Morrowind:2920, Jahresmitte: Unterschied zwischen den Versionen

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|Untertitel                  = Buch Sechs aus dem Jahr <br />2920, dem letzten Jahr der ersten Ära
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|Buchtitel                    = Erste Saat
|Buchtitel                    = Jahresmitte
|Autor                        = von<br />Carlovac Taunwei
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<!-- Sammlung aller Bücher der Reihe -->  
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Aktuelle Version vom 12. Dezember 2019, 21:06 Uhr

Zweite Saat 2920 Sonnenhöhe
Auflagen des Buches

Diese Seite enthält den Text von 2920, Jahresmitte aus The Elder Scrolls III: Morrowind.

Inhalt

Jahresmitte
Buch Sechs aus dem Jahr
2920, dem letzten Jahr der ersten Ära
von
Carlovac Taunwei

2. Jahresmitte, 2920

Balmora, Morrowind


„Die kaiserliche Armee hat sich im Süden versammelt”, sagte Cassyr. „Sie sind zwei Wochenmärsche vom Coronatisee und Ald Iuval entfernt, und sie sind in schwerer Rüstung.”


Vivec nickte. Ald Iuval und ihre Schwesterstadt Ald Malak auf der anderen Seite des Sees waren strategisch wichtige Festungen. Seit einiger Zeit schon hatte er einen Feldzug gegen sie erwartet.
Sein Hauptmann nahm eine Karte von Südwest-Morrowind von der Wand und breitete sie aus, wobei er gegen eine leichte sommerliche Seebrise, die von den offenen Fenstern hereinwehte, ankämpfte.

'Sie waren in schwerer Rüstung, sagtet Ihr?' fragte der Hauptmann.


„Ja, Herr Hauptmann”, sagte Cassyr. „Sie lagerten nahe Bethal Gray im Kernland, und ich sah nichts als Ebenerz-, Zwergen-, und Daedrarüstungen, edelste Waffen und Belagerungsausrüstungen.”


„Was ist mit Zauberkundigen und Booten?” fragte Vivec.


„Eine Horde Kampfmagier”, antwortete Cassyr, „aber keine Boote.”


„Mit ihrer schweren Ausrüstung werden sie mindestens zwei Wochen benötigen, wie Ihr sagtet, um von Bethal Gray zum Coronatisee zu gelangen”, Vivec studierte die Karte sorgfältig.


„Sie würden in den Sümpfen versinken, falls sie versuchten Ald Marak, vom Norden zu umgehen. Also müssen sie planen, die Wasserstraßen hier zu überqueren und Ald Iuval einzunehmen. Danach werden sie um den See im Osten herumgehen und Ald Marak vom Süden einnehmen.”


Entlang der Wasserstraßen werden sie verwundbar sein”, sagte der Hauptmann. „Vorausgesetzt wir schlagen zu, wenn sie mehr als die Hälfte der Strecke zurückgelegt haben und sich nicht mehr ins Kernland zurückziehen können.”


„Eure Intelligenz war uns einmal mehr dienlich”, sagte Vivec und grinste Cassyr an. „Wir werden die kaiserlichen Aggressoren noch einmal zurückdrängen.”


3. Jahresmitte, 2920

Bethal Gray, Cyrodiil


„Werdet Ihr nach Eurem Sieg diesen Weg zurück nehmen?” fragte Fürst Bethal.


Prinz Juilek schenkte dem Mann kaum Aufmerksamkeit. Er war auf seine Armee konzentriert, welche gerade ihr Lager abbrach. Es war ein kühler und wolkenloser Morgen im Wald. Alle Voraussetzungen für einen heißen Nachmittagsmarsch, besonders in schwerer Rüstung.


„Wenn wir in Kürze zurückkehren, dann, weil wir besiegt wurden”, sagte der Prinz. Unten in der Wiese konnte er sehen, wie der Potentat Versiduae-Shaie dem Hofkämmerer seiner Durchlaucht das Essen, den Wein und die Huren des Dorfes bezahlte. Eine Armee war unbestreitbar eine kostspielige Angelegenheit.


„Mein Prinz”, sagte Fürst Bethal mit Besorgnis. „Schickt sich Eure Armee an, Richtung Osten zu marschieren? Das wird Euch geradewegs zur Küste des Coronatisees führen. Wäre es nicht klüger, nach Südosten zu den Wasserstraßen zu gehen?”


„Kümmert Euch einfach nur darum, dass Eure Händler ihren Anteil an unserem Geld bekommen”, sagte der Prinz mit einem Grinsen. „Überlasst mir die Sorge um die Marschrichtung meiner Armee.”


16. Jahresmitte, 2920

Coronatisee, Morrowind


Vivec starrte auf die blaue Fläche des Sees und besah sich seine Spiegelung und die Spiegelung seiner Armee im kühlen, blauen Wasser. Was er nicht sah, war die Spiegelung der kaiserlichen Armee. Sie mussten jetzt die Wasserstraßen erreicht haben, außer wenn ihnen Missgeschicke im Wald passiert waren. Hohe, federdünne Seebäume blockierten den größten Teil seiner Sicht auf die Wasserstraßen. Aber eine Armee, besonders ein Clan in schwerer Rüstung, mit der man sich nur langsam bewegen konnte, konnte nicht ungesehen oder still marschieren.


„Lasst mich die Karte noch einmal sehen”, rief er zu seinem Hauptmann. „Gibt es keinen anderen Weg, auf dem sie sich nähern könnten?”


Wir haben Wachen in den Sümpfen im Norden aufgestellt, für den Fall, dass sie närrisch genug sind, dort entlang zu gehen und hinuntergezogen zu werden”, sagte der Hauptmann. „Wir würden wenigstens davon hören. Aber es gibt keinen anderen Weg über den See, außer durch die Wasserstraßen.”


Vivec schaute erneut auf seine Spiegelung herunter, die sein Angesicht zu verzerren schien, ihn zu verspotten schien. Dann sah er zurück auf die Karte.


„Spion”, sagte Vivec und rief Cassyr zu sich herüber. „Als Ihr sagtet, dass die Armee eine Horde Kampfmagier hat, was machte Euch da so sicher, dass es auch wirklich Kampfmagier waren?”


„Sie trugen graue Roben mit mystischen Insignien darauf”, erklärte Cassyr. „Ich vermutete, dass sie Magier waren, und warum sonst sollte eine solch große Anzahl mit einer Armee marschieren? Sie können nicht alle Heiler gewesen sein.”


„Ihr Narr!” brüllte Vivec. „Sie sind Mystiker, geschult in der Kunst der Veränderung. Sie sprachen den Spruch der Wasseratmung über die gesamte Armee.”


Vivec rannte zu einem neuen Aussichtspunkt, von wo aus er den Norden sehen konnte. Jenseits des Sees, obwohl es nur ein schwacher Schatten am Horizont war, konnte er das Lodern der Flammen vom Angriff auf Ald Marak sehen. Vivec schrie vor Wut und sein Hauptmann begann sofort damit, der Armee neue Befehle zu erteilen, nämlich den See einzukreisen und das Schloss zu verteidigen.


„Kehrt zurück nach Dwynnen”, sagte Vivec kurz und knapp zu Cassyr, bevor er davonritt, um an der Schlacht teilzunehmen. „Eure Dienste werden weder länger gebraucht noch gewollt.”


Als die Morrowind-Armee sich Ald Marak näherte, war es schon zu spät. Sie war von der kaiserlichen Armee eingenommen worden.


19. Jahresmitte, 2920

Die Kaiserstadt, Cyrodiil


Der Potentat traf in der Kaiserstadt inmitten großartiger Fanfaren ein. Die Straßen waren gesäumt von Männern und Frauen, die ihn als das Symbol der Übernahme von Ald Marak feierten. Um bei der Wahrheit zu bleiben, eine noch größere Menge wäre erschienen, wenn der Prinz zurückgekehrt wäre, und Versiduae-Shaie wusste es. Dennoch machte es ihm unendliche Freude. Niemals zuvor hatten die Einwohner von Tamriel die Ankunft eines Akaviri in ihrem Land gefeiert.


Der Kaiser Reman III. begrüßte ihn mit einer herzlichen Umarmung und kam dann auf den Brief des Prinzen zu sprechen, den er mitgebracht hatte.


„Ich verstehe nicht”, sagte er schließlich, noch immer freudig erregt aber auch genauso verwirrt. „Ihr seid unter dem See durchgegangen?”


„Ald Marak ist eine sehr gut befestigte Bastion”, erklärte der Potentat. „wie, wie ich hinzufügen darf, die Armee von Morrowind wieder feststellen muss, nun da sie sich außerhalb befindet. Für die Einnahme mussten wir überraschend angreifen, mit unseren Soldaten in den robustesten Rüstungen. Da wir den Zauber, der uns erlaubte unter Wasser zu atmen, aussprachen, konnten wir schneller marschieren, als Vivec es vermutet hätte. In der Wasserumgebung wogen unsere Rüstungen weniger, und wir konnten von der Westseite aus angreifen, die an das Wasser grenzt und darum auch die schwächsten Verteidigungsanlagen hatte.”


„Genial!” frohlockte der Kaiser. „Ihr seid ein wundersamer Taktiker, Versiduae-Shaie! Wäre Euer Vater so gut wir Ihr in diesen Dingen gewesen, dann wäre Tamriel eine Akaviri Domäne!”


Der Potentat hatte nicht vorgehabt, die Anerkennung für Prinz Juileks Planung für sich in Anspruch zu nehmen, aber nach dem Verweis des Kaisers auf das Fiasko seiner Familie bei einer Invasion vor zweihundertsechzehn Jahren änderte er seine Meinung. Er lächelte bescheiden und sog das Lob in sich auf.


21. Jahresmitte, 2920

Ald Marak, Morrowind


Savirien-Chorak glitt zur Mauer, spähte durch die Bogenscharten, und beobachte, wie die Morrowind-Armee sich in die Wälder zwischen den Sümpfen und dem Festungsgelände zurückzog. Es schien die ideale Gelegenheit für einen militärischen Schlag zu sein. Vielleicht könnte man die Wälder niederbrennen, und somit auch die Armee darin. Vielleicht, mit Vivec in den Händen ihrer Feinde, würde die Armee ihnen auch den Besitz von Ald Iuval erlauben. Er unterbreitete dem Prinzen seine Ideen.


„Was Ihr zu vergessen scheint”, lachte Prinz Juilek. „Ist, dass ich mein Wort gab, dass der Armee oder den Befehlshabern während der Waffenstillstandsverhandlungen nichts geschehen wird. Kennt Ihr in Akavir keine Ehre während eines Krieges?”


„Mein Prinz, ich wurde hier in Tamriel geboren und war niemals in der Heimat meiner Familie”, antwortete der Schlangenmensch. „Aber trotzdem erscheinen mir Eure Wege seltsam. Ihr habt keine Schonung erwartet, als wir vor fünf Monaten in der kaiserlichen Arena gekämpft haben, und ich gewährte Euch auch keine.”


„Das war ein Spiel”, antwortete der Prinz, bevor er seinem Hofkämmerer zunickte, um den Schlachtherren der Dunmer hereinzulassen.


Juilek hatte Vivec niemals zuvor gesehen, aber er hatte gehört, dass er ein lebender Gott sei. Was nun vor ihm stand, war nichts als ein Mann. Ein kräftig gebauter Mann, gutaussehend, mit einem intelligenten Gesicht, aber trotzdem nur ein Mann. Der Prinz war beruhigt: Mit einem Mann konnte er reden, nicht aber mit einem Gott.


„Seid gegrüßt, mein würdiger Kontrahent”, sagte Vivec. „Wir scheinen in einer Sackgasse zu stecken.”


„Nicht unbedingt”, sagte der Prinz. „Ihr wollt uns Morrowind nicht überlassen, und ich kann Euch dafür nicht tadeln. Aber ich brauche Eure Küste, um das Kaiserreich vor überseeischen Angriffen zu beschützen. Und ich benötige gewisse strategisch wichtige Grenzschlösser, wie dieses hier, sowie Ald Umbeil, Assarnibibiberg, Tel Aruhn, Ald Lambasi und Tel Mothrivra.”


„Und als Gegenleistung?” fragte Vivec.


„Als Gegenleistung?” lachte Savirien-Chorak. „Ihr vergesst, dass wir hier die Sieger sind, nicht Ihr.”


„Als Gegenleistung”, sagte Prinz Juilek vorsichtig, „wird es keine kaiserlichen Angriffe auf Morrowind geben. Außer als Gegenschlag auf eine Attacke Eurerseits. Ihr werdet von der kaiserlichen Kriegsflotte vor Eindringlingen beschützt. Und Euer Land mag sich ausdehnen, indem Ihr gewisse Anwesen in Schwarzmarsch übernehmt. Wählt welche aus und Ihr bekommt sie, vorausgesetzt sie werden nicht vom Kaiserreich benötigt.”


„Ein angemessenes Angebot”, sagte Vivec nach einer Pause. „Ihr müsst mir vergeben, denn ich bin es nicht gewohnt, Angebote von Cyrodiils zu bekommen als Gegenleistung für etwas, das sie genommen haben. Darf ich ein paar Tage über meine Entscheidung nachdenken?”


„Wir werden uns in einer Woche wiedersehen”, sagte der Prinz lächelnd. „In der Zwischenzeit befinden wir uns im Friedenszustand, falls Eure Armee keine Angriffe auf meine Armee provoziert.”


Vivec verließ die Gemächer des Prinzen und fühlte, dass Almalexia Recht hatte. Der Krieg war zu Ende. Dieser Prinz würde einen ausgezeichneten Kaiser abgeben.


Das Jahr setzt sich in Sonnenhöhe fort.


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