Habe Fallout 4 inzwischen ein paar hundert Stunden gespielt, nachdem ich zu Beginn dermassen angepisst über die gebotene Qualität und Grafik im Vergeich zur Perfomance war, dass ich kurz vor dem Boykott und dem Anzetteln eines Riesen-Shitstorms war. Nach vielen Optimierungen, an die siebenhundert Mods und tausenden haarigen Verwünschungen gegen diesen Todd und seine Jungs wurde es dann irgendwie läuffähig und war einigermassen brauchbar.
Bis es mir wieder gereicht hat, gab wieder einen Patch, musste wieder auf Updates von F4SE, Place Everywhere und weiteren essentiellen Mods warten, die dem Spiel überhaupt noch einen Sinn gaben, und als dann wieder alles up to date war, war die Performance wieder völlig für den ***.
Habe zufällig meine Posts zum Thema Fallout 4 vor Release gelesen und darin habe ich noch teilweise abgewiegelt. Aber heute muss ich sagen, dass Bethesda endgültig eine Grenze überschritten oder besser unterschritten hat. Mein Fazit: Fallout 4 ist ohne Mods unspielbar, sowohl in der Technik wie auch im Gameplay selbst.
Es macht etwa überhaupt keinen Sinn, eine Siedung ohne Mods zu bauen, selbst nachdem sie einige Dinge per Mod, äh DLC nachgereicht haben, die ich zum Teil schon hatte. Und selbst als Modder reicht mir das, der selbst dazu beitragen kann, dass es spielbar wird, etwa mit meinem Mod Scrap Dead Things, der einem die Kadaver aus den Wohnräumen entfernen lässt.
Ja, ich gebe es zu, meinen PC entspricht knapp nicht mehr den Anforderungen, die auf Steam gelistet sind, aber nur beschreiben, wie saumies optimiert das Spiel immer noch ist. Ich meine, auch Skyrim war saumässig optimiert, aber irgendwann mal konnte ich dank verschiedenen externen Tools alle Settings in den Inis über die Slider raus treiben und fast alle Texturen in der Grösse vervierfachen und es lief mit zehn Begleitern im Schlepptau recht sauber und hübsch.
Aber Fallout 4 sieht trotz all meiner Bemühungen insgesamt schlechter aus als Skyrim und ist praktisch unspielbar. Und dazu noch fast ungeniessbar. Es hat ja einen Grund, dass ich einen grossen Teil mit dem Siedlungsbau verbringe: auch die Story taugt noch weniger als die von Skyrim, in dem ich tausendfünfhundert Stunden verbrachte, während ich beide Kriegsparteien weitgehend ignorierte. Okay, auch Skyrim war ohne Mods kein besonders herausragendes Spiel, aber nicht völig sinnlos. Aber was ist meine Story in Fallout 4? Scharfe CBBE-Rabenmutter, die viel zu sauber für die Endzeit aussieht, baut lieber epische Klo-Anlagen für Sielder, die dumm wie Brot sind, als ihren Sohn zu suchen. Das Spiel ist irgendwie wie ein Mario, nur mit der Option, die Prinzessin nicht zu suchen und dafür Pilze zu züchten und Schildkröten gegeneinander antreten zu lassen.
Und auch die Erkundung hat inzwsichen ihren Reiz verloren, wo die Ghule in ihren tristen und wieder mies beleuchteten Löchern schlechter aussehen, als in Fallout 3 Vanilla. Okay, der Kampf macht ein wenig mehr Spass, dank schnelleren Ghulen und einigen Tweaks im Kampfsystem. Aber auch das aht man irgendwann gesehen.
Okay, irgendwann kam der Überlebensmodus, an sich ein lobenswertes Feature, das aber in Vanilla auch irgendwie ein Fremdkörper darstellt. Bauen und Siedlungen verwalten ist damit ohne Mod-Änderungen kaum möglich. Das Speichern im Bett widerspricht dem Spielprinzip und der Stabilität der Engine, nicht schnellreisen zu können dem grauenhaft umgesetzten und willkürlichen Überfällen auf Siedlungen und das mit dem Blockieren der Konsole ist sowieso jenseits von Gut und Böse in einem Spiel voller Glitches. Ausserdem kann man einfach nicht genug mittragen, als dass sich das Betreten eines Dungeons überhaupt lohnen würde. Natürlich könnte ich jetzt alles auf Traglast legen, was aber den Sieldungsbau wieder so verlangsamt, dass es kaum noch Sinn macht.
Und natürlich war es auch kaum anders zu erwarten, als dass sie das Modding für die Konsolen in den Sand setzten, nur so als i-Tüpfelchen. Wobei ich schon lange gemutmasst habe, dass Bethesda eigentlich vom Modding und der Motivation von Moddern und Mod-Nutzern keine Ahnung hat. War aber früher kein Problem, als sie uns noch nicht damit zutexteten, sie seien modfreundlich. Eigentlich wollte ich ja mindestens zwei Mods auf die Konsole bringen.
Versuche immer noch, mir klar zu werden über meine bisherige Motivation, doch lieber Fallout 4 zu zocken, als den Witcher und andere Hype-Titel und das obwohl es an Qualitätsmängeln, Lücken und Fehlentscheidungen strotzt, in einem Mass, dass es an totale Unfähigkeit grenzt. Ich bim zum einen ein Fan des Gambryo-Prinzips, des Endzeit-Settings und natürlich Fallout 3(das mich zudem zum Fan des Sounds der Fünfziger machte), zum anderen ein Bastler, der gerne rumschraubt, statt Dinge einfach so hinzunehmen. Nicht nur Games von Bethesda haben grobe Mängel, die ich gerne fixen würde. Und bisher hats ja auch funktioniert, da ich die Spiele von Beth dank Mods von anderen und mir über ihre eigene Begrenztheit rausbringen konnte und nicht alles betraf das Bugfixing. Aber Fallout 4 macht mich als Moddder nur noch müde und als Verbraucher, der für ein Game den Vollpreis gezahlt hat, wütend.
Muss vielleicht einfach mal eine Pause bis zur GOTY einlegen. Früher habe ich diese Aussage relativiert, aber heute kann ich es auch voll unterschreiben, dass man Games von Bugthesda am besten antizyklisch zockt. Ich werde nie mehr ein Game dieser Firma zum Release kaufen.
Übrigens: Wer schon DragonWarrior-Effects kannte: es gibt bereits eine noch englische Beta-Version von
The Wanderer-Effects für Fallout 4, die ein wenig mehr kann.