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Gast
Knochen, Blut, Schmetterling
Das Kreischen von tausend Stimmen durchschnitt die Luft und jede Planke, jeden Nagel und jedes Stück Segeltuch der Donnerschneide. Der Leviatharux machte sein Erscheinen zu einer wahrlichen Inspiration seiner Existenz. Piraten und Admiral rüsteten sich zum Kampf. Ein organisiertes Chaos brach aus. Soir und Tererius waren wohl die Einzigen auf dem Schiff, die nicht voller Blutrausch zu den Waffen griffen. Selbst der Smutje war mit einem großen Fleischerbeil aus seiner Kombüse gestürmt, ohne Zeit gehabt zu haben sich die fleckige Schürze abzunehmen und stürzte mit Geifer an den Mundwinkeln auf die Reling zu. Von dieser Euphorie an Gewalt und Kampf angesteckt brodelte es in Martax regelrecht. Er ließ sich von dieser Welle erfassen und fortreißen. Keine Kontrolle, keine Zurückhaltung, keine Gnade. In ihm erwachte das ursprüngliche Biest das er früher im Schattenreich war, als er noch in einem Meer aus Gedärmen und Blut stand und mit großen Schwingen das Viriac'Arc durch Panzer, Fleisch und Knochen geschwungen hatte. Ein tief zufriedenes Grollen erstieg seiner Kehle, welches gleichzeitig die freudige Anspannung alle Emotionen überströmenden Adrenalins mit sich brachte ...und dann zeigte er sich endlich. Der Leviatharux stieß von weißer Gischt begleitet unmittelbar neben dem Kiel aus dem Wasser in den Himmel empor. Höher und höher wuchs seine Gestalt in die Wolken, als wollten sie gar nicht mehr aufhören, begleitet von kaltem rasch herabfallendem Tropfen, die als Niesel von seinem Körper auf die Mannschaft hernieder ging. "HARPUNEN LOS!", brüllte der Admiral mit gezogenem Säbel und rammte seine Klinge in Richtung des Ungetüms in die Luft. Die Matrosen zögerten keinen Augenblick und so schossen bald große Stahlketten mit großen Haken am forderen Ende, deren Form mehr an überdimensionale Krähenfüße erinnerte, auf das Seeungeheuer. "Die Segelwache in die Takelage. Wir werden dieses Vieh durch die Weltmeere ziehen, wenn es nötig ist! Ich will immer genügend Spannung auf den Ketten haben!" Der Piratenkönig gab seine Befehle mit routiniertem Tonfall. "Die Schützen an die Kanonen. Lasst Feuer und Verderben regnen!" Der Leviatharux schien jedoch sehr unkooperativ sein zu wollen und hatte eine völlig andere Sichtweise auf diesen Kampf. Für ihn waren dies keine Jäger seiner Trophäe. Für ihn war dies ein gefundenen Fressen. Ein so gewaltiges Schlachtschiff hatte selbst er noch nicht gesehen und das viele Fleisch würde ihn lange satt machen. Sein aus dem Wasser ragender Leib war dünn, aber so weit nach oben gestreckt, dass er auf dem Schiff sogar die Sonne verdunkelte. Soir war mehr als beunruhigt und schaute von ihrem Platz zwischen den Kisten den Leib entlang. Überall ragten lange, dornartige Knochen an beiden Seiten heraus, die leicht nach vorn gebogen waren. In gewissem Abstand fanden sich auch Gebilde an, die an Fledermausflügel oder Rückenflossen von Seepferdchen erinnerten. Zwischen kleinen dünnen Knochen, war eine membranartige Haut gespannt die beliebig bewegt werden konnte. Am oberen Ende ragte schließlich ein Maul, umgeben von einem Stachelkamm, hervor. Soir konnte keine anderen Merkmale eines Gesichts wie Augen, Nase oder Ohren ausmachen. Vermutlich hatte der Leviatharux andere Methoden diese Sinne auszuüben bzw. zu kompensieren.
Als die Ketten in den Leib drangen, erfüllte wieder das Kreischen die Meeresluft. Soir fragte sich wie dieses Ungetüm mit so vielen Stimmen gleichzeitig schreien konnte, als würde ein ganzer Schwarm von diesen Dingern mit dem tatsächlichen Maul kreischen. Die Piraten ließen sich davon nicht beeindrucken. Sie zogen die Ketten unter johlendem Rufen ein. Doch der lange Leib des Leviatharux wand sich zu allen Seiten und als er merkte, dass dies wenig half ging er zum Angriff über. Trotz mehreren Stellen die durch große Harpunen und Ketten an die Donnerschneide gefesselt waren, bewegte er sich mit überraschender Schnelligkeit und Kraft. Martax konnte nur ahnen zu welchen Ausmaßen er wirklich fähig war. Er hatte einen Leviatharux bisher nur einmal gesehen in den Lavaseen seiner Heimat. Zu einem Kampf zwischen ihnen war es nie gekommen. Mit großem Schwung stürzte das Maul mit Stachelkamm auf das Deck der Donnerschneide nieder. "ANGRIFF!", befahl der Admiral und stürmte dicht gefolgt von Dämon und seinen Männern auf das Biest zu. Säbel, Speere, Schwerter, Hämmer. Alles was zur Hand war prasselte auf den Panzer des Ungetüms ein. Doch zum Erstaunen der Mannen verursachte nichts auch nur einen Kratzer. Selbst der Dämon mit seiner übermenschlichen Kraft schaffte es gerade mal die Kante seines magischen Zweihänders in den Panzer zu treiben. "Was für ein Vieh ist das?" Martax war unzufrieden. Kanonenfeuer war zu hören. Die Schützen hatten endlich ihre Stellung eingenommen und beschossen den Teil des riesigen Gegners erbittert, den sie vor die Kanone bekamen. Sie schienen mehr Glück zu haben als die Angreifer an Deck. Der Leviatharux verlor hier und da Stacheln und selbst ein Loch wurde in seine Seite gerissen. Mit einem dumpfen Brüllen, quittierte er diese Schmerzen, während sich dunkles Blut in die See ergoss. Doch ohne auch nur an Rückzug zu denken, erhob sich das groß Maul erneut in den Himmel, um wieder auf das Deck zu stürzen. Diesmal zerfetzte es gleich zwei Matrosen und vier weitere wurden durch den Stachelkamm verletzt oder aufgespießt. "Die Ketten! Zieht sie ein Männer! Nagelt ihn am Deck fest!" Einige Piraten stützten zu den großen Winden, um zu ziehen was das Zeug hielt. Das schmeckte dem Leviatharux überhaupt nicht. Die Windungen wurden hektischer, Grollen und Kreischen wechselten sich ab und von Ruck zu Ruck ging ein Donnern durch das Schiff. Er versuchte sich loszureißen. Martax trieb das Arc in den Panzer wo er konnte. Diesen Gegner zu besiegen war ihm ein fast schon heiliger Antrieb. Dann passierte es. Der Leviatharux riss die Winden aus dem Schiff, die wie Geschosse über das Deck pflügten und alles von den Beinen holten, was sie berührten. Der rote Hüne bemerkte eine Kette, die ihm bedrohlich nahe kam zum Glück rechtzeitig und schnitt mit einem kraftvollen Hieb Winde vom Rest. Diese schliff über das Decke auf Soir und Tererius zu. "Pass auf!", rief sie ihrem Bruder entgegen und beeilte sich die Kisten hoch zu kommen. Doch der alte Mann bewegte sich kaum. Er sah, dass die abgerissene Winde Zusehens an Geschwindigkeit verlor und so hob er nur seinen Stab etwas und stieß das untere Ende dem Stück Schrott entgegen. Das genügte um es zum Stehen zu bringen. Gerade den Ketten entronnen sahen sich die Matrosen einem weiteren Angriff gegenüber.
So kann das nicht weitergehen... Der Dämon war wütend über den geringen Erfolg den seine Angriff an diesem Körper ausrichteten. Ohne lange zu überlegen schätze er rasch wo das Maul des Schrecken auf das Deck treffen würde und stürmte auf diese Stelle zu. Dabei rammte er Piraten aus seinem Weg, die das Pech hatten zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. "Was tust du da Dämon! Denk an den Pakt!", schnauzte der Admiral in Martax Richtung, welcher an seinem Ziel zum Stehen kam und dem heranrasenden Ende des Leviatharux entgegenstierte. "Ich denke an nichts anderes! Dieser hier wird der erste Schritt zu deiner Seele sein Menschlein!" Damit ließ er sein Brüllen erklingen und bildete damit eine Art Gegengeräusch zum Kreischen des Leviatharux. Dann ging er leicht in die Hocke und holte mit Peinbringer aus. Zeit wieder mal deinen Namen unter Beweis zu stellen alter Freund... Als der Schrecken die Höhe der Masten erreicht hatte und weiter Richtung Dämon stürzte, sprang dieser dem Maul entgegen. Der Admiral konnte nicht glauben was er da sah. Wollte sich dieser dumme rote Stier mit Schwert freiwillig fressen lassen? Er stand wie angewurzelt da und sah, wie sich das Maul um Martax schloss und gerade als dieser fast nur von Zähnen umgeben war, riss Martax Peinbringer nach oben und durchfetzte ihm die Mundhöhle. Von dunklem Blut überflutet brach die halbe Klinge oben aus dem Maul heraus. Der kleine Dämon hielt sich am Griff fest so gut er konnte, wirbelte der große Dämon doch nun von Schmerz gepeinigt wieder nach oben und zu allen Seiten. Sogar der Vormast wurde von ihm durchbrochen. Schließlich entglitt Martax durch das ganze Blut doch der Halt am Griff und ungünstiger Weise war dies in einer Aufwärtsbewegung die den Gehörnten in die Luft katapultierte. Er brauchte einen Moment um sich orientieren zu können. Schließlich konnte sich trotz Drehungen in der Luft auf sein Schwert konzentrieren, welches noch immer im Maul des Leviatharux steckte. Während die Kanonen von unten weiter den Leib malträtierten, streckte der Rote über ihm seine Klauen nach dem Arc. Dieses, vom Ruf erfasst, beschleunigte abrupt um wieder zu seinem Besitzer zu kommen und zerfetze dabei dem Seeungeheuer endgültig das Maul von innen. Mit Peinbringer wieder vereint und in der Luft zum Stehen gekommen, merkte der Dämon wie die Gravitation an ihm zog. Sofort kreierte er daraus wieder einen Angriff und machte sich so schmal wie möglich. So beschleunigt stürzte er mit den Hörnern voran auf den sich windenden Stumpf des Leviatharux zu, holte nochmal aus und schmetterte die Klinge am Ansatz des zerstörten Mauls nach unten in den langen Schlund. So eingedrungen trieb das Viriac'Arc immer tiefer in den Leib des Schrecken. Martax kam derweil an einem Segel entlang wieder an Deck. "Ich bin beeindruckt Dämon. Bis auf die Tatsache, dass deine Waffe im Schlund verloren ist, hast du immensen Schaden an dem Leviatharux angerichtet. Wir müssen ihm nur noch den Rest geben" Der Hüne drehte nur abfällig den Kopf zum Admiral und starrte ihn mit grimmiger Miene an. "Abwarten!" Der Admiral zog eine Braue hoch und richtete seinen Blick auf den Leib des Ungeheuers.
Der Dämon konzentrierte sich so fest er konnte, nahm einen stabilen Stand ein und packte die Luft vor sich als wäre sie ein unzerstörbarer Block. Mit aller Macht griff er nach unsichtbaren Fäden, dass es ihm jede Ader am Leib und auf den Schläfen hervortraten ließ. Mit aller Kraft brüllte er seine Konzentration hinaus ... und zog! Er warf seine Arme zur Seite und begleitet von einem schmatzendem Geräusch sprang ihm eine Fontäne von Leviatharuxblut wie eine Kralle aus Leid entgegen. Inmitten des Lebenssafts flog mit dem Geräusch von klingendem Metall Peinbringer auf ihn zu. Beherzt vollführte der Dämon eine halbe Drehung und schnappte sich dabei den Griff seines Schwertes. Dadurch nun hinter ihm schabte die Blutfontäne über seinen Rücken und jeden Matrosen der dumm genug war in Martax Nähe zu stehen. Dem Admiral und einigen der Mannschaft viel die Kinnlade runter. Andere waren zu starr um überhaupt irgendwas zu tun. Doch Martax starrte ihnen grimmig entgegen als wäre nichts passiert. Die Wut loderte in ihm und diese frei zulassen war eine tiefe Befriedigung. Sein Lohn waren die klägliche Laute des Sterbenden Leibes, in welchem ein klaffendes Loch zurückblieb. Mit ersterbenden Geräuschen kippte der große Körper in die See zurück wo er vollkommen verschluckt wurde. "Was für ein Kampf." Der Admiral grinste triumphierend und steckte seinen Säbel weg. "Wir haben gesiegt! Jetzt müssen wir nur noch Klarschiff machen!" Damit stemmte er seine Fäuste in die Seiten und schaute sich unter seiner Mannschaft um. "Nein!", unterbrach der frisch in Blut Gebadete. "Der Sieg ist noch lange nicht eingefahren." "Was meint ihr. Von so einem Loch im Körper kann sich selbst ein Leviatharux nicht mehr erholen." Martax sagte nichts. Es war unklar ob er den Admiral einfach nur anstarrte oder ob er nach etwas lauschte. Doch es entstand ein Moment von beunruhigender Stille "Ihr habt noch nie einen Leviatharux gesehen, oder?" "Nur Zeichnungen. Es gibt wenige Leute die von einer Begegnung mit einem berichten können." Martax grinste böse. "Dann lasst mich ein kleines Geheimnis verraten. Der Leviatharux gehört zu den Kopffüßlern." "Also eine Art Kraken!?" Martax murrte. Er konnte mit dem Begriff nichts anfangen. "Er hat einen großen Kopf und viele Fangarme." "Eben, wie ein Kraken!" Der Dämon ließ ein kehliges Grollen hören. "Was wir bekämpft haben war ein ausgewachsener Arm, keinesfalls der Kopf an den wir wirklich ran müssen um den Leviatharux zu töten. Die Arme wachsen sonst nur wieder nach." "Wollt ihr mir sagen, wir haben es nicht getötet!?", platze Soir hervor. Martax schaute sie an. "Getötet? Nein..." Ein Kreischen von tausend Stimmen, schriller und lauter als zu vor durchbrach die See. "... wir haben es wütend gemacht!"
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Feste konnte nicht glauben was er eben gesehen hatte. Ein schieres Chaos von Magie und Wetter ging auf den Drachen nieder, der die frisch gefundene Gefährtin mit seinem Pferd in die Lüfte getragen hatte. War das wirklich die Goblin? Er wusste nicht so recht, ob er das glauben konnte. Doch so war es. Sie schaffte es tatsächlich und brachte das geflügelte Ungetüm zu Fall. Das sie das nicht ohne Blessuren überlebt hatte war klar. Doch es gab genügend, welche ihr zu Hilfe eilten und versorgten. So beruhigt wandte sich der Narr einem ungewöhnlicherem Phänomen zu.. einem magischen Schmetterling wie es schien und Alexis der ihm wie einer Motte dem Licht hinterher dackelte. Ob er gerade Teil von etwas großem wurde? Er ließ es sich nicht nehmen diese Frage zu klären und folgte über Mauerreste dem Magier. Schließlich kam dieser an eine Wand die alles andere als gewöhnlich aussah. Doch statt auf sich aufmerksam zu machen ließ er sich auf einer Säule nieder und schaut hinab was dort vor sich ging. Auch der Echsenmann kam zu ihm. War wohl aus dem gleichen Grund hier wie er. Auch er nahm noch keine Notiz von ihm, war es auch schwer Feste auszumachen, weil dieser erhöht saß und sich nicht bewegte, um sich durch das charakteristische klingeln seiner Glöckchen anzukündigen. So harrte er der Dinge die da kommen mochten.
Das Kreischen von tausend Stimmen durchschnitt die Luft und jede Planke, jeden Nagel und jedes Stück Segeltuch der Donnerschneide. Der Leviatharux machte sein Erscheinen zu einer wahrlichen Inspiration seiner Existenz. Piraten und Admiral rüsteten sich zum Kampf. Ein organisiertes Chaos brach aus. Soir und Tererius waren wohl die Einzigen auf dem Schiff, die nicht voller Blutrausch zu den Waffen griffen. Selbst der Smutje war mit einem großen Fleischerbeil aus seiner Kombüse gestürmt, ohne Zeit gehabt zu haben sich die fleckige Schürze abzunehmen und stürzte mit Geifer an den Mundwinkeln auf die Reling zu. Von dieser Euphorie an Gewalt und Kampf angesteckt brodelte es in Martax regelrecht. Er ließ sich von dieser Welle erfassen und fortreißen. Keine Kontrolle, keine Zurückhaltung, keine Gnade. In ihm erwachte das ursprüngliche Biest das er früher im Schattenreich war, als er noch in einem Meer aus Gedärmen und Blut stand und mit großen Schwingen das Viriac'Arc durch Panzer, Fleisch und Knochen geschwungen hatte. Ein tief zufriedenes Grollen erstieg seiner Kehle, welches gleichzeitig die freudige Anspannung alle Emotionen überströmenden Adrenalins mit sich brachte ...und dann zeigte er sich endlich. Der Leviatharux stieß von weißer Gischt begleitet unmittelbar neben dem Kiel aus dem Wasser in den Himmel empor. Höher und höher wuchs seine Gestalt in die Wolken, als wollten sie gar nicht mehr aufhören, begleitet von kaltem rasch herabfallendem Tropfen, die als Niesel von seinem Körper auf die Mannschaft hernieder ging. "HARPUNEN LOS!", brüllte der Admiral mit gezogenem Säbel und rammte seine Klinge in Richtung des Ungetüms in die Luft. Die Matrosen zögerten keinen Augenblick und so schossen bald große Stahlketten mit großen Haken am forderen Ende, deren Form mehr an überdimensionale Krähenfüße erinnerte, auf das Seeungeheuer. "Die Segelwache in die Takelage. Wir werden dieses Vieh durch die Weltmeere ziehen, wenn es nötig ist! Ich will immer genügend Spannung auf den Ketten haben!" Der Piratenkönig gab seine Befehle mit routiniertem Tonfall. "Die Schützen an die Kanonen. Lasst Feuer und Verderben regnen!" Der Leviatharux schien jedoch sehr unkooperativ sein zu wollen und hatte eine völlig andere Sichtweise auf diesen Kampf. Für ihn waren dies keine Jäger seiner Trophäe. Für ihn war dies ein gefundenen Fressen. Ein so gewaltiges Schlachtschiff hatte selbst er noch nicht gesehen und das viele Fleisch würde ihn lange satt machen. Sein aus dem Wasser ragender Leib war dünn, aber so weit nach oben gestreckt, dass er auf dem Schiff sogar die Sonne verdunkelte. Soir war mehr als beunruhigt und schaute von ihrem Platz zwischen den Kisten den Leib entlang. Überall ragten lange, dornartige Knochen an beiden Seiten heraus, die leicht nach vorn gebogen waren. In gewissem Abstand fanden sich auch Gebilde an, die an Fledermausflügel oder Rückenflossen von Seepferdchen erinnerten. Zwischen kleinen dünnen Knochen, war eine membranartige Haut gespannt die beliebig bewegt werden konnte. Am oberen Ende ragte schließlich ein Maul, umgeben von einem Stachelkamm, hervor. Soir konnte keine anderen Merkmale eines Gesichts wie Augen, Nase oder Ohren ausmachen. Vermutlich hatte der Leviatharux andere Methoden diese Sinne auszuüben bzw. zu kompensieren.
Als die Ketten in den Leib drangen, erfüllte wieder das Kreischen die Meeresluft. Soir fragte sich wie dieses Ungetüm mit so vielen Stimmen gleichzeitig schreien konnte, als würde ein ganzer Schwarm von diesen Dingern mit dem tatsächlichen Maul kreischen. Die Piraten ließen sich davon nicht beeindrucken. Sie zogen die Ketten unter johlendem Rufen ein. Doch der lange Leib des Leviatharux wand sich zu allen Seiten und als er merkte, dass dies wenig half ging er zum Angriff über. Trotz mehreren Stellen die durch große Harpunen und Ketten an die Donnerschneide gefesselt waren, bewegte er sich mit überraschender Schnelligkeit und Kraft. Martax konnte nur ahnen zu welchen Ausmaßen er wirklich fähig war. Er hatte einen Leviatharux bisher nur einmal gesehen in den Lavaseen seiner Heimat. Zu einem Kampf zwischen ihnen war es nie gekommen. Mit großem Schwung stürzte das Maul mit Stachelkamm auf das Deck der Donnerschneide nieder. "ANGRIFF!", befahl der Admiral und stürmte dicht gefolgt von Dämon und seinen Männern auf das Biest zu. Säbel, Speere, Schwerter, Hämmer. Alles was zur Hand war prasselte auf den Panzer des Ungetüms ein. Doch zum Erstaunen der Mannen verursachte nichts auch nur einen Kratzer. Selbst der Dämon mit seiner übermenschlichen Kraft schaffte es gerade mal die Kante seines magischen Zweihänders in den Panzer zu treiben. "Was für ein Vieh ist das?" Martax war unzufrieden. Kanonenfeuer war zu hören. Die Schützen hatten endlich ihre Stellung eingenommen und beschossen den Teil des riesigen Gegners erbittert, den sie vor die Kanone bekamen. Sie schienen mehr Glück zu haben als die Angreifer an Deck. Der Leviatharux verlor hier und da Stacheln und selbst ein Loch wurde in seine Seite gerissen. Mit einem dumpfen Brüllen, quittierte er diese Schmerzen, während sich dunkles Blut in die See ergoss. Doch ohne auch nur an Rückzug zu denken, erhob sich das groß Maul erneut in den Himmel, um wieder auf das Deck zu stürzen. Diesmal zerfetzte es gleich zwei Matrosen und vier weitere wurden durch den Stachelkamm verletzt oder aufgespießt. "Die Ketten! Zieht sie ein Männer! Nagelt ihn am Deck fest!" Einige Piraten stützten zu den großen Winden, um zu ziehen was das Zeug hielt. Das schmeckte dem Leviatharux überhaupt nicht. Die Windungen wurden hektischer, Grollen und Kreischen wechselten sich ab und von Ruck zu Ruck ging ein Donnern durch das Schiff. Er versuchte sich loszureißen. Martax trieb das Arc in den Panzer wo er konnte. Diesen Gegner zu besiegen war ihm ein fast schon heiliger Antrieb. Dann passierte es. Der Leviatharux riss die Winden aus dem Schiff, die wie Geschosse über das Deck pflügten und alles von den Beinen holten, was sie berührten. Der rote Hüne bemerkte eine Kette, die ihm bedrohlich nahe kam zum Glück rechtzeitig und schnitt mit einem kraftvollen Hieb Winde vom Rest. Diese schliff über das Decke auf Soir und Tererius zu. "Pass auf!", rief sie ihrem Bruder entgegen und beeilte sich die Kisten hoch zu kommen. Doch der alte Mann bewegte sich kaum. Er sah, dass die abgerissene Winde Zusehens an Geschwindigkeit verlor und so hob er nur seinen Stab etwas und stieß das untere Ende dem Stück Schrott entgegen. Das genügte um es zum Stehen zu bringen. Gerade den Ketten entronnen sahen sich die Matrosen einem weiteren Angriff gegenüber.
So kann das nicht weitergehen... Der Dämon war wütend über den geringen Erfolg den seine Angriff an diesem Körper ausrichteten. Ohne lange zu überlegen schätze er rasch wo das Maul des Schrecken auf das Deck treffen würde und stürmte auf diese Stelle zu. Dabei rammte er Piraten aus seinem Weg, die das Pech hatten zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. "Was tust du da Dämon! Denk an den Pakt!", schnauzte der Admiral in Martax Richtung, welcher an seinem Ziel zum Stehen kam und dem heranrasenden Ende des Leviatharux entgegenstierte. "Ich denke an nichts anderes! Dieser hier wird der erste Schritt zu deiner Seele sein Menschlein!" Damit ließ er sein Brüllen erklingen und bildete damit eine Art Gegengeräusch zum Kreischen des Leviatharux. Dann ging er leicht in die Hocke und holte mit Peinbringer aus. Zeit wieder mal deinen Namen unter Beweis zu stellen alter Freund... Als der Schrecken die Höhe der Masten erreicht hatte und weiter Richtung Dämon stürzte, sprang dieser dem Maul entgegen. Der Admiral konnte nicht glauben was er da sah. Wollte sich dieser dumme rote Stier mit Schwert freiwillig fressen lassen? Er stand wie angewurzelt da und sah, wie sich das Maul um Martax schloss und gerade als dieser fast nur von Zähnen umgeben war, riss Martax Peinbringer nach oben und durchfetzte ihm die Mundhöhle. Von dunklem Blut überflutet brach die halbe Klinge oben aus dem Maul heraus. Der kleine Dämon hielt sich am Griff fest so gut er konnte, wirbelte der große Dämon doch nun von Schmerz gepeinigt wieder nach oben und zu allen Seiten. Sogar der Vormast wurde von ihm durchbrochen. Schließlich entglitt Martax durch das ganze Blut doch der Halt am Griff und ungünstiger Weise war dies in einer Aufwärtsbewegung die den Gehörnten in die Luft katapultierte. Er brauchte einen Moment um sich orientieren zu können. Schließlich konnte sich trotz Drehungen in der Luft auf sein Schwert konzentrieren, welches noch immer im Maul des Leviatharux steckte. Während die Kanonen von unten weiter den Leib malträtierten, streckte der Rote über ihm seine Klauen nach dem Arc. Dieses, vom Ruf erfasst, beschleunigte abrupt um wieder zu seinem Besitzer zu kommen und zerfetze dabei dem Seeungeheuer endgültig das Maul von innen. Mit Peinbringer wieder vereint und in der Luft zum Stehen gekommen, merkte der Dämon wie die Gravitation an ihm zog. Sofort kreierte er daraus wieder einen Angriff und machte sich so schmal wie möglich. So beschleunigt stürzte er mit den Hörnern voran auf den sich windenden Stumpf des Leviatharux zu, holte nochmal aus und schmetterte die Klinge am Ansatz des zerstörten Mauls nach unten in den langen Schlund. So eingedrungen trieb das Viriac'Arc immer tiefer in den Leib des Schrecken. Martax kam derweil an einem Segel entlang wieder an Deck. "Ich bin beeindruckt Dämon. Bis auf die Tatsache, dass deine Waffe im Schlund verloren ist, hast du immensen Schaden an dem Leviatharux angerichtet. Wir müssen ihm nur noch den Rest geben" Der Hüne drehte nur abfällig den Kopf zum Admiral und starrte ihn mit grimmiger Miene an. "Abwarten!" Der Admiral zog eine Braue hoch und richtete seinen Blick auf den Leib des Ungeheuers.
Der Dämon konzentrierte sich so fest er konnte, nahm einen stabilen Stand ein und packte die Luft vor sich als wäre sie ein unzerstörbarer Block. Mit aller Macht griff er nach unsichtbaren Fäden, dass es ihm jede Ader am Leib und auf den Schläfen hervortraten ließ. Mit aller Kraft brüllte er seine Konzentration hinaus ... und zog! Er warf seine Arme zur Seite und begleitet von einem schmatzendem Geräusch sprang ihm eine Fontäne von Leviatharuxblut wie eine Kralle aus Leid entgegen. Inmitten des Lebenssafts flog mit dem Geräusch von klingendem Metall Peinbringer auf ihn zu. Beherzt vollführte der Dämon eine halbe Drehung und schnappte sich dabei den Griff seines Schwertes. Dadurch nun hinter ihm schabte die Blutfontäne über seinen Rücken und jeden Matrosen der dumm genug war in Martax Nähe zu stehen. Dem Admiral und einigen der Mannschaft viel die Kinnlade runter. Andere waren zu starr um überhaupt irgendwas zu tun. Doch Martax starrte ihnen grimmig entgegen als wäre nichts passiert. Die Wut loderte in ihm und diese frei zulassen war eine tiefe Befriedigung. Sein Lohn waren die klägliche Laute des Sterbenden Leibes, in welchem ein klaffendes Loch zurückblieb. Mit ersterbenden Geräuschen kippte der große Körper in die See zurück wo er vollkommen verschluckt wurde. "Was für ein Kampf." Der Admiral grinste triumphierend und steckte seinen Säbel weg. "Wir haben gesiegt! Jetzt müssen wir nur noch Klarschiff machen!" Damit stemmte er seine Fäuste in die Seiten und schaute sich unter seiner Mannschaft um. "Nein!", unterbrach der frisch in Blut Gebadete. "Der Sieg ist noch lange nicht eingefahren." "Was meint ihr. Von so einem Loch im Körper kann sich selbst ein Leviatharux nicht mehr erholen." Martax sagte nichts. Es war unklar ob er den Admiral einfach nur anstarrte oder ob er nach etwas lauschte. Doch es entstand ein Moment von beunruhigender Stille "Ihr habt noch nie einen Leviatharux gesehen, oder?" "Nur Zeichnungen. Es gibt wenige Leute die von einer Begegnung mit einem berichten können." Martax grinste böse. "Dann lasst mich ein kleines Geheimnis verraten. Der Leviatharux gehört zu den Kopffüßlern." "Also eine Art Kraken!?" Martax murrte. Er konnte mit dem Begriff nichts anfangen. "Er hat einen großen Kopf und viele Fangarme." "Eben, wie ein Kraken!" Der Dämon ließ ein kehliges Grollen hören. "Was wir bekämpft haben war ein ausgewachsener Arm, keinesfalls der Kopf an den wir wirklich ran müssen um den Leviatharux zu töten. Die Arme wachsen sonst nur wieder nach." "Wollt ihr mir sagen, wir haben es nicht getötet!?", platze Soir hervor. Martax schaute sie an. "Getötet? Nein..." Ein Kreischen von tausend Stimmen, schriller und lauter als zu vor durchbrach die See. "... wir haben es wütend gemacht!"
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Feste konnte nicht glauben was er eben gesehen hatte. Ein schieres Chaos von Magie und Wetter ging auf den Drachen nieder, der die frisch gefundene Gefährtin mit seinem Pferd in die Lüfte getragen hatte. War das wirklich die Goblin? Er wusste nicht so recht, ob er das glauben konnte. Doch so war es. Sie schaffte es tatsächlich und brachte das geflügelte Ungetüm zu Fall. Das sie das nicht ohne Blessuren überlebt hatte war klar. Doch es gab genügend, welche ihr zu Hilfe eilten und versorgten. So beruhigt wandte sich der Narr einem ungewöhnlicherem Phänomen zu.. einem magischen Schmetterling wie es schien und Alexis der ihm wie einer Motte dem Licht hinterher dackelte. Ob er gerade Teil von etwas großem wurde? Er ließ es sich nicht nehmen diese Frage zu klären und folgte über Mauerreste dem Magier. Schließlich kam dieser an eine Wand die alles andere als gewöhnlich aussah. Doch statt auf sich aufmerksam zu machen ließ er sich auf einer Säule nieder und schaut hinab was dort vor sich ging. Auch der Echsenmann kam zu ihm. War wohl aus dem gleichen Grund hier wie er. Auch er nahm noch keine Notiz von ihm, war es auch schwer Feste auszumachen, weil dieser erhöht saß und sich nicht bewegte, um sich durch das charakteristische klingeln seiner Glöckchen anzukündigen. So harrte er der Dinge die da kommen mochten.
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