[PS4/PC] Death Stranding - A Hideo Kojima Game by Hideo Kojima

troubega

Freund des Hauses
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Sam Porter Bridges schrieb:
Once, there was an explosion, a bang which gave rise to life as we know it. And then, came the next explosion. An explosion that will be our last.

Es wird ja mal Zeit, dass wir einen Thread zu diesem Game erstellen, nicht wahr? Vor allem, da es 2020 auch auf dem PC erscheinen wird! Ich spiele es aktuell auf der Playstation 4 seit ungefähr 20 Stunden und möchte einfach mal etwas Liebe zu dem Game teilen.

Was ist Death Stranding?
Vor der Veröffentlichung von Death Stranding gab es viele Fragen zum Spiel. Mittlerweile sind diese natürlich beantwortet. Death Stranding ist ein sogenanntes "Stranded Game", also ein Game, dass sich mit der Einsamkeit der Spielfigur und des Spielers beschäftigt und es als zentralen Punkt einsetzt.
Einsamkeit ist im Spiel allgegenwärtig. Das eigentliche Gameplay besteht aus dem sammeln und ausliefern von Paketen. Aus diesem Grund wird das Game oft als Walking-Simulator beschrieben, da man die Pakete eben oft zu Fuß ausliefert.

Ich selber sehe das etwas anderes. Während in Spielen wie "What Remains of Edith Finch" das Laufen meist die einzige Interaktion ist, gibt es in Death Stranding deutlich mehr zu tun. Man muss seine Route Planen, schauen wo sich Feinde befinden und ihnen schleichend oder rennend entkommen. Schafft man es nicht, muss man Kämpfen. Man kann in der Welt Strukturen wie Brücken; Straßen, Türme etc. bauen und muss dafür Ressourcen sammeln. Dann muss man sich auch um das BB, also Bridge-Baby kümmern, dass man immer dabei hat. Es ist also deutlich mehr als ein "Walking-Simulator".
Das Gameplay ist repetitiv, man liefert ununterbrochen Pakete aus. Das soll auch repetitiv sein, denn das fördert das Gefühl der Einsamkeit. Dennoch wird es nicht langweilig, da es eben bei der Route immer wieder zu neuen Problemen kommt, die man selber lösen muss.

Die Prämisse
Ihr kennt doch sicher die Kritik an Spielen wie Tomb Raider, Uncharted und Wolfenstein, die einen Charakter in Zwischensequenzen darstellen, der völlig anders ist, als im eigentlichen Gameplay. Das nennt man "Ludonarrative Dissonanz". Das liegt vor allem daran, dass sich Spiele immer mehr an Filme annähern. In Filmen, wie jedem Medium mit einer Handlung, gibt es eine sogenannte "Prämisse", quasi die "Moral von der Geschichte", die Kernaussage. Auch Spiele sind davon nicht ausgenommen, setzen diese aber kaum gut um.
In einem Tomb Raider weint Lara Croft, weil sie ein Reh tötet, ballert dann aber dutzenden Familienvätern auf der Insel einen Pfeil in den Kopf. Das liegt daran, dass die Prämisse der Geschichte, genau wie in einem Film, auf Setting, Charaktere und Geschichte angewandt werden, aber ein Videospiel hat eben noch die Interaktivität als zusätzliches Element. Und dieses Element wird oft nicht wirklich genutzt.

Death Stranding tut das aber. Alle Elemente, die Geschichte, die Landschaft, das Gameplay, die Charaktere, repräsentieren die Prämisse der Einsamkeit und dem Wunsch nach der Verbindung zu anderen Menschen. Das alles wird eben verbunden mit einer großartigen Inszenierung und wirklich tollen Optik aber eben auch mit repetitiven Gameplay. Zu dem setzt das Game auf die Verwendung vieler Schauspieler. Norman Reedus als Protagonist, Guillermo del Toro als Side-Charakter, Mads Mikkelsen als Side-Charakter und viele mehr.
Ja, das Game ist garantiert nicht für jeden gemacht, aber die, die sich darauf einlassen, lieben das Spiel, und ich gehöre dazu.

Wer mehr über das Besondere an Death Stranding erfahren will und was Kojima besser macht als viele anderen, dem empfehle ich dieses spoilerfreie Video:

Das Spiel erscheint irgendwann im Sommer 2020 via Steam und Epic Gamestore für PC!

Screenshots
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Trailer
Ja, das spiel spaltet die Gemüter. Aber es ist halt wieder die Zeit des Jahres, wo die menschliche Intelligenz daran bemessen wird ob man unterscheiden kann zwischen: ein Spiel ist schlecht oder das Spiel ist nichts für mich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier ein Beitrag über Death Stranding der ZDF heute Nachrichten, in der Kojima unter anderem als "Kubrick der Videospiele" betitelt wurde. Auch schön der Schlusssatz:

Ein skurriles Hightech-Märchen, dass von wohldosierter Monotonie lebt.

 
Um es mal mit einem anderen Thread hier zu sagen: "Man bekam es kostenlos..."

Als das Spiel rauskam, habe ich natürlich auch genügend Dinge über das Spiel gehört. Das klang alles irgendwo zwischen seltsam, verwirrend und verrückt. Ich hatte dann auch mal durch Zufall in einen Stream des Spiels reingeschaltet, der gerade an einer langweiligen Stelle war, und bei dem (ohne Vorkenntnisse) die Spielmechaniken nicht verständlich waren. Dazu der anscheinend starke und wieder ohne Vorkenntnisse völlig unverständliche Fokus auf Ausscheidungen des Spielercharakters liegt. Damit war klar für mich, dieses Spiel ist nichts für mich.

Nun begab es sich aber drei Jahre später, dass es das Spiel kostenlos auf Epic kam. Okay, abgeholt wie üblich, ist ja immerhin ein AAA-Titel. Jetzt hat mir ein Freund rein zufällig von dem Spiel vorgeschwärmt. Da habe ich mir mal eine gute und verständliche Zusammenfassung des Settings gesucht, die dann auch besser war, als was ich beim Release gehört habe (rückblickend haben die damaligen Autoren das Spiel wohl eher nicht verstanden). Also habe ich es mal versucht.

Ja, das Gameplay ist teilweise extrem eigenwillig, die Story ist (zumindest bis so Episode 3/4) ziemlich langsam und jede Antwort bringt mehr Fragen. Aber danach wird das Spiel deutlich besser, man bekommt mehr Spieloptionen, die Welt öffnet sich, es gibt coole Charaktere. Nur muss man schon viel Suspencion of Disbelief mitbringen. Die erzählte Geschichte ist auf jeden Fall höher bewertet als die interne Konsitenz des "Death Stranding". Wie gesagt, es hilft auf jeden Fall den tollen Charakteren (z.B. Mama, Heartman) und letztendlich reden wir ja von einem gewissermaßen übernatürlichen Setting.

Bisher bereue ich es nicht, das Spiel gespielt zu haben (bin jetzt derzeit in der Heartman-Episode), und ich bin gespannt, wie es zu Ende geht.

Was mich am meisten stört, ist die Vorschlaghammer-Methode mit der die Botschaft "Wir müssen uns alle verbinden" hier alle 10 Sekunden in den Spieler reingehämmert wird. Ja, habe ich nach den 10x verstanden :p
PS: Faszinierend, wie passend die Botschaft/das Setting als Allegorie für Corona angewandt werden kann ;)
 
Mhh, ich hab das auch noch bei Epic von der Weihnachts-Gratis-Aktion. Bisher hab ich dem keines Blickes gewürdigt, da die meisten Leute die ich kenne und die es damals gespielt haben eine eher negative Meinung dazu hatten ... bzw. um mal den O-Ton meiner Schwester zu zitieren: "es ist überhypter langweiliger Müll". Eventuell geb ich dem Spiel ja mal trotzdem eine Chance, wobei bei meinem aktuellen Pile of Shame da noch einige andere Titel auf der Warteliste sind. Wie sieht denn die Steuerung am PC aus? Kann man das mit Maus + Tastatur ordentlich spielen? Mit dem Thema steht und fällt immer mein Interesse an solchen Konsolenports.
 
Mhh, ich hab das auch noch bei Epic von der Weihnachts-Gratis-Aktion. Bisher hab ich dem keines Blickes gewürdigt, da die meisten Leute die ich kenne und die es damals gespielt haben eine eher negative Meinung dazu hatten ... bzw. um mal den O-Ton meiner Schwester zu zitieren: "es ist überhypter langweiliger Müll". Eventuell geb ich dem Spiel ja mal trotzdem eine Chance, wobei bei meinem aktuellen Pile of Shame da noch einige andere Titel auf der Warteliste sind. Wie sieht denn die Steuerung am PC aus? Kann man das mit Maus + Tastatur ordentlich spielen? Mit dem Thema steht und fällt immer mein Interesse an solchen Konsolenports.

Ja, die geht schon. Das schwierigste ist glaube ich die Umsetzung, wie weit man einen Analogstick drückt durch Dauer des Tastendrückens zu ersetzen.
 
Der Controller wird ja auch teilweise per Lautsprecher genutzt, die im Pad drin sind. Das Baby mach seine Geräusche über das Pad, brabbeln, schreien etc. Im Normalfall befindet sich das Pad in der Hand da, wo bei der Spielfigur das Baby ist (Brust/Bauch). Zudem wird durch das Wippen des Controllers das Baby auch beruhigt, was alles in allem mehr und bessere integration der Dualshock Features ist, als bei fast allen anderen Exklusiv-Titeln. Geht aber natürlich auch ohne Controller.

Das Game ist für mich perfekte Entspannung. Mal eben Pakete transportieren und sich ne Route überlegen. Ist schon ziemlich geil, vor allem auf PS5 mit den Hardware-3D-Audio. Solange man mit der Erwartungshaltung eines "Walking-Simulators" rangeht, wird man auch positiv überrascht. Das Spiel wird von Stunde zu stunde komplexer, ohne je zu überfordern. Atmosphäre und Optik sind ja eh über jedem Zweifel erhaben.
 

Kann ich bestätigen, was du da schreibst. Die letzten ~5 Stunden des Spiels sind zwar unerlässlich, wenn man auch nur eine Chance haben will, das Spiel letztendlich zu verstehen (wobei ich trotz Third Party Zusammenfassungen noch immer Fragezeichen über meinem Kopf sehe...), aber sie ziehen sich extrem. Vor allem, weil viele dieser Zwischensequenzen einfach da sind, lange dauern und während ihnen nichts passiert (oder zumindest nichts passiert, was man nicht schon vorher gesehen hat). Während aus meiner Sicht, wichtige Fragen nie beantwortet wurden.