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Unergiebige Betrachtungen
Heute wollte ich meine Forschung über die Wirkung von Schmerz auf den Wirt eines Ungeborenen (in diesem Fall die schwangere Bretonin mittleren Alters) fortsetzen, und dennoch, gleichgültig, wie oft sie auseinandergerissen und wiederbelebt wurde, konnte ich einfach nicht die Konzentration zwingen, die für eine ernsthafte Studie nötig ist.


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An Stelle der gewohnten Genauigkeit der Beobachtung schienen meine Geisteskräfte besessen von einer merkwürdigen poetischen Sensibilität. So dass ich, statt pflichtbewusst jeden Schrei und jedes schmerzvolle Zucken aufzuzeichnen, von ihrem Schluchzen an einen anderen Ort versetzt zu werden schien.


==Inhalt==
Ich wurde in einen Wandbehang des Friedens gehüllt, gewoben aus den gequälten Schreien der Bretonin auf dem Hintergrund des Grunzens und Geklappers der Bestien und Klapperscheuchen, die mit ihr spielten.
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<center>'''Unergiebige Betrachtungen'''</center></div>
Das war der Moment, an diesem Ort, mit meiner Seele nackt und rein, dass ich ein Gefühl der Klarheit gewann. Und wie bei allen -- darf ich es aussprechen? -- religiösen Erfahrungen blieb mir nach der Rückkehr zu meinen normalen Sinnen nur eine verblasste Erinnerung an überirdisches Wissen, wie ein verbranntes Pergament, auf dem einst Worte der Weisheit und des Verstehens geschrieben standen und von dem nun nur noch zerrissene und verwischte Fragmente übrig sind.
 
Je mehr ich versuche, mich an dieses mir innewohnende Wissen zu erinnern, desto weiter scheint es sich von mir zu entfernen. Die Essenz, die verbleibt, ist Folgendes:
 
Schmerz ist eine Kraft, die reinigt, veredelt und Aufschwung verleiht. Es ist das Feuer, das Unreinheiten wegbrennt, das Mängel zerschmelzen lässt.
 
Der Tod ist nicht das Zeichen von Schwäche, noch ist die Konstitution des Körpers ein Zeichen der Stärke. Es ist das, waseiner Seele zustößt, wenn sie ins Feuer kommt, was die Natur einer Person ausmacht.
 
Jene mit innerer Stärke werden vom Feuer des Schmerzes zu Waffen von verheerender Schärfe geschmiedet. Jene, die unwürdig sind und schwach, verwandeln sich in Seiner Hitze zu dunkler und lebloser Asche.


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Heute wollte ich meine Forschung über die Wirkung von Schmerz auf den Wirt eines Ungeborenen (in diesem Fall die schwangere Bretonin mittleren Alters) fortsetzen, und dennoch, gleichgültig, wie oft sie auseinandergerissen und wiederbelebt wurde, konnte ich einfach nicht die Konzentration zwingen, die für eine ernsthafte Studie nötig ist.<br>
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An Stelle der gewohnten Genauigkeit der Beobachtung schienen meine Geisteskräfte besessen von einer merkwürdigen poetischen Sensibilität. So dass ich, statt pflichtbewusst jeden Schrei und jedes schmerzvolle Zucken aufzuzeichnen, von ihrem Schluchzen an einen anderen Ort versetzt zu werden schien.<br>
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Ich wurde in einen Wandbehang des Friedens gehüllt, gewoben aus den gequälten Schreien der Bretonin auf dem Hintergrund des Grunzens und Geklappers der Bestien und Klapperscheuchen, die mit ihr spielten.<br>
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Das war der Moment, an diesem Ort, mit meiner Seele nackt und rein, dass ich ein Gefühl der Klarheit gewann. Und wie bei allen -- darf ich es aussprechen? -- religiösen Erfahrungen blieb mir nach der Rückkehr zu meinen normalen Sinnen nur eine verblasste Erinnerung an überirdisches Wissen, wie ein verbranntes Pergament, auf dem einst Worte der Weisheit und des Verstehens geschrieben standen und von dem nun nur noch zerrissene und verwischte Fragmente übrig sind.<br>
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Je mehr ich versuche, mich an dieses mir innewohnende Wissen zu erinnern, desto weiter scheint es sich von mir zu entfernen. Die Essenz, die verbleibt, ist Folgendes:<br>
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Schmerz ist eine Kraft, die reinigt, veredelt und Aufschwung verleiht. Es ist das Feuer, das Unreinheiten wegbrennt, das Mängel zerschmelzen lässt.<br>
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Der Tod ist nicht das Zeichen von Schwäche, noch ist die Konstitution des Körpers ein Zeichen der Stärke. Es ist das, waseiner Seele zustößt, wenn sie ins Feuer kommt, was die Natur einer Person ausmacht.<br>
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Jene mit innerer Stärke werden vom Feuer des Schmerzes zu Waffen von verheerender Schärfe geschmiedet. Jene, die unwürdig sind und schwach, verwandeln sich in Seiner Hitze zu dunkler und lebloser Asche.<br>
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Und da steht es nun in all seiner Unverständlichkeit -- so viel für einen unproduktiven Tag. Vielleicht führt der morgige Tag zu erfolgreicheren Experimenten.
Und da steht es nun in all seiner Unverständlichkeit -- so viel für einen unproduktiven Tag. Vielleicht führt der morgige Tag zu erfolgreicheren Experimenten.
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[[Kategorie:Bücher aus TES IV: Shivering Isles|Unergiebige Betrachtungen]]

Aktuelle Version vom 8. September 2016, 08:58 Uhr

Auflagen des Buches

Diese Seite enthält den Text von Unergiebige Betrachtungen aus The Elder Scrolls IV: Oblivion.

Inhalt

Unergiebige Betrachtungen

Unergiebige Betrachtungen Heute wollte ich meine Forschung über die Wirkung von Schmerz auf den Wirt eines Ungeborenen (in diesem Fall die schwangere Bretonin mittleren Alters) fortsetzen, und dennoch, gleichgültig, wie oft sie auseinandergerissen und wiederbelebt wurde, konnte ich einfach nicht die Konzentration zwingen, die für eine ernsthafte Studie nötig ist.

An Stelle der gewohnten Genauigkeit der Beobachtung schienen meine Geisteskräfte besessen von einer merkwürdigen poetischen Sensibilität. So dass ich, statt pflichtbewusst jeden Schrei und jedes schmerzvolle Zucken aufzuzeichnen, von ihrem Schluchzen an einen anderen Ort versetzt zu werden schien.

Ich wurde in einen Wandbehang des Friedens gehüllt, gewoben aus den gequälten Schreien der Bretonin auf dem Hintergrund des Grunzens und Geklappers der Bestien und Klapperscheuchen, die mit ihr spielten.

Das war der Moment, an diesem Ort, mit meiner Seele nackt und rein, dass ich ein Gefühl der Klarheit gewann. Und wie bei allen -- darf ich es aussprechen? -- religiösen Erfahrungen blieb mir nach der Rückkehr zu meinen normalen Sinnen nur eine verblasste Erinnerung an überirdisches Wissen, wie ein verbranntes Pergament, auf dem einst Worte der Weisheit und des Verstehens geschrieben standen und von dem nun nur noch zerrissene und verwischte Fragmente übrig sind.

Je mehr ich versuche, mich an dieses mir innewohnende Wissen zu erinnern, desto weiter scheint es sich von mir zu entfernen. Die Essenz, die verbleibt, ist Folgendes:

Schmerz ist eine Kraft, die reinigt, veredelt und Aufschwung verleiht. Es ist das Feuer, das Unreinheiten wegbrennt, das Mängel zerschmelzen lässt.

Der Tod ist nicht das Zeichen von Schwäche, noch ist die Konstitution des Körpers ein Zeichen der Stärke. Es ist das, waseiner Seele zustößt, wenn sie ins Feuer kommt, was die Natur einer Person ausmacht.

Jene mit innerer Stärke werden vom Feuer des Schmerzes zu Waffen von verheerender Schärfe geschmiedet. Jene, die unwürdig sind und schwach, verwandeln sich in Seiner Hitze zu dunkler und lebloser Asche.

Und da steht es nun in all seiner Unverständlichkeit -- so viel für einen unproduktiven Tag. Vielleicht führt der morgige Tag zu erfolgreicheren Experimenten.