Persönlichkeiten der Kaiserstadt

Die Veröffentlichung des ersten DLCs zu ESO naht - ab dem 31. August erscheint "Imperial City" zuerst für den PC, am 15. und 16. September dann auf der Xbox One und der Playstation 4. Um Euch auf die kommenden Inhalte vorzubereiten, geben Euch die Entwickler unter dem Titel "Wir stellen vor" vorab einige Informationen zu den Persönlichkeiten der Kaiserstadt.
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Es wurden vier Charaktere vorgestellt, die eine wichtige Rolle in der Handlung um die Geschehnisse in der Kaiserstadt spielen:

Vater Egnatius

Vater Egnatius ist Priester in der Kaiserstadt und als äußerst gebildeter Mann eine Persönlichkeit, die so manchen Mächten ein Dorn im Auge ist.
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meine Geduld neigt sich dem Ende. Ich habe Euren Rat in staatlichen Angelegenheiten immer geschätzt, doch unter den gegebenen Umständen, kann ich diese Angelegenheit mit Vater Egnatius nicht länger gutheißen. Ich habe Jahre damit verbracht, mich auf die Ankunft unseres dunklen Gönners – Molag Bals Ankunft – vorzubereiten. Meine Würmer haben bereits Pläne und Intrigen geschmiedet, die selbst Mephala die Schamesröte ins Gesicht treiben würden. Und doch schafft es dieser einfältige Priester, unbehelligt in den Hallen der Macht umherzulaufen. Das ist ganz und gar inakzeptabel.
Es bereitet mir Kopfschmerzen, dass Ihr die Risiken, die ein Mann wie Vater Egnatius darstellt, einfach nicht erkennen könnt. Ich räume Euch ein, dass er kein Mitglied des Ältestenrats ist, doch sein Schatten ragt über jeglichen Vorgehen hervor. Erst gestern habe ich ihn beobachtet, wie er sein Brot mit Falco und dem dickbäuchigen Narren Gulsanius geteilt hat. Egnatius drängte sie dazu, die Errichtung der Gedenkkonstruktion zu überdenken – ein Vorhaben, das für unsere Interessen unumgänglich ist.
Wenn er wahrlich ein einfacher Priester wäre, hätte ich keinen Grund zur Sorge. Ich habe bereits den Glauben von Propheten erschüttert und selbst Heilige zum Selbstmord getrieben. Alessias Schafe sind leicht geschoren. Mit Leichtigkeit zu schlachten. Doch nicht Egnatius. Nein, nicht Egnatius. Mit seinen Büchern und Schriftrollen und seinem herzerwärmenden Lächeln. Er ist einfach zu belesen. Er scheint vorrangig ein Gelehrter und erst dann ein Priester zu sein. Es gibt keinerlei Überbleibsel von Fanatismus in ihm – keinen heimlichen Groll, den ich für mich verdrehen und formen könnte. Es ist einfach unerträglich. Ich sage Euch, Tharn, es gibt nicht viel, dass ich mehr hasse als einen gebildeten Heiligen.
Ihr habt mich bereits davor gewarnt sein Blut zu vergießen. Mir ist bewusst, dass er sehr beliebt ist und sein Tod eine ungewünschte Ablenkung darstellen würde. Doch Glaube ist unberechenbar. In den Händen eines Gelehrten könnte er das Schicksal unseres Plans, im Großen wie im Kleinen, besiegeln. Ich werde nicht zulassen, dass unser großartiges Vorhaben durch die Hände eines altbackenen, glatzköpfigen Mönchs aufgehalten wird. Räumt ihn aus dem Weg oder ich werde ihn bei lebendigem Leibe häuten.
– Mannimarco

Clivia Tharn

Die Witwe zweier ehemaliger Kaiser und Tochter von Kanzler Abnur Tharn aus dem mächtigen nibenesischen Fürstenhaus Tharn sitzt als Kaiserin auf dem Thron von Cyrodiil in der Kaiserstadt und hat neben dem Herrschen auch einige weitere Ziele. Wie einige von Euch bestimmt schon aus Gesprächen mit ihrem Vater wissen, gehört zu ihren weiteren Zielen auch die Erlernung der Nekromantie.
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Meine teure Schwester Clivia
Aus unveröffentlichten Notizen für „Leben einer Tochter Cyrodiils“, von Magus-General Septima Tharn
Damals, als wir alle verschiedene Teile von Vaters Curriculum zur Weltherrschaft studierten, wurde eine Ecke in der Bibliothek des Weißgoldturms zum Klassenraum für mich, meine Schwestern und unsere Tutoren. Ich hatte eine natürliche Begabung für Zauber und im Alter von dreizehn war ich schon weit fortgeschritten in unserer Familientradition, der Kampfmagie. Ich hatte jedoch immer Schwierigkeiten mit der Kampfteleportation und ich entsinne mich, wie ich eines Tages versuchte, eine Ratte von einem Tisch zum anderen zu teleportieren, als ich von einem Streit zwischen Clivia und Euraxia abgelenkt wurde. Euraxia war zu diesem Zeitpunkt sechs Jahre alt und Clivia war siebeneinhalb, besaß aber schon jene stolze Erhabenheit, die ihr im Verlauf ihres Lebens so sehr zum Vorteil gereichen sollte. Sie spielten die Grundversion von Vaters Brettspiel „Kaiserliches Kriegsschach“ und Clivia hatte gerade ihre Guarkavallerie von Morrowind über das Velothigebirge nach Nibenay verlegt, um Euraxias Rimmensöldner zu schlagen – ein unerlaubter Zug, da die Geschwindigkeit von Kavallerie in schwierigem Gelände halbiert wird. Euraxia protestierte lautstark gegen diese Verletzung der Regeln und schimpfte Clivia eine Riesenbetrügerin. Clivia klatschte ihr einfach eine und forderte, sie solle sich nicht so kindisch benehmen. Dies erregte Euraxia umso mehr – sie reckte sich zu voller Größe empor und erklärte, dass eines Tages, wenn sie die Königin von Rimmen wäre, Clivia schon sehen würde, was sie davon habe. Hernach schubste sie Clivias Kavalleriefigur vom Brett. Als Antwort schlug Clivia von unten derart gegen das Brett, dass das Spiel samt Figuren und allem Anderen Euraxia auf den Kopf purzelte. „Königinnen scheren mich nicht“ sagte sie kalt. „Denn ich werde eines Tages KAISERIN sein und dann werdet ihr ALLE niederknien und eure Häupter beugen.“
Sie wandte sich unaufgefordert mir zu, und ergänzte „Und das gilt auch für dich hässliche Riesin. Lern' jeden Spruch in der Bibliothek. Schau nur, was es dir nützen wird.“ Darauf erhob sie sich, jedes einzelne Haar noch fein an seinem Platz, drehte sich um und stolzierte aus dem Raum. Heulend rannte Euraxia ihr hinterher und bettelte um Vergebung.
So war Clivia: immer königlich, jederzeit umgeben von jenen, die über ihre eigenen Füße stolperten, nur um einen Hauch ihrer Gunst zu erlangen. Gebieterisch, wunder- ja gerade statuenhaft schön, hatte sie ein bezauberndes Lächeln, welches sie jedoch nur jenen schenkte, die auf irgendeine Weise dafür zu zahlen bereit waren. Sie hatte keinerlei Talent zur Kampfmagierin, ihr mangelte es an Euraxias instinktiven Gespür für Machtpolitik und sie lernte nie Vaters Trick, die Loyalität eines guten Mannes einzufordern: die Leute wollten ihr einfach zu Gefallen sein und wenn sie einen Befehl erteilte, fühlte es sich falsch an, nicht zu gehorchen.
Wie sie das anstellte? Das habe ich nie herausgefunden. Es war keine Magie im Spiel, soweit ich das beurteilen kann. Es lag einfach in ihrer Natur. Als Prinz Leovic triumphierend von seinem ersten Feldzug gegen die Plünderer an der Grenze heimkehrte, war unsere Familie mit anderen Beratern und Angehörigen des Hochadels dort in der Großen Halle, um ihn zu empfangen. Sein Vater, Kaiser Moricar, lobte den Prinzen und erklärte, dass er seinen Preis einfordern könne. Prinz Leovic zögerte keine Sekunde: er kam direkt auf uns zu und sagte: „Eure Majestät, ich wünsche die Tochter des Kanzlers.“ Und obgleich Abnur Tharn viele Töchter hatte, wussten wir genau, von welcher er sprach.

Der Drache der Klingen

Bei dieser Person handelt es sich um eine mysteriöse Untergrundkämpferin, die in der Kaiserstadt unter anderem gegen die Daedra aus Kalthafen kämpft.
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Zu Händen von General Nesh-Tan
Wie von Euch aufgetragen, habe ich alles, was wir über die maskierte Frau namens „Drache der Klingen“ in Erfahrung bringen konnten, in diesem Bericht zusammengetragen. Zugegeben, diese Sammlung ist nicht besonders umfangreich. Selbst die begabtesten meiner Späher können immer nur wenige Minuten mit ihr mithalten, bevor sie wieder in die Schatten verschwindet. Und selbst in diesen Fällen bin ich fast davon überzeugt, dass sie – aus welchen Gründen auch immer – gesehen werden will. Vielleicht, um uns von einem Angriff aus dem Hinterhalt wegzulocken, oder unsere Aufmerksamkeit auf etwas Wissenswertes zu lenken. Ich bin mir sicher, dass sie uns nichts Böses will und dafür danke ich den Drei. Würde sie uns wirklich loswerden wollen, dann hätte sie uns bestimmt schon mehrfach töten können.
Nach ihrer Größe und Hautfarbe zu urteilen, vermute ich, dass sie eine Kaiserliche ist. Doch wir haben sie nie in anderer Aufmachung, als ihrem verwitterten Akaviri-Ensemble, gesehen. Daher ist jegliche Verbindung mit der Legion wohl unwahrscheinlich. Soweit wir es feststellen konnten, hat sie keine Helfer innerhalb der Stadt und wir vermuten, dass sie mit unseren Feinden aus dem Bündnis und dem Dominion Kontakt aufgenommen hat. Diese Treffen können jedoch nur selten und oberflächlich stattgefunden haben. Um es kurz zu fassen: wir wissen nicht, für wen sie wirklich arbeitet. Wir vermuten, dass es sich um eine heimliche Anhängerin der ehemaligen Drachengarde handeln könnte.
Was mir am meisten Sorgen bereitet, ist ihr Temperament. Irgendetwas an ihrer Art, wie sie sich gibt, macht die Truppen nervös. Sie scheint oftmals unruhig – schreitet oder läuft im Kreis. Im nächsten Moment sitzt sie fast katatonisch für eine Stunde oder noch länger herum, bevor sie uns aufs Neue entwischt. Es wäre so viel weniger beunruhigend, wäre sie nicht so … nun ich glaube „mordlustig“ ist das passende Wort? Wir haben in fast jedem Bezirk der Stadt erhängte Kultisten und abgetrennte Köpfe gefunden – die wohl als Warnung für die Truppen von Molag Bal – und wohl auch für uns – dienen sollen.
In all den Wochen, in denen wir sie verfolgten, trafen wir sie nur einmal wirklich. Einer meiner jüngeren Spurensucher, Elam, stolperte in ein altes Teehaus voller Dremora. Sie waren im Begriff, ihn im nächsten Augenblick bei lebendigem Leib zu verbrennen, dann tauchte plötzlich der Drache auf. Sie erschlug das Gesindel in nur drei Schwertschlägen, spaltete einen ihrer Köpfe, wie eine Melone und schnitt die anderen drei entzwei. Elam stammelte nur ein schwaches „Danke“, während sie einfach nur da stand und ihn für einen Moment anstarrte, als wäre sie sprachlos. Schlussendlich bezeichnete sie ihn als „Idiot“ und verschwand durch die Hintertür.
Daher mein Rat: macht einen großen Bogen um sie. Nehmt ihre Hilfe an, wenn sie angeboten wird, doch stellt Euch ihr nicht in den Weg.
Blut für den Pakt,
Leutnant Drathyn

Hauptmann Caudex

Anatolius Caudex ist bekleidet den Rang eines Hauptmannes in der kaiserlichen Armee und dient dem Kaiserreich äußerst treu.
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(Vom Leichnam von Leutnant Gavo Haderus genommen)
Ich greife schweren Herzens zur Schreibfeder. Mein Freund und Kamerad, Hauptmann Midara, ist tot. Er schaffte es, länger als einen Monat der Gefangenschaft zu entgehen, aber es scheint, als hätten ihn die Clannbann schlussendlich aufgespürt. Selbst der erdrückende Gestank der Kanalisation konnte sie nicht abwimmeln.
Das ist natürlich nur eine weitere Tragödie in einer langen Reihe. Die Stadt liegt in Trümmern, ihre Bürger versklavt oder geopfert und die Legion ist ohne Hoffnung zerschlagen. Nach meinen letzten Zählungen verbleiben nur zwei Offiziere: ich und Hauptmann Anatolius Caudex.
Ich bin weiterhin von Caudex Erfolg im Adelsbezirk verblüfft. Während wir durch Abflussrohre kriechen und in Pfützen aus unseren eigenen Abfällen schlafen, hält er weiterhin das Forum. Das Forum! Genau dort, mitten im Sichtfeld von Göttlichen und Daedra gleichermaßen. Ich schätze, ich sollte nicht überrascht sein. In meinem Herzen wusste ich immer, er würde der letzte noch stehende Soldat sein. Feldwebel Shatabi nennt ihn den „Zhazza-ra“, was wohl Ta'agra für „Der verrückte General“ ist. Ich schätze, er leidet an einer Art Wahnsinn. Seine Liebe zum Kaiserreich ist einfach … unermüdlich. Es ist die Art von Eifer, die das Herz niederer Männer zerbersten lassen würde. Er würde den Diamanten mit seinem Blut übergießen, um ihn rot zu belassen.
Ich erinnere mich an unsere Zeit in der Feste Obhut – bevor die Provinzianer sie uns entrissen. Das Bündnis machte es zur Praxis, jeden Offizier zu erschießen, der ins Blickfeld kam. Die meisten von uns trugen normale Infanterieuniformen, um Aufmerksamkeit zu vermeiden. Aber nicht Caudex. Jeden Morgen polierte er seine Brustplatte, kämmte den Kamm seines Helms und marschierte dann trotzig und ohne Unterlass über die Mauern. Er wurde dreimal angeschossen, aber er hat keine seiner Runden verpasst. Wir flehten ihn an aufzuhören. Er schüttelte nur seinen Kopf.
„Diese Rebellen müssen lernen, dass das Kaiserreich unverwundbar ist“, sagte er. „Also müssen wir unverwundbar sein.“
Schon kurz darauf wurde uns befohlen, die Burg zu verlassen. Caudex brach als letztes auf.
Es war witzig. Auch wenn ich diese Zeilen im Inneren der Stadtmauern verfasse, so fühlt es sich dennoch wieder wie in der Feste Obhut an. Feinde auf allen Seiten, Offiziere, die sich verstecken, und Caudex ist ungehorsam. Ich weiß, dass die Stadt verloren ist. Ich weiß, dass die Legion gespalten ist. Aber in meinem Herzen kann ich einfach nur glauben – solange Caudex lebt, ist das Kaiserreich unverwundbar.
Diese vier Personen werdet ihr auch in der Kaiserstadt treffen und näher kennenlernen können. Der erste DLC erscheint am 31. August für den PC, am 15. September für die Xbox One und am 16. September für die Playstation 4. Ihr werdet die Spielerweiterung für 2500 Kronen im Kronen-Shop kaufen oder mit der Premiummitgliedschaft Zugriff erhalten können.
Weitere Personen werden Euch mit "Orsinium", dem nächsten DLC zu The Elder Scrolls Online: Tamriel Unlimited vorgestellt.

Nachtrag - 27. August: Die Texte zu Clivia Tharn, dem Drachen der Klingen, Hauptmann Caudex und Vater Egnatius, die den Personenvorstellungen beigelegt waren, könnt Ihr nun auch im Tamriel-Almanach finden.