Oblivion:Feyfolken - Buch III: Unterschied zwischen den Versionen

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''„Ich wünschte, ich könnte sagen, dass es einen Fehler gab. Aber ich hatte ausreichend medizinische Beweise', sagte Telemichiel. 'Einige davon habe ich selbst diagnostiziert. Seht, er war ein Patient von mir.'<BR><BR>'Oh', sagte Vanderthil. 'War er krank oder so etwas?”''
''„Ich wünschte, ich könnte sagen, dass es einen Fehler gab. Aber ich hatte ausreichend medizinische Beweise', sagte Telemichiel. ''„Einige davon habe ich selbst diagnostiziert. Seht, er war ein Patient von mir.''
 
 
''„Oh“'', sagte Vanderthil. ''„War er krank oder so etwas?”''





Aktuelle Version vom 28. August 2016, 19:15 Uhr

Buch II Feyfolken   ►
Auflagen des Buches

Diese Seite enthält den Text von Feyfolken aus The Elder Scrolls III: Morrowind.

Inhalt

Feyfolken
Buch III
von
Waughin Jarth

„Thaurbad hatte schließlich die Macht des Federkiels erkannt”, sagte der Große Weise und setzte seine Geschichte fort.




Beschworen mit dem Daedra Feyfolken, Untergebener von Clavicus, dem Schrecklichen, hatte der Federkiel ihm großen Reichtum und Ruhm als Schreiber der wöchentlichen Mitteilungen des Tempels Auri-El eingebracht. Aber er erkannte, dass der Kiel der Künstler war, und er selbst nur Zeuge seiner Magie. Er war wütend und eifersüchtig. Mit einem Schrei brach er den Federkiel in zwei Stücke.


Er drehte sich herum, um sein Glas Met auszutrinken. Als er sich wieder umwandte, war der Federkiel unbeschädigt.


Er hatte keinen anderen Federkiel als den beschworenen, also tauchte er seinen Finger in das Tintenfass und schrieb Gorgos eine Notiz in großen, unordentlichen Buchstaben. Als Gorgos mit einem neuen Stapel Gratulationsbriefen, die seine letzte Mitteilung lobten, vom Tempel zurückkehrte, übergab Thaurbad die Notiz und den Federkiel an den Botenjungen. Auf der Notiz stand: „Bringt den Federkiel zurück zur Magiergilde und verkauft ihn. Kauft mir einen anderen Federkiel, einen ohne Verzauberung.”


Gorgos wusste nicht, was er von der Notiz halten sollte, aber er tat, wie ihm geheißen wurde. Nach ein paar Stunden kam er zurück.


„Sie wollten uns das Geld nicht zurück geben”, sagte Gorgos. „Sie sagten, der Kiel ist nicht beschworen. Ich erzählte es ihnen, ich sagte: 'Was redet Ihr da? Ihr habt ihn gleich hier beschworen, mit diesem Feyfolken Seelenstein”, und sie sagten: „Nun, da ist im Moment keine Seele drinnen. Vielleicht habt Ihr etwas getan und sie ging verloren.”


Gorgos hielt inne und schaute seinen Herrn an. Natürlich konnte Thaurbad nicht reden, aber er schien noch sprachloser zu sein als üblich.


„Wie dem auch sei, ich warf den Federkiel fort und kaufte Euch einen neuen, wie Ihr verlangt habt.”


Thaurbad untersuchte den neuen Federkiel. Er war weiß gefiedert, wohingegen der alte Kiel taubengrau war. Er lag gut in seiner Hand. Er seufzte erleichtert und schickte seinen Botenjungen fort. Er hatte noch eine Mitteilung zu schreiben, und dieses Mal ohne jegliche Magie, bis auf sein eigenes Talent.


Innerhalb von zwei Tagen lag er fast wieder in seinem Zeitplan. Es sah schlicht aus, aber war gänzlich seins. Thaurbad fühlte eine seltsame Bestätigung, als er seine Augen über das Papier streifen ließ und einige kleinere Fehler bemerkte. Es war eine lange Zeit vergangen, seit die amtliche Mitteilung einen Fehler enthielt. Tatsächlich überlegte Thaurbad vergnügt, dass es noch mehr Fehler in dem Dokument geben müsste, die er nicht gesehen hatte.


Er beendete gerade am Rahmen einen abschließenden Schnörkel seiner schlichten Handschrift, als Gorgos mit einigen Nachrichten aus dem Tempel hereinkam. Er schaute sie schnell durch, bis ihm eine ins Auge stach. Auf dem Wachssiegel des Briefs stand 'Feyfolken'. Völlig verwirrt brach er das Siegel auf.


„Ich denke, Ihr solltet Euch selbst töten”, stand dort in einer hinreißenden Handschrift.


Er ließ den Brief zu Boden fallen, als er plötzliche Bewegungen auf der Mitteilung wahrnahm. Die Feyfolken-Handschrift schwappte in einer Flut von dem Brief auf die Schriftrolle über und wandelte sein schäbiges Dokument um in ein Werk vollendeter Schönheit. Thaurbad sorgte sich nicht länger um das unheimliche Krächzen seiner Stimme. Er schrie eine sehr lange Zeit. Und dann trank er. Heftig.


Am frühen Fredasmorgen brachte Gorgos Thaurbad eine Nachricht von der Tempelsekretärin Vanderthil, aber der Schreiber brauchte bis zum späten Vormittag, bis er den Mut gefunden hatte, die Nachricht zu lesen. „Guten Morgen, ich sehe gerade die Mitteilung nach. Ihr habt sie wie üblich bis Turdasabend. Ich bin neugierig. Plant Ihr etwas Besonderes? -- Vanderthil.”


Thaurbad antwortete „Vanderthil, es tut mir Leid. Ich war krank. Es wird diesen Sundas keine amtliche Mitteilung geben” und übergab die Nachricht an Gorgos, bevor er sich in sein Bad zurückzog. Als er nach einer Stunde wieder herauskam, kehrte Gorgos gerade lächelnd vom Tempel zurück.


„Vanderthil und der Erzpriester waren ganz aus dem Häuschen”, sagte er. „Sie sagten, dass das Euer bisher bestes Werk war.”


Thaurbad sah Gorgos verständnislos an. Dann bemerkte er, dass die Mitteilung fort war. Zitternd tauchte er seinen Finger in das Tintenfass und kritzelte die Worte „Was stand auf der Notiz, mit der ich Euch fortschickte?”


„Erinnert Ihr Euch nicht?” fragte Gorgos und musste dabei ein Lächeln unterdrücken. Er wusste, dass der Herr in letzter Zeit viel trank. „Ich erinnere mich nicht an den genauen Wortlaut, aber es war ungefähr: „Vanderthil, hier ist es. Die Verspätung tut mir Leid. Ich habe in letzter Zeit ernsthafte Probleme mit meinem Geisteszustand. - Thaurbad.” Da Ihr sagtet „hier ist es,” dachte ich, Ihr wolltet, dass ich die Mitteilung mitnehme. Also tat ich es. Und, wie ich bereits erwähnte, sie waren begeistert. Ich wette, Ihr werdet diesen Sundas dreimal so viele Briefe wie sonst bekommen.”


Thaurbad nickte, lächelte und winkte seinen Botenjungen fort. Gorgos kehrte zum Tempel zurück, während sein Herr zu seinem Schreibbrett ging und einen frischen Bogen Pergament herauszog.


Mit dem Federkiel schrieb er: „Feyfolken, was wollt Ihr?”


Die Worte wurden zu: „Lebt wohl. Ich hasse mein Leben. Ich habe mir die Pulsadern aufgeschnitten.”


Thaurbad versuchte einen anderen Weg: „Bin ich verrückt geworden?”


Die Worte wurden zu: „Lebt wohl. Ich habe Gift genommen. Ich hasse mein Leben.”


„Warum tut Ihr mir das an?”


„Ich, Thaurbad Hulzik, kann nicht länger mit meiner Undankbarkeit weiterleben. Aus diesem Grund legte ich mir diese Schlinge um mein Genick.”


Thaurbad nahm ein frisches Stück Pergament, tauchte seinen Finger in das Tintenfass und fuhr fort, die gesamte Mitteilung umzuschreiben. Während sein Originalentwurf, bevor Feyfolken ihn geändert hatte, einfach und fehlerhaft war, war diese neue Kopie ein einziges Gekritzel. Kleingeschriebene I waren ohne Punkt, das G sah aus wie ein Y, Sätze gingen in den Rand über und rollten sich auf wie Schlangen. Die Tinte der ersten Seite sickerte auf die zweite Seite durch. Als er die Seiten aus dem Notizbuch herauszerrte, teilte ein langer Riss die dritte Seite fast in zwei Hälften. Etwas an dem endgültigen Resultat war wohlklingend. Zumindest hoffte Thaurbad das. Er schrieb eine weitere einfache Notiz: „Nehmt diese Mitteilung statt des Haufen Mists, den ich Euch zuvor schickte.”


Als Gorgos mit neuen Nachrichten zurückkehrte, gab Thaurbad ihm den Umschlag. Die neuen Briefe waren alle gleich, bis auf einen von seinem Heiler Telemichiel. 'Thaurbad, wir möchten, dass Ihr so schnell wie möglich herkommt. Wir haben einen Bericht aus Schwarzmarsch erhalten, der eine Abart der Purpur-Seuche beschreibt, die fast wie Eure Krankheit klingt. Deshalb möchten wir Euch erneut untersuchen. Noch ist nichts sicher, aber wir werden entscheiden können, welche Möglichkeiten wir haben.'


Thaurbad brauchte den Rest des Tages und fünfzehn Schlucke des stärksten Met, um sich zu erholen. Der größte Teil des nächsten Morgens wurde darauf verwandt, sich von diesen Erholungsmethoden zu erholen. Er begann damit, eine Nachricht an Vanderthil zu schreiben: „Wie denkt Ihr über die neue Mitteilung?” schrieb er mit dem Federkiel. Feyfolkens verbesserte Version war „Ich werde mich selbst anzünden, da ich unter meinem mangelnden Talent leide.”


Thaurbad schrieb die Notiz neu, dieses Mal mit seiner Finger-und-Tinte Methode. Als Gorgos erschien, gab Thaurbad ihm die Notiz und erhielt eine Nachricht in Vanderthils Handschrift.


Sie schrieb: „Thaurbad, Ihr seid nicht nur göttlich inspiriert, sondern Ihr habt auch einen großen Sinn für Humor. Stellt Euch vor, wir hätten jenes Gekritzel anstelle der echten amtlichen Mitteilung verwendet. Ihr habt den Erzbischof herzhaft zum Lachen gebracht. Ich kann es nicht abwarten zu sehen, was Ihr nächste Woche haben werdet. Eure ergebenste Vanderthil.”


Die Beerdigungsfeierlichkeiten eine Woche später brachten mehr Freunde und Bewunderer hervor, als Thaurbad Hulzik es jemals für möglich gehalten hätte. Der Sarg hatte natürlich geschlossen werden müssen, aber das hielt die Trauernden nicht davon ab, sich in Reihen aufzustellen, die glatte Eichenoberfläche zu berühren und sie sich als das Fleisch des Künstlers vorzustellen. Der Erzbischof zeigte sich der Situation gewachsen und hielt eine Grabrede, die besser als seine üblichen war. Thaurbads alte Nemesis, Alfiers, die Sekretärin vor Vanderthil, kam aus Wolkenruh angereist. Sie heulte und erzählte jedem, der zuhören wollte, wie Thaurbads Vorschläge die Richtung ihres Lebens verändert hatten. Als sie hörte, dass Thaurbad in seinem letzten Willen ihr seinen Federkiel hinterlassen hatte, brach sie unter Tränen zusammen. Vanderthil war daraufhin sogar noch untröstlicher, bis sie einen gutaussehenden und glücklicherweise alleinstehenden jungen Mann fand.


„Ich kann kaum glauben, dass er fort ist und ich habe ihm nicht einmal von Angesicht zu Angesicht gegenüber gestanden oder zu ihm gesprochen”, sagte sie. „Ich habe seine Leiche gesehen, aber auch wenn er nicht verbrannt gewesen wäre, hätte ich nicht sagen können, ob er es ist oder nicht.”


„Ich wünschte, ich könnte sagen, dass es einen Fehler gab. Aber ich hatte ausreichend medizinische Beweise', sagte Telemichiel. „Einige davon habe ich selbst diagnostiziert. Seht, er war ein Patient von mir.“


„Oh“, sagte Vanderthil. „War er krank oder so etwas?”


„Vor Jahren litt er an der Purpur-Seuche, die ihm auch seinen Kehlkopf genommen hatte. Aber es schien, als ob er vollständig genesen könnte. Tatsächlich hatte ich ihm am Tag bevor er sich getötet hatte eine Nachricht geschickt, die ihn darüber in Kenntnis setzen sollte.”


„Ihr seid dieser Heiler?” rief Vanderthil aus. „Thaurbads Botenjunge Gorgos erzählte mir, dass er Eure Nachricht gerade in die Hand nahm, als ich meine schickte, in der ich ihm zu seinem neuen, primitivistischen Design der Mitteilung beglückwünschte. Sie war ein erstaunliches Werk. Ich hätte es ihm nie gesagt, aber ich fing an zu glauben, dass er in einem altmodischen Stil feststeckte. Es stellte sich heraus, dass er ein letztes, geniales Werk verfasst hatte, bevor er in einem Ruhmesfeuer von uns ging. Symbolisch. Und auch wörtlich.”


Vanderthil zeigte dem Heiler Thaurbads letzte amtliche Mitteilung, und Telemichiel stimmte zu, dass sein erregter, fast unleserlicher Stil Bände über die Macht und Erhabenheit des Gottes Auril-El sprach.




„Nun bin ich aber gründlichst verwirrt,” sagte Vonguldak.


„Über welche Stelle?” fragte der Große Weise. „Ich denke, die Geschichte ist sehr geradlinig.”


„Feyfolken machte alle Mitteilungen wunderschön, bis auf die letzte, die Thaurbad für sich selbst geschrieben hatte”, sagte Taksim nachdenklich. „Aber warum hatte er die Nachrichten von Vanderthil und dem Heiler missverstanden? Hat Feyfolken jene Worte verändert?”


„Vielleicht”, lächelte der Große Weise.


„Oder hat Feyfolken Thaurbads Wahrnehmung jener Worte verändert?” fragte Vonguldak. „Hat Feyfolken ihn letztendlich verrückt werden lassen?”


„Sehr wahrscheinlich”, sagte der Große Weise.


„Aber das würde bedeuten, dass Feyfolken ein Untergebener von Sheogorath war”, sagte Vonguldak. „Und Ihr sagtet, dass er ein Untergebender von Clavicus, dem Schrecklichen, war. Was war er? Ein Vertreter des Unfugs oder ein Vertreter des Wahnsinns?”


„Der Wille war sicherlich verändert von Feyfolken”, sagte Taksim, „Und solch eine Sache würde ein Untergebener von Clavicus, dem Schrecklichen, anstellen, um den Fluch aufrechtzuerhalten.”


„Als ein geeignetes Ende der Geschichte vom Schreiber und seinem verfluchten Federkiel”, lächelte der Große Weise, „werde ich Euch darin lesen lassen, wenn ihr es wollt.”


Anmerkungen (Tamriel-Almanach)

Die im Text gezogenen Trennlinien sind kein Bestandteil des Buches selbst. Sie wurden lediglich eingefügt, um eine klar sichtbare Trennung zwischen der eigentlichen Handlung des Buches und der im Verlaufe selbiger erzählten Geschichte durch einen der Charaktere zu schaffen.

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