Turdas der 6 im Monat...
Die Tage verlangen mir so viel ab, so viel muss ich entbehren in letzter Zeit. Noch immer irre ich umher, noch immer keine Zeit gefunden zu rasten. All das was gestern passierte. Ich musste nochmals nach Helgen, nocheinmal die Leichen meiner Brüder und Schwestern sehen. Es war kein leichter Weg, beklommen stoß ich das riesige Tor zur verbrannten Stadt auf. Der Geruch von Fäulnis und Moder stieg mir in die Nase, doch ich zwang mich weiterzugehen. Bilder von vergangenen Tagen schossen mir durch den Kopf, der heiße Atem des Drachen, sein Ruf schien noch immer in den Mauern dieser einst prächtigen Stadt zu hängen. Ich schauderte dieser Ort wird nie mehr das sein was er einst war, all die Menschen, es traf auch jene die nichts damit zu tun hatten. Es wurde schon dunkel, ich erschrak doch war es nur ein Schatten meiner selbst. Der Tod war allgegenwärtig, er war regelrecht zu spüren und fraß sich in die kalten Mauerreste von Haus und Hof. Eins war mir klar, diese Mauern werde ich versuchen weit hinter mir zu lassen, weit in meinem Geiste zurück drängen, zu viel ward passiert.
Schweigend schritt ich durch die kalten Mauern, ich hatte genug noch immer hatte ich keine Bleibe gefunden. Seit Tagen kein Schlaf gefunden, oft hatte ich es versucht, immer wieder holten mich die Bilder der vergangenen Tage ein. Der heiße Atem, den Tod im Nacken. Ich machte mich erneut auf Flusswald, musste sehen ob mir dort jemand weiter helfen konnte. Wollte erstmal nur Ruhen, einfach nur ruhen...
Auf dem Weg nach Flusswald, genauer gesagt kurz vor Flusswald sah ich einen toten Falken, vor lauter Dunkelheit hatte ich ihn beinahe übersehen. In seinem Leib steckten mehrere Pfeile, wer tut denn so etwas, fragte ich mich. Neugierg und interessiert zugleich begann ich den Falken zu durchsuchen. Ich hätte nie geglaubt solche Dinge in einem Vogel zu finden. Kurz darauf hielt ich ein Buch und einen Schlüssel in der Hand, noch immer fragte ich mich was ich bloß damit anfangen sollte?
Neugierig begann ich das Buch zu lesen. Ich stellte fest das es von einem Waldläufer geschrieben war, darin beschrieb er einen Adlerhorst, scheinbar eine Art in Vergessenheit geratene Bleibe. Ich machte mich auf dem Weg, ich stellte mit leichtem Unbehagen fest, dass der Weg mich bis fast zum Ödsturzhügelgrab führen sollte. Glücklich stellte ich fest, dass der Weg einen Schlenker machte und auf einem wackeligen Steck führte. Ich folgte den Treppenstufen und sah mich vor einer Tür wieder.
Ich schritt hindurch, der Schlüssel passte. Vorsichtig schaute mich um, befand mich in einer Art Höhle. Zufrieden stellte ich fest, dass sich außer mir keiner hier zu befinden schien.
Konnte das möglich sein? Vor mir erhob sich aus kaltem Gestein eine Burg hervor. Es war zwar von der Größe her eher ein Zuhause denn eine Burg, aber ich war zufrieden. Frohen Mutes schritt ich darauf zu, doch musste ich feststellen, das die Burg in einem erbärmlichen Zustand sich befand. Kein Wunder, denn dieser Ort galt schon lange als Mysterium und Geheimnis. So lange war hier niemand mehr, nur die Falken zogen ihre Kreise. Mich wundert es nicht das dieser Ort Adlerhorst heißt, allein schon seine Lage macht ihn zu etwas besonderem. Der Morgen war zwar noch fern aber schlafen konnte ich hier auch nicht. Also zog ich dem Gefühl nach, nach Weißlauf erlebte einen wunderbaren Morgen, doch so sehr ich mich auch umsah ich konnte keinen Händler hier finden, keinen der mir die richtigen Waren anbieten konnte. Fast schon am Aufgeben, da hielt mich ein älterer Mann an und fragte mich, warum ich die ganze Zeit so umher rennen würde. Verwundert schaute ich ihn an, hatte er mich wirklich die ganze Zeit über beobachtet. Ich versuchte mein Glück und schilderte ihm meine verdrußliche Lage. Dieser lachte nur kurz auf, ich schaute ihn an. Er meinte nur "Natürlich, natürlich weiß ich da was", er sagte mir nur ich solle nach Flusswald zurückgehen, Flusswald! Wie oft sollte ich heute noch umher rennen? Doch zuguter letzt fand ich endlich die Händler von denen der alte Mann gesprochen hatte. Bald darauf hatte ich alles zusammen und machte mich erneut zu meinem neuen Heim auf. Zufrieden stellte ich fest, dass nun endlich alles da war. Ich schaute auf das Bett, so sehr hatte ich es vermisst, fast schon hatte ich das Gefühl das Bett würde mich anlachen, ich rieb mir die Augen, ich war einfach zu müde und ließ mich auf das Bett fallen, kurz darauf fiel ich in tiefem Schlaf...
Am nächsten Tag wachte ich auf, da war die Sonne schon hoch am Himmel, lange musste ich also geschlafen haben.
Ich setzte mich auf den Stuhl, an dem Tische gleich neben meinem Bett. So sitze ich grade hier an diesem Tische und schreibe meine Erlebnisse auf, genügend Papier ließ sich ja finden und an Schreibfedern lässt es auch nicht mangeln. Meine Hand tut schon weh, gestern waren es noch die Füße. Ich halte inne, höre mein Magen. So werde ich jetzt mir etwas zu essen suchen und dann wer weiß? Ob es ein Abenteuer sein wird, gewiss. Ich werde meine Geschichte weiterführen, nicht heute aber die Tage. Möglicherweise wird es Leute geben die meine Geschichte interessiert, wir werden sehen...