ sagte sie kalt. „Denn ich werde eines Tages KAISERIN sein und dann werdet ihr ALLE niederknien und eure Häupter beugen.“


ursprünglich wollte ich von Angesicht zu Angesicht mit Euch sprechen, doch Eure Prüferin weigerte sich, mir Zutritt zu Eurem Arbeitszimmer zu gewähren. Tatsächlich befahl sie mir, meine Anfrage schriftlich an Euch zu richten! Wann genau wurde aus dem Geschäft mit dem Tod solch ein bürokratisches Unterfangen, das würde ich gern mal wissen! Aber ich schweife ab. Der Anlass meines Schreibens: Ich würde gern, nun da sie nach Vvardenfell zurückgekehrt ist, mit Naryu Virian zusammenarbeiten.


Weshalb, fragt Ihr Euch wahrscheinlich, würde ein Assassine meines Rangs, meiner Stellung und meiner Erfahrung innerhalb der Morag Tong ein oder zwei Schriebe mit einer relativ neuen Agentin teilen, die damit beschäftigt ist, weit entfernt von unserem Machtsitz auf Vvardenfell herumzuflirten? Nun, genau darum geht es. Naryu hat die Welt gesehen, von Deshaan über Ostmarsch, von Gramfeste bis zur Goldküste hat sie mehr Siegel in ihren Reisepapieren angesammelt als die meisten Mitglieder der Morag Tong in den vergangenen Jahren. Unser Status und unser Ruf hat sich verbessert, wie Ihr wisst, doch wir sind noch weit von dem Einfluss entfernt, den wir einst hatten. Seht Euch Naryus Perspektive und Erfahrungen in der Ferne an. Ich möchte mir dieses Wissen, das sie angesammelt hat, zunutze machen, um in meinem Beruf noch besser zu werden. Doch erzählt ihr nicht, dass ich das gesagt habe. Sie glaubt, dass Komplimentemachen ein Zeichen von Schwäche ist, und ich habe vor langer Zeit gelernt, dass man dieser Frau nicht zeigen darf, dass man in irgendeiner Weise verletzbar ist.
Sie wandte sich unaufgefordert mir zu, und ergänzte „Und das gilt auch für dich hässliche Riesin. Lern' jeden Spruch in der Bibliothek. Schau nur, was es dir nützen wird.“ Darauf erhob sie sich, jedes einzelne Haar noch fein an seinem Platz, drehte sich um und stolzierte aus dem Raum. Heulend rannte Euraxia ihr hinterher und bettelte um Vergebung.


Es ist nicht meine Aufgabe, Euch zu sagen, was Ihr bereits wisst, doch die Berichte, die ich bezüglich Naryus Aktivitäten einsehen konnte, lesen sich wie die Abenteuer von Ermittlerin Vala! Einer Seuche Einhalt gebieten, einen König retten, einen unbarmherzigen Mörder schnappen – und dies alles, während sie jeden einzelnen Schrieb und Kontrakt erledigt, der ihr angetragen wird. Das ist beeindruckend! Dazu kommt ihr Sarkasmus, ihre Mir-doch-egal-Einstellung und die Tatsache, dass an ihr selbst das Ledergewand der Morag Tong gut aussieht – da verwundert es nicht, dass man sie die „Schöne Finsternis“ nennt.


Wusstet Ihr, dass ich vor Jahren an Naryus Training beteiligt war? Es war ein Ringen, ob Varon Davel oder ich sie in den letzten Phasen ihrer Ausbildung anleiten sollten, doch ich entschied, Varon den Vorzug zu lassen. Ich schätze, jetzt bedauere ich diese Entscheidung und will das wiedergutmachen, indem ich mit Naryu zusammenarbeite. Um sie in Aktion zu sehen. Ich weiß, das ist womöglich etwas viel verlangt, doch wann habe ich unseren geschätzten Großmeister zuletzt um einen Gefallen gebeten? Ja, stimmt, das war Morndas vor einer Woche, aber davor? Ich will sagen, dass das nicht zur Gewohnheit werden wird.
So war Clivia: immer königlich, jederzeit umgeben von jenen, die über ihre eigenen Füße stolperten, nur um einen Hauch ihrer Gunst zu erlangen. Gebieterisch, wunder- ja gerade statuenhaft schön, hatte sie ein bezauberndes Lächeln, welches sie jedoch nur jenen schenkte, die auf irgendeine Weise dafür zu zahlen bereit waren. Sie hatte keinerlei Talent zur Kampfmagierin, ihr mangelte es an Euraxias instinktiven Gespür für Machtpolitik und sie lernte nie Vaters Trick, die Loyalität eines guten Mannes einzufordern: die Leute wollten ihr einfach zu Gefallen sein und wenn sie einen Befehl erteilte, fühlte es sich falsch an, nicht zu gehorchen.


Was können wir, jetzt wo sie wieder auf Vvardenfell ist, von Naryu Virian erwarten? Allem Anschein nach nur das Beste. Sie ist eine Kriegerin wie keine Zweite; sie kann sich durch eine Armee von Kultisten schlagen oder nonchalant einen Dolch zwischen die Rippen eines einzelnen Ziels treiben. Sie kennt sogar mehr Arten, wie man eine Person aus dem Verkehr zieht oder zu den Radieschen schickt, als ich – und das will schon etwas heißen. Gift, Garrotte, Messer, Pfeil, Schwert, Stange, Suppentopf, Bettlaken, Haarnadel, selbst eine Ausgabe der Vierundzwanzigsten Lektion des Vivec – sie kann aus den harmlosesten Kinkerlitzchen eine tödliche Waffe machen. Ich kann kaum erwarten zu sehen, wie sie einen Schrieb umsetzt, der das Haus Redoran oder Haus Hlaalu als Ziel hat! Das wird sicher eine erhellende Erfahrung, um es milde auszudrücken.


Nun hörte ich, dass sie entschieden hat, selbst einen Lehrling zu nehmen, nachdem sie in den Schoß der Morag Tong zurückgekehrt ist. Doch lasst Euch davon nicht in Eurer Entscheidung bezüglich meiner Anfrage beeinflussen. Ich werde ihren Lehrverpflichtungen nicht im Wege stehen. Wenn ich es nicht töten, essen oder … für mich gewinnen kann … was kümmert es mich? Lasst sie sich als Lehrerin ausprobieren. Doch wenn ein besonders vielversprechender Schrieb hereinschneit, einer, für den es mehr als eines einzelnen Assassinen bedarf, möchte ich mit Naryu zusammenarbeiten, um die Aufgabe zu erledigen. Gewährt mir diesen kleinen Gefallen und ich verspreche Euch, einen Monat lang kein weiteres Privileg zu erbitten. Nein, sagen wir zwei! Ich möchte mich nur an der Spannung und dem Abenteuer erfreuen, die um Naryu kreisen, so wie Baar Dau über Vivec schwebt. Und wenn wir in der Nähe von Balmora bleiben könnten, umso besser. Im Gasthaus „Zum spitzen Netch“ servieren sie jeden Fredas einen Pilzaal in Krabbenkruste, für den ich sterben würde!
Wie sie das anstellte? Das habe ich nie herausgefunden. Es war keine Magie im Spiel, soweit ich das beurteilen kann. Es lag einfach in ihrer Natur. Als Prinz Leovic triumphierend von seinem ersten Feldzug gegen die Plünderer an der Grenze heimkehrte, war unsere Familie mit anderen Beratern und Angehörigen des Hochadels dort in der Großen Halle, um ihn zu empfangen. Sein Vater, Kaiser Moricar, lobte den Prinzen und erklärte, dass er seinen Preis einfordern könne. Prinz Leovic zögerte keine Sekunde: er kam direkt auf uns zu und sagte: „Eure Majestät, ich wünsche die Tochter des Kanzlers.Und obgleich Abnur Tharn viele Töchter hatte, wussten wir genau, von welcher er sprach.
 
Hochachtungsvoll<br>
Ashur von der Stillen Klinge
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Aktuelle Version vom 1. Juni 2017, 12:32 Uhr

Auflagen des Buches

Diese Seite enthält den Text von Wir stellen vor: Clivia Tharn aus The Elder Scrolls Online (Originaltitel: Meet the Character – Clivia Tharn).

Inhalt

Meine teure Schwester Clivia[1]
Aus unveröffentlichten Notizen für „Leben einer Tochter Cyrodiils“,
von Magus-General Septima Tharn

Damals, als wir alle verschiedene Teile von Vaters Curriculum zur Weltherrschaft studierten, wurde eine Ecke in der Bibliothek des Weißgoldturms zum Klassenraum für mich, meine Schwestern und unsere Tutoren. Ich hatte eine natürliche Begabung für Zauber und im Alter von dreizehn war ich schon weit fortgeschritten in unserer Familientradition, der Kampfmagie. Ich hatte jedoch immer Schwierigkeiten mit der Kampfteleportation und ich entsinne mich, wie ich eines Tages versuchte, eine Ratte von einem Tisch zum anderen zu teleportieren, als ich von einem Streit zwischen Clivia und Euraxia abgelenkt wurde. Euraxia war zu diesem Zeitpunkt sechs Jahre alt und Clivia war siebeneinhalb, besaß aber schon jene stolze Erhabenheit, die ihr im Verlauf ihres Lebens so sehr zum Vorteil gereichen sollte. Sie spielten die Grundversion von Vaters Brettspiel „Kaiserliches Kriegsschach“ und Clivia hatte gerade ihre Guarkavallerie von Morrowind über das Velothigebirge nach Nibenay verlegt, um Euraxias Rimmensöldner zu schlagen – ein unerlaubter Zug, da die Geschwindigkeit von Kavallerie in schwierigem Gelände halbiert wird. Euraxia protestierte lautstark gegen diese Verletzung der Regeln und schimpfte Clivia eine Riesenbetrügerin. Clivia klatschte ihr einfach eine und forderte, sie solle sich nicht so kindisch benehmen. Dies erregte Euraxia umso mehr – sie reckte sich zu voller Größe empor und erklärte, dass eines Tages, wenn sie die Königin von Rimmen wäre, Clivia schon sehen würde, was sie davon habe. Hernach schubste sie Clivias Kavalleriefigur vom Brett. Als Antwort schlug Clivia von unten derart gegen das Brett, dass das Spiel samt Figuren und allem Anderen Euraxia auf den Kopf purzelte. „Königinnen scheren mich nicht“ sagte sie kalt. „Denn ich werde eines Tages KAISERIN sein und dann werdet ihr ALLE niederknien und eure Häupter beugen.“


Sie wandte sich unaufgefordert mir zu, und ergänzte „Und das gilt auch für dich hässliche Riesin. Lern' jeden Spruch in der Bibliothek. Schau nur, was es dir nützen wird.“ Darauf erhob sie sich, jedes einzelne Haar noch fein an seinem Platz, drehte sich um und stolzierte aus dem Raum. Heulend rannte Euraxia ihr hinterher und bettelte um Vergebung.


So war Clivia: immer königlich, jederzeit umgeben von jenen, die über ihre eigenen Füße stolperten, nur um einen Hauch ihrer Gunst zu erlangen. Gebieterisch, wunder- ja gerade statuenhaft schön, hatte sie ein bezauberndes Lächeln, welches sie jedoch nur jenen schenkte, die auf irgendeine Weise dafür zu zahlen bereit waren. Sie hatte keinerlei Talent zur Kampfmagierin, ihr mangelte es an Euraxias instinktiven Gespür für Machtpolitik und sie lernte nie Vaters Trick, die Loyalität eines guten Mannes einzufordern: die Leute wollten ihr einfach zu Gefallen sein und wenn sie einen Befehl erteilte, fühlte es sich falsch an, nicht zu gehorchen.


Wie sie das anstellte? Das habe ich nie herausgefunden. Es war keine Magie im Spiel, soweit ich das beurteilen kann. Es lag einfach in ihrer Natur. Als Prinz Leovic triumphierend von seinem ersten Feldzug gegen die Plünderer an der Grenze heimkehrte, war unsere Familie mit anderen Beratern und Angehörigen des Hochadels dort in der Großen Halle, um ihn zu empfangen. Sein Vater, Kaiser Moricar, lobte den Prinzen und erklärte, dass er seinen Preis einfordern könne. Prinz Leovic zögerte keine Sekunde: er kam direkt auf uns zu und sagte: „Eure Majestät, ich wünsche die Tochter des Kanzlers.“ Und obgleich Abnur Tharn viele Töchter hatte, wussten wir genau, von welcher er sprach.

Anmerkungen (Tamriel-Almanach)

  1. Das Buch wurde auf der offiziellen ESO-Seite veröffentlicht.