Sinder Velvin:
Guten Abend, Wüstengeher. Vergebt mir, zu so später Stunde herzukommen, aber ich wollte Euch wirklich noch einmal treffen, bevor ich Vvardenfell verlasse und nach Cyrodiil zurückkehre. Ich habe gehört, dass Ihr eine sehr bewanderte Person sein, könnte ich Euch also bitte noch einige Fragen zu ein paar Dingen stellen, die ich ziemlich verwirrend finde?
- Jobasha:
- Wie Ihr sehen könnt ist Jobasha sehr beschäftigt. Viele Kisten zu packen, viele Bücher zu verkaufen, viele Pläne zu machen. Jobasha ist dem neuen König gegenüber treu, wie es alle Khajiit sind. Aber Jobasha denkt, dass dieser Laden alt ist und die Verkäufe schlecht gehen, also zieht Jobasha bald fort. Stellt Eure Fragen, Ihr wisst aber, dass Jobasha vielleicht zu schnell spricht.
Sinder Velvin:
Eigentlich möchte ich Euch zuerst diesen Brief überreichen. Er ist von Adanorcil, einem guten Freund von mir, der vor kurzem begonnen hat, Ta’Agra zu erforschen. Er hat mich gebeten, ihn Euch zu überreichen, wenn ich Euch in Vivec-Stadt besuche. Wir wären beide sehr dankbar, wenn Ihr uns sagen könntet, ob seine Annahmen korrekt sind.
- Grüße, Jobasha,
- es ist mir eine Ehre, Euch diesen Brief zu schreiben. Bitte dankt Sinder in meinem Namen, wenn er Euch diesen Brief an der Tür aushändigt. Ich logiere derzeit in Sadrith Mora, aber wenn ich das nächste Mal durch Vivec komme werde ich Eurem Laden ganz sicher einen Besuch abstatten.
- So viel zu den Förmlichkeiten. Ich habe vor kurzen die paar Wortfetzen Ta’Agra zusammengetragen, die ich in den vielen Bibliotheken Vvardenfells finden konnte. Da ich ein eifriger Gelehrter der tamrielischen Sprachen bin habe ich versucht, Struktur, Grammatik oder zumindest einen Bezug zwischen ihnen zu finden. Das folgende ist eine Wortliste in Ta’Agra, wovon manche über bekannte Übersetzungen verfügen. Ich habe die paar - wie ich annehme - Wurzelsilben und Infinitive zusammen mit etwas Sachverstand und „Sprachgefühl“ benutzt, um einige der übrigen Worte zu entziffern. Wenn keine offensichtlichen Bezüge zu anderen Worten sichtbar waren habe einfach, auf wenig mehr als den Wortklang setzend, wild geraten.
- Ich bin mir sicher, dass Ihr in Eurem Buchladen sehr beschäftigt seid, aber wenn Ihr einen Augenblick entbehren könntet, um einen Blick auf diese Liste zu werfen und mir, wenn möglich, mitteilt ob meine Vermutungen zutreffen oder nicht würdet Ihr mich zu einem sehr glücklichen Elf machen. Also, ohne weiteren Aufhebens:
- - Iit:
- „gehen“, verwendet in Khajiit (Wüstengeher)
- Ich habe gesehen, wie dieses Wort in ein paar anderen Begriffen abgesehen von „Khajiit“ aufgetaucht ist. Gehe ich Recht in der Annahme, dass „-iit“ die Bedeutung von „jemand mit den Eigenschaften von“ oder „jemand, der etwas sehr häufig tut“ annehmen kann?
- - Iit:
- - ja-Kha'jay
- Dem Kleinen Reiseführer zufolge ist dies das Ta’Agra-Wort für die Mondbande, die Mondstränge: die gemeinsamen Mondphasen, welche die verschiedenen Khajiitformen hervorbringen.
- - ja-Kha'jay
- Mir ist aufgefallen, wie sowohl die Formen „Kha“, ein bekannter Anblick im Ta’Agra, als auch „ja-“ in diesen Wort auftauchen. Siehe „ja’khajiit“
- - ja'khajiit
- Aus den „Worten der Clanmutter Ahnissi“ habe ich erfahren, dass dies ein Name für Mehrunes Dagon ist: „Kätzchen“, denn was ist zerstörerischer als eine junge Katze? Da ich auch gelernt habe, dass der Präfix „ja-“ in Khajiiti-Namen einen Jüngling oder Junggesellen bezeichnet, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass „junger Khajiit“ die wortwörtliche Übersetzung von „ja’khajiit“ ist. Das wirft die Frage auf, was es in „ja-Khajay“ bewirkt. Meine Theorie ist, dass es zu dem jungen Khajiit in Beziehung steht, da die Mondstränge bestimmen, welche Unterart (meine Entschuldigung für diesen seltsamen Begriff, aber ich kenne das übliche Khajiitiwort nicht) er bei der Geburt werden wird.
- - ja'khajiit
- - jekosiit
- Soviel ich weiß soll dies eine Art Beleidigung darstellen. Wenn meine Theorie über den -iit-Teil richtig ist, glaube ich, dass es „jemanden, der eine Art von profanem Ort frequentiert“ meinen könnte. Ich habe keine Ahnung von der exakten Übersetzung dieses Wortes und es ist vielleicht auch besser, es dabei zu belassen.
- - jekosiit
- - qa'khajakh
- Obwohl es eigentlich nichts gibt, worauf man diese Ideen aufbauen könnte, klingt das Wort für mich wie eine weitere Beleidigung, eine Art „Unsinnswort“ oder eine Art Stichelei, etwa wie in „Ihr dummer Mann“.
- - qa'khajakh
- - rabi
- Keine Idee, aber dies könnte ein Nomen sein, dass auf -i endet, so wie „budi“, das traditionelle Hemd.
- - rabi
- - rabiba
- Vielleicht die Plural- oder Diminutivform von „rabi“.
- - rabiba
- - vaba
- Ich glaube, dass dies der Infinitiv von „sein“ ist. Siehe unten.
- - vabazeri
- Dies ist offenbar „sein“ in erster Person Singular Futur: „Ich werde sein.“ In vielen Sprachen wird die Zukunftsform aus der Wurzel der Verbes gebildet, einer Endung, die verdeutlicht, ob es die erste, zweite oder dritte Person betrifft und ein paar Buchstaben dazwischen. Ich glaube, dass „ze“ in diesem Teil die zukünftige Zeitform anzeigt, während „ri“ die Endung der ersten Person Singular ist.
- - „Var Var Var“
- Dieser Ausdruck kann ins gemeine Cyrodiilisch als „Was sein wird, wird sein“ oder „Es ist, wie es ist“ übersetzt werden und war für mich von besonderem Interesse, da es offenbar aus noch einer anderen, konjugierten Form von „sein“ gebildet wurde, wie die Übersetzung nahelegt. Ich habe allerdings keine Ahnung, welche Form dies sein könnte.
- - „Var Var Var“
- Das beschließt meine kleine Liste eigener Vermutungen. Ich wäre nicht überrascht, wenn das ein oder andere hiervon - oder einfach alles - falsch wäre, aber es gibt unter uns Altmern eine kleine Redensart, die besagt, dass das „Glück dem Tapferen hilft“.
- Hochachtungsvoll
- Adanorcil
- Jobasha:
- Jobasha fehlt die Zeit, diesen Brief ganz zu beantworten.
- „Iit“ ist eher, was Menschen und Mer eine Arbeit nennen. Khaj ist Wüste oder Sand, ja, und Khajiit ist, wie die Menschen sagen würden, „einer der über Sande geht“ oder „einer der desertiert“. Aber die meisten Männer wissen nicht, was man in einer Wüste macht: gehen. Also sagen wir Khajiit, dass es „Wüstengeher“ bedeutet. Ein Budi ist eine Art Hemd, das oft von Ohmes getragen wird, also ist ein Budiit eine Art Schneider. „lit“ zeigt auch an, wo man lebt. „Senchal’iitay“ bedeutet „Jobasha lebte in Senchal“. Also meint Khajiit einen, der in der Wüste lebt.
- „Va“ ist „sein“, ja. Var wird auf unterschiedliche Weise benutzt, aber Jobasha kennt nicht die richtigen Worte. Ihm haftet ein Hauch des Unweigerlichen an.
- „Rabi“ zeigt Besitztum. Wie Ihr seht schreibt Jobasha mit einem gelben Federkiel, der aus einer billig gefärbten Klippenläuferfeder gemacht wurde. Um dies mitzuteilen sagt Jobasha „zwinthodurrarr rabi“, was „Jobasha hat einen gelben Schreibstift“ bedeutet.
- Khajiit sagt „vabazeri“ um eine Sache zu zeigen, die sich in andere andere verändert. Wir benutzen es, wie Ihr „werden“ sagen würdet, obwohl das nicht ganz stimmt.
Sinder Velvin:
Würde es Euch etwas ausmachen, mir etwas über Euch selbst erzählen? Wie und warum seid Ihr nach Vvardenfell gekommen?
- Jobasha:
- Jobasha wollte reisen und Bücher verkaufen. Mehr kann Jobasha nicht sagen.
Sinder Velvin:
Könntet Ihr mir bitte ein wenig über die Schlacht am Roten Berg erzählen, die während des Krieges des Ersten Rates geschlagen wurde? Was glaubt Ihr hat sich darin zugetragen? Wer glaubt Ihr hat Nerevar getötet?
- Jobasha:
- Jobasha hat eine sehr hohe Meinung vom Tribunal. Jobasha ist kein Häretiker, nur ein einfacher Buchhändler.
Sinder Velvin:
Jeder weiß, dass die Dwemer während der Schlacht am Roten Berg verschwunden sind, aber niemand weiß genau, was mit ihnen passiert ist. Was ist Eure Meinung?
- Jobasha:
- Jobasha hört von denen, die die Dwemerruinen erkunden, viele Geschichten. Diesen Geschichten zufolge glaubt Jobasha, dass ihre Körper zu Asche wurden. Manche sagen, dass die Dwemerseelen aus Mundus entkommen sind, aber es gibt Dwemergeister ... doch vielleicht sind die Geister zuvor gestorben. Jobasha weiß es nicht.
Sinder Velvin:
Mithilfe eines Freundes konnte ich an zwei Dwemerbücher gelangen: Göttliche Metaphysik und das Ei der Zeit. Seltsamerweise erscheinen Zeilen aus dem einen Buch auch in dem anderen. Die erste Zeile in Göttliche Metaphysik ist die einundzwanzigste im Ei der Zeit und die zweite Zeile in Göttliche Metaphysik im Ei der Zeit die elfte. Was denkt Ihr darüber? War den dwemerischen Autoren danach, sich die ganze Zeit über zu zitieren? Oder ist das ein Plagiat?
- Jobasha:
- Jobasha hat viele Dwemerbücher gesehen, aber Jobasha kann sie nicht lesen. Vielleicht sind die Worte dieselben oder vielleicht bedeuten sie in jedem Buch etwas anderes. Jobasha hat viele Gelehrte behaupten gehört, dass sie Dwemerschriften übersetzt hätten, aber Jobasha glaubt keinem von ihnen.
Sinder Velvin:
Wisst Ihr vielleicht warum es einige große Helden gibt, deren Taten wohlbekannt sind, ihre Namen aber nicht? Zum Beispiel kennen nur sehr wenige Leute den Namen des sogenannten Ewigen Champion, der den Erzbetrüger Jagar Tharn besiegt hat.
- Jobasha:
- Der Ewige Champion hat zu viele Namen. War es Grachta, der Rothwardonenritter? Dunastyr, der bretonische Hexenmeister? Shathra, die Khajiti-Assassinin? Tyronicus, der cyrodiilische Kampfmagier? Jobasha weiß es nicht. Es scheint, als ob sich der Held jedes Jahr ein Dutzend weiterer Namen verdient. Jobasha glaubt an keinen dieser Namen, obwohl Jobasha einmal einen Wandteppich von Shathra gesehen hat … es ist eine Schande, dass Shathra nur Legende ist, denn der Künstler hat sie für eine Ohmes recht hübsch gemacht.
Sinder Velvin:
Glaubt Ihr, dass die Sklaverei in Morrowind eines Tages enden wird?
- Jobasha:
- Jobasha ... nein, Jobasha sagt, dass der Waffenstillstandsvertrag Gesetz ist und Jobasha ist ein treuer Bürger des Kaiserreichs. Jobasha liebt den Kaiser, den neuen König und das Tribunal sehr. Und jetzt muss sich Jobasha beeilen und fertigpacken.
- Aber bevor Ihr geht muss Jobasha fragen … kennt Ihr jemanden, der eine Topfpflanze braucht?
Sinder Velvin:
Nun, ich habe einen Hochelfenfreund in der Kaiserstadt, der sie bestimmt lieben würde … seltsam, wie viele meiner Freunde Hochelfen sind. Oder vielleicht würde sie einem meiner kaiserlichen Freunde besser gefallen …