Es war ein sonniger Tag in der Kaiserstadt. In der Kaiserlichen Bibliothek ging nichts Ungewöhnliches vor sich, bis Xanathar einen Brief von einem wohlbekannten Literaturagenten namens S’Reddit erhielt. Der Khajiit wollte wissen, ob die Bibliothek an einem Rundgespräch mit drei berühmten Schriftstellern interessiert sei: Carlovac Taunwei, Waughin Jarth und Baloth-Kul. Die Bibliothekare, die sich schon lange gewünscht hatten, diese Schriftsteller zu ihrem Werk zu befragen, stimmten zu.
Nachdem die Bibliothek am Morndasabend geschlossen hatte, machten sich vier Bibliothekare in eine der Tavernen der Kaiserstadt auf, um sich mit S’Reddit und den drei Schriftstellern zu treffen.
Der Literaturagent und die drei Personen, die er vertrat, saßen an einem der größeren Tische des Etablissements. Sie standen auf, als die Bibliothekare eintrafen.
Xan:
Grüße, Meister S’Reddit - da sind wir, wie Ihr seht. Danke, das Ihr ein Treffen mit diesen großartigen Autoren arrangiert habt. Ich bin sicher, dass dieses Rundgespräch eine aufschlussreiche Erfahrung sein wird. Aber gestattet, zunächst einmal meine Kollegen und mich selbst vorzustellen. Ich bin, wie ihr bereits wisst, Xanathar. Das hier -
Xanathar sah den Kaiserlichen an, der links von ihm stand.
Xan:
- ist Attrebus, ein kaiserlicher Gelehrter, früherer Student des verblichenen S’Triker.
Attrebus verbeugte sich.
Xan:
Und das -
Xanathar blickte auf den Hochelfen zu seiner Rechten.
Xan:
- Ist B.
B nickte.
Xan:
Und der hinter mir ist Sinder.
Sinder nickte ebenfalls.
S'Reddit:
Der Mann zu meiner Linken -
S’Reddit wies auf einen jovialen, pausbäckigen Bretonen.
S'Reddit:
- bedarf sicher keiner Vorstellung. Waughin Jarth ist seit Jahrzehnten Tamriels literarische Schatzkiste, einer unserer gefeiertsten, produktivsten Erzähler, der uns mit “Der Tanzball im Sanatorium”, „Ein Tanz im Feuer“, „Die Wolfskönigin“, „Feyfolken“ und vielen anderen Werken beschenkt hat. Baloth-Kul -
Der Agent fuhr fort und ein Dunkelelf, der für einen seines Volkes ungewöhnlich beleibt war, nickte bei seinem Namen.
S'Reddit:
Schon das erste Stück dieses Genies, „Das Grauen auf Burg Xyr“, hat ihn im ganzen Land bekannt gemacht. Seit Gor Felim hat kein Dramatiker mehr so die finstere Fantasie in der Vorstellung des Publikums eingefangen. Und nicht zuletzt ….
S'Reddit beendete die Vorstellung mit dem großen, seriösen Bretonen zu seiner Rechten.
S'Reddit:
Carlovac Taunwei, Autor von „2920: Das letzte Jahr der Ersten Ära“, ein zum Schriftsteller gewordener Historiker, dessen zu Recht berühmte Reihe sich ihren Platz im literarischen Kanon des Kaiserreichs verdient hat. Geschätzte Bibliothekare und Gelehrte Attrebus, B, Sinder und Xanathar, bitte stellt diesen glänzenden Sternen unter den Literaten alle Fragen, die ihr zu ihren früheren und künftigen Werken haben mögt.
Der Khajiit schloss mit einer förmlichen Verbeugung und jeder setzte sich.
Waughin Jarth:
Könnte ich etwas zu trinken bekommen?
Waughin, Carlovac und Baloth-Kul bestellten jede Menge Speisen und Getränke. S'Reddit war darüber nicht ganz so erfreut, weil er wusste, dass er die Rechnung würde bezahlen müssen. B langte hinauf und nahm seine Kapuze ab. Sein Haar war leicht zerzaust, aber nachdem er es schnell mit den Händen geglättet hatte, sah er wieder vorzeigbar aus.
B:
Das ist äußerst faszinierend. Meine Herren, wie schön es ist, euch allen einmal in Person zu begegnen. Ich möchte vorausschicken, dass ich als Bibliothekar und Gelehrter ein großer Freund all eurer Arbeiten bin. Wir fühlen uns durch eure Gegenwart geehrt.
Attrebus:
Ich weiß, dass den Bibliothekaren sämtliche eurer früheren Werke gefallen haben, daher habe ich eine allgemeine Frage an die Autoren. Wie ist jeder von euch dazu gekommen, Schriftsteller zu werden?
Waughin Jarth:
Ich schreibe nur zu meinem eigenen Vergnügen. Das habe ich schon immer getan.
Den Leuten am Tisch wurden die bestellten Speisen und Getränke gebracht.
Baloth-Kul:
Ich hatte mein Lebtag schon Theater im Blut. Meine Mutter war eine großartige Schauspielerin und mein Vater Architekt, der sich auf Bühnengestaltung spezialisiert hatte. Und wie alle Kinder habe ich natürlich die Arenakämpfe wegen dem ganzen Blut und Drama geliebt. Das ist der Grund, warum mein bevorzugtes Genre so häufig dem Makaberen und Brutalen zuneigt. Die Grausamkeit des Lebens hat mich schon immer angezogen.
Carlovac Taunwei:
Wie S’Reddit schon sagte war ich viele Jahre lang Historiker und schon immer von den Personen und Situationen der fernen Vergangenheit fasziniert. Über die Jahrzehnte habe ich viel zum Ende der Ersten Ära geforscht, dem Niedergang der Reman-Dynastie, und wollte mein Wissen nicht nur mit meinen Akademikerkollegen teilen. Schreiben ist für mich eine lästige Pflicht - es ist viel vergnüglicher zu forschen als mit dem Federkiel etwas zu Papier zu bringen. Aber ich glaube, dass es für die Leute wichtig ist zu wissen woher wir gekommen sind, damit wir wissen oder zumindest vermuten können, wohin wir gehen.
B:
Wäret ihr so freundlich, uns über eure jüngsten Unterfangen ins Bild zu setzen? Eure früheren Werke haben uns sehr gefallen und wir warten gespannt auf jede Auskunft darüber, woran ihr gerade arbeitet oder was ihr vor kurzem abgeschlossen habt.
Waughin Jarth:
Ach, so viele Projekte. Ich habe gerne vier Bücher auf einmal laufen, da wird mir nie langweilig. Eine Fortsetzung von Decumus Scottis Abenteuern ist fast fertig. Und sehr glücklich bin ich auch mit einem Buch namens „Der Exodus“ über Totenbeschwörer und die Magiergilde, das bald herauskommen sollte … obwohl ich nicht mit dem editieren aufhören kann.
Baloth-Kul:
Vor einiger Zeit reiste ich durch die Stadt Cheydinhal und hörte eine Geschichte über ein Haus dort, die mich wirklich erschreckt hat. Ich habe noch keinen Titel für das Stück, aber einen ersten Entwurf fertig und schon begonnen, mit der Schauspielergilde über eine Aufführung zu verhandeln.
Carlovac Taunwei:
Ich habe im Augenblick noch nicht zu schreiben angefangen. Ich habe zu forschen angefangen.
S'Reddit:
Vielleicht könntet Ihr den Appetit der Leser anregen, indem Ihr verratet, welcher Art Eure Nachforschungen sind?
Carlovac Taunwei:
Nun, das kleinere Projekt ist eine Zusammenstellung der Briefe Uriels V. aus Akavir.
S'Reddit:
Und „2Ä 896: Das letzte Jahr der Zweiten Ära“?
Carlovac runzelte die Stirn.
Sinder Velvin:
Was gefällt euch am meisten daran, Schriftsteller zu sein?
Baloth-Kul:
Es gefällt mir, in meinem Publikum zu sitzen und sie schreien zu hören.
Waughin Jarth:
Ich schreibe nur zu meinem eigenen Vergnügen und vielleicht für ein paar Freunde. Ich war zum Glück erfolgreich genug, um davon leben zu können, aber auch wenn ich das nicht wäre würde ich immer noch schreiben. Ich habe einfach zu viele Geschichten, die ich mir selbst erzählen möchte und nichts dagegen, wenn andere mithören.
Carlovac Taunwei:
Es gefällt mir nicht im geringsten. Mir gefällt es zu forschen, zusammenzustellen, an Theorien zu arbeiten, rote Fäden zu finden und eigentlich jeder Aspekt meines Lebens und meiner Arbeit außer dem eigentlichen schreiben und publizieren. Wenn ich könnte, würde ich nur noch forschen und nie wieder herausgeben.
Sinder Velvin:
Sehr interessant, ich frage mich allerdings … wie viel vom dem, was ihr schreibt, ist Fiktion und wie viel ist Fakt? Das ist nicht beleidigend gemeint - ich habe keinen Zweifel, dass eure Nachforschungen eingehend und gründlich sind und respektiere jeden von euch sehr - aber manche Schriftsteller neigen ein wenig zu Übertreibungen.
Baloth-Kul:
Vollkommen fiktiv und vollkommen wahr.
Carlovac Taunwei:
Das ist eine ziemlich schwierige Frage. Wenn Ihr mit „Fiktion“ meint, dass es ganz und gar meiner Vorstellungkraft entsprungen ist, dann ist rein gar nichts davon Fiktion. Es gibt sicherlich einige auf Nachforschungen basierte Vermutungen und jedes Ereignis, das sich in der fernen Vergangenheit zugetragen hat, steht für Interpretationen offen. Ich könnte zum Beispiel nicht mit Gewissheit sagen, was zum Beispiel die genauen Worte eines Gesprächs zwischen dem Herzog von Morrowind und seiner Geliebten Turala waren, aber ich weiß, wer sie war, wer er war und wohin das Gespräch geführt hat … Ich würde das nicht als „Fiktion“ auffassen, weil ich glaube, dass es wahr ist, wenn auch nicht exakt.
Waughin Jarth:
Ich kann nicht gerade behaupten, Nachforschungen dieselbe Aufmerksamkeit zu widmen wie mein Freund Carlovac, aber ich hole mir gerne Inspiration von historischen Figuren. Selbstverständlich hat es die Wolfskönigin Potema und Pelagius den Wahnsinnigen gegeben - es leben sogar noch Leute, die sie gekannt haben. Decumus Scotti ist eine reale Person, aber ich habe seinen Namen aus naheliegenden Gründen geändert. Aber meine Bücher sind keine Geschichtsbücher, sie sollen unterhalten.
B:
Woher bekommt ihr eure Informationen und Ideen? Recherchiert ihr in Büchern, führt Gespräche und/oder reist in Tamriel umher? Waughin Jarth, eine Meldung besagt, dass Scottis jüngstes Abenteuer ihn durch die Sümpfe der Schwarzmarsch führen wird? Seid Ihr zur Inspiration tatsächlich nach Schwarzmarsch gereist und wenn ja, habt Ihr Euch dabei in brenzligen Situationen wiedergefunden?
Waughin Jarth:
Oh, ich bin in Schwarzmarsch nie anderswo gewesen als Gideon und jeder weiß, dass das die verkaiserlichste Stadt der Provinz ist. Ich muss gestehen, dass ich mich mit Decumus Scotti und seiner Feigheit stärker identifiziere als ich sollte. Als Kind habe ich aber einige Zeit in Valenwald verbracht und kenne daher viele Orte aus „Ein Tanz im Feuer“ aus erster Hand. Davon abgesehen kenne ich viele, viele Kaiserliche, die in Schwarzmarsch gereist sind und bestätigen können, dass ich die Beschreibungen richtig getroffen habe.
S'Reddit:
Gideon hat sich über die Jahre ein wenig verändert. Es war eine recht kleine Stadt, als die Kaiserin dort 2920 ganz in der Nähe eingekerkert war.
Xan:
Meister Baloth-Kul, euer Stück über „Das Grauen auf Burg Xyr“ ist schockierend - aber es ist zugegebenermaßen großartig. Könntet Ihr uns irgendwie wissen lassen, wie es mit Iachilla Xyr weitergegangen ist? Werdet Ihr je eine Fortsetzung schreiben? Und nebenbei, habt Ihr einmal das Stück „Die muntere argonische Maid“ von Crassius Curio gesehen?
Baloth-Kul:
Danke. Der Romantiker in mir hofft, dass Iachilla Xyr irgendwo da draußen ist, noch immer in gute Taten verstrickt. Natürlich gab es den Ruf nach einer Fortsetzung, aber das hat mich nie sonderlich interessiert. Ich denke, sie würde dem Original per definitionem unterlegen sein und weniger Schock und Überraschung enthalten. Das neue Stück über das Spukhaus, das ich gerade abschließe, sollte ebenso vergnüglich sein, wenn nicht sogar noch mehr als „Burg Xyr“ … und ja, ich habe einer Privatvorführung von Sera Curios Stück beigewohnt, in der -
S'Reddit:
Ihr meint, Ihr habt keiner Privatvorführung von Curios Stück beigewohnt, richtig?
Baloth-Kul:
… ja, natürlich. Ich habe „Die muntere argonische Maid“ noch nie mit großer Begeisterung gespielt gesehen. Reine Pornographie würde ich es nennen, wenn ich es gesehen hätte, was ich nicht habe. Und wenn ich hätte war es schockierend.
Attrebus:
Baloth-Kul, Ihr habt die Stadt Cheydinhal und die Geschichte eines Spukhauses dort erwähnt. Ich habe mich gefragt, ob Ihr uns irgendwelche weiteren Einzelheiten darüber verraten könntet, etwa in welcher Provinz diese Stadt liegt und ob diese Villa tatsächlich existiert?
S'Reddit:
Verratet aber noch nicht den Namen des Hauses. Wir müssen schließlich noch ein paar Geheimnisse übrig behalten.
Baloth-Kul:
Oh, es existiert zweifellos, und die Einheimischen glauben auch fest daran, dass es verflucht ist. Nicht nur, dass es existiert - mein Stück beschreibt auch ganz genau den Grundriss. Es ist nicht gerade eine Villa, aber ein Haus von ganz ordentlicher Größe. Seid Ihr noch nie in Cheydinhal in Cyrodiil gewesen?
Xan:
Meister Jarth, könnt Ihr uns mehr über „Der Exodus“ verraten? Handelt dieses Buch zufällig von Mannimarco? Ich würde gerne mehr darüber lesen, welche Ziele er nach der Verwerfung im Westen verfolgte.
S'Reddit:
Es wäre unfair, zu viel zu verraten, während das Buch noch editiert wird und unveröffentlicht ist …
Waughin Jarth:
Die Verwerfung im Westen?
S'Reddit:
Ich glaube, er meint das von den Neun bestimmte Wunder des Friedens.
Waughin Jarth:
Oh, darüber weiß ich nicht viel. Metaphysik war nie mein Fachgebiet. Ich würde gar nicht wissen wollen, was mit Mannimarco passiert ist. Ehrlich gesagt haben mich die Mächtigen nie interessiert. Es sind die Triumphe und Tragödien der kleinen Leute, die ich erkunden möchte, ihre Beziehung zu den großen Mächten des Kaiserreichs ist nur der Hintergrund. Ich interessiere mich nicht gerade für Vanus Galerion, Mannimarco und ihr Gezänk, sondern die einfachen Totenbeschwörer und ihre Beziehung zu ihren Magiervettern, darin liegt Dramatik, mit der ich etwas anfangen kann. Also nein, wenn ihr euch für Mannimarco interessiert und ob er eine Apotheose hatte, wie manche glauben, dann werdet ihr eure Nachforschungen anderswo anstellen müssen.
Xan:
Ich war immer von Geschichte fasziniert, weswegen ich ein großer Bewunderer von Meister Taunweis Werken bin.
Xanathar wendet sich Carlovac zu.
Xan:
Meister Taunwei, ich habe eine Frage zu Eurem berühmten „1Ä 2920: Das letzte Jahr der Ersten Ära“, eine Frage, die mit dem verstorbenen Sotha Sil zusammenhängt - den ich selbst eines Tages noch gerne persönlich getroffen hätte, aber leider werde ich dazu nicht mehr kommen. Ich habe tatsächlich viele Fragen zu Sotha Sil, aber mehr als alles andere möchte ich Euch nach seinem Abkommen mit den daedrischen Fürsten fragen. Könnt Ihr uns mehr darüber erzählen? Einige Gelehrte glauben, dass das Abkommen mit dem Tod von Sotha Sil annulliert wurde, aber ich glaube, dass die Vereinbarung schon ausgehöhlt war, als der Achtzigjährige Krieg sein Ende fand.
Carlovac Taunwei:
Als Historiker kann ich Euch von der Vergangenheit berichten, aber ich weiß nicht, was die Zukunft bereithält. Sotha Sil ging ins Reich des Vergessens, nachdem Dro’Zel, der König von Senchal, Molag Bal beschworen hatte, um das Königreich Gilvertal in Valenwald zu vernichten. Ab diesem Punkt der Geschichte stellten die Herrscher, mit sehr wenigen Ausnahmen, ihre Geschäfte mit den daedrischen Fürsten ein. Nun, es lag sicher nicht daran, dass die Herrscher aufgehört hätten, nach Macht und der Vernichtung ihrer Feinde zu verlangen, also scheint es so, das Sotha Sils Handel gehalten hat. Wenn ich genau wüsste, was er den Fürsten im Gegenzug versprochen hatte, dann hätte ich es niedergeschrieben. Ich habe das nicht absichtlich wegen Mysterium und Drama aus der Erzählung herausgelassen. Die Psijiks wussten ganz sicher mehr, aber sie haben mir auf Artaeum nur begrenzte Nachforschungen erlaubt.
Attrebus:
Eine Sache, die mich immer neugierig gemacht hat, sind die Beschreibungen, die zu Tsaesci und Maormer vorliegen. Da ich noch keinem dieser schwer fassbaren Völker in Person begegnnet bin - wie zutreffend sind die Beschreibungen? Oder in anderen Worten, habt ihr je ein Mitglied dieser Völker getroffen und das euren Darstellungen zugrundegelegt oder habt ihr basierend auf dem, was ihr gehört habt, begründete Vermutungen angestellt?
S'Reddit:
Selbstverständlich hat sich mein Klient nie mit irgendwelchen Akavari, Maormeri oder anderen Feinden des Kaiserreichs getroffen.
Carlovac Taunwei:
Es gibt sehr alte Krieger, Überlebende der unglückseligen Invasion Uriels V., die mir erzählten, was sie gesehen haben. Ich stehe zu meiner Darstellung, dass die Akavir-Potentaten schlangenartig waren, nicht nur im Temperament, sondern auch in der physischen Erscheinung. Selbst wenn ich keine Zeugen hätte, gibt es einfach zu viele Beschreibungen von ihnen als Schlangen, um anzunehmen, dass sämtliche Schreiber dieselbe Metapher bemüht hätten. Es gibt auch einiges in der rothwardonischen Geschichte, das vorzeitliche Verbindungen zu den Tsaesci nahelegt. Nicht nur sind viele ihrer größten Helden eindeutig ebenso von akavirischer wie rothwardonischer Kultur beeinflusst - beispielsweise Gaiden Shinji - sondern auch der ganze Kult von Satakal und das Krallenhort genannte Verlies … das sind zu viele Zufälle. Wir sind eine seltene Generation in Tamriel, in der nur wenige überhaupt je ein Wesen aus Akavir gesehen haben. Ich habe den Verdacht, dass wir damit Glück gehabt haben. Die Maormer sind ein nebensächliches Volk und interessieren mich nicht.
Waughin Jarth:
Mein geschätzter Kollege wäre gut beraten, mit Überlebenden des Inselkriegs zu sprechen, dann würde er seine Meinung vielleicht ändern. Ich glaube, einiges von dem, was mir gesagt wurde, mag übertrieben gewesen sein, und meine Absicht beim Verfassen der Wolfskönigin war natürlich eher, Potemas Leben und Ziele als notwendigerweise die Einzelheiten von Orgnum und seiner Flotte zu beschreiben, also habe ich einige fragwürdigere Details ausgelassen. Die Meereskreaturen unter ihrem Befehl sind Stoff für Alpträume. Wirklich, es ist eine ganz wunderbare Sache, dass sie in den letzten Jahren nicht geneigt waren, bei uns einzufallen.
B:
Euren Schriften zufolge scheint ihr beide sehr versiert zu sein, was den Psijik-Orden angeht. Und wenn ich so durch die tamriellische Geschichte blättere, scheint der Einfluss des Psijik-Ordens immer mal gewachsen und geschwunden zu sein. Carlovac Taunwei, in „1Ä 2920: Das letzte Jahr der Ersten Ära“ habt Ihr den Orden zur Zeit von Iachesis in der späten Ersten Ära beschrieben. Ihr habt auch einige der Ereignisse besprochen, die sich in dieser Zeit auf Artaeum abgespielt haben. Später im Werk erweckt Ihr den Eindruck, Iachesis habe gespürt, dass es für die Psijiks an der Zeit sei, für eine Weile zu verschwinden. Artaeum ist, wie wir alle wissen, tatsächlich zurückgekehrt. Waughin Jarth, Ihr habt in „Die Wolfskönigin“ dargestellt, wie Kaiser Antiochus 3Ä 110 vom Psijik-Orden Hilfe bei der Verteidigung der Westküste Tamriels verlangt. Ihr führt dannw eiter aus, wie der Orden von dem Treffen zwischen König Orgnum und Königin Potema von Einsamkeit Wind bekam und wie sie eine von Wissensbewahrer Celarus angeführte Gruppe Graumäntel schickten, um der Königin einen Besuch abzustatten. Um es kurz zu machen wurde die Flotte der Pyandoneaner vollkommen in einem Sturm aufgerieben, der plötzlich vor der Insel Artaeum anhob. Und schließlich ergänzt der Autor Taurce il-Anselma das Bild, wenn er im „Fragment: Über Artaeum“ sagt: „Der Einfluss des Rates auf die Politik Tamriels schwankt [...] Kaiser Uriel V. wurde in der ersten, ruhmreichsten Zeit seiner Herrschaft sehr vom Rat beeinflusst. Dies war vor seinem katastrophalen Angriff auf Akavir.“ Aber er erinnert uns daran, dass „Die letzten vier Kaiser, Uriel VI., Morihatha, Pelagius IV. und Uriel VII., [...] so skeptisch gegenüber den Psijiks [waren], dass sie in der Kaiserstadt keine Botschafter der Insel Artaeum duldeten.“
Vielleicht könnt noch näher auf die historische Bedeutung des Psijik-Ordens eingehen? Ich bin sicher, dass ihr beide einige Überlegungen zu dem Thema habt. Zum Beispiel habt Ihr, Carlovac Taunwei, die Briefe Kaiser Uriels V. aus Akavir erwähnt. Taurce il-Anselma impliziert, dass der Orden viel mit der „ersten, ruhmreichsten Zeit seiner Herrschaft“ vor dem „katastrophalen Angriff“ zu tun hatte. Sollten wir annehmen, dass ich Kaiser Uriel V. ihrem Rat verweigert und Akavir trotzdem angegriffen hat? Oder hat der Orden einen Angriff vorgeschlagen und der Kaiser weigerte sich, ihnen noch länger zuzuhören, nachdem er gescheitert war?
Und könntet ihr bitte einmal darstellen, was wie ihr glaubt die Rolle des Ordens heute ist? Haben sie überhaupt eine? Taurce il-Anselma stellt fest, dass die letzten vier Kaiser Botschafter abgelehnt haben, aber Gerüchte sagen, dass Wissensbewahrer Celarus um eine Audienz bei Kaiser Uriel VII. selbst ersucht hat.
Baloth-Kul:
Die Psijiks! Die Psijiks! Lasst mich euch mal etwas verraten - ich glaube, ihr großes Geheimnis hinter ihren ganzen Mysterien und Vernebelungen ist, dass sie eigentlich sehr, sehr langweilig sind. Seit den Tagen von Galerion und Mannimarco ist auf Artaeum nichts mehr passiert, was auch nur im geringsten interessant wäre.
Carlovac Taunwei und Waughin Jarth sahen Baloth-Kul verwundert, bevor sie zur Antwort ansetzten.
Carlovac Taunwei:
Wie gesagt, mein Fachgebiet ist Geschichte, nicht gegenwärtige oder künftige Ereignisse, also könnte ich gar nicht sagen, welche Geschäfte Celarus mit unserem Kaiser hat oder was die aktuelle Beziehung, wenn überhaupt, zwischen Kaiserreich und Artaeum ist. Ich habe il-Anselma natürlich gelesen und glaube, dass Recht hat, insofern die letzten paar Kaiser nur sehr wenig mit den Psijiks zu tun hatten. Meine eigene Theorie ist, dass die Psijiks ihnen die Wahrheit sagen statt nur das, was sie hören wollen. Die Psijiks haben Uriel V. von der Invasion Akavirs abgeraten, sehr deutlich sogar.
Waughin Jarth:
Die historische Bedeutung des Ordens steht außer Frage, aber sie eben nur noch das, Geschichte. So weit ich das sagen kann haben sie keine Verbindung mit dem Kaiserreich, obwohl sie weiterhin Ratgeber der Grafen von Sommersend sind.
Sinder Velvin:
Herr Taunwei, könnt Ihr uns womöglich verraten, wie und warum Almalexia in der Lage war, Mehrunes Dagon zu besiegen? Ich habe immer angenommen, dass die daedrischen Fürsten sehr viel stärker als das Tribunal sind.
Carlovac Taunwei:
Nun, sie hatte mehr als ein wenig Hilfe von Sotha Sil, versteht sich, und alle drei wurden bei der Begegnung furchtbar verwundet. Ganz besonders Almalexia. Natürlich ist es schwierig, eine präzise Schlag-auf-Schlag-Beschreibung der Schlacht zu geben, weil die Aufzeichnungen ziemlisch mythisch sind. Es gab Überlebende der Zerstörung von Gramfeste, aber die haben sicher keine Aufzeichnungen gemacht, während sie um ihr Leben rannten. Als physische Angriffe erwähne ich im Buch nur, dass sie ihn würgte und er sie mit seinen Klauen vergiftete, zwei Angriffe, die von meinen Nachforschungen gestützt werden. Und was das angeht, wer stärker ist oder war, zwei der Götter Morrowinds auf dem Höhepunkt ihrer Macht oder ein Daedrafürst … ich könnte es nicht sagen. Es ist verführerisch zu sagen, dass das Tribunal in dieser Zeit am mächtigsten war. Sie haben immerhin eine Invasion von Mehrunes Dagon zurückgeschlagen. Aber ohne Gewissheit darüber, was seine Absichten über die Zerstörung von Gramfeste hinaus waren - womit er Erfolg hatte - wäre ich nur ein schlechter Gelehrter, wenn ich zu viel vermuten würde.
Xan:
Warum hat Vivec im Kampf gegen das Kaiserreich nicht seine Kräfte eingesetzt? In Anbetracht der Tatsache, dass er über eine Reihe von Gotteskräften verfügte - warum hat er sich nur auf einfache Truppen und Kriegsstrategien verlassen?
Carlovac Taunwei:
Es gibt definitiv Geschichten von Vivecs außergewöhnlichen Taten während des Achtzigjährigen Krieges, die ich nicht aufgenommen habe, weil sie nicht 2920 stattgefunden haben. Vivec ist ein außergewöhnlicher Charakter, glaube ich, weil er ebenso General wie Gott ist. Er tut die Dinge, die man von Göttern erwarten würde - das Land überfluten, Felsen davon abhalten, aus dem Himmel zu fallen - aber er ist auch ein Anführer, der seine Männer zum Sieg inspiriert. Ich glaube, dass er es manchmal, vielleicht nicht immer, aber manchmal, vorgezogen hat, seinen Scharfsinn zu benutzen, seine Fähigkeit, Strategien zu ersinnen statt seiner rohen Kampfgewalt … es ist reine Vermutung, aber ich glaube manchmal, dass er seine Männer einfach etwas lernen lassen wollte statt sie nur zu retten, und nach achtzig Jahren Krieg war er müde …
Waughin Jarth:
Das ist sehr viel Vermutung. Vielleicht war er einfach nicht so mächtig wie die Leute sagen.
Attrebus:
Es gibt viel Vermutung bei allem, was Vivec betrifft.
Attrebus lachte in sich hinein.
Attrebus:
Ein Thema, das mit Vivec und dem Tribunal halb verbunden ist wäre das Schicksal der Dwemer. Es gibt ein paar Bücher über dieses rätselhafte Volk, aber niemand zeichnet ein klares Bild davon, was mit ihnen geschehen ist. Hat einmal einer von euch überlegt, zu diesem Thema nachzuforschen und ein Buch über die Dwemer zu schreiben? Oder hat es der Nebel der Zeit unmöglich gemacht, in dieser Sache Fakt von Fiktion zu trennen?
Carlovac Taunwei:
Ich bin ein großer Bewunderer der dwemerischen Kultur. Ich glaube, Tamriel hat sich nie ganz von ihrem Verlust erholt … vielleicht werde ich eines Tages über ihr Verschwinden schreiben. Es hat zweifellos alle Kennzeichen einer großen Geschichte, mit all ihren Versprechungen, auf ewig enttäuscht.
Waughin Jarth:
Die Aufgabe ist mir zu groß. Aber es würde mir nichts ausmachen, eine Biographie von Dumac zusammenzustellen. Wie Ihr aus der „Wolfskönigin“ wisst, habe ich eine Schwäche für dem Untergang geweihtes Königtum … vielleicht …
Baloth-Kul:
Ich würde es nur machen, um das Vermächtnis meines Dramatikerkollegen Gor Felim zu ehren, dessen übriges Werk außer dem, was er als Marobar Sul geschrieben hat, leider nicht im Druck ist. Wie er würde ich mit einigen wilden Spekulationen aufkreuzen, die absolut keinen Halt, aber jede Menge Unterhaltungswert haben.
B:
Ich würde zustimmen, dass die Dwemer faszinierend sind, ihre Geschichte ist es in hohem Maße immer noch. Ich finde Geschichten über den Messinggott extrem interessant. Es gibt Erwähnungen des ursprünglichen Messinggottes, wie er von Kagrenac und dem Enantiomorph gesehen wurde. Ich habe mich gefragt, ob uns jemand von euch mehr über den Enantiomorph erzählen könnte, oder Zurin Arctus und Talos, wie sie einzeln bekannt sind. Viele glauben, dass Zurin der Unterkönig war, aber „Die Arcturische Häresie“ scheint diese Sichtweise zu verunklaren, daher das Wort „Häresie”. Wäre es jemandem recht, uns über die Beziehung von Arctus, Talos und dem Enantiomorph aufklären?
Baloth-Kul:
Ihr findet das interessant? Ich nicht. Nicht im geringsten.
Waughin Jarth:
Nun, „Die Arcturische Häresie“ ist so etwas wie ein Witz, oder? Wer, glaubt Ihr, hat sie geschrieben? Ich habe noch nie von einer Historie gehört, die so, nun ja, weder förmlich noch poetisch, man würde wohl sagen im Plauderton gehalten ist. Ich meine, Zurin Arctus „nimmt sich ihrer an“? Als Theorie ist es zweifellos weniger interessant als die Vorstellung, dass Zurin Arctus der Unterkönig war, aber die große Tragödie des Lebens besteht darin, wie oft sich das weniger interessante als wahr herausstellt, also ist es vielleicht doch keine Fiktion.
Carlovac Taunwei:
Lasst mich zunächst einmal sagen -
S'Reddit:
Das ist die Haupthandlung im Buch meines Klienten - „2Ä 896: Das letzte Jahr der Zweiten Ära“. Ich glaube, ihr solltet die Veröffentlichung abwarten, um seine Meinung zu hören … es ist ziemlich verwickelt … aber faszinierend …
Sinder Velvin:
Dabei frage ich mich - wenn es so viele radikal unterschiedliche Berichte gewisser historischer Ereignisse gibt, wie kann ein Forscher dann überhaupt sagen, welche Berichte wahr sind und welche nicht? Und weiter, bedeutet das nicht, dass es keine einstimmig akzeptierte Geschichte Tamriels gibt? Wie erklärt ihr in diesem Fall die Einheit des Kaiserreichs in Anbetracht der großen kulturellen Unterschiede zwischen den Völkern, die in Tamriel leben?
Baloth-Kul:
Ihr seht Einheit im Kaiserreich? Ich nicht.
Carlovac Taunwei:
Bei allem gebotenen Respekt, ich glaube, Ihr übertreibt die Dinge ein wenig, Sinder. Gibt es Ereignisse, Persönlichkeiten und Geschichten, die umstritten sind? Sicherlich. Bedeutet das, dass es keine Fakten gibt, die allgemein vom Volk des Kaiserreichs akzeptiert werden? Ganz und gar nicht. Als Historiker ist es meine Arbeit, auf die allgemeinen Glaubenssätze zu blicken - und derer gibt es viele in Tamriel - und sie infrage zu stellen, nach Beweisen zu suchen, um sie zu untermauern oder zu widerlegen. Ich muss sie in ihrem politischen Kontext sehen, sowohl historisch wie zeitgenössisch. Manchmal muss ich mich mit den wahrscheinlichsten Szenarien zufrieden geben, basierend auf dem, was vorher und hinterher passiert ist Vermutungen anstellen, was und warum etwas geschehen ist. Und ich muss mir selbst eingestehen, dass einige meiner Vermutungen falsch sein werden, und genug Größe haben, es zuzugeben, wenn Gegenbeweise ans Tageslicht kommen. Davon abgesehen halte ich Geschichte in Tamriel nicht für eine komplett konturlose Masse ohne Eckpfeiler oder Referenzpunkte. Ein Historiker mag unmöglich endgültig sein, aber das bedeutet nicht, dass Geschichte als Ganzes eine Lüge ist. Die Wahrheit ist irgendwo da draußen, wenn man nur hinschaut.
Waughin Jarth:
Ich glaube nicht, dass sich das gemeine Volk viel um Geschichte kümmert. Das meiste davon ist akademisches Geschwätz. Was zählt es für einen Bauern in Morrowind, wer Veloth war, wann er gelebt oder ob es ihn überhaupt gegeben hat? Es gibt eine Tradition, die nie aussterben wird, selbst wenn Historiker noch so unangefochtene Beweise liefern würden, um jeden Zweifel auszuschließen. Die Leute in Tamriel, und ich denke auch anderswo, glauben das, was sie glauben wollen.
Attrebus:
Aus einer Gelehrtenperspektive ist es eine Schande, dass es keine konsistentere Sicht auf die Geschichte gibt. Ganz besonders, weil da Wesen über Nirn wandeln, die bei gewissen Ereignissen dabei waren und einfach nicht reden! Natürlich hätte es nicht mehr viel von einem „Abenteuer“ wenn alles bereits bekannt wäre.
B:
Wir glauben auch, dass es einige Diskrepanzen in den historischen „Fakten“ von Tamriel gibt. Ich nehme an, wir mögen über die Schwere dieser Angelegenheit unterschiedlicher Meinung sein. Eine Sache, die wir aber gemeinsam haben, ist unsere Suche nach Wissen und Verstehen. In „Der Fall des Usurpators“ von Palaux Ilthre gibt es ein Zitat des Dichters Braeloque: „Um die Fakten zu finden, sucht der Weiseste immer zuerst in der Fiktion.“ Ich halte das für eine interessante Ansicht. Wir Bibliothekare scheinen das in den meisten Fällen zu tun. Und da wir gerade beim Thema des Usurpators sind, habe ich mich gefragt, ob Ihr uns noch etwas mehr über den Mann erzählen könnt, der Camoranischer Usurpator genannt wurde und mit seinem Heer aus Daedra und untoten Kriegern durch Valenwald wütete.
Carlovac Taunwei:
Das ist ein besonderes Interesse von mir. Und etwas, wozu ich gerade forsche. Es ist ein gewaltiges Thema, wie Ihr auch wenden mögt. Ein beachtlicher Kriegsherr war er, der Usurpator, und auf seinem Wüten durchs westliche Tamriel vollkommen unaufhaltsam. Der Kaiser und das niedere Königtum haben jahrzehntelang versucht, ihn aufzuhalten, aber er wurde nur stärker und stärker. Wenn man die Berichte dieser Ära durchsieht gibt es da dieses spürbare Empfinden eines wachsenden Grauens … es ist wahrlich eine epische Geschichte und es wert, erzählt zu werden.
Sinder Velvin:
Da wir gerade von epischen Geschichten sprechen habe ich mich gefragt, was ihr über die vier großen Helden denkt, die so erstaunliche Dinge vollbracht haben: den Ewigen Champion - der den Erzbetrüger Jagar Tharn besiegte, den Held vom Schlachtenturm - der Mehrunes Dagon bezwang, als Jagar Tharn über Tamriel herrschte, den sogenannten Held von Dolchsturz - der eine große Rolle bei den Ereignissen spielte, die zur Verwerfung im Westen (oder, wie der geschätzte S’Reddit es nannte, das von den Neun bestimmte Wunder des Friedens) führte, und schließlich den Nerevarine - der, natürlich, neben anderen Dingen Dagoth Ur besiegt hat. Nun beschämt es mich etwas, das zuzugeben, aber ich weiß nicht einmal die wahren Namen dieser tapferen Helden. Kennt ihr irgendwelche Biographien, die über sie geschrieben wurden? Habt ihr je in Betracht gezogen, vielleicht selbst über sie zu schreiben? Und wie ist es möglich, dass vier Männer alleine so große Werke vollbracht haben? Wie konnte ein einziger Sterblicher die Daedrahorden von Mehrunes Dagon und den daedrischen Fürsten selbst bekämpfen und siegreich daraus hervorgehen? Das klingt für mich eher wie ein Märchen ...
Baloth-Kul:
Diese Geschichten klingen für Euch interessant? Nicht für mich. Wenn sie nicht wirklich passiert wären, würde ich sie für Märchen halten, die sich irgendein miserabler Schreiberling zusammengereimt hat.
Carlovac Taunwei:
Ihr müsst verstehen, dass das alles recht junge historische Ereignisse sind, alle unter der Herrschaft unseres derzeitigen Kaisers und es in seinem besten Interesse ist, die Namen derer, die beteiligt waren, geheim zu halten. Ich bezweifle, dass ich lang genug lebe, bis diese Aufzeichnungen öffentlich gemacht werden, aber ich stimme zu, dass sie eines Tages vielleicht eine epische Geschichte abgeben könnten. Ich hoffe, dass ein Schriftsteller in der Zukunft versucht, der Wahrheit nachzuspüren.
Waughin Jarth:
Der Kerl - ich habe gehört, dass es ein Kerl war, obwohl es auch eine Dame gewesen sein könnte - der Mehrunes Dagon bezwang hat ihn, glaube ich, nicht wirklich besiegt. Er hat lediglich durchkreuzt, was die unmittelbaren Pläne des Fürsten gewesen sein mögen. Es scheint mir genauso wahrscheinlich, dass Dagon den Helden manipuliert hat, um genau das erreichen, was er wollte. Ich glaube nicht, dass irgendein Fürst besiegt werden könnte, wenn Er es nicht so wollte.
Attrebus dachte einen Augenblick nach.
Attrebus:
Wir haben die Gerüchte gehört, dass das Kaiserreich fallen wird. Was ist eure Meinung dazu? Glaubt ihr, dass uns in nicht allzu ferner Zukunft schwierige Zeiten bevorstehen?
Baloth-Kul begann zu singen.
Baloth-Kul:
Oh ja, schlimme Zeiten ziehen herauf, hoch droben finstere Wolken stehen,
Da hilft kein Gewimmer, kein Hoffnungsschimmer, wir WISSEN, dass sie nicht vergehen ...
Waughin Jarth:
Uns stehen schwierige Zeiten bevor? Ich weiß nicht so recht. Ich blicke mich um und sehe, dass wir die bereits haben. Aber andererseits ist es schon immer so gewesen. Tamriel ist seit jeher die Arena gewesen und ich vermute, dass sie das auch immer bleiben wird.
Carlovac Taunwei:
Ich bin Historiker, kein Eschatologe, aber man kann die Ereignisse von 2920 mit, sagen wir, heute vergleichen. Der Kaiser ist alt, ja, aber er ist bei guter Gesundheit. Er hat Söhne, um sein Reich zu erben. 2920 gab es nur einen Kaiser, Reman, und einen Sohn, Juilek. Ob ich glaube, dass dieses Kaiserreich ewig fortwähren wird? Nein, natürlich nicht. Alle Kaiserreiche fallen oder lösen sich langsam mit der Zeit auf, was, denke ich, offen gesagt auch das Schicksal der Septim-Dynastie ist.
Xanathar blickte sich um.
Xan:
Hmm, es ist schon recht spät. Ich fürchte, wir werden dieses Gespräch bald beenden müssen. Ich bin ziemlich sicher, dass wir morgen alle wichtige Dinge zu tun haben. Aber ich möchte euch noch eine weitere Frage stellen, und zwar zum Buch „Über das Reich des Vergessens“. Wie ihr vielleicht wisst heißt es in diesem Buch, dass ein gewisser „Jyggalag“ ein daedrischer Fürst sei. Interessanterweise gibt es darin keine Erwähnung Meridias. Wisst ihr vielleicht, wer dieser Jyggalag ist?
Und wisst ihr darüber hinaus etwas über den Verbleib von Morian Zenas, den Autor dieses Werks? Das Buch sagt, dass es nur das erste Kapitel einer Reihe ist, aber seit der Publikation sind viele Jahre vergangen und meines Wissens nach wurde nie ein zweiter Teil veröffentlicht. Könnte Morian Zenas verschwunden sein?
Carlovac Taunwei:
„Die Wasser des Reichs des Vergessens“ ist das Buch, das Ihr meint?
Waughin Jarth:
Habt Ihr es gelesen?
Carlovac Taunwei:
Nein, zu beschäftigt im Moment, aber ich habe es vor.
Waughin Jarth:
Ich dachte immer, dass Jyggalag so etwas wie ein Witz war, den die Daedrafürsten dem alten Zenas gespielt haben.
Sinder Velvin:
Es ist wirklich schon ziemlich spät geworden.
Sinder Velvin warf einen Blick auf die Autoren.
Sinder Velvin:
Entschuldigt, eure Zeit so lange in Anspruch genommen zu haben, werte Herren, aber ihr seid so interessante und kenntnisreiche Individuen, dass wir einfach fragen mussten, wie ihr über bestimmte Themen denkt. Nun, da ich euch schließlich in Person getroffen habe bin mir absolut sicher, dass das Lob verdient. Ich werde gespannt auf die Veröffentlichung eurer nächsten Bücher warten und ebenso meine geschätzten Kollegen, wie ich mir sicher bin. Eine Sache noch, bevor wir auseinandergehen - gibt es irgendetwas, das ihr uns noch nicht gesagt habt, aber gerne noch loswerden möchtet?
Baloth-Kul:
Kauft meine Bücher. Ich weiß, dass sie viel kosten, aber meine Ausgaben sind hoch.
Carlovac Taunwei:
Ich glaube, ich habe alles gesagt, was ich zu sagen hatte und vermutlich noch mehr.
Waughin Jarth:
Oh, es gibt noch ein paar mehr Bücher von mir, die bald herauskomme werden, aber ich möchte die Überraschung lieber nicht verderben, indem ich sie jetzt bespreche. Wenn ihr darüber reden möchtet, nachdem ihr sie gelesen habt, bin ich immer durch meinen Agenten S’Reddit erreichbar. Ich schätze euer unqualifiziertes Lob sehr.
S'Reddit:
Ich scheine meine Geldbörse zu Hause gelassen zu haben. Könnte das einer der Bibliothekare erledigen und mir die Rechnung schicken? Getrennt, wenn möglich?
Xanathar bezahlte die sehr lange Rechnung.
Xan:
Werte Herren, hier endet unser Gespräch, nehme ich an. Ich möchte meine Dankbarkeit zum Ausdruck bringen, dass ihr uns mit mehr Informationen über eure kommenden Bücher versorgt und unsere Fragen beantwortet habt. Vielen Dank dafür, das arrangiert zu haben, Meister S’Reddit.
Die Bibliothekare standen auf.
Xan:
Es ist an der Zeit, dass wir uns verabschieden. Wir haben immer noch ein paar Dinge drüben in der Bibliothek zu erledigen. Ich hoffe, dass wir uns in Zukunft noch einmal unterhalten können. Bis dahin alles Gute und beste Gesundheit!
Nachdem sie Lebewohl gesagt hatten, kehrten die Bibliothekare in die Kaiserliche Bibliothek zurück.