Online:Orks von Tamriel, Band 3: Unterschied zwischen den Versionen

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Wir kommen nun zu den „Eisenorks“ von Kargstein. Ich war schockiert, als ich feststellte, dass es so gut wie keine wissenschaftlichen Arbeiten zu diesem Thema gibt. Es dauerte nicht lange, bis ich den Grund dafür herausfand.


Das Studium der Eisenorks erwies sich als schwieriges Unterfangen, da sie jedem, der in ihren Augen ein Außenseiter ist, mit kompromissloser Feindseligkeit begegnen. „Feindseligkeit“ ist in diesem Fall sogar noch untertrieben; während meiner Zeit in Kargstein fand ich zahlreiche zerhackte und zerstückelte Leichen, die mit Eisennägeln an Bäume genagelt worden waren. Das war beunruhigend, aber informativ. „Was steckt hinter einer dermaßenen Brutalität?“, fragte ich mich. Wie bei den meisten Dingen lag die Antwort auch hier in der Vergangenheit.
Das Studium der Eisenorks erwies sich als schwieriges Unterfangen, da sie jedem, der in ihren Augen ein Außenseiter ist, mit kompromissloser Feindseligkeit begegnen. „Feindseligkeit“ ist in diesem Fall sogar noch untertrieben; während meiner Zeit in Kargstein fand ich zahlreiche zerhackte und zerstückelte Leichen, die mit Eisennägeln an Bäume genagelt worden waren. Das war beunruhigend, aber informativ. „Was steckt hinter einer dermaßenen Brutalität?“, fragte ich mich. Wie bei den meisten Dingen lag die Antwort auch hier in der Vergangenheit.

Aktuelle Version vom 24. Juni 2019, 08:59 Uhr

Auflagen des Buches

Diese Seite enthält den Text von Orks von Tamriel, Band 3 aus The Elder Scrolls Online.

Inhalt

Orks von Tamriel, Band 3
Von Grassius Vilco

Wir kommen nun zu den „Eisenorks“ von Kargstein. Ich war schockiert, als ich feststellte, dass es so gut wie keine wissenschaftlichen Arbeiten zu diesem Thema gibt. Es dauerte nicht lange, bis ich den Grund dafür herausfand.

Das Studium der Eisenorks erwies sich als schwieriges Unterfangen, da sie jedem, der in ihren Augen ein Außenseiter ist, mit kompromissloser Feindseligkeit begegnen. „Feindseligkeit“ ist in diesem Fall sogar noch untertrieben; während meiner Zeit in Kargstein fand ich zahlreiche zerhackte und zerstückelte Leichen, die mit Eisennägeln an Bäume genagelt worden waren. Das war beunruhigend, aber informativ. „Was steckt hinter einer dermaßenen Brutalität?“, fragte ich mich. Wie bei den meisten Dingen lag die Antwort auch hier in der Vergangenheit.

Bei der Untersuchung orkischer Höhlenmalereien und nedischer Ruinen fand sich eine überraschende Anzahl stilistischer Ähnlichkeiten. Diese gemeinsamen Motive weisen eindeutig auf einen blühenden kulturellen Austausch zwischen den primitiven Orks und Nediern hin. Diese gemeinsamen Symbole wurden offenbar nach und nach aufgegeben, was auf eine langwierige Zeit der Entfremdung hinweist. In Zeiten, in denen die Nedier große Fortschritte bei der Metall- und Steinbearbeitung machten, wurden die Konflikte häufiger und heftiger. Zahlreiche nedische Fresken zeigen Krieger in Rüstung im Kampf gegen fliehende, unbewaffnete Orks. Wir können nur annehmen, dass diese Gemälde tatsächliche militärische Siege über ihre weniger weit entwickelten Nachbarn darstellten.

An einem bestimmten Punkt während der späten Merethischen Ära kam es in der Zivilisation der Eisenorks zu einer grundlegenden Umwälzung. Von diesem Zeitpunkt an wurde eine bis dato größtenteils friedfertige schamanistische Gesellschaft zu einer Gemeinschaft von Bergleuten, Schmieden und Kriegern, was deutlich besser zu dem passt, was man sich gemeinhin unter Orks vorstellt. Allerdings gab es da einige erwähnenswerte Ausnahmen. Die Eisenorks eigneten sich eine Art der Kriegsführung an, die beinahe bestialisch erscheint. Meine Mitarbeiter und ich entdeckten eine Reihe von Massengräbern voll von Leichen, die auf jede erdenkliche Weise zugerichtet waren: gebrochenes Rückgrat, gespaltener Schädel, eingeschlagener Brustkorb. Die meisten dieser Verletzungen wurden erst nach dem Tod zugefügt, und viele der Leichen trugen keinerlei Waffen oder Rüstungen.

Ich bin der Ansicht, dass die Hinweise, die wir in Kargstein gefunden haben, eine interessante Geschichte erzählen. Die Eisenorks (denen Stein bis zum heutigen Tag heilig ist) wurden dazu gezwungen, Bergbau zu betreiben und Krieg zu führen, weil sie irgendwie sich und die makellosen Steine beschützen mussten, die sie verehrten. Als sie zu Spitzhacke und Spaten griffen, begangen sie einen schrecklichen Frevel. Irgendwann wurde aus Zorn Hass, insbesondere auf die Nedier, die sie zu diesem Frevel getrieben hatten. Wenn diese Schlussfolgerung korrekt ist, können wir davon ausgehen, dass der Zorn der Eisenorks die gefährlichste Art von Zorn ist: Zorn, der aus Selbsthass entstanden ist. Um ihre Kultur und den Stein zu beschützen, der ihnen heilig war, mussten sie beides zu etwas Dunklem und Furchtbarem pervertieren. Ich fürchte, dass dieser Zorn und diese stille Traurigkeit zu finster und zu tief sind, als dass sie sich je davon erholen könnten. Wir können nur auf kulturelle Veränderungen hoffen, die von ihren eigenen Reihen ausgehen. Ich nehme an, dass wir darauf lange warten dürfen.