Literatur-Diskussion Hans-Ulrich Grimm - die Suppe lügt

Gorgoroth

Reisender
Ich bin vor ein paar Wochen auf ein geniales Buch gestoßen. Ich weiß allerdings nicht, ob solche Bücher hier rein dürfen, oder ob es hier hauptsächlich um Romane und andere Storybücher geht. Falls ja, dann könnt ihr den Thread löschen und mich teeren und federn.

Jedenfalls handelt das Buch "Die Suppe lügt - die schöne neue Welt des Essens" davon, wie wir immer weniger wissen, was in unserem Essen ist. An sich eigentlich nichts spannendes, häuften sich in den letzten Jahren doch die Skandale im Lebensmittelbereich. Was man aber beachten sollte ist, dass das Buch 1999 rauskam und ich Sachen darin gelesen habe, die mittlerweile wohl Realität geworden sind, während ich bisher immer dachte, dass es eine Fantasie von mir sei, wenn ich mich wieder über die Fleischskandale und die darauffolgende ignorante Haltung meiner Mitmenschen aufgeregt habe (Stichwort: Jinko Nikku)

Wenn man auch noch bedenkt, dass der Autor dieses Buch im Jahre 1999 verfasst hat, ist man komplett sprachlos. Da wird von Geschmacksverstärkern im ganz großen Stil geredet, von der kompletten Unübersichtlichkeit des Lebensmittelmarktes, und davon, dass der Konsument heutzutage eigentlich nichts mehr als Chemikalien isst.

Für Paranoide sicherlich ein falsches Buch. Für alle Anderen, die gerne mal wissen möchten, was in der Lebensmittelindustrie so alles los ist, ohne auf die nächste "Galileo-Mystery"-Folge warten zu müssen, sicherlich eine Kaufempfehlung wert.
 
Sicher ein Thema, dass hier auch diskutiert werden darf. Ich bin ja leider :)P) schon ein paar Tage älter und kenne diese Art Bücher seit 1979. Das Problem, besteht schon, solange wie der Mensch mit Lebensmittel handelt. Ich vermisse nur die Bäckertraufe, die es im Mittelalter in jeder Stadt gab. Heisst, vor dem Stadttor war ein Käfig, den man per Hebel in die Jauchegrube befördern konnte. Hat mal wieder ein Bäcker Steinmehl benutzt oder Sägespäne, wurde er in diesen Käfig gesteckt und jeder durfte diesen Hebel betätigen :lol:. Spass bei Seite, Ernst komm her. Heute ist es ganz normal, wenn Holzspäne in der Erdbeerjoghurt sind und der Erdbeergeschmack aus dem Hause Bayer kommt. Ist erlaubt, gibt notfalls noch einen DLG Sonderpreis, also nichts mit Bäckertraufe. Ich erspare euch mal ein paar Dutzend mehr oder weniger lustige Beispiele aus verschieden Epochen. Ich weiss, früher war nicht alles besser, sondern nur früher. Folgendes Gesetzt, würde heute auch von jeder Lobby kassiert werden, war auch schon zum Teil sehr hart: "Wenn einer durch deine Nahrung Schaden erleide, so sollst auch du, den gleichen Schaden erleiden, und zwar bis zum Tode". Die Möglichkeiten, damals jemanden zu erwischen, waren zwar gering, dafür aber die Strafen um so drastischer. Obwohl, heute die Chancen erwischt zu werden, auch nicht unbedingt höher sind.

Fazit:
Einerseits, war die Möglichkeit sich gesund zu ernähren in der gesamten Menscheitsgeschichte nie so hoch und ein Teil der heute sehr hohen Lebenserwartung hat auch hier ihre Ursache. Andererseits birgt die heutige Nahrung ganz andere Gefahren. Ich denke da an erster Stelle an Stoffe, die für Fettleibigkeit und noch schlimmer für Unfruchtbarkeit verantwortlich sind. Diese befinden sich dummerweise aber nicht nur in der Nahrung, sondern auch in anderen Produkten. Aber auch hier gibt es eine Paralelle aus dem alten Rom. Und zwar hatte hier der Gebrauch von bleihaltigen Geschirr und Besteck eine ähnliche Wirkung.
 
Sehr interessant.
Geteert und gefedert, dazu fiel mir spontan folgendes ein:
[video=youtube;rP_VFXeCUIg]https://www.youtube.com/watch?v=rP_VFXeCUIg[/video]
Das Lied habe ich im Teso-Radio gehört womit sich der Kreis wieder schließt.:bye:
Grüße
 
Aber auch hier gibt es eine Paralelle aus dem alten Rom. Und zwar hatte hier der Gebrauch von bleihaltigen Geschirr und Besteck eine ähnliche Wirkung.
Mit dem Unterschied, dass die Römer es nicht besser wussten, im Gegensatz zu den modernen Konzernen, die auf Kosten der Konsumenten ihren Profit machen, trotz besseren Wissens! ;)

Gruß
Elandra
 
Was mich gestern überrascht hat, war, als ich mit meiner Tante im Kaufland war und dort ein Coca Cola-Probierstand aufgestellt wurde. Die haben diese Zero-Getränke vorgestellt, also das Zeug, das es seit 10 Jahren bei uns gibt, wo ja das ganze Zeug süß ohne Zucker ist.

Das Zeug ist wirklich extrem süß, egal ob da jetzt Zucker drin ist oder Chemie. Jedenfalls hab ich die gefragt, was da an Süßstoffen drin ist (als hätte ich es mir nicht vorher schon denken können) und auf ihre Antwort, dass da Aspartam drin ist, hab ich sie gefragt, ob das Zeug nicht giftig ist. Die Frau lachte nur und meinte, dass es nicht zugelassen wäre, wäre es giftig, und dann - was für ein Widerspruch - dass sie schon darauf achten würden, dass da nicht zuviel davon reingemacht wird. Also was jetzt - ungiftig an sich, oder nur schwach giftig durch Kontrollen?